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Geschrieben von Sternenschnuppe am 05.03.2017, 9:47 Uhr

Verhaltensänderung durch Brille?

Hallo

Unser Jüngster (6) bekommt seit Jahren Ergotherapie, jetzt auch Frühförderung.
Er hat Probleme mit der Körperwarnehmung, teilweise Impulskontrolle, ist sehr unsicher im sozialen Bereich und überspielt viel, testet Grenzen teilweise extrem.
Verweigert sich in vielen Bereichen. Turnverein, keine Chance, wenn er angesprochen wird von Fremden oder Nachbarn verstummt er...
Die Schuluntersuchung verbrachte er stumm und regungslos auf meinem Schoss.
Auf der anderen Seite dann an guten Tagen total emphatisch, klug, in sich ruhend, kompromissbereit, erzählt wie ein Wasserfall.

Bei den U's war sonst alles super.
Sehtests hat er leider immer verweigert oder mit viel locken von mir etwas mitgemacht, im Alltag fiel nix auf.
Sein bester Freund hat eine Brille, seither wollte er auch eine.
Unbedingt und sofort, er tat so als ob er nix sieht, sehr übertrieben...

Nun erfuhr ich durch Zufall von einer Sehschule die sowas rausbekommt und er nicht manipulieren kann weil er kaspert oder eben eine Brille möchte.
4 Monate haben wir nun auf den Termin gewartet.

Ergebnis: Links 40% , rechts 50% Sehkraft :-( Starke Hornhautverkrümmung.

Von meinen Schuldgefühlen will ich gar nicht schreiben...

Viele erzählen mir nun von ebenfalls auffälligen Kindern, bei denen dann mit Brille alles besser wurde. Auch, und gerade im Verhalten.
Jeder kennt eines, aber keines hat eines.

Habt ihr Erfahrungen damit?

Körpergefühl, Grenzen, das Kerlchen sieht ja keine, alles verschwommen und verzerrt wie mir die Ärztin sagte :-(

Grüsst keinen von sich aus ..... kein Wunder wenn die weiter weg sind.

Ich hoffe so sehr dass ihm der Durchblick dann hilft auch sich besser zu fühlen und er sicherer wird mit sich und der Umwelt.

Abholen können wir die Brillen erst in 2 Wochen.

Vielen Dank für Eure Erfahrungen damit.

 
14 Antworten:

Re: Verhaltensänderung durch Brille?

Antwort von Maxikid am 05.03.2017, 9:53 Uhr

Bei der Freundin meiner Tochter wurde ihre fast Blindheit sich erst mit 6 herausgefunden. Sie hatte bis dahin extrem motorische Schwirigkeiten, keine körperlichen Grenzen, Verkrampfungen etc. Sie kann zwar jetzt gucken, aber sie hat immer noch viele körperliche Probleme. Ergo etc. bestimmt ihr Leben. Die Händigkeig ist auch komplett durcheinander......sie ist jetzt 12 und ganz anders als andere Kinder im gleichen Alter. LG Tanja

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Re: Verhaltensänderung durch Brille?

Antwort von kanja am 05.03.2017, 9:58 Uhr

Bei meiner Tochter war es nicht so extrem, aber trotzdem deutlich.

Sie bekam ihre erste Brille mit drei Jahren. Starke weitsichtigkeit (damals 7 dioptrien) plus Hornhautvetkrümmung.
Uns wäre es nicht aufgefallen, zu deiner Beruhigung. Sie hat trotz der extremen weitsichtigkeit kleinste Details in Büchern gesehen, hat gerne und gut gemalt, ausgemalt, gepuzzelt etc.
Zwei Augenärzte haben mir versichert, dass Kinder das kompensieren können.

Mit Brille konnte sie dann plötzlich klettern. Aufs höchste klettergerüst, problemlos. Vorher gar nicht.

Und eins hat mich fast zum weinen gebracht:
Als sie mit Brille zum ersten mal Erdbeeren aß, fragte sie, was das für schwarze Punkt darauf seien .... die hatte sie vorher nicht gesehen.

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Re: Verhaltensänderung durch Brille?

