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Geschrieben von Badefrosch am 04.01.2015, 13:03 Uhr

Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Ich frage mich ob es sich langsam nicht lohnen würde eine Petition zu eröffnen und Unterschriften für ein neues Bildungssystem zu sammeln.

Denn ich habe einiges festgestellt in 25 Jahren Berufserfahrung.

Ein Großteil der Teenies sind mit 15 / 16 bei weitem nicht mehr reif genug für die Ausbildungsbetriebe, was auch der Grund ist, dass Abiturienten bevorzugt werden.

Das ist für mich auch der Hauptgrund, dass eine Änderung des Schulsystem mit 12 Jahren gemeinsamer Beschulung und viel mehr Praxisorientierung notwendig ist. Mit 18 Jahren kann doch schon mehr Reife voraussetzen wie mit 15.

Ich bin für Prüfungen am Ende der 9. Klasse mit dem Abschluss B-Level und eine Prüfung am Ende der 12. Klasse mit dem Abschluss A-Level.
Und die flächendeckende Einführung der Ganztagsschule bis 15 Uhr, also 7 Schulstunden pro Tag.

Außerdem brauchen die Kids mehr Praxis ab der 8. Klasse (ab dem 14. Lebensjahr), z.B. einen Tag die Woche in einem Betrieb mitarbeiten, damit sie einfach sehen wie der Laden läuft. Unsere Förderschule arbeitet mit vielen Betrieben zusammen, hat eine eigene Übungsfirma. Da lernen die Kids eine ganze Menge. Und durch den einen Tag den sie in den Betrieben sind, ebnen sie sich schon den Weg zu einem Ausbildungplatz nach der Schule.

Meint ihr nicht, dass es mal Zeit wäre für die Bildung unserer Kinder zu kämpfen?

 
79 Antworten:

Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von SiJoJoFrAl am 04.01.2015, 13:53 Uhr

zusaetzlich zu den von dir genannten Punkten plaediere ich fuer eine Grundschule, die NUR noch zur Vermittlung der Basis dienen sollte.
Rechtschreibung, Rechnen, logisches Denken, Naturkunde, und dergleichen.
In die Grundschule gehoeren kein Ankratzen von Geometrie oder Englisch.

Wenn nach der 4. das Basiswissen sitzt, kann man in allen Bereichen aufbauen.
Aber ich sehe keinen Sinn darin, Englisch anzufangen, wenn die deutsche Sprache (samt Sprachgefuehl) nicht sitzt.
Genauso ist Geometrie ueberfluessig, solang Kinder das 1x1 nicht beherrschen.

Genauso hat Religion nichts in der Schule verloren.

Ausserdem duerften Schulleiter keine Lehrposition einnehmen, denn meiner traurigen Erfahrung nach ist das ein Freibrief fuer Missbrauch. Als Eltern hat man keinerlei Handhabe bei Problemen, da man ja bei Beschwerden keine uebergeordnete Stelle hat und sich Vertrauenslehrer nicht an Schulleiter 'rantrauen' bei Problemen. Leider alles schon erlebt.
Lehrerin hat ihre unantastbare Position ausgenutzt, uns blieb nur Schulwechsel.

Auch das Aussortieren ab der 3. Klasse finde ich FURCHTBAR! Ab der 2. gehen schon die Hahnenkaempfe unter den Eltern los.

Genauso muesste die Finanzierung der Privatschulen ueberdacht werden. Denn komischerweise laeuft es auf vielen Schulen besser weil sie anders ticken. Aber finanziell wird man allein gelassen druch neue Regeln und Gesetze, die zwar nach vorne hin gut aussehen, aber hintenrum schlechter sind als es vorher schon war. Stichwort Ungerechte Verteilung der Gelder innerhalb eines Landesteiles, z.B. allein Franken/Bayern.....

Ja ich bin fuer eine grundlegende Aenderung, aber das wirds nicht geben.
Weisst du wie 'unsere Petition' damals behandelt wurde? Sie wurde nicht mal angehoert, sondern nach gut 10 Sekunden abgelehnt. {Finanzierung Privatschulen}

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von KKM am 04.01.2015, 14:44 Uhr

Klingt hart, aber ich bin gedanklich schon lange aus dem staatlichen Bildungssystem ausgestiegen, hier NRW.

Klar, meine Kinder, fast 15 und fast 12, gehen zur Schule.
Kind Groß 9. Klasse Realschule, Kind Klein 6. Klasse Gymnasium.

Ich bin nebenbei zu Hause Lehrer, korrigiere die Hausaufgaben und unterrichte nebenbei Englisch, Deutsch, Französisch und Latein.

Kinder haben erkannt, dass es in den zu großen und zu lauten Klassen nicht optimal läuft und nehmen meine Hilfe gerne an.

Beide gehòren zur Klassenspitze.

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von Maxikid am 04.01.2015, 14:45 Uhr

Und ich denke nur daran, wie die 6 jährige Grundschule in HH vom Bildungsbuergertum abgeschmettert wurde. Die Eltern von den begabten Kindern finden doch jetzt schon die Grundschule zu einfach. Ich finde viele Ansaetze gut, denke aber, dass sie keine Mehrheit finden wird. LG maxikid

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von Daffy am 04.01.2015, 14:46 Uhr

>Meint ihr nicht, dass es mal Zeit wäre für die Bildung unserer Kinder zu kämpfen?
Was denn nun - das oder ´betriebsfit` gemachte 15, 16-Jährige?
Nein - ich will weder ´praktisch` noch ´gemeinsam` mit Kindern der Eltern, die Hausaufgaben oder das verpflichtende Lesen eines Buchs über die Ferien für eine Zumutung halten. Und 15:00 haben wir hier zweimal die Woche - d.h. die Kinder stromern durch die Stadt, essen mal Döner, mal Burger, mal Chips (es gibt eine Mensa, mit ziemlich gutem Essen), spülen das Ganze mit Spezi runter, haben den ganzen Tag keine Rückzugs-Möglichkeit, sitzen danach total genervt die restlichen zwei Stunden ab - das braucht niemand noch öfter.

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von Daffy am 04.01.2015, 14:49 Uhr

Läuft hier ganz ähnlich. Die 15:00-Tage kollidieren empfindlich mit dem Lernbedarf der Kinder. Aber solange es Gymnasien und Regelunterricht bis 13:00 gibt, kann man sie zumindest im staatlichen Schulsystem belassen.

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Re: unsere vielbelächelte Waldorfschule bietet das

Antwort von Nurit am 04.01.2015, 15:17 Uhr

..es gibt diverse Praktika: Berufspraktikum, Feldmeßpraktikum, 3-wöchiges Sozialpraktikum.
Mein Erfahrungen sind, dass alles immer super vor-und nachbereitet wird und die Kinder/Jugendlichen schon schnell einen Eindruck von der Arbeitswelt bekommen und eventuelle falsche Vorstellungen dann doch revidiert werden.
Es gibt immer einen Abend, auf dem die Jugendlichen ihr absolviertes Praktikum vorstellen und ehrlich davon berichten, mit welchen Erwartungen sie ins Praktikum gegangen sind und was davon realisiert wurde.


LG,
nurit

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von sun1024 am 04.01.2015, 15:34 Uhr

Schon an den Antworten hier sieht man ja, dass gar nicht alle die gleichen Vorstellungen und Wünsche für ein Schulsystem hätten.

Die Idee der stärkeren Praxisorientierung finde ich sehr gut. Zusammen mit stärkerer Begleitung dabei, herauszufinden, was man gut kann und gerne macht.
Auch die gemeinsame Beschulung finde ich eine gute Idee - WENN genügend Differenzierungsmöglichkeiten da sind! Ich stelle mir da eine altersgleiche Bezugsgruppe vor, in der man Projekte macht und Feste feiert, und dann für die einzelnen Fächer in leistungsbezogene Grüppchen geht. Und dann kann man in den Fächern einzeln Abschlüsse machen, und für bestimmte Jobs oder Studiengänge benötigt man dann eben bestimmte Abschlüsse in bestimmten Fächern.
(Gemeinsame gleiche Abschlüsse nach bestimmten Schuljahren finde ich nicht für alle Schüler umsetzbar.)

LG sun

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von SchwesterRabiata am 04.01.2015, 16:16 Uhr

