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Geschrieben von 2Süße am 15.12.2014, 9:09 Uhr

Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Hm, gerade alles geschrieben und dann aus Versehen gelöscht - Mist! Also noch einmal.

Guten Morgen,

ich habe Fragen, vielleicht kann jemand etwas Licht ins Dunkel bringen. Ich versuche es kurz zu machen.

Rumänische Familie, unverheiratet, ein Kleinkind, lebt seit Sept. 2014 in der Nachbarschaft. Es handelt sich hier um ein Mindorf.

Sie spricht: rumänisch, ganz okay englisch, gut italienisch, wenig deutsch.
Er spricht, rumänisch, wenig englisch und noch weniger deutsch.
Gelernte Berufe (wie hier mit Abschluss bekannt) hat keiner. Schulabschlüsse sind vorhanden.
Lebten 3 Jahre in Italien, er bekam dort kein Geld von seinem Arbeitgeber, jetzt leben sie hier.

Papa geht arbeiten, bekommt keinen Vertrag aber monatlich einen Scheck über 1000 bis 1200 Euro
er bekommt keinen Vertrag, aber den Spruch: es kann auch gern jemand anderes hier arbeiten.
Mama ist mit dem Kind zu Hause, hat wohl ab Ende Dezember einen Minijob bei Mäcces in den Abendstunden.

Deutschkurs: will sie gern machen, ist immer vormittags, sie bekommt das Kind nicht betreut. Der Kiga nimmt das Kind nicht, weil keine Krankenversicherung vorhanden ist. Sie hat zudem Angst, dass sie wieder aus Deutschland weg muss, wenn sie die Ziele im Deutschkurs nicht schafft.

Kann das Jobcenter hier mit Informationen, nicht mit Hartz 4 oder sonstigen Geldmitteln (darum geht es ihnen nicht), helfen? Wenn sich beide Arbeitssuchend melden, ohne Anspruch auf Leistung (den haben sie ja nicht), ginge das und bekämen sie dann eventuell Jobangebote?

Wenn sie sich freiwillig versichern in einer gesetzlichen KV, ginge dann auch ohne einen Vertrag eine Familienversicherung (wenn sie verheiratet sind)? Dann kann das Kind in den Kiga, sie zum Deutschkurs.

Fragen über Fragen, weiß jemand was?

Danke 2 Süße

 
16 Antworten:

Re: Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Antwort von Silvia3 am 15.12.2014, 9:24 Uhr

Also erst einmal: wenn er 1000€ im Monat verdient, ist er krankenversicherungspflichtig, die Grenze liegt bei 375€. Ich vermute, dass es sich um ein "schwarzes" Arbeitsverhältnis handelt. Beide Seiten machen sich damit strafbar. Der AG kann sich u.U. darauf berufen, dass der AN Freiberufler ist und er ihn mit der Erbringung einer Dienstleistung beauftragt hat. Da hat dann nur Dein Bekannter schlechte Karten, je nachdem wie lange dieses "Arbeitsverhältnis" bereits besteht.

Es gilt nun erst einmal diesen Zustand zu durchbrechen. Da man beim Jobcenter damit wohl schlafende Hunde weckt, würde ich mich an eine Hilfsorganisation wenden. Ich kenne mich damit nicht aus, aber ich weiß, dass es Flüchtlingshilfsorganisationen gibt, die Beratung anbieten. Am besten mal auf Google nach solch einer Organisation in Eurer Nähe suchen.

Da die Leute Rumänen sind, haben sie es als EU-Bürger ja nicht ganz so schwer. Aber dieses illegale Arbeitsverhältnis macht es natürlich nicht einfach, das könnte zur Abschiebung führen. Vielleicht weiß ja hier jemand mehr.

Silvia

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Re: Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Antwort von Steffi528 am 15.12.2014, 10:16 Uhr

Ich weiß nicht, ob sich das Flüchtlingshilfswerk um EU-Bürger "kümmert".
Ich vermute auch mal, das sie "schwarz" hier sind. Das macht es tatsächlich nicht einfacher, daher entweder "Reinen Tisch" machen, sprich, Jobcenter, H4 beantragen, Kindergeld, dann sind sie versichert, und dann sich von "unten" korrekt hocharbeiten (versicherungspflichtiger Job, Deutschkurs etc) oder das Abenteuer "Deutschland" abbrechen

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Re: Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Antwort von Port am 15.12.2014, 10:59 Uhr

Hartz 4 wird es nicht geben, außer in Deutschland wurde längere Zeit (natürlich nicht schwarz) gearbeitet.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/hartz-iv-eugh-urteil-zu-frau-aus-rumaenien-in-deutschland-a-1002187.html

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Re: Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Antwort von germanit1 am 15.12.2014, 11:25 Uhr

Wenn sie in Italien noch gemeldet sind und fuer Italien eine Aufenthaltsgenehmigung haben, haben sie hoechstwahrscheinlich die italienische KV.