Antwort von Jeckyll am 05.03.2017, 10:11 Uhr

Meiner war gerade vier als der Arzt fest stellte dass mein Kind eine Brille braucht. Mit deutlich schlechteren werten wie bei euch. Keiner hatte etwas gemerkt. Kinder gleichen solche Schwächen sehr gut aus. Schuldgefühle sind also völlig unnötig.
Wir mussten mit einer sog. Okklusionsfolie ein Brillenglas abkleben und waren nach einem Jahr bei einer Sehfähigkeit von 75 und 100 Prozent.
Es ist also nicht alles so schlimm wie am Anfang von mir befürchtet.

Leider konnte ich keine (wie von dir erhoffte) Verhaltensänderung bei meinem Sohn beobachten.

Jeckyll

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Re: Verhaltensänderung durch Brille?

Antwort von KKM am 05.03.2017, 10:23 Uhr

Bei mir ist erst in der 5. Klasse zufällig meine starke Kurzsichtigkeit aufgefallen - 4 Diptrien...

Hat vorher keiner bemerkt, ich selbst dachte ja, das Sehen ist völlig normal.
Plötzlich war ich erstaunt, dass man in den Auslagen der Geschäfte sogar die Preise lesen kann

Spätfolgen habe ich durch die späte Augenkorrektur keine.
Mach Dir keine Vorwürfe!

Super, dass Ihr jetzt handelt!

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Re: Verhaltensänderung durch Brille?

Antwort von Lauch1 am 05.03.2017, 11:48 Uhr

Also schlechtes Gewissen braucht du wirklich keines haben. Kurzsichtigkeit/Astigmatismus zu erkennen ist die Aufgabe von Ärzten, und gerade bei jungen Kindern steigt die Fehlsichtigkeit oft leider sprunghaft an. Wenn du alle Kontrolltermine wahrgenommen hast, hättest du ja nicht viel mehr machen können.
Mit Brille wird er einfach besser sehen, was je für ihn anfangs sehr ungewohnt sein wird, ihn aber letzlich auf die selbe Stufe stellt wie Normalsehende.

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Re: Verhaltensänderung durch Brille?

Antwort von Sternenschnuppe am 05.03.2017, 14:35 Uhr

Vielen Dank für Eure Antworten.

Da es eigentlich als Ausschlussdiagnostik gedacht war, habe ich mich natürlich bös erschreckt.
So langsam setzt es sich, er sah auch bezaubernd aus mit der Brille und freut sich sehr darauf.

Ich bin gespannt ob er sich im Verhalten etwas ändert, zumindest was sein Selbsterleben und Gefühl betrifft.

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Re: Verhaltensänderung durch Brille?

Antwort von SkyWalker81 am 05.03.2017, 14:37 Uhr

Ich rate Dir, einfach abzuwarten und erstmal keine zu grossen Erwartungen an diese Brille hinsichtlich des Verhaltens zu erwarten. Ganz sicher würde ich es euch von Herzen gönnen, wenn sich alle Probleme dadruch in Luft auflösen würden.
Ich weiss selber, dass man immer wieder hofft, dies und jenes würde nun "alles gut" machen.

Mein jüngerer Sohn ist auch extrem schüchtern, hat diverse motorische Probleme und Konzentrationsprobleme. Er kann noch nicht schwimmen (hat noch viel Angst im Wasser trotz Schwimmkurs), Radfahren hat er auch spät gelernt, eine Sportskanone wird er wohl nie, obwoh er sich gerne bewegt.Seit Jahren sind wir in Ergo, Frühförderung etc.pp.
Wir haben auch mehrere Sehtests hinter uns,Winkelfehlsichtigkeit wurde untersucht...nichts. Wir waren beim Pädaudiologen, im SPZ, beim Homäopathen....immer wieder Hoffnungsschimmer ob es dies oder das ist und ob es damit besser wird.
Er ist mittlerweile 9 Jahre alt, geht in die 2 Klasse der Regel-GS. Es läuft (für seine Verhältnisse) ganz gut, er ist halt sehr langsam im Arbeitstempo und aufgrund der Schüchternheit traut er sich mündlich nur wenig zu. Mit den Jahren hat sich einiges von selbst verbessert, aber er wird wohl nie ein Selbstläufer werden der auf einmal vor Selbstbewustsein strotzt.
Es ist nicht immer leicht das als Eltern zu zu akzeptieren (wir haben einen älteren Sohn bei dem es diese Probleme nie gab...) aber ich will Dir ans Herz legen, auch wenn die Brille jetzt nicht alles wettmacht nicht zu enttäuscht zu sein.