ist wie schon geschrieben leider halt so, daß sich jeder für seine Kinder was anderes wünscht und ein anderes System für DAS SYSTEM hält, bzw. unterschiedliche Methoden bevorzugen etc., und was auch natürlich ist, jeder ist sich da selbst der nächste, jeder möchte für SEIN Kind den besten Start ins Erwachsenenleben ... Kompromisse ja, wenn es denn sein muß ;-) aber nicht zu viele natürlich, also nicht so viele, daß es wieder nicht so wirklich optimal fürs eigene Kind ist. Nicht vergessen, Mütter sind und bleiben Löwen für ihr Junges, das ist so und das ist eigentlich gut so, läßt sich aber oft nur schwer mit anderen vereinbaren!
Ich habe vier Kinder. Der Große ist 15 und Asperger Autist, schulmäßig schon immer schwierig gewesen, er ist immer irgendwie anders. Nachdem er jahrelang in einer Wohngruppe war, weil dort die beschulung passend war, kam er zum Sommer wieder nach Hause, wir dachten eine Schule gefunden zu haben. Eine Förderschule für sozial-emotionale Entwicklung, das war der Griff ins Klo. Dort sind genau die Kinder, mit denen man seinen Kinder keinen Umgang wünscht, da sind die Härtefällle, da werden die Kinder nicht beschult sondern aufbewahrt mit der Hoffnung, daß sie sich nichts antun gegenseitig. Nachdem das Kind im Schulbus mit einem Messer bedroht wurde kurz vor den Ferien, haben wir ihn zu Hause gelassen, das fragliche Kind, das sogar mit dem Messer in der Schule erwischt wurde, wurde nicht einmal suspendiert, nix, keine Konsequenzen... natürlich nicht, wohin denn auch mit einem 13-jährigen jetzt schon Kriminellen, der hat ja auch Schulpflicht, ABER ich möchte da nicht mein Kind als Opfer finden! Ein vorheriges Hin und Her vonwegen auf die Regelschule (Realschule, weil er ist ja nicht unintelligent) wurde verzögert und abgeschmettert... wie dem auch so, das Thema macht mich wieder rasend.... und es ist wie beschrieben, ich erwarte für MEIN Kind passende Beschulung, aber mit dem Theater Inklusion etc. weiß ja hier in NRW gar keiner mehr so wirklich wo welche Schule wie im folgenden Schuljahr bestand hat... hier geht gar nix mehr, keiner weiß was....
Kind 2 ist jetzt auf der Sekundarschule im zweiten Versuch, im letzten Jahr wurde sie in der Nachbargemeinde nicht genommen, weil es doch mehr Bewerber gab als gedacht. Realschule war gar nichts fürs Kind, das Konzept Sekundarschule ist genau das richtige, so wie wir uns das gedacht haben. Sie hat halt nun ein Jahr verloren, weil die eigenen Stadt jahrelang rumgeeiert hat ob sie selbst eine Sekundarschule gründen soll, hätten das mal lieber ein Jahr vorher schon gemacht, wäre das grauenhafte Jahr auf der Realschule dem Kind erspart geblieben!
Kind 3 wechselt jetzt im Sommer in der 5-Klasse, wir sind noch nicht ganz sicher wohin... Realschule oder Gesamtschule, da wirds dann aber auch wieder schwierig hinzukommen morgens, weil andere Stadt. Die Realschule (Mädchenschule) wo ihre Freundinnen teilweise hingehen und sie gerne mit möchte, ist eine kath. Schule (verkackte Religion wieder), da darf mein Heidenkind nicht hin! Wieder sowas zum Thema wo man Nachteile hat wenn man sein Kind nicht taufen läßt, Diskriminierung!!!!
Kind 4 ist auf einer Sprachheilschule, war ein MUSS-Kind bei der Einschulung, wurde noch mit 5 eingeschult, obwohl wir ihn noch ein Jahr im Kiga lassen wollten, interessierte aber keinen! Und bei dieser Sprachheilschule weiß keiner so wirklich wie sie weiter geht, die Infos kommen zwar, aber immer wieder neue und auch oft Widersprüchlich, für Lehrer, wie Kinder, wie Eltern letztendlich ein Fragezeichen wie es weiter geht.
JA; ich hätte gerne für alle meine 4 Kinder die perfekte Schule. Schulen wo man weiß wo man dran ist, Schulen wo die Religion keinen Rolle spielt, Schulen, wo intregriert wird ohne auszugrenzen, wo es keine Gewalt gibt, so die Lehrer respektiert und gemocht werden. Schulen, die Rücksicht darauf nehmen und dort ansetzen wo einzelne Kinder Probleme haben, Schulen, die aber auch darauf achten und hinarbeiten wo Kinder ihre begabungen ausspielen können und ihre Interessen ausbauen, die eventuell ja auch ihr Berufswahl beeinflussen. Schulen, die praktisch und lebensnah unterrichten .... das sind MEINE Wünsche für die aus meiner Sicher perfekte Schule!
Sorry, gerade echt so ein Thema, wo ich emotional auch werde, weil wir die letzten Monate echt so viele Kämpfe hatten gerade mit dem Großen, der auch vor zwei Monaten noch ein Praktikum machte in einem Betrieb und lieber wieder jeden Tag 10 Stunden arbeiten geht als 5 Stunden in diese Schule!
Grmpffffff... und ich weiß das Theater geht jetzt nach den Ferien erstmal weiter... die letzten Worte sind da nicht gefallen und die Entscheidung für Kind 3 im nächsten Jahr steht nun auch noch an.

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von dhana am 04.01.2015, 16:18 Uhr

Hallo,

ich wundere mich gerade - mein Sohn geht auf eine ganz normale Staatliche Mittelschule.
Schon in der 7 Klasse gab es ein Betriebspraktika - da war mein Sohn übrigens erst 12J.
Ab der Klasse 8 soll es sogar 3 Praktikas geben.
Und das in einer gebundenen Ganztagesklasse mit sehr engagierten Lehrern. Unterricht bis 15.30. Und Nachmittags wirklich Betreuung durch den Klassenlehrer - es gibt zwar Hausaufgabenzeiten - aber nicht die klassischen Hausaufgaben sondern wirklich Arbeitsblätter je nach Stärken und Schwächen der Kinder - kann also sein das ein Kind eher Mathe macht - das andere dafür Englisch...
Aber sowas steht und fällt mit den Lehrern. Wenn die dahinterstehen ist das eine tolle Sache - wenn die dagegen sind wird es nie klappen egal wie gut das Konzept ist.

Hier wird mit vielen Firmen direkt zusammengearbeitet. Lehrlinge die gerade in den Handwerksberufen lernen wollen sind hier gesucht.

Problem ist eher fehlende Kinderstube bei manchen Kindern - und da hilft auch die Schule nix.

Nach 3 Kindern im staatlichen Schulsystem - meine Ansicht - es steht und fällt mit den Lehrern - ist der Lehrer gut und engagiert ist egal wie das System ist - es wird funktionieren. Wenn der Lehrer schon resigniert hat wird das nichts, egal wie gut das System ist.

Also würde sich für mich die Frage eher stellen wie kann man die Lehrer motivieren, unterstützen und die schwarzen Schafe darunter auch einfach mal loswerden. Weil wie in jedem Beruf gibts auch da welche die unfähig sind oder einfach keinen Bock haben.

Gruß Dhana

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von Sunny76 am 04.01.2015, 16:57 Uhr

Dhana und ich wohnen ja nicht weit auseinander. Hier höre ich nur gute Sachen über die Mittelschule. Engagierte Lehrer und Ganztagsschule bis 15.30. Die Kinder machen Praktika. Der Baumarkt im Ort nimmt dann auch gleich mal 20 Mittelschüler als Praktikanten.

Und auch nach der Schule gehts für die meisten weiter bei einer Arbeitslosenquote von 2-3 Prozent hier in der Region.

Es kommt wirklich drauf an, in welcher Gegend man wohnt und auch, was die Kinder von zuhause mitbringen.

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von Hase67 am 04.01.2015, 17:28 Uhr

Und ich möchte mich ergänzend dem Lehrerargument von Dhana noch mal anschließen und das dick und fett unterstreichen. Die Qualität der Lehrer, was Unterrichtsgestaltung, Persönlichkeitsbildung und Identifikation mit der Schule betrifft, ist m. E. viel, viel wichtiger als reformpädagogische Ansätze oder "Systeme". Meine Hauptkritik am Schulsystem in D. ist und bleibt diese vermaledeite Verbeamtung, die daran schuld ist, dass zu viele Leute im System mitgeschleppt werden müssen, die weder ihrer Verantwortung gegenüber Heranwachsenden noch ihrem Berufsethos gerecht werden.

Meine Kinder haben dieses Jahr das Glück, viele tolle Lehrer erwischt zu haben, es gibt nur wenige Ausnahmen. Mein Sohn hatte in der Grundschule aber großes Pech und einige unmotivierte und unfähige Lehrerinnen. Er ist (trotz des höheren Lernaufwands jetzt) froh, die Grundschule hinter sich gelassen zu haben, das finde ich für einen Zehnjährigen schon eine bittere Bilanz.

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Das System

Antwort von Häckse am 04.01.2015, 18:07 Uhr

ist nicht halb so wichtig, wie viele denken. Es kommt immer auf die handelnden Personen an und es wird in jedem System bessere und schlechtere Lehrer und auch bessere und schlechtere Schulen geben.

Leider ist gerade mein ellenlanger Text verschwunden. Aber: alle wünschen sich bessere Schulen und eine super Schulbildung, worin die bestehen soll, darüber wird es keine Einigung geben, noch viel weniger über den besten Weg dahin. Ich wünsche mir eine ganze Reihe Verbesserungen. Nicht eine davon stimmt mit dem AP überein.

Hier gibt es mehrwöchige Berufs- und Sozialpraktika und ich bin aus meiner Erfahrung vollkommen überzeugt, dass die einen viel besseren Einblick ermöglichen als ein Praxistag in der Woche.

Ich halte nichts von verbindlichem Ganztag, ich hätte sofort eine Schule gewählt, bei der die Kinder wie wir früher immer mittags Schluss haben, wenn es sie denn noch geben würde. Wir müssen leider mit ein bis zwei Langtagen leben, mit drastischen Folgen. Frage nach bei der Musikschule oder den Sportvereinen. Die Seniorenteams trainieren nachts, weil schon die 10jährigen es kaum bis 17.00 Uhr schaffen, zum Training zu erscheinen. Bei unserem Handballverein steht die Halle den halben Tag leer, das erste Training beginnt um 17.30 Uhr und spätnachmittags und abends trainieren teilweise zwei Mannschaften gleichzeitig auf halben Feld, ein Trainingsspiel wie früher üblich ist nicht mehr möglich. Jugendliche, die Zeit haben, ehrenamtlich bei den Kleinen zu helfen, gibt es fast nicht mehr. Bei zwei bis drei Nachmittagen Schule und zwei oder dreimal eigenem Training ist das nicht mehr drin. Zumundest nicht bei denen, die gelegentlich mal lernen müssen oder Freundschaften außerhalb von Schule und Sportverein pflegen wolen. Und alles, um dieses blöde eine Jahr einzusparen.

