zurück| Geschrieben von lilliblue am 05.01.2015, 15:16 Uhr |
Steuerberaterfrage
"Redet" euer Steuerberater eigentlich mit euch?
Also ich meine, wenn ihr z.b. ein Kleinunternehmen habt....sagt er dann z.b. nach einem dreiviertel Jahr, wir müssten jetzt mal noch schauen, dass Sie noch ein paar Ausgaben haben oder so ähnlich?
Oder habt ihr einen Steuerberater bei dem ihr eure Sachen abgibt, er macht alles, schickt Rechnung und gut ist?
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Re: Steuerberaterfrage
Antwort von Leena am 05.01.2015, 15:26 Uhr
Ich behaupte mal, die meisten Berater, die ich bisher so kenne, gehören zu der zweiten Sorte. Wobei es auch einige gibt, insbesondere wenn sie auch die laufende Buchführung machen, die da auch so zwischendurch die Entwicklung im Unternehmen im Blick haben und entsprechende Optimierungsvorschläge etc. machen - ist aber im Grunde eigentlich eine zusätzliche Dienstleistung, denke ich.
Ich selber habe allerdings weder ein Kleinunternehmen noch einen Steuerberater und kann mich somit nur aufs Hörensagen verlassen bzw. auf die Eindrücke, die Mandanten und Berater so vermitteln...
Wobei ich glaube, bei etlichen Kleinunternehmern sind die Berater schon froh, wenn der Mandant es schafft, nicht erst Jahre später mit einem Schuhkarton voller unsortierter Belege in der Praxis aufzuschlagen. ;-)
Re: Steuerberaterfrage
Antwort von Andrea&Würmchen am 05.01.2015, 16:17 Uhr
Hallo,
unser Steuerberater gehört eindeutig zur 2. Kategorie. Wir haben kein Unternehmen, aber durch Erbengemeinschaft und Mieteinnahmen wird's hier schnell ein bisschen unübersichtlich.
Bei seinen Rechnungen zieht's mir regelmäßig die Schuhe aus und ich überlege jedes Mal, ob's der Lohnsteuerhilfeverein nicht auch täte. Aber dazu kennt man sich jetzt schon zu lange - und im reumütig Zurückkehren bin ich nicht so gut...
Re: Steuerberaterfrage
Antwort von Hase67 am 05.01.2015, 16:53 Uhr
Meine Steuerberaterbüro bietet zwar auch Beratung "nebenbei", aber das ist eine Extraleistung. Wenn ich also Fragen habe, die ich nicht selbst oder mit dem Finanzamt klären kann, wird mir das auf die Jahresrechnung draufgeschlagen :-)
Ich kenne aus dem Kollegenkreis (fast alles Freiberufler) kaum jemanden, der von seinem Steuerberater so richtig "an die Hand genommen" würde. Wenn ich mit meiner Steuerberaterin einen Termin habe, weist sie mich aber schon auf günstige Möglichkeiten hin, wenn sie das Gefühl hat, dass ich die nicht sehe...
Re: Steuerberaterfrage
Antwort von Curly-Cat am 05.01.2015, 18:14 Uhr
Gibst du denn deine Unterlagen unterjährig ab?
Wir drucken jedem Mandanten mit jeder Buchhaltung eine BWA, also wer monatlich abgibt, bekommt die monatlich, wer vierteljährlich abgibt, bekommt sie vierteljährlich. Bringt jemand jährlich, sind bei uns nur die Kleinunternehmer, dann erübrigt sich das. Wenn die Mandanten sich die Auswertung anschauen, viele machen das gar nicht, und Fragen dazu haben, erläutern wir gerne und ohne zusätzliche Kosten.
Unser Programm bietet zusätzlich spezielle Auswertungen, die wir auf Wunsch erstellen und dann auch berechnen. Nutzt der durchschnittliche Handwerker aber kaum.
Re: Steuerberaterfrage
Antwort von Strudelteigteilchen am 05.01.2015, 18:20 Uhr
Meine Schwester arbeitet als Juristin in einer Steuerberatungskanzlei und findet die Schuhkartons gar nicht so schlimm. Besser jedenfalls, als oft doch sehr eigenwillige "ich habe zwar keine Ahnung, aber mir was gedacht"-Ablagesysteme. Und durchgehen plus verstehen muß sie die Belege eh.
Ich habe keine Ahnung, ob alle diesen Service genießen, aber ICH werde immer mal wieder angerufen, auf Dinge hingewiesen und - öhmm, ja - gedrängelt. Wobei sich das meistens irgendwie ergibt, wenn ich eh mit meiner Schwester telefoniere. Und wirklich spannend ist meine Steuererklärung ja auch schon lange nicht mehr.