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Re: Verhaltensänderung durch Brille?

Antwort von Sternenschnuppe am 05.03.2017, 14:45 Uhr

Danke Sky,

nein, ich bemühe mich realistisch zu sein.
Nachdem es nun rauskam sagten halt viele dass sie dies und jenes Kind kennen, und das wäre ja auch so gewesen und nachdem der die Brille dann hatte.....

Mein Kleiner bleibt mein Kleiner, egal wie blank die Nerven liegen, wir lieben ihn so und unterstützen ihn immer.

Im Sommer geht es zur Schule und aktuell gehe ich davon aus, dass ich ihn der Lehrerin an die Hand drücken muss, Alleine ins Gebäude gehen? Aktuell unvorstellbar : -(
Alles was nicht von ihm ausgeht bei fremden Menschen überfordert ihn komplett und er macht dicht.

Kennt er die Situation dann ( hat im Kindergarten 3 Jahre gedauert) ist er fröhlich, selbstbewusst,angemessen lustig, macht alles mit etc.

Daher lege ich leider schon große Hoffnungen dass ihm die Brille helfen könnte sicherer zu werden und sich mehr zuzutrauen vielleicht.
Grenzen dann auch sehen zu können und dadurch in sich vielleicht klarer zu werden.

Schwer zu beschreiben .....

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Re: Verhaltensänderung durch Brille?

Antwort von Carmar am 05.03.2017, 16:50 Uhr

Ich habe versucht, dir eine PN zu senden.
Es kam die Meldung, dein Postfach sei ausgeschaltet (oder so).
Vielleicht ist ja doch was angekommen?

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Re: Verhaltensänderung durch Brille?

Antwort von mama.frosch am 05.03.2017, 19:38 Uhr

wieviel dioptrien hat er denn?
ich hab mal gegoogelt, 50% sehkraft ist wohl nur -0,5 dioptrien, das ist ja nix.

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In Zahlen

Antwort von Sternenschnuppe am 05.03.2017, 22:22 Uhr

Hallo

Ist noch alles Neuland für mich.

Auf der Verordnung steht bei Sphäre: R = + 1,50 L = + 2,00
Und Zylinder: R = - 1,50 L = - 1,25
Und eben eine wohl stärkere Hornhautveekrümmung.

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Re: In Zahlen

Antwort von Trini am 05.03.2017, 22:59 Uhr

Die Hornhautverkrümmung äußert sich im Zylinder. Und es ist eigentlich auch nur der Astigmatismus wirksam.

Soooooooo schlimm ist es nicht. Aber in der Schule hätte er definitiv Probleme bekommen.

Trini

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Re: In Zahlen

Antwort von Sternenschnuppe am 06.03.2017, 8:06 Uhr

Danke Trini

Habe gestern auch von weit schlimmeren Werten gelesen und auch da fiel nix auf bei den Kindern.

Wahnsinn was die alles kompensieren können.

Wenn man keine Ahnung vom Thema hat, dann hören sich 40 und 50% Sehkraft schlimm an.
Gestern las ich von Kindern mit 10 und 20.

Mit der Brille wird er laut Ärztin die 100 wohl erreichen.
Also alles gut :-)

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Re: In Zahlen

Antwort von kanja am 06.03.2017, 16:36 Uhr

Die Weitsichtigkeit alleine wäre wahrscheinlich gar nicht korrigiert worden. Ich glaube, bis 4 dioptrien ist in dem Alter noch völlig normal.

Vermutlich macht die Hornhautverkrümmung mehr Probleme.

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