Und dann gehöre ich noch zu den scheinbar schrecklichen Eltern, deren Kinder in schulischen Dingen recht begabt sind. Das langsame Tempo in der Grundschule ist bzw. war für meine beiden Schulkinder eine große Belastung. Es ging einmal ein halbes und einmal ein Jahr gut, danach die schier endlose Warterei auf den Schulwechsel. Der Wechsel zum Gymnasium war für unseren Großen wie für uns eine Erleichterung, ja sogar eine Befreiung. Er ist auf dem Gymnasium endlich aufgeblüht, endlich wird er mal gefordert und endlich ist da Raum, Kindern mal Zusatzaufgaben zuzumuten. In der Grundschule wurden alle Kapazitäten immer in den Fördebedarf gesteckt, zu denen mit Forderbedarf kam man nie. Der Große hat die meiste Zeit mit Mandalamalen zugebracht. Ein Wunder, das er nicht jeden Lerneifer verloren hat. Für uns muss ich sagen, bloß nicht n o c h länger gemeinsam lernen.

Klar, mit anderen Voraussetzungen könnte das anders aussehen, aber dafür gäbe es keine Gewähr und wäre doch eh nie genug Geld da, um es wirklich gut zu machen. Homogenere Gruppen sind einfacher und kostengünstiger zu unterrichten. Bei vielfacher Diefferenzierung innerhalb einer Klasse ist in meinen Augen die Wahrscheinlichkeit, dass die Umsetzung nicht gut ist, viel größer.

Und ich habe auch noch nie gehört, dass ein Kind "aussortiert" worden wäre. Hier dürfen alle auch nach der Grundschule weiter zur Schule gehen und weiter lernen.

Der Ansatz ist der Idee nach ja nun der, dass jedes Kind seinen Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit nach optimal gefördert werden sollte. Dafür gibt es eine Empfehlung, welche Schulform zum Kind passt. Danach melden die Eltern ihr Kind an der Schule an, welche sie für ihr Kind am besten finden. Das finde ich sehr gut so. Wenn das als "aussortieren" empfunden wird, stimmt an der Einstellung und dem gesellschaftlichen Umgang mit den unterscheidlichen Talenten etwas nicht. Die Hauptschulen zeichnen sich doch gerade durch einen erhöhten Praxisbezug aus, damit die Kinder dann mit 16 Jahren ausbildungstauglich sind. Hier bei den Hauptschulen in unserer Stadt hat jeder Schüler Kontakt zu mehreren Betrieben in den letzten Schuljahren und die Vermittlungsquote ist noch gut. Ich finde, dass Kinder, denen das schulische Lernen schwer fällt und die ja oft viel lieber eine Ausbildung machen und "was tun" wollen, nach 10 Jahren Schule und Allgemeinbildung ruhig in einer selbstgewählten Fachrichtung berufsbezogen weiterlernen dürfen sollten. Man muss ihnen nur die Möglichkeit geben und das ist keine Frage des Schulsystems, sondern der gesellschaftlichen Haltung. Den Hauptschulabsolventen, die ich kenne, fehlt es jedenfalls nicht an Schulbildung für eine erfolgreiche Lebensgestaltung.

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zur katholischen Schule nur

Antwort von Benedikte am 04.01.2015, 18:09 Uhr

Rabiata,
nur zur katholischen Schule- wieso fuehlst Du Dich diskriminiert, wenn Du Religion fuer "verkackt "" haeltst und Euer Kind ungetauft ist, nicht christlich erzogen wird und das Kind auf einer Schule nicht angenomme wird, die eben religion nicht fuer ""verkackt"" haelt und christliche Erziehung betreiben will?

Wir waren in berlin auch auf einer katholischen schule und fuer jeden Platz gab es etwa vier bewerber. Und natuerlich hatten wir als Katholiken da einen gewissen Vorrang, und wieso haette die Schule bei den vielen Bewerbern Kinder nehmen sollen, deren Eltern alles ablehnen, was Kernlement der Schule ist?

Ich gehe auch nichts ins Steakhaus um mich ueber die abwesenheit von vegetarischem Essen aufzuregen, ich gehe nicht ins Kino, um mich ueber Filmangebote aufzuregen und tanzen zu wollen und ich fahre nicht ans Meer wenn ich bergwandern will ?!?

Zumal, so wie Du es beschreibst, es ja schulisch keine Probleme gibt, sie anderweitig unterzubringen. Und Du krigst doch auch, was Du willst- Schule OHNE religion. aber ich- und wie gesagt, viele andere auch- wollen eben doch eine religioes gepraegte Schule. Sollte ich denn auf meine Wunschschule verzichten, die religioes gepraegte, weil Du keine willst? DU kannst Dein Kind soch unproblematisch an einer staedtischen Schule unterbringen, wieso sollte mir der Weg zur katholischen versperrt sein?

Ich war ziemlich zufrieden mit der Schule, ziemlich, weil die Klassen viel zu gross waren und die individuelle Fuersorge doch etwas kurz kam, ansonsten schaetzte ich, dass die Eltern quasi durchweg den gleichen Wertekanon hatten und wir relativ identische Vorstellungen hatten, was die Schule unseren Kindern bringen sollte.


Benedikte

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SCHULE...

Antwort von SchwesterRabiata am 04.01.2015, 18:25 Uhr

ist Bildung und sollte für alle da sein, und für alle gleich zur Verfügung stehen, und da finde ich es diskriminierend, wenn nach Religion sortiert wird. Genau deswegen sollte man Schule/Bildung und Religion auch trennen, das ein darf nichts mit dem anderen zu tun haben .... wie schreibst Du "wieso haette die Schule bei den vielen Bewerbern Kinder nehmen sollen, deren Eltern alles ablehnen, was Kernlement der Schule ist?", genau das ist es, das sollte überhaupt kein Kernelement sein und auch nicht bindend. Solche Machenschaften sollten verboten werden, wo Bildung nur nach Religionszughörigkeit angeboten wird.... das sollte staatliche sein, allerdings ein Staat wo eine Partei regiert, wo auch das Wort "christlich" involviert ist... (man dreht sich im Kreis, denn auch das sollte man meiner Meinung nach abschaffen... Staat und Relgion komplett voneinander trennen, Religion ist ein "Privatvergnügen" ... kocht ja auch jeder sein eigenes Süppchen...)
Ich seh das so, andere sehen es anders, ändert aber nichts an dem wie ich das sehe... :-)

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von und am 04.01.2015, 18:30 Uhr

"Und die flächendeckende Einführung der Ganztagsschule bis 15 Uhr, also 7 Schulstunden pro Tag. "

Nicht mit meinen Kindern. Vergiss es!!!

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Re: unsere vielbelächelte Waldorfschule bietet das

Antwort von kevome* am 04.01.2015, 18:30 Uhr

Genau das wollte ich auch gerade schreiben.

12 Jahre Unterricht für alle Schüler- Mein Sohn (8te Klasse) macht ab Mittwoch 4 Wochen Berufspraktikum. Nächstes Jahr gibt es ein 6 wöchiges Praktikum in einem englischsprachigen Land usw.

Aber die Vorurteile der meisten Eltern überwiegen leider und man wird nur belächelt. Dabei ist das Waldorfkonzept brandaktuell und entspricht auch den Erkenntnissen vieler Hirnforscher.

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Re: SCHULE...

Antwort von Benedikte am 04.01.2015, 18:35 Uhr

ja, aber dann versuchst Du doch, anderen die Schule zu verbieten, die sie gerne haben wollen ?????? Du willst eine nichtereligioese, die Du ja hast, und ich soll auf meine verzichten, die ich gerne haette nur weil Du nicht willst, dass ich eine Schule nehme, die mir gefaellt???

es gibt soch zig Schulen mit profilen, sprachliche, saportliche, mathematische oder eben religioes, wieso sollte es da einen totalen Einheitsbrei geben?

Benedikte

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Re: unsere vielbelächelte Waldorfschule bietet das

Antwort von Pamo am 04.01.2015, 18:48 Uhr

Mag sein dass diese Lernkonzepte fuer viele Schueler sehr sinnvoll sind. Ich beobachte das mit Interesse bei den Kindern einer Freundin. Aber es hilft halt nicht dass man immer Rudolph Steiners Ideologie mitkauft.

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Re: zur katholischen Schule nur

Antwort von Pamo am 04.01.2015, 18:51 Uhr

Moeglicherweise war katholische Schule genau an dem Ort wo eine nicht konfessionell gebundene Schule sein sollte. Und keinerlei Alternative am Ort.

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Re: SCHULE...

Antwort von SchwesterRabiata am 04.01.2015, 19:04 Uhr

naja, ich habe hier keine Schule mit solchen Profilen ... wüßte zumindest keine.
Ich war auf einem Sportgymnasium, einem so genannten, da durfte aber jeder hin und nicht nur Sportskanonen, das ist der Unterschied... auf die diese kath. dürfen keine Heidenkinder!

Ansonsten kann ich dem was Du im oberen Teil schreibst nicht widersprechen, es würde bestimmt einigen nicht gefallen, wenn es solche Schulen nicht mehr gäbe, die Wahrscheinlichkeit, daß es so passiert ist allerdings auch sehr gering in den nächsten Jahrzehnten, leider, finde ich ;-) Dennoch ist es das, was ich für wichtig und richtig empfinde, daß Religion, außer sachlich im Unterricht wo alle Religionen behandelt werden sollten, mit Schule und Bildung nichts zu tun haben sollte, geschweige denn eine Voraussetzung für eine Annahme sein. Seh ich so, manche andere sehen es auch so, andere, wie Du, sehen es anders ... meine Überzeugung bleibt aber dennoch die Gleiche und es ärgert mich schon, daß ich daran nichts ändern kann... also keine Panik, Eure kath. Schulen werden leider so schnell nicht aussterben ;-) Aber wenn es das eigene Kind betrifft, sprich dieses dadurch von seinen Freundinnen getrennt wird, wütet es in mir ;-)
Achso, ich war schon ein Kind, was als Heidenkind im Kindergarten um die Ecke nicht genommen wurde, aus dem Grund!
Allerdings fiel mir eben auch ein, daß es mir damals genauso ging beim Schulwechsel. Wir waren 7-8 Mädchen, die aufs Gymnasium gingen, und alle anderen außer mir, gingen auf ein kath. Schule, also eins wirklich auch mit Nonnen und so ;-) Ich war die einzige, die mit 3 Jungs aus unserer Klasse, auf das andere ging.... geschadet hats nicht, man fand neue Freunde .... ist mir gerade so eingefallen :-) Ob ich nicht wollte oder ob die mich wegen Heidentums nicht genommen haben, weiß ich aber nicht mehr.
Hier beten die Klassen teilweise morgendlich vor der Schule... auch so ein Aufreger, und nein, man hat keine wirkliche Wahl, im Dorf gibts nur eine Grundschule....

