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von SchwesterRabiata  am 03.04.2014, 7:30 Uhr

Vonwegen Inklusion und Förderschule

ein aktuelles Beispiel zum Thema unten, wie wegrationalisiert wird :-(
Mein Jüngster wurde als Mußkind 2012 mit 5 in eine Förderschule eingeschult, blödes Geburtstdatum halt (30.8.2006), wir wollten ihn zurückstellen, aber das ging nicht durch und man hatte uns überzeugt die Förderschule wäre das Richtige (ich bin da nicht mehr so von überzeugt, denke ein Jahr Kindergarten mehr hätten ihm nicht geschadet, aber das wollte ja keiner mitmachen :-(). Er spricht sehr undeutlich, daher ist es eine Sprachheilschule, wie man so sagt.

Toll sind/waren die kleinen Klassen, 8 Kinder, wo auf die Probleme eingegangen werden konnte, jedes für sich Zeit bekam. Es gab zwei Klassen in der Stufe, das erste Jahr war Eingangsstufe, das zweite dann jetzt ist sozusagen 1. Klasse, man möchte den Kindern halt zwei jahre Zeit für den Stoff des ersten Jahres geben. Nun wechselten zum Halbjahr je ein Kind pro Klasse auf die reguläre Grundschule und innerhalb von nicht einmal einer Woche, wurden die zwei Klassen zusammen gelegt, anstatt 8 Kindern sind es nun 14 Kinder, die Lehrerin der einen Klasse wurde komplett versetzt an eine Hauptschule. Nun ist die andere Lehrerin alleine mit 14 Kindern, zeitweise ist eine zweite dabei, aber das war vorher auch schon so. Aus meiner Sicht geht es seitdem etwas "ungeordneter" zu, mir fiel auf, daß oft keine Hausaufgaben mehr gegeben wurden z.B., es kam sogar vor, daß einen Tag gar kein Unterricht mehr stattfand, weil Lehrerin krank und es halt keine Vertretung mehr gibt. Einen Tag vorher kam ein Zettel, daß am nächsten Tag der Unterricht auffällt, sowas habe ich noch nie erlebt.
Das hat sich inzwischen alles etwas eingespielt, dennoch habe ich den Eindruck, daß die Zeit für den einzelnen schon fehlt... und ein paar Wochen später kam dann der nächste informative Zettel, vonwegen Inklusion blabla würde die Schule 2015 aufgelöst werden...sprich bis dahin müssen alle diese Kinder irgendwo untergebracht werden und integriert.
Ich habe ganz große Zweifel, ob das für jedes Kind der richtige Weg ist, für viele bestimmt, aber allein die großen Klassen in den Regelschulen sind bestimmt für einige schwierig, und ich bin mir nicht sicher ob die Inklusion bis dahin ausgereift ist, das System funktioniert, die Regelschulen sensibilisiert und vorbereitet.
Eigentlich eine gute Sache, wenn es richtig gemacht wird, nur ich befürchte die ersten betroffenen Jahrgänge jetzt werden erstmal zum Probelauf werden und sind Testkandidaten und das hätte ich gerne auf die Art und Weise für meinen Sohn vermieden :-(. Zumindest dieses Zwanghafte ohne Alternative....
mir kommt es zur Zeit nur vor wie ein halbblindes Wegrationalisieren von teureren Schulformen :-(

 
8 Antworten:

Re: Vonwegen Inklusion und Förderschule

Antwort von binesonnenschein am 03.04.2014, 9:09 Uhr

In einer 3-zügigen GS (Regelschule) in unserem Einzugsgebiet gibt es den jahrgangsübergreifenden Unterricht, d.h. 1.-4. Klasse gemeinsam. Das funktioniert in 1./2. ganz gut, aber ab der 3. gibt es Schwierigkeiten weil die Lehrer es einfach nicht schaffen auf alle individuellen Dinge einzugehen. 25 Kinder, 1.-4. Klasse, Mädchen/Jungen, verschiedene soziale Schichten, mit und ohne Migrationshintergrund... Das stelle ich mir schon SEHR schwierig vor. Und in der 3. Klasse wechseln regelmäßig einige Schüler in unsere Schule. Daher kenne ich auch die unzufriedenen Eltern.

Und jetzt kommt zu o. g. Punkten noch die Inklusion obendrauf?