Gibt es in D nicht "Aerzte ohne Grenzen" oder sowas, die die Leute notfalls kostenlos behandeln?

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Re: Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Antwort von 2Süße am 15.12.2014, 11:53 Uhr

Hallo,

Danke erst einmal.

Also er arbeitet sicherlich nicht legal. Wichtig wäre hier vielleicht, dass sie kein Hartz 4 beantragen wollen, sondern arbeiten. Ganz abgesehen davon, sie hätten keinen Anspruch.

Es ging hauptsächlich darum, wie man an eine KV kommt, damit das Kind in den Kiga kann.
Da scheint es nur über eine freiwillige KV oder mindestens einen Minijob Möglichkeiten zu geben. Fraglich nur, ob die auch Familienversicherungen für unverheiratete Pärchen anbieten - das findet man aber leicht raus.

Zusätzlich habe ich den Tip bezüglich Hilfsorganisation befolgt und etwas gefunden. Dort sind sogar Muttersprachler, die sich damit auskennen. Da kann man im Bedarfsfall anrufen und wird beraten, auch was man gegen die Firma machen kann, die keinen Vertrag geben will. Vor allem der Fall, dass er plötzlich nicht mehr "gebraucht" wird, kommt wohl öfters vor und da haben diese Organisationen die Möglichkeit, das Arbeitsverhältnis rückwirkend zu erwirken, auch mit Zahlung der Sozialleistungen. Dazu müsste ein regelmäßiger Geldeingang vorhanden sein, ist er ja durch den Scheck - auch nachweisbar.

Ich hoffe nicht, dass die Nachbarn das als Abenteuer sehen. Ich denke eher, die wenigsten gehen ohne Not in ein fremdes Land und hoffen dort auf ein Paradies mit Nichtstun und gut leben. Das mag es mit Sicherheit auch geben, kein Zweifel. Aber ich kann nicht glauben, dass jeder so denkt, der hier nach Deutschland kommt. Vielleicht bin ich naiv.

Ich frage aber mal nach, wie sie in Italien versichert waren. Vielleicht kommt man da etwas weiter.

Danke 2Süße

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Re: Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Antwort von 3boys am 15.12.2014, 12:13 Uhr

Ich kenne mich mit dem ganzen ja so gar nicht aus. Zumindest weiß ich nicht mehr, wie die anderen hier auch.
Was ich nur erschreckend finde ist, wie AG die Gutgläubigkeit von solchen Menschen ausnutzt und sie mit in die Misere zieht.
Natürlich wird es auch Einwanderer geben, die genau wissen was sie tun, aber letztendlich liegt es doch in der Hand des AG.

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Re: Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Antwort von Bengelengelmama am 15.12.2014, 12:43 Uhr

Vater verdient anscheinend schwarz...
Der AG der Mutter wird sie aber wohl versichern? Ist ja ein Mini Job.
Braucht sie dafür keine Arbeitserlaubnis?
Spätestens dann sollte es rauskommen ob sie illegal hier sind oder?
Vllt. sind sie gar nicht illegal hier. Haben nur keine Ahnung und Angst abgeschoben zu werden.
Ist der MiniJob vielleicht ausbaubar? Dann wäre eine Familienversicherung möglich.
Vllt, will Vater auch nicht angemeldet arbeiten, weil sonst zu viele Abzüge?


Kenn mich damit nicht aus, aber geht das so einfach? Die Familie muss ja eine Wohnung anmieten, dafür wollen die meisten Vermieter entweder eine Selbstauskunft, Lohnzettel oder Bescheinigung vom Amt.
Ein Konto brauchen sie auch oder zahlen sie die Miete in bar? Die Schecks müssen sie auch irgendwie einreichen und beim Einwohnermeldeamt müssten sie sich doch auch anmelden oder?

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Re: Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Antwort von Steffi528 am 15.12.2014, 12:54 Uhr

Deshalb sehe ich da sehr viel Mitschuld beim AG.
Wenn die Leute hier her kommen und es gibt einen normalen sozialversicherungspflichtigen Job, dann ist alles geregelt (selbst wenn der Job dann mal wegbricht), aber so ist es ja so, das darunter auch die Restfamilie leidet (keine Krankenversicherung!). Wie sollen diese Leute denn mal wirklich hier Fuß fassen können?
Ich glaube nicht, das man über einen Minijob eine Familienkrankenversicherung bekommen kann.
Für manche AG ist das eine billige Arbeitskraft.
Wobei ich glaube, das, wenn man, wenn man (schein)selbstständig ist, man daraus auch eine eventuelle H4-Leistung beziehen kann. Aber dann müssen die "Karten auf den Tisch".
Ich vermute mal, das die meisten dieser EU-Einwanderer nicht wirklich wissen, auf was sie sich einlassen. Es lockt das Geld (und der Wunsch auf ein besseres Leben) und es sieht vielleicht auch ganz nett aus, wenn sie mit Versprechungen, das sie 1000 € verdienen können, hier her gelockt werden. DANN kommt aber der Rattenschwanz (Krankenversicherung, Schule !!!, hohe Mietbelastung und kein Wohngeld etc. pp.)