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von 3boys am 04.01.2015, 19:05 Uhr

Ich wäre mit der Schule, wo unsere Jüngsten hingehen zufrieden, wenn alles so umgesetzt würde, wie es auf dem Papier steht.
Sie gehen auf eine Gesamtschule, haben (eigentlich) 3 mal die Woche bis 15:30 und da fängt es schon an. Seit diesem Schuljahr haben sie nicht genug möglichkeiten um die 3 langen Tage voll zukriegen, also nur noch 2 lange Tage. Es fallen jede Woche mind. 3 Schulstunden aus, wegen Krankheit usw.
Fördermöglichkeiten werden in der Presse groß angepriesen, fallen aber auch ständig aus. Es kamen nur drei Schulstunden in einem Halbjahr zu stande.
Bei einem ist in einem Hauptfach der Unterricht für 2 Wochen ausgefallen, bzw. wurde vertreten aber nicht das Fach selbst. Die Klasse musste trotzdem die gleiche Klassenarbeit zur selben Zeit, wie die anderen Klassen schreiben. Raus kam ein Notendurchscnitt von 5,2. Arbeit wiederholen lassen? Auf keinen Fall.
Ich könnte ein Roman darüber schreiben.
Wir Eltern laufen nur noch Sturm und die Schulleitung redet alles schön und wunderbar.

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von lotte_1753 am 04.01.2015, 19:11 Uhr

Wie soll denn mehr Bildung vermittelt werden, wenn noch mehr Schulzeit für "Praxis" aufgewendet wird? Also, ich brauche keine Betriebspraktika für meine Kinder. Auf Deine Schule würde ich meine Kinder also sicherlich nicht schicken.

Entbeamtung und Leistungskontrollen im Lehrbetrieb könnten helfen. (Aber dann schüttest Du auch die engagierten Lehrer die etwas ausprobieren möchten, dass dem Schulestablishment nicht gefällt, mit dem Bade aus. Alles nicht so einfach.)

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Re: zur katholischen Schule nur

Antwort von SchwesterRabiata am 04.01.2015, 19:13 Uhr

da blickt man nicht mehr so wirklich durch.
Die realschule, wo meine andere Tochter ein Jahr war, läuft aus, da gibt es keine neuen Klassen mehr. Die Hauptschule läuft auch aus, soweit ich weiß... die landen dann nun zum großen Teil nun auf der neuenn Sekundarschule, was dann wieder genau das ist, was ich eigentlich nicht wollte für meine Kinder *seufz*, das macht das Konzept dann auch wieder etwas zunichte, weil anstatt eine Mischung aus Kindern auf verschiedenen "leveln" auf der Schule zu haben, kommen dann zu 70% Kinder auf die Schule, die eigentlich auf der Hauptschule wären....
Gymnasium haben wir noch, dafür reichts aber nicht bei Kind 3, sie hat LRS, das macht sie langsamer, wobei sie sonst gut ist in der Schule. Gesamtschule gibts in der Nachbarstadt, da wollten aus dem Dorf hier mehrere hin, aber mit dem Bus ist das eine morgendliche Odyssee :-( Eine weitere Realschule läuft noch, aber es ging halt darum, daß die Freundinnen auf die kath. Realschule wohl gehen (ein Teil aufs Gymnasium) ....
Das Klassengefüge ist hier recht eng, da nur 7 Mädchen in der Klasse, und eigentlich ist jede mit jeder befreundet, und meine wäre dann wohl alleine an einer Schule ohne eine Freundin ... das finde ich halt sehr schade.
Wie gesagt, hier ist gerade viel am Schwimmen, man weiß irgendwie nie sicher, welcher Schule in welcher Form im nächsten Jahr noch existiert :-(

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von Maxikid am 04.01.2015, 19:20 Uhr

Meine Kleine geht auf eine gebundene Ganztagsschule, Schwerpunkt Inklusion. Fuer sie ist es super. Als Hamburger ist man ja schon Ganztag in irgendeiner Form gewohnt, muss aber gut umgesetzt sein. Da habe ich bei beiden Kinder sehr viel Glück, dass der Nachmittag gut läuft. Bin mit aber nich nicht sicher, ob ich offen oder gebunden besser finde. LG maxikid

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von Pamo am 04.01.2015, 19:21 Uhr

Das sehe ich auch so. Ich wuensche mir mehr Wissenschaft, mehr Theorie, mehr roter Faden. Die Schule leistet das nicht, wir machen es zuhause. So ich auch privat ein Praktikum organisieren kann- wenn ich es fuer noetig halte.

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Re: zur katholischen Schule nur

Antwort von Maxikid am 04.01.2015, 19:21 Uhr

die kathl. Schulen sind in HH sehr beliebt, auch von Protestanten und Co. LG maxikid

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Nicht reif genug für die Ausbildung....

Antwort von SkyWalker81 am 04.01.2015, 21:20 Uhr

und wie du richtig schreibst: nicht MEHR reif genug, was heisst: früher waren die Teens (oder zumindst viele) also schon fähig dazu eine Lehre zu meistern.
Ich selbst war auch zarte 16 Jahre alt als ich meine Ausbildung in der "bösen echten Arbeitswelt" begann. Und wir hatten damals in der Schule auch nur sporadisch mal einwöchige Praktika in der Schule.

Selbstverständlich war es eine Umstellung von Schule auf Beruf, nur noch mit "Erwachsenen", 8 h lang machen was der Ausbilder sagt. Aber es war machbar und hat auch Spass gemacht. War ich reifer als ein heutiger 16 jähriger ? Und wenn ja warum ?

Verhätscheln wir unsere Kinder mehr ? Ich nehm mich da nicht aus und sage schon : ja. Warum ? Ich empfinde es heute schon als wesentlich stressiger ein Kind /Teenie zu sein. Früher wurde vieles laufen gelassen, meine Eltern haben sich kaum um die Schule kümmern müssen, meine Freizeit habe ich selbst organisiert. Heute ist alles durchgetaktet und ein Termin jagt den nächsten. Ganztagsschule, dann Sport oder Musikunterricht. Das Kind läuft mit und lernt gar nicht mehr selbst zu lenken.

Und Leistungsdruck erfahren schon die jüngsten, Burn out schon mit 10 Jahren....erschreckend. Wir Eltern lassen uns mitreissen von diesem Strom: mein Kind muss UNBEDINGT Abitur haben, sonst landet es unter der Brücke. Also wird ihm vieles abgenommen, die Pflichten erstrecken sich darauf für die Schule zu lernen und sich auf die Karriere als Akademiker vorzubereiten. Ansonsen darf es chillen und bekommt so vom " wahren Leben" viel zu wenig mit.

Ich denke, das ist schon ein Grund für dieses lebensfremde sprich unreife Verhalten von 16 Jährigen.

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Gab es doch schon mal.

Antwort von Petra28 am 04.01.2015, 21:44 Uhr

Ich brauche nicht zu sagen, wann und wo. Ab der 8. gab es das Fach "praktische Arbeit", nach der 10. hatte jeder einen Abschluss. Es gab die Möglichkeit, nach der 12. Abitur zu machen oder nach der 13. inklusive einer Ausbildung ("Beruf mit Abitur").

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Die katholischen Schulen...

Antwort von Andrea&Würmchen am 04.01.2015, 21:51 Uhr

...sind aber nicht alle so. Ich wurde als nichtgetauftes Kind, das aber bislang den evangelischen Religionsunterricht in der Grundschule besucht hatte, problemlos an einem katholischen privaten Gymnasium aufgenommen. Getauft hat mich dann (auf meinen Wunsch hin) der Pfarrer, bei dem ich Religionsunterricht hatte - in der schuleigenen Kapelle. Ich fand und finde das für eine katholische Schule, an der zu jener Zeit u.a. noch Nonnen unterrichtet haben, sensationell fortschrittlich.

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Die katholischen Schulen...

Antwort von Andrea&Würmchen am 04.01.2015, 21:54 Uhr

...sind aber nicht alle so. Ich wurde als nichtgetauftes Kind, das aber bislang den evangelischen Religionsunterricht in der Grundschule besucht hatte, problemlos an einem katholischen privaten Gymnasium aufgenommen. Getauft hat mich dann (auf meinen Wunsch hin) der Pfarrer, bei dem ich Religionsunterricht hatte - in der schuleigenen Kapelle. Ich fand und finde das für eine katholische Schule, an der zu jener Zeit u.a. noch Nonnen unterrichtet haben, sensationell fortschrittlich.

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Re: Die katholischen Schulen...