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Re: Vonwegen Inklusion und Förderschule

Antwort von maddia am 03.04.2014, 10:26 Uhr

Naja, wenn man die Kostensituation betrachtet, dürfte das eher teurer werden, wenn z.B. jedes dieser Kinder an der Regelschule einen Schulbegleiter bräuchte. Inklusion hat Vor- und Nachteile, klar.

Ich denke, am blödestens ist es wirklich für die, die von konkreten Schließungen betroffen sind. Bei uns ist es ja so, dass die Kleine überhaupt erst dieses Jahr eingeschult wird, d.h. ein Jahr zurückgestellt werden konnte. Vielleicht unser Glück.

Der Rechtsanspruch auf die Regelschule ist ja da. Wir werden sehen, wie es dann laufen wird.

Aber gerade dass die Förderschulen schließen aus o.g. Grund, finde ich für uns jetzt eine gute Argumentationsgrundlage (bei Interesse siehe meine Beiträge im entsprechenden Forum).

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Re: Vonwegen Inklusion und Förderschule

Antwort von Hexchen38 am 03.04.2014, 10:27 Uhr

Das Blöde ist, dass niemand darauf so richtig vorbereitet ist. Bevor Kinder mit spreziellem Förderbedarf inklusiert werden können, müssten die Lehrer damit erst mal umgehen können UND den Unterricht so gestalten können, dass wirklich jeder auf seine Kosten kommt. Wenn es solide gemacht wird, ist es gelungen, zur Zeit leider eher eine Sparmaßnahme, ja.

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Re: Vonwegen Inklusion und Förderschule

Antwort von desireekk am 03.04.2014, 12:21 Uhr

Hallo,

mein Sohn war damals ein soner speziellen Klasse:
Ganz normale Grundschule, normale Klassenstörke (24 ode4r 25 Kinder) aber eine zweite Lehrerin (Gebiet Sprachheilschule oder sowas) war zu 50% im Unterricht mit dabei.
In der ganezn 1. klasse, in der 2. etwas weniger.
Erst ab der Dritten kalsse dann gar nicht mehr.
Weil: wir hatten wohl ein "paar" Kinder (keine Ahnung wieviele) inkl. meinem der Förderbedarf hatte, aber zu gut für die Sprachheilschule war.
So kam das zustande.

Verstehst Du was ich meine?
versuche doch so etwas für die kommenden Jahre zu organisieren.
Bei uns war das immer in den Schulen, wo solche Kinder "gehäuft" waren

VG

Désirée

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Re: Vonwegen Inklusion und Förderschule

Antwort von Pamo am 03.04.2014, 12:58 Uhr

In NRW nennt man sowas "GU-Klasse" (gemeinsamer Unterricht)

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Re: Vonwegen Inklusion und Förderschule

Antwort von Daja am 03.04.2014, 16:31 Uhr

Hallo,

das ist heute nicht mehr vergleichbar mit vor ein paar Jahren. Hier in Hessen gab es bis vor 3 Jahren die Integration. Da gab es pro I-Kind soundsoviele Stunden pro Wochen Unterstützung durch eine Förderschullehrkraft. Die Unterstützung wurde im Laufe der Jahre immer weniger. Es wurde gespart. Heute bei der Inklusion werden Stunden aus einem Pool verteilt. Wenn es keine Stunden zu verteilen gibt, kommt auch keine Förderlehrkraft mehr. Blöd, wenn in einer Schule viele Inklusionskinder in verschiedenen Klassen verteilt sind. Das bedeutet nämlich wenige Stunden pro Kind. Dieses Problem tritt häufig in ländlichen Gegenden auf, in denen die Förderlehrer von Schule zu Schule tingeln. Ist ja aber kein Problem, das kriegen Grundschullehrer schon alleine hin. Vorsicht: Ironie!

Meiner Meinung nach ist das Schließen der Förderschulen eine reine Sparmaßnahme. GB-Kinder haben oftmals wenig davon, den Vormittag unter Grundschulkindern abzusitzen. Sie bräuchten lebenspraktische Übungen, wie Einkaufen, Anziehen, Brote schmieren. Das lernen sie aber nicht in der Grundschule. Dazu fehlen auch die Räumlichkeiten. Therapien werden bei uns auch keine angeboten.