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Re: Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Antwort von shinead am 15.12.2014, 13:02 Uhr

Private KV abschließen (zumindest für das Kind) wäre m.E. eine Möglichkeit.

Dann muss er aus dem schwarzen Job raus. Damit macht er sich nur mitschuldig. Er braucht einen legalen Arbeitgeber. Dann ist auch die PKV für das Kind obsolet.

Grundsätzlich besteht Krankenversicherungspflicht in Deutschland. Wenn eine KV erst nachträglich abgeschlossen wird, dann muss man die Beiträge, die man seit der bestehenden Krankenversicherungspflicht "gespart" hat, als Strafe nachzahlen.

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Re: Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Antwort von wolke76 am 15.12.2014, 14:53 Uhr

Schwarzarbeit ist strafbar, das kann ganz bös enden. Das sollte sich die Familie erstmal klar machen!

Beim Sozialamt vorsprechen, Lage erklären - dort wird man den Leuten zumindest sagen können, worauf sie ggf. ANspruch haben und an wen sie sich wenden können / müssen.

Unter Umständen werden vom Sozialamt sogar die Beiträge für die Krankenversicherung übernommen. In der gesetzl. KV ist eine Familienversicherung nur für Kinder und den Ehepartner vorgesehen und möglich. Bei Unverheirateten muss für jeden eine KV abgeschlossen werden. Hier stellt sich allerdings noch die Frage, ob eine KV in der gesetzlichen Kasse für diesen Personenkreis überhaupt möglich ist. Hier sollte einfach mal bei einer KK nachgefragt werden. Wenn es NICHT geht, kann ggf. eine Versicherung in der Priv. KV erfolgen. Auch hier werden u.U. die Beiträge vom Sozialamt übernommen.

In manchen Fällen übernimmt das Amt nicht die Kosten für eine KV, dafür aber dann die Kosten für die ärztliche Behandlung. Hierfür würde dann ggf. ein Berechtigungsschein ausgestellt. Gibt es vielleicht auch für die Kita.

Was das Thema Kita im allgemeinen angeht, sollte man vielleicht auch nochmal beim Jugendamt / Kita-Stelle nachfragen. Vielleicht hat man dort noch einen Tipp.

Wichtig wäre, dass die Familie von jemandem begleitet wird, der die Kommunikation ggf. übernehmen kann. Ohne Deutschkenntnisse werden sie es schwer haben. Aber es ist wichtig, dass SOFORT etwas unternommen wird. Da muss die Familie über den eigenen Schatten springen und den vielleicht vorhandenen Stolz (geht lieber schwarz arbeiten als beim Amt vorzusprechen) mal hintenanstellen - dem Kind zuliebe.

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Re: Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Antwort von Port am 15.12.2014, 16:20 Uhr

Auf welcher Wolke sitzt Du denn?

"Vielleicht wird ja beim Amt die KK übernommen, vielleicht zahlen die ja auch die Private oder die Kosten für die Behandlung? Vielleicht zahlt das Jugendamt ja die Kita? Vielleicht, vielleicht, vielleicht...."

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@ Bengelengelmama

Antwort von germanit1 am 15.12.2014, 16:45 Uhr

Eine Arbeitserlaubnis braucht man als EU-Staatsangehoeriger in der EU schon lange nicht mehr. Kann aber sein, dass es fuer Rumaenen und Bulgaren noch eine Sonderregelung gibt und die doch eine brauchen.

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@ Bengelengelmama

Antwort von germanit1 am 15.12.2014, 16:45 Uhr

Eine Arbeitserlaubnis braucht man als EU-Staatsangehoeriger in der EU schon lange nicht mehr. Kann aber sein, dass es fuer Rumaenen und Bulgaren noch eine Sonderregelung gibt und die doch eine brauchen.

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Re: Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Antwort von Port am 15.12.2014, 19:01 Uhr

PN

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Re: Versicherungen, Rumänen, schwieriges Thema

Antwort von wolke76 am 16.12.2014, 11:51 Uhr

Es ist eine Tatsache, dass das Sozialamt die Kosten für Versicherung oder Behandlung übernimmt. Informiere dich mal und mecker dann rum, wenn du AHnung hast.

Ich habe "vielleicht" und "u.U." geschrieben, weil man das nicht allgemein sagen kann. Es ist immer der Einzelfall zu prüfen.

Kein Grund, mich doof anzumachen.

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Re: Aber weil das "ganz bös enden" kann,

Antwort von Franke am 17.12.2014, 11:08 Uhr

besser erst von einem beraten lassen, der sie keinesfalls "in die Pfanne haut", würde ich meinen.

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