Antwort von Benedikte am 04.01.2015, 22:08 Uhr

bei uns auch, also da wurden auch andere Konfessionen oder sogar Konfessionslose aufgenommen ABER man erwartete Offenheit und Respekt vor christlichen Werten und chriustlicher Erziehung, die Konfessionslosen mussten am katholischen religionsunterricht teilnehmen, Religion war Pflichtfach, das war in Berlin die Ausnahme, da gabs an Schulen oft kein religion

Nur Rabiata findet religion ausdruecklich ``verkackt``, so ihre eigenen gewaehlten Worte, ist aber gleichzeitig missgestimmt, dass man ihre Tochter nicht auf einer katholischen Schule aufnimmt.

Und gerade bei uns im osten ist es ja oft so, dass Kinder eben nicht, wie im westen, aurtomatisch getauft sind, manche den Weg wieder in die Lirche finden, manche nicht. aber es geht um Offenheit, die jemand, der eben Religion prinzipiell ``verkackt`` findet, nicht zeigt.

Konfessionslosigkeit ist nicht ein einziges, oft nichtmal oberstes kriterium, sondern nur eines, die Offenheit, Toleranz, Respekt gegenueber dem Glauben wichtig. Und sorry, da sollte man verstehen, dass man bei ``verkackt`` eben nicht in die Wunschkategorie gehoert.

Benedikte

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Re: unsere vielbelächelte Waldorfschule bietet das

Antwort von Häckse am 04.01.2015, 23:01 Uhr

Ich finde Waldorfschulen auch spannend, wir haben im Umfeld 6 Kinder aus drei Familien an drei verschiedenen Waldorfschulen. Es geht halt sehr weit auseinander.

Für mich käme es auch wegen der miteingekauften Ideologie nicht in Frage.

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Re: Die katholischen Schulen...

Antwort von Andrea&Würmchen am 04.01.2015, 23:12 Uhr

Das sehe ich genauso.

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Re: Nicht reif genug für die Ausbildung....

Antwort von Daffy am 04.01.2015, 23:17 Uhr

Also bei einem 16-jährigen Jungakademiker, der löblicherweise nach Burnout & Abitur vor dem Studium ein paar Praxisjahre einschieben möchte, ist es verständlich, wenn die eine oder andere Alltagserfahrung hinten runtergefallen ist. Das sind ja chinesische Verhältnisse...

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Re: SCHULE...

Antwort von Häckse am 04.01.2015, 23:30 Uhr

Dein Kind wird aber nicht von irgendeiner obskuren Macht von den Freundinnen getrennt. Es ist die Entscheidung von deren Eltern, ihre Kinder auf diese Schule zu geben, weil es ihnen offenbar nicht wichtig genug ist, dass sie mit Deiner Tochter zusammen bleiben, um eine andere Schule zu wählen.

Wenn diese Eltern eine teure Privatschule wählen würden, die sich einer nicht leisten möchte, kann man auch nicht die Schule für die unterschiedliche Einstellung unterschiedlicher Eltern verantwortlich machen.

Und Dir ist das Zusammenbleiben mit den Freundinnen auch nicht wichtig genug, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Alles Elternentscheidungen.

Die katholischen Schulen hier nehmen durchaus "Heidenkinder". Sie nehmen auch Protestantenkinder, jüdische und muslimische Kinder. Man kauft halt den katholischen Inhalt mit ein. Ja, wenn die Nachfrage zu groß ist, werden Katholiken vorgezogen.

Andere Grundschulfreunde können auch nicht zusammen bleiben. Mein Mittelkind wird von einer guten Freundin "getrennt", weil sie auf eine reine Mädchenschule gehen wird. Soll ich jetzt die diskriminierende Schule verdammen, die keine Jungs aufnimmt? Einer meiner Nefen ist auf der Gesamtschule nicht genommen worden, alle seine Freunde schon. Die hatten alle Geschwister auf der Schule, er nicht. Kann er auch nichts für, dass er die Aufnahmekriterien nicht erfüllt.

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von shinead am 04.01.2015, 23:32 Uhr

Nachdem wir ja schon die Politik der Wirtschaft überlassen, können wir ja auch gleich das Bildungssystem hinterher werfen, damit am Ende schön konforme und funktionierende Azubis raus kommen, dann muss sich niemand mehr mit dem Faktor Mensch auseinandersetzen...

16 jährige sind halt nunmal noch nicht erwachsen, daran ändert weder eine Unterrichtszeit bis 15 Uhr noch mehrere Praktika etwas.

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von Häckse am 04.01.2015, 23:40 Uhr

Da hast du zwar grundsätzlich recht shinead, aber 16jährige waren vor 20 oder 30 Jahren auch nicht erwachsen. Sie waren aber ganz überwiegend bereit und in der Lage, eine Ausbildung zu durchlaufen. Heute wird viel gestöhnt, dass viele Jugendliche dazu nicht in der Lage seien.

Ob da gejammert wird, weil man heute weniger bereit ist, sich mit Jugendlichen auseinanderzusetzen und in sie Zeit und Energie zu investieren, oder weil die Jugendlichen im Schnitt weniger geeignet sind als früher, das ist die Frage.

Vielleicht ist es auch von beidem etwas...

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Meine Toleranz hielte sich auch in Grenzen...

Antwort von Petra28 am 04.01.2015, 23:41 Uhr

wenn es die einzige Schule am Ort wäre, die meinen Bedürfnissen meines Kindes entsprechen (hier: einzige Realschule am Ort). Entweder muss da eine staatliche Schule her oder eben die Auflage, dass Konfessionslosigkeit kein Ausschlusskriterium für den Besuch der Schule ist, denn die Schule übernimmt hier klar eine staatliche Aufgabe - sicherlich gefördert mit Steuergeldern und nicht nur Kirchensteuern. Dann darf mal doch mal fragen, warum ich - bei aller Toleranz - eine Einrichtung mitfinanzieren darf, die mein Kind aber nicht besuchen kann? (Sollte diese Schule rein aus kirchlichen Mitteln finanziert werden, nehme ich den letzten Satz zurück und behaupte das Gegenteil.)

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Re: Gab es doch schon mal....stimmt!

Antwort von Butterflocke am 04.01.2015, 23:51 Uhr

Und rückblickend betrachtet fand ich es gut - wenn auch ziemlich hart. Ich stand mit meinen Mitschülern teilweise am Fließband, 8 Stunden lang. Mit tat abends alles weh....
Es gab da wirklich kein Pardon - jede Woche.

Ich kann dazu nur generell sagen, dass ich damals -von der praktischen Arbeit mal abgesehen - keine besonders gute Schülerin war. In den Hauptfächern war ich eine 3er-Kandidatin
Nach dem Umzug nach Bayern war ich spontan eine 1er Schülerin (nagut, Mathematik riss mich weiterhin nach unten, aber der Rest verbesserte sich enorm). Für mich war es ein Aufatmen.

Ich war damals in der 9. Klasse.
Von gewissen Fächern, die es besser gar nich hätte geben sollen, muss man absehen. Ansonsten gab es in der ddr ein straffes und sehr praxisbezogenes System, das auch ohne Töpfchen-und-Kröpfchen-Gedöns nach der 4. Klasse auskam - auch so ein Thema:-(
Englisch nur als Wahlfach war natürlich ein Verbrechen. Und viele Weitere gab es sicher auch, aber wenn es Dir um die Praxisbezogenheit geht...

Wenn ich da unsere heutigen FSJler und Bundesfreiwilligendienstler (nach Abi) sehe, kommt mir oft das kalte Grausen.
Das mag aber nicht allein am Schulsystem liegen. Kinder werden heute einfach anders groß. Ich denke, da spielen viele Faktoren eine Rolle.

Am heutigen Schulsystem ansich hätte ich allerdings in erster Linie ganz andere Dinge auszusetzen. Ich wollte nur nicht Dein Thema verfehlen:-)

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Noch zur Ergänzung:

Antwort von Petra28 am 05.01.2015, 0:36 Uhr

Die Stundenzahl war damals ähnlich dem heutigen G8 - mit dem Unterschied, dass samstags Schultag war...

Praktische Arbeit war bei uns nicht 8 Stunden, sondern nur 4 (oder 6?) und auch nur aller 14 Tage, dazwischen gab es noch "Einführung in die sozialistische Produktion" (zum Einschlafen) und "Technisches Zeichnen" (das war ganz nett). Ach ja - Informatik gab es auch schon. In den jüngeren Jahren gab es Werken und Schulgarten und Handarbeiten - für alle verpflichtend. Englisch haben fast alle gelernt, abgewählt haben es nur diejenigen, die ein Problem mit "Sprachen" im allgemeinen hatten. (Ich bedaure, dass meine Russischkenntnisse alle verschütt gegangen sind, das ist so eine schöne Sprache.)

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und wer zahlt das???

Antwort von Jeckyll am 05.01.2015, 7:21 Uhr

Jeder, auch der Staat, kann sein Geld nur ein mal ausgeben. Und eine ganztagschule kostet nun mal fast doppelt so viel wie eine reguläre halbtagsschule. Da müssen Mensa gebaut und essen gekocht werden, da müssen mehr Lehrer eingestellt und bezahlt werden, etc. Das kann unser Staat nicht leisten wenn die Qualität dabei nicht leiden soll.

Eine ganztagschule würde auch ich begrüßen, schon allein wegen der dann umsetzbaren Chancengleichheit. Aber nicht so wie das hier vor Ort betrieben wird. Nachmittags sind hier die Kinder durch fsj ler beaufsichtigt, die Hausaufgaben werden zwar beaufsichtigt aber keinerlei Unterstützung, vieles muss (trotz anderer versprechen seitens der schule) doch zu hause nachgearbeitet werden. Hin und wieder werden "Fachkräfte" von außen für kleine Projekte ins Haus geholt, aber diese Angebote wie schwimmen oder musizieren sind dann bereits am nächsten tag "ausgebucht" weil die Nachfrage zu groß ist.

So umgesetzt bringt eine ganztagschule gar nichts außer einer staatlich finanzierten kinderbetreuung.


Jeckyll

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Re: SCHULE...