Sprachheilschüler brauchen dringend intensive Unterstützung beim Lesen und Schreiben lernen und zusätzlich ebenfalls Therapien. Das erste lässt sich nur bedingt bewerkstelligen. Wenn eine Förderlehrkraft anwesend ist (also in wenigen Stunden): ja, alleine mit der Grundschullehrerin: nein, da auch andere Kinder Hilfestellungen benötigen. Therapien werden auf den Nachmittag und das Elternhaus verlagert. Das klappt in sozial intakten Familien, in den anderen hat das Kind Pech gehabt.

Unter den verhaltensauffälligen Schülern leidet sowieso die ganze Klasse. Die sind teilweise auch nicht von den NICHT AUSGEBILDETEN, billigen Schulbegleitern unter Kontrolle zu halten. Ist aber doch kein Problem, wenn das Normalokind lernt: Hey, der ist krank, da gehört es nunmal dazu, dass er aufsteht und den nächstbesten schlägt.

Einzig mit Lernhilfeschülern läuft es oft ganz gut. Da ist die Spanne zu den schwachen Normalokindern auch häufig nicht so hoch.

Was haben eigentlich die ganzen anderen Schüler davon? Vielleicht lernen sie den sozialen Umgang. Sie leiden aber ganz häufig unter Zeitmangel der Lehrkraft. Wie oft richtet sich der Unterricht nach den allerschwächsten!

Ja, wir differenzieren natürlich gaaaaaanz toll. Nur leider: Für Differenzierung benötigt man viel Zeit: in der Vorbereitung, in der Nachbereitung, während der Durchführung. Bei Zeitmangel stirbt die zuerst! Quantitative Differenzierungsmaßnahmen, die am häufigsten vorkommen, sind meistens nur Beschäftigungstherapie, für die, die den Stoff bereits können.

Im Übrigen habe ich in einer 45 Minuten-Stunde, wenn man 10 Minuten Einführung, 5-10 Minuten Abschluss abzieht ungefähr 25-30 Minuten reine Arbeitszeit. Das sind nichtmal 1 1/2 Minuten pro Schüler Hilfestellung. Die Guten, die bei einer entsprechend schwerer differenzierten Arbeitsstellung auch Hilfe brauchen, sehen mich selten! Das ist wirklich schade, ehrlich, aber: Schließlich sollen ja auch die anderen das Lernziel erreichen. Wer jetzt sagt: Warum auch Unterricht im 45-Minuten-Takt, der kann das ganze ja mal auf den Schultag hochrechnen. Unterrichtszeit ist nun mal begrenzt und muss auf alle Schüler aufgeteilt werden. Das kann mal ganz viel Zeit für einen Einzelnen bedeuten, aber nicht immer nur für einen oder zwei.

Meine Meinung. Ganz klar gegen Inklusion, so wie sie umgesetzt wird!

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sprichst du von unsere Klasse?

Antwort von coryta am 03.04.2014, 19:54 Uhr

Na ja, bis auf das Informationsschreiben hat hier vieles ähnliches stattgefunden. Auch hier fing die Sprachheilklasse mit 2 Klassen à 8 Kindern an. Zum Halbjahr war es dann auch nur noch eine Klasse.
Einmal fiel bis jetzt der Unterricht aus, weil eben keiner die Klasse vertreten konnte. Das kannte ich von meinem großen Sohn (auf der Regelschule) garnicht, da war immer für eine Betreuung gesorgt.
Ob allerdings die Klasse noch im nächsten Schuljahr besteht bzw. wo diese Klasse untergebracht ist weiß ich nicht. Bislang hat die Förderschule immer in zwei verschiedenen Regelgrundschulen (nach Jahrgang getrennt) Räume angemietet. Diese Mietverträge sollen wohl zum Schuljahresende gekündigt worden sein. Für meinen Sohn würde das bedeutet, dass er dann direkt auf die Förderschule gehen würde, da gibt es aber keine Grundschulkinder.
Ich bin grad am Überlegen, ob unser Sohn dann nicht lieber schon zur Regelschule geben und nicht noch ein Jahr warte (bei uns gehen die Sprachheilklassen nur 2 Jahre).
LG
coryta

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vielleicht ist es ja so...

Antwort von SchwesterRabiata am 03.04.2014, 20:34 Uhr

vielleicht ja wirklich die gleiche Schule, es liest sich sehr ähnlich.
Auch waren wir in der Eingangsstufe quasi Beiwerk einer Grundschule und im zweiten Jahr (1. Klasse) wurde alles umgesiedelt in eine andere.
Ich komme aus Geldern/Niederrhein....

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