Ich weiß aber, daß meine Freiberufler-Freundin immer jammert, weil ihre Steuerberaterin nichts dergleichen tut. Leider will der Freiberufler-Ehegatte nicht wechseln und es macht nicht viel Sinn, daß sie ihre Steuer woanders machen läßt als er.
Re: Steuerberaterfrage
Antwort von Leena am 05.01.2015, 18:49 Uhr
Ich drängele meine Schwester auch regelmäßig in Sachen Steuererklärung, wenn wir eh telefonieren oder ähnliches.
Ist aber auch etwas anderes als im reinen Berater - Mandantschafts - Verhältnis, zumal man ja auch den sonstigen gesammelten Background seiner Schwester ganz anders kennt, da erstens auch andere Ideen entwickeln kann und zweitens mit einer Schwester vielleicht doch anders umgeht als mit bloß zahlenden Kunden. ;-)
Die Schuhkartons sind sicher immer so eine Sache - lieber ein vollständiger Schuhkarton als ein unvollständiges System Marke Eigenbau, das aus dem kreativen Ersteller niemand verstehen kann, gar keine Frage. Ich habe aber auch schon Schuhkartons erlebt, da möchte man erstmal zu Schutzhandschuhen greifen, und von der Vollständigkeit reden wir gar nicht erst... ist also sicher auch ein weites Feld.
Ansonsten würde ich fast mal die Behauptung wagen, dass es so ein Rundum-Sorglos-Paket vom Steuerberater durchaus gibt, es aber vermutlich den Mandanten vorbehalten ist, bei denen es sich finanziell wirklich lohnt. So nach dem Motto, ab einem zu versteuernden Einkommen von 1,5 Mio., einer Bilanzsumme von über 2 Mio. o.ä. könnte so ein bisschen Service und ein prophylaktisch mitdenkender Berater durchaus inklusive. Könnte aber natürlich auch sein, dass ich mit diesem ketzerischen Gedanken vielen Beratern bitter Unrecht tue! Nein, gar keine Frage, es gibt viele gute Steuerberater, aber "im Normalfall" sind Extra-Leistungen eben auch extra zu bezahlen, wenn man sie haben will. Was natürlich auch normal ist.
Re: Steuerberaterfrage
Antwort von lilliblue am 05.01.2015, 18:54 Uhr
Meine Steuererklärung war auch immer eher langweilig :-). Ich gebe sie ab, bekomme sie zur Unterschrift und dann das Geld aufs Konto...
Die Steuer macht der Mann meiner Freundin, er ist Steuerberater. Wir kennen uns schon ewig....aber mir fehlt oftmals, dass er mir verständliche Antworten gibt, auf meine Fragen :-), oder einfach ein Ja oder Nein, oder mach es so, mach es so....
Von einer Freundin eine Bekannte hat einen Steuerberater, der mit ihr spricht :-), also sozusagen, sie müssten jetzt da noch was machen, sonst wird da was gestrichen....denke das ist dann wohl eher die Minderzahl, die das machen
Re: Steuerberaterfrage
Antwort von Strudelteigteilchen am 05.01.2015, 19:35 Uhr
Was das Thema Vollständigkeit angeht, ist meine Schwester sehr pragmatisch: Was nicht da ist, kann auch nicht abgesetzt/angegeben werden - feddich. Und letztendlich läßt sie sich das Zettelsortieren auch bezahlen - egal, ob sie Ordnung in den Schuhkarton bringen oder ein kreatives Ablagesystem durchdringen muß. Das hat sie Dir natürlich voraus ;-).
Sie erzählte mal von einem durchaus vermögenden Mandanten, dessen Chauffeur die Belege eines Jahres in drei vollen Aldi-Tüten ablieferte. Da waren sie zu zweit drei Tage beschäftigt.
Re: Steuerberaterfrage
Antwort von Leena am 05.01.2015, 20:55 Uhr
"Verständliche Antworten" - okay, das Problem habe ich auch, wenn ich versuche, steuerliche Sachverhalte laiengerecht zu subsumieren. Man hat einfach so einen gewissen "Slang" drauf und manche Begriffe sind für mich einfach feststehend und bedeutet gleich einen ganzen Rattenschwanz und ich schaffe es nicht leicht, mir das a) hinreichend bewusst zu machen und b) das empfängerhorizont-gerecht zu tansportieren.
Mit "einfaches Ja und Nein" tue ich mich tatsächlich auch schwer, es wird doch regelmäßig ein klares "kommt drauf an" daraus. Man hat halt doch wieder jede Menge Kopfkino, wenn das so wäre, dann wäre das aber so... *örgs*
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