Antwort von Strudelteigteilchen am 05.01.2015, 7:53 Uhr

Ja, in mir hat es auch gewütet, als das Kind von den Freundinnen getrennt wurde, die alle eine Gym-Empfehlung hatten, nur mein Kind nicht.

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das Geld ist doch da

Antwort von Astrid18 am 05.01.2015, 8:03 Uhr

Deutschland ist ja ein recht wohlhabendes Land, das Geld wäre schon da. Es müsste nur richtig verteilt werden. Auch und gerade im Sinne der Chancengleichheit würde es Sinn machen, viele Transferleistungen lieber in die Bildung, sprich Ganztagsschulen zu stecken, statt die teuere und letztlich für die Einzelne kaum etwas bringende Mütterrente zu finanzieren.

Gerechter wäre es auch, Studiengebühren einzuführen, die man ja sozial verträglich gestalten kann mit entsprechenden Darlehen, Vergüngstigungen für Bafög-Bezieher etc.

Andere Länder leisten sich schon immer Ganztagsschulen, warum soll das reiche Deutschland das nicht können?

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Re: das Geld ist doch da

Antwort von Maxikid am 05.01.2015, 8:27 Uhr

Hamburg "leistest" sie sich ja. An den Schule meiner Kinder laueft es sehr gut, bei anderen gibt es noch Optimierungsbedarf. Aber es wird und die Nachfrage ist ja gross. LG maxikid

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Re: Die katholischen Schulen...

Antwort von SchwesterRabiata am 05.01.2015, 10:42 Uhr

Ich finde es nicht verkackt, daß das Kind nicht aufgenommen wird, ich finde es so (ich mochte den Ausdruck in dem Augenblick, weil Kind es so gerne sagt, hier wird natürlich wieder drauf rumgeritten ), daß es überhaupt solche Schulen gibt, gäbe es sie nicht, hätte ich das Problem nicht. ich würde mein Kind dort auch nicht anmelden, wenn es genommen werden würde, es würde aber gar nicht genommen werden.
Eben weil ich finde, daß Bildung und Relgion getrennt sein müssen. WENN es nach mir ginge, was es ja nicht tut, was ich schade finde natürlich ;-)
Wenn ich öffentlich schreiben würde, was ich über Religionen allgemein denke, würde man mich vermutlich erst auf den Scheiterhaufen setzen, dann steinigen und zu guter letzt Vierteilen. Meine Wortwahl kann da noch viel drastischer sein als verkackt ..... ich lass es, weil es keinen Sinn hat, weder für mich noch für andere, außer, daß sich jeder aufregt und sich beide Seiten beleidigt fühlen.
Dennoch weiß ich mich auch in der Kirche zu benehmen, das ist deren Haus, wo ich dann quasi Gast bin und mich anpasse... die Schule sollte aber nicht deren Haus sein, wie ich finde. Das ist der K(n)ackpunkt.

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Re: SCHULE...

Antwort von SchwesterRabiata am 05.01.2015, 10:44 Uhr

nun gut, wenn man Religion nicht eine "obskure Macht" nennt.... ich finde die Umschreibung so ausgesprochen treffend!

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Es ist aber keine Ausgabe, sondern eine Investition.

Antwort von Petra28 am 05.01.2015, 11:24 Uhr

Die 17 Milliarden für den Afghanistan-Einsatz - das war eine Ausgabe, ja. Gelder, die ins Bildungssystem fließen, sind eine Investition für ein Land, dessen Erfolg auf der Pfiffigkeit seiner Bürger beruht und nicht etwa auf Bodenschätzen.

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Re: das Geld ist doch da

Antwort von SchwesterRabiata am 05.01.2015, 11:34 Uhr

Ja, das Geld wäre vermutlich da, wenn nicht hier, wo sonst. Dabei hat die dt. Bildung und Ausbildung wohl immernoch einen guten Ruf. Denke aber, wir sind da schon etwas stehen geblieben oder schwimmen gerade (zumindest hier NRW mit Inklusion und Einführung der Sekundarschulen) etwas.
Eine Ganztagsschule soll keine Kinderbetreuung sein, sondern schon sinnvoll verwendet mit hausaufgabenbetreuung und eventuell sogar einem Hobby, einer Arbeitsgemeinschaft. Dann fällt vielleicht auch der Bedarf weg, die Kinder nach der Schule noch zu Vereinen zu schicken, oder wird zumindest dezimiert. Kommt halt aufs Angebot der Schulen an. ich wünschte ich könnte sagen, daß das im Laufe der zeit besser geworden ist, aber zumindest in meinem Umfeld ist es das nicht, im Gegenteil. Die hiesigige Grundschule bietet eigentlich nur den Chor an, sonst nichts :-( In meiner Grundschule gab es schon diverse Sportgruppen Nachmittags, die auch gut besucht waren. Auch bei den weiterführenden Schulen ist das Angebot auch nicht sooo groß leider... weiß nicht, warum die AG´s heute nicht mehr so auf dem Plan stehen? Vielleicht gibt es keine Lehrer mehr, die das machen wollen? Wird nicht bezahlt? Keine Ahnung ....
Auch Hausaufgabenbetreeung finde ich sinnvoll, toll wenn man nach Hause kommt und dann wirklich auch frei hat! Und auch für die Eltern.... weil "helfen" ist gar nicht immer so einfach, der Lehrplan ist manchmal etwas schwierig, wenn man ihn als Eltern passend mitumsetzen soll ;-) Die Rechenwege sind plötzlich anders, als man selbst es noch lernte. Hier gab es z.B. innerhalb weniger Jahre verschiedene Schreibformen ... man war schon verwirrt ;-) Von älteren Schülern in Fächern, die man selbst längst vergessen hat, ganz zu schweigen ;-).
Die Marktlücke wurde ja schon gut ausgenutzt "Lernkreis" und Co. machen dick Kasse, warum diese Hilfe nicht in die Schule legen kostenlos für alle in einer Form von Hausaufgabenbetreuung?
Wir haben hier eine Realschule, wo man Hausaufgabenbetreuung für kleines Geld dazu buchen kann, das Ganze wird dann von älteren Schülern übernommen. Fand ich eine super Idee, hat bei unserem Kind aber leider so gar nicht geklappt ... was jetzt nicht unbedingt an den älteren Schülern liegt, sondern halt auch an der Zusammensetzung, es schon was anderes, ob eine qualifizierte Person was vermittelt oder ein älterer Teenie. Auch das Verhältnis zu einem anderen Kind was Respekt etc. angeht ist ein anderes als zu einem Lehrer ... Mein Kind fand die Schüler zwar nett und lustig, aber wirklich helfen lassen hat sie sich da nicht, oder sie konnten es nicht, ich weiß es nicht, es klappte halt einfach nicht so wie gehofft....
Letztendlich liegt so viel an den Menschen, mit denen man zu tun hat. Überfüllte Klassen, gestresste Lehrer... bringt gar nichts. Da sollte man auch investieren .... denke, da würde ich sogar zuerst ansetzen.

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Hier klappt es:

Antwort von Petra28 am 05.01.2015, 11:45 Uhr

Städtisches Ganztagsgymnasium in NRW (wobei fast alle Gymnasien der Stadt Ganztag sind) mit etlichen AGs und fest eingebauten Zeiten, in denen die Hausaufgaben größtenteils erledigt werden...

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Re: Es ist aber keine Ausgabe, sondern eine Investition.

Antwort von Hase67 am 05.01.2015, 11:47 Uhr

Da hast du grundsätzlich recht, aber: Auch ein Land mit pfiffigen Köpfen braucht Energieressourcen, und vor allem deshalb (auch wenn das offiziell nicht so deklariert wird) gab es den Afghanistan-Einsatz. Auch wenn das jetzt nicht zum Thema gehört ;-)

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von germanit1 am 05.01.2015, 11:50 Uhr

Ich finde Nachmittagsunterricht sollte freiwillig sein. In der Zeit koennen AGs, Hausaufgabenbetreuung oder Foerderung fuer staerkere / schwaechere Schuler angeboten werden. Ausserdem finde ich es schwerer ein Kind zweisprachig zu erziehen, wenn das Kind den ganzen Tag in der Schule ist (deshalb war mein Kind damals auch nur vormittags im KiGa, sonst waere deutsch einfach zu kurz gekommen).

Religionsunterricht in der Schule muss nicht sein. Das kann nachmittags extra laufen. Bei uns findet der katholische Religionsunterricht (bei uns gibt es nur den) nachmittags statt (unsere Kinder haben 1 Tag in der Woche Nachmittagsunterricht) weil sie sonst fuer mein Kind, was nicht am Religionsunterricht teilnimmt (wir haben unsere Gruende dafuer) einen alternativen Unterricht anbieten muessten.

Die Klassen sollten nicht zu gross sein.

Ab der 8. KlLasse koennte ja jedes Jahr ein Betriebspraktikum angeboten werden.

Hier in Italien gibt es Gymnasien wie in Deutschland, aber auch Schulen, wo man neben dem Abi auch noch eine Berufsausbildung macht. Die Idee finde ich nicht schlecht. Leider sind wohl bei uns die Schulen schlecht mit entsprechenden Labors ausgestattet und teilweise gibt es fuer die Zweige auch zu wenige Anmeldungen (auf die weiterfuehrenden Schulen gehen die Kinder der ganzen Insel), so dass die Ausbildung nicht stattfindet (wegen Insellage koennen wir schwer auf Schulen im Nachbarort ausweichen besonders da im Winter auf die Faehren auch nicht immer Verlass ist).

Ob die Trennung erst nach der 8. Klasse besser ist, kann ich noch nicht beurteilen.

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Re: Hier klappt es:

Antwort von Maxikid am 05.01.2015, 11:51 Uhr

Hier auch so:Vereine; Musikschulen etc. sind fast alle komplett mit in den Schulen am Nachmittag. Große Auswahl vorhanden. LG maxikid

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Re: Schulsystem / bessere praktische Bildung für unsere Kinder

Antwort von Maxikid am 05.01.2015, 11:54 Uhr

Hier in HH gibt es eine it./d bilinguale Schule. LG maxikid

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Re: Meine Toleranz hielte sich auch in Grenzen...

Antwort von Hase67 am 05.01.2015, 11:54 Uhr

Für ein ziemlich grundlegendes Problem halte ich auch, dass Schule Länder- und deshalb letztendlich Kommunensache ist. Und je kleiner die Kommune, umso kleiner die Töpfe, die z. B. für so grundlegende Dinge wie Schulsanierung zur Verfügung stehen.

Was ich hier in BaWü (anderswo dürfte das aber auch nicht sehr viel anders laufen) katastrophal finde, ist die Einsparung von Lehrkräften. Es wird immer so geplant, als wären Lehrer NIE krank, hätten NIE Mutterschaftsurlaub oder NIE Fortbildungsmaßnahmen. Im Grunde genommen müsste jede Lehrerstelle mindestens anderthalbfach besetzt sein, um Fehlstunden kompensieren zu können. Ich glaube auch, dass das grundsätzlich möglich und bezahlbar wäre, es wird aber nicht praktiziert. Deshalb gleicht der Unterricht hier oft einem Flickenteppich, und (Vertretungs-)Lehrer müssen anderswo abgezogen werden, um Löcher da zu stopfen, wo sie gerade mehr weh tun. Um die Personalplanung beneide ich keine Schulleitung.

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Re: Hier klappt es:

Antwort von SchwesterRabiata am 05.01.2015, 11:56 Uhr

ja, ich denke, einige Schulen sind da auf einem guten Weg, und es klappt sogar.
Hier leider noch nicht, wobei ich jetzt nichts zum hiesigen Gymnasium sagen kann. Vielleicht liegts auch am Umfeld, der Größe von Städten und auch der Schulen????
Ich war selbst in zwei Großstädten in der Schule und das waren große Schulen/Schulzentren mit großem Angebot. Hier jetzt Kleinstadt fehlt das ziemlich, oder man hat das Pech und die gewünschte AG ist überfüllt (die neue Sekundarschule hier ist auf einem guten Weg aus meiner Sicht, aber halt noch nicht ausgereift. Auch da das Prinzip daß einmal Nachmittags AG ist für alle, nur ist mein Kind ganz unglücklich, weil es letztenendlich wohin mußte, was sie gar nicht machen wollte ... blöd gelaufen, aber das Grundprinzip finde ich gut). Auch sind im Unterricht oftmals zwei Lehrer anwesend, und die Hausaufgaben werden auch in der Schule gemacht (insgesamt 3 mal Nachmittagsunterricht). Bißchen fragwürdig ist halt noch diese Freistunde zwischendurch, die recht langweilig ist und mehr Pause ist, als die Kinder wollen/brauchen. Die Noten von meiner Tochter haben sich dort total verbessert.... was für sie richtig ist, muß allerdings natürlich nicht für jeden richtig sein ;-)

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Der Träger entscheidet prinzipiell über die Zugangsvoraussetzungen

Antwort von wassermann63 am 05.01.2015, 11:57 Uhr

Hallole.

bei Schulen mit nicht-staatlichem Träger, also z.B. kirchlichem Träger, ist es - unabhängig von jeder allgemein-solidarisch oder politisch geprägten Diskussion - einfach so, dass der Träger entscheidet, wer wann und warum zugelassen wird und wer nicht.

Darüber kann man natürlich streiten, aber man muss nicht ;-))

LG
JAcky

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Re: Es ist aber keine Ausgabe, sondern eine Investition.

Antwort von Petra28 am 05.01.2015, 12:00 Uhr

Das war aber bestenfalls eine Spekulation. ;-)

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Re: Hier klappt es:

Antwort von Maxikid am 05.01.2015, 12:04 Uhr

Das unterschreib ich mal so. LG maxikid

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aber wenn bildung und religion getrennt sein sollen

Antwort von DecafLofat am 05.01.2015, 12:10 Uhr

warum willst du dein kind in der katholischen schule anmelden?
das verstehe ich tatsächlich nicht. you can't have the cake AND eat it. einen tod muss man sterben. nur die vorteile kann man nicht einsacken...
was wäre, wenn deine tochter aufgenommen worden WÄRE? dann würdest du dich hier regelmäßig drüber auslassen, wie bescheuert es ist dass sie gezwungenermaßen an irgendwelchen christlich geprägten schulveranstaltungen teilnehmen muß?
bei uns im katholischen kindergarten werden übrigens auch muslime, juden, evangelen angenommen. udn ungetaufte. wie meine kinder.
ich bin kathole, mein mann evangele. wir haben sie nicht bewusst nicht getauft, sondern konnten uns einfach nicht einigen, und dann war ichjeweils schnell wieder schwanger und definitiv keine lust, schwanger ne taufe zu organisieren. irgendwann werden wir sie taufen, ganz sicher. nur wie, ist noch nicht klar. aber wenn ich sie ungetauft an ne katholische schule anmelde und ihr nicht katholisch sein da ein hindernis wäre, würde ich danach nicht urmmeckern.
mal ne andere frage zu deinen kindern und ihren schullaufbahnen... hast du mal ernsthaft daran gedacht, umzuziehen? ich kenne viele familien mit mehreren kindern, klar läuft es nicht immer gerade (und ich red mich leicht, ich hab noch nicht mal EIN kind in der schule, der älteste wrde im herbst zurückgestellt, mit diagnone sensorische integrationsstörung. ich stelle mich darauf ein dass der schulstart im herbst nicht leicht wird...) aber dass man bei allen kinder solche schwierigkeiten hat, kenne ich nun wirklich von niemanden. klopf auf holz....
wo wir wieder beim thema wären... machen eltern einfach zu VIEL getue was das thema schule angeht? früher sind wir doch auch alle klar gekommen... meine erziehungsberechtigten wussten nie was in der schule gerade dran war, was mein lernstoff war, meine oma zog neben mir damals zeitgleich noch drei weitere (ihre eigenen) schulpflichtige kinder groß, nie im leben hätte sie dran gedacht da ein bohei zu machen. und sie war als elternbeiratsvorsitzende nicht uninteressiert am komplex schule, nur eben der alltag im einzelnen war eben sache der kinder. man MUSSTE eben klar kommen, punkt.

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Re: Der Träger entscheidet prinzipiell über die Zugangsvoraussetzungen

Antwort von SchwesterRabiata am 05.01.2015, 12:11 Uhr

Das ist eigentlich genau das gleiche wie bei der Kindergartendiskussion, die Sache mit dem Träger. Träger bedeutet was?
Bezahlt werden Lehrer und Co. nicht vom Träger .... wenn Träger also quasi die Bildung verschenkenn würde, dann dürfte er auch die Voraussetzungen bestimmen, aber er tut es nicht, er wird bezahlt und es ist nur eine Dienstleistung....
Ich fände auch dann solche Schulen nicht prickelnd, aber es wäre schon eine andere Sachlage ....
In der Regel ist es nur ein bruchteil, ein winziger Bruchteil, der von dem Träger in irgendeiner Form übernommen wird, im Durchschnitt weit unter 10% der Kosten. Und dieser kleine Beitrag soll es ihnen ermöglichen dennoch eine solche "Macht" in der Schule/Kindergarten zu haben? Mal ganz ehrlich, es gibt so viele Kindergärten und Schulen auch oder eben mit solchen solchen Trägern, die am vermodern sind, wo so viel getan werden müßte, aber der Träger tut nichts, nur sein Namensschild hängt an der Tür und er prägt den Inhalt.

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Re: Es ist aber keine Ausgabe, sondern eine Investition.

Antwort von Hase67 am 05.01.2015, 12:12 Uhr

Es spricht aber einiges dafür, besonders im globalen Gesamtzusammenhang gesehen ;-)

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Re: aber wenn bildung und religion getrennt sein sollen

Antwort von SchwesterRabiata am 05.01.2015, 12:19 Uhr

Nur kurz, ich will sie ja da gar nicht anmelden. Ich finde ganz allgemein, daß es solche Schulen in der Form gar nicht geben sollte ;-) Wenn es die nicht gäbe, gäbe es auch das Problem nicht für mich.
Mein Kind war da zum Probenachmittag mit einer Freundin, und war total begeistert ... dennoch würde sie nicht genommen werden und ich würde sie da auch nicht wirklich haben wollen.
Mein Mann ist übrigens kath. und ich evang. getauft (mit 14 freiwillig und danach schnell vom Glauben doch abgekommen, war also 14 doch noch zu früh für die Entscheidung anscheind, zumindest bei mir... ). Hier im Kiga und in der Grundschule werden auch alle aufgenommen, aber hier im Dorf gibt es kaum Andersgläubige, der Schnitt der Muslime hier liegt bestimmt unter 5%, denke sogar weit drunter.

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Re: Der Träger entscheidet prinzipiell über die Zugangsvoraussetzungen

Antwort von Hase67 am 05.01.2015, 12:23 Uhr

Genau das wollte ich auch gerade schreiben, als ich die Antwort las - würde die Kirche tatsächlich alles komplett finanzieren, könnte man so argumentieren. De facto kassieren aber auch Kindergärten und Schulen in kirchlicher Trägerschaft einen Haufen kommunale Zuschüsse, obwohl sie im Gegensatz zu AWO und Co. ja sogar noch Steuereinnahmen haben. Unser Sohn war in einem katholischen Hort, der im Herbst immer einen Spendenlauf für die hiesige Kirchengemeinde organisiert hat - z. B. angeblich für den Wiederaufbau des (durch Brandstiftung) abgebrannten Kindergartens. Diese Spendenläufe habe ich absichtlich boykottiert, weil ich aus relativ zuverlässiger städtischer Quelle wusste, dass der Schaden komplett durch die Versicherung getragen wurde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ;-)

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Re: Noch zur Ergänzung:

Antwort von SchwesterRabiata am 05.01.2015, 12:24 Uhr

Hier in NRW war das früher aber auch so, zumindest zu meiner Schulzeit, daß wir jeden zweiten Samstag Schule hatten 4 Stunden. Zumindest auf dem Gymnasium, als ich auf die Realschule wechselte gab es stattdessen einen Nachmittag mit Schule, aber das war dann eine Art benotete AG, also kein reguläres Pflichtfach, sondern sowas wie Hauswirtschaft oder Schreibmaschine.... es gab aber echt sogar noten dafür ;-)

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Re: Es ist aber keine Ausgabe, sondern eine Investition.

Antwort von Petra28 am 05.01.2015, 13:03 Uhr

Schau'n wir mal, ob sich die 17 Milliarden jemals in dieser Hinsicht rentieren...;-)

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*lach*

Antwort von Petra28 am 05.01.2015, 13:10 Uhr

Mir ist gerade eingefallen, dass ich an einem turkmenischen Öl- und Gasunternehmen beteiligt bin, welches auch Aktivitäten in Afghanistan hat. War meinerseits auch als Spekulation gedacht - hat sich aber bislang gelohnt. Von daher...;-)

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Weil es keine staatliche Alternative vor Ort gibt.

Antwort von Petra28 am 05.01.2015, 13:12 Uhr

Das ist doch der eigentliche "Aufreger".

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Re: *lach*

Antwort von Hase67 am 05.01.2015, 13:44 Uhr

Na, das nenne ich doch mal einen Werdegang - von der Ex-DDR-Schülerin zur kapitalistischen Erdölspekulantin ;-) (und das alles in einem Thread )*



*bitte NICHT als moralischen Zeigefinger verstehen, so ist es nicht gemeint - es passte nur gerade so gut in den Kontext!

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Das ist auch unter Umständen der Punkt

Antwort von Marianna81 am 05.01.2015, 13:59 Uhr

das in der Schule wenig gemacht wird und man erwartet das Eltern alle möglichen Defizite zu hause ausgleichen.

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Re: Noch zur Ergänzung:

Antwort von Butterflocke am 05.01.2015, 14:35 Uhr

Das stimmt...alle 14 Tage. Aber ich dachte, es wäre ein ganzer Schultag gewesen (Berlin in meinem Fall)? Na wie auch immer....
Technisches Zeichnen ist in meinem Hirn völlig verschüttet, aber an Informatik kann ich mich erinnern:-) MS-DOS mit nettem Lehrer, in den wir alle verliebt waren. Damit kann man heute natürlich nichts mehr anfangen, aber es ging ja um das grundsätzliche Verständnis. In den 80igern war das...

Und Englisch...naja. Du musst zugeben, dass es 1. zu spät angeboten wurde und 2. auch vom Umfang her hinter Russisch zurückstecken musste. Priorität hatte eindeutig Russisch. Natürlich hab ich Englisch gewählt, aber der Unterricht war - zumindest bis zur 9. Klasse - Pillepalle. Englisch war das einzige Fach, in dem ich in Bayern mit den Ohren geschlackert habe. Da war man hier VIEL VIEL weiter in der 9. Klasse.

Insgesamt war es dennoch härter, fand ich. Und das lag nicht nur an den 5 Tagen Schule pro Woche.

Dennoch würde ich es so auch für meine Kinder heute nicht mehr wollen. Aber danach geht es leider nicht. Der praktische Teil war natürlich super, aber mittlerweile gehe ich eher in Richtung Waldorf - zwar auch mit Einschränkungen, aber eben am ehesten. Meine Kinder sind auf einer Regelschule (beide gerade noch Grundschule), aber wer weiß, wie es weitergeht.

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Ich habe das Verstehen des Kapitalismus sogar zu meinem Beruf gemacht. :-)

Antwort von Petra28 am 05.01.2015, 15:03 Uhr

Und ich habe nach wie vor "gefühlt" einen Blick von draußen. Es kommt sogar noch besser: Geld interessiert mich nicht wirklich, ich mag nur die intellektuelle Herausforderung. :-) (Damit meine ich aber nicht meine kleine Turkmenistan-Spekulation.)

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Re: Der Träger entscheidet prinzipiell über die Zugangsvoraussetzungen

Antwort von Alba am 05.01.2015, 15:40 Uhr

Das hat meinen Bruder immer masslos geaergert als er noch Buergermeister in meinem Heimatdorf war. Ganze 5% des katholischen Kindergartenbudgets kamen von der katholischen Kirche aber die Kirche hatte alleiniges Entscheidungsrecht ueber zB Personalfragen, die Gemeinde, die den Grossteil des Geldes aufbringt hat keinerlei Mitspracherecht.

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zu Englisch:

Antwort von Petra28 am 05.01.2015, 15:51 Uhr

Klar, es war "nur" die zweite Fremdsprache. Bei uns war es sogar so, dass man sich Unterricht von der 7. bis zur 10. auch gleich hätte sparen können. Gelernt habe ich nur in der 11. und 12. etwas. Mein erstes englisches Buch habe ich erst nach dem Abitur gelesen, mit sehr viel Mühe.

Dennoch kann ich heute Englisch viel, viel besser als Russisch, weil man eine Sprache dauerhaft nur lernt, wenn man sie auch anwendet - und das geht bei Englisch aufgrund der Möglichkeiten viel leichter. Ich gehe sogar so weit, zu sagen, dass sich mein Leseverständnis und mein Hörverständnis vor dem eines westdeutsch ausgebildeten Gleichaltrigen nicht verstecken muss. Lediglich bei der Konversation habe ich noch Defizite, weil ich es so selten tue, aber richtig schlecht bin ich da auch nicht.

Ansonsten fand ich meine Schulausbildung insgesamt pillepalle, hätte ruhig etwas schwerer sein dürfen... Weswegen ich meine Kinder total voreingenommen aufs Gymnasium schicke (nachdem ich glaube, dass sie das entsprechende Potenzial haben) und mir eine Gesamtschule gar nicht mal angeschaut habe. Langeweile in der Schule ist nämlich auch doof.

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@ Maxikid

Antwort von germanit1 am 05.01.2015, 16:24 Uhr

Bei uns wird nicht mal muttersprachlicher Deutschunterricht angeboten, obwohl es eine EU Richtlinie dazu gibt.

Ich soll mein Kind zu Hause selbst unterrichten. Ausser meinem gibt es noch mindestens 1 anderes zweisprachiges deutsches Kind auf der Schule (ich weiss aber von anderen Deutschen mit Kindern bei uns in der Gemeinde und auch hier auf der Insel, wobei die Leute allerdings Kinder im KiGa Alter haben). Man sieht sich manchmal kurz vor Unterrichtsbeginn mal fluechtig. Mehr Kontakt besteht leider nicht.

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Nein,...

Antwort von Daffy am 05.01.2015, 19:44 Uhr

zumindest an den weiterführenden Schulen erwarten die Lehrer gar nichts. Es gibt schließlich immer noch eine niedrigere Schulform. Im Gegenteil - engagierte Eltern sabotieren die Chancengleichheit. Da hilft es nicht mal, Hausaufgaben zu reduzieren - ´die` finden schon Übungsstoff. Wie die Geier.

Also doch Ganztag. Damit das unsolidarische effektivere Lernen, womöglich noch in einem angenehmeren Umfeld, aufhört.

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Nein danke

Antwort von Snaffers am 05.01.2015, 22:29 Uhr

Ich habe bei meinem ältesten Kind nach 3 Monaten Schule angefangen zu hoffen, dass wir die Grundschulzeit heil überstehen und bin froh, dass wir nach 3 Jahren die Grundschule ohne allzu großen Schaden überstanden haben.
Meinem Kind geht es gut, seit es auf dem Gymnasium ist und es endlich die Förderung bekommt, die es benötigt - 12 Jahre gemeinsame Beschulung? Das hätte bei uns im harmlosesten Fall nach Psychiatrie geschrien.

Und den ganzen Tag in der Schule? Niemals! Kinder brauchen Freiräume ohne ständige Beaufsichtigung und Bevormundung durch Erwachsene. Es gibt für eine zukunftsfähige Gesellschaft nichts schlimmeres als Kinder&Jugendliche, die nie selbst Erfahrungen sammeln konnten und Probleme ohne Hilfe lösen gelernt haben.

Lediglich die Praxisorientierung fände ich sehr positiv.

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Re: Der Träger entscheidet prinzipiell über die Zugangsvoraussetzungen

Antwort von Pamo am 06.01.2015, 6:44 Uhr

und genau dies prangere ich an

der Staat laesst zu dass dies passiert - ein Unrecht

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Re: unsere vielbelächelte Waldorfschule bietet das

Antwort von Nikas am 06.01.2015, 16:16 Uhr

"Dabei ist das Waldorfkonzept brandaktuell und entspricht auch den Erkenntnissen vieler Hirnforscher."

Awa? Welcher "vieler" Hirnforscher? lach....

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Re: Meine Toleranz hielte sich auch in Grenzen...

Antwort von Pamo am 07.01.2015, 11:40 Uhr

Petra, das ist dann wohl die Strafe dafür, wenn man nicht wohlmeinend-tolerant gegenüber der kath. Kirche ist. Du musst sie respektieren, genau wie die evangelische Kirche. (alle anderen Kirchen darfst du verachten und dich drüber lustig machen und von "Sekte" sprechen). Das elfte Gebot lautet nämlich:

11. Du sollst die Interdependenz zwischen Schule und Kirche in Deutschland nicht hinterfragen!

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