von Leena am 19.09.2014, 6:42 Uhr |
Schottland wählt mit Nein - meldet die BBC
Noch liegen nicht alle Zahlen aller Bezirke vor, aber derzeit sieht es nach Yes 45,7 und No 54,3 aus...
Edinburgh fehlt wohl noch, Glasgow und Dundee waren für Ja, aber relativ geringe Wahlbeteiligung hier...
Re: Schottland wählt mit Nein - meldet die BBC
Antwort von Cullen am 19.09.2014, 7:17 Uhr
Ich finde das Nein gut.
Wer weiß was diese Unabhängigkeit gebracht hätte. Eine ganzes System hätte geändert werden müssen. Ob das alles gut gegangen wäre???
Re: Schottland wählt mit Nein - meldet die BBC
Antwort von DK-Ursel am 19.09.2014, 7:35 Uhr
Hej!
ich kann das auch nicht wirklich nachvollziehen.
In einem Zeitalter, wodie Staaten innerhalb der EU zusammenrücken (soltlen), kehren plötzlich etliche zum Nationalstaat zurück???
Wahrscheinlich wären sie ja wohl aus der EU ausgeschieden, jedenfalls wäre das ausUnabhängigkeitsgründen logisch gewesen.
Das hätte aber weitreichende Foglen gehabt...
Problematisch finde ich, daß die Abstimmugn so kanpp ausgeht, denn das heißt ja im Klartext, daß egal wie es ausgeht, immer ca. die Hälfte der Bevölkerung unzufrieden ist mit dem Status Quo...
Gruß Ursel, DK
Re: Schottland wählt mit Nein - meldet die BBC
Antwort von Hase67 am 19.09.2014, 8:29 Uhr
"In einem Zeitalter, wo die Staaten innerhalb der EU zusammenrücken (sollten), kehren plötzlich etliche zum Nationalstaat zurück???"
Die Schotten sind eben schon ein Stück "weiter" als die AfD-Anhänger in den neuen deutschen Bundesländern oder die Front-National-Sympathisanten in Frankreich, die angesichts des "Ostrucks" der neuen EU-Kommission auch keineswegs amused sind...
Ich bin froh, auch wenn ich nicht in Camerons Haut stecken möchte, jetzt mit den Reaktionen der Separatisten umzugehen. Über 45% Abspaltungswillige sind ja schon eine Hausnummer, da muss auf jeden Fall was passieren...
LG
Nicole
Re: Schottland wählt mit Nein - meldet die BBC
Antwort von pflaumenbaum am 19.09.2014, 8:33 Uhr
Es irgendwie logisch, dass auf zu starke Integrationsbemühungen Abgrenzungstendenzen folgen. Darauf muss die EU reagieren und den Nationalstaaten und insbesondere den Regionen, die ja teilweise eine viel stärkere Identifikationskraft haben, mehr Freiheiten zugestehen. Wie das aussehen kann - keine Ahnung. Ich habe den Eindruck, es geht eher um Folklore als reale politische Entscheidungen, aber der Eindruck kann auch täuschen.
Re: Schottland wählt mit Nein - meldet die BBC
Antwort von lotte_1753 am 19.09.2014, 9:16 Uhr
Ich glaube nicht, dass das so richtig ist; eher trifft das genaue Gegenteil Deiner Analyse zu.
Schottland wollte unabhängig sein, aber doch keinesfalls aus der EU austreten! Ganz im Gegenteil sind die europakritischen Töne eher in England zu hören. Wenn ich mich recht entsinne ist nur eine Handvoll der schottischen Abgeordneten Tories, die mit der AfD in einer Fraktion im EP sind. Schottland wäre bei einer Unabhängigkeit (März 2016) selbstverständlich auch in der EU verblieben. Mit irgendetwas hätte man sich die spanische Zustimmung zu einer Vertragsänderung schon erkauft.
Cameron geht ganz klar gestärkt aus dem Referendum hervor. Jetzt laesst es sich in seiner Haut gut leben.
Re: Schottland wählt mit Nein - meldet die BBC
Antwort von Alba am 19.09.2014, 9:39 Uhr
The Highlands haben als letztes council declared kurz bevor ich auf Arbeit bin. 53% No, bringt die Zahl der gesamten no-votes auf knapp ueber 2 Millionen.
I'm a hell-a-relieved.
Re: Schottland wählt mit Nein - meldet die BBC
Antwort von Silvia3 am 19.09.2014, 9:42 Uhr
Gott sei dank, hat doch die Vernunft gesiegt. Noch mehr Kleinstaaterei können wir in der EU nicht gebrauchen. Hoffentlich haben dadurch auch andere Regionen, die nach Unabhängigkeit streben, einen Dämpfer erhalten.
Allerdings sollte das den jeweiligen Landesregierungen und besonders der EU eine Warnung sein. Nationale und regionale Besonderheiten müssen auch in einem geeinten Europa Berücksichtigung finden, zuviel Einheitsbrei macht unzufrieden.
Silvia
Re: Schottland wählt mit Nein - meldet die BBC
Antwort von SchwesterRabiata am 19.09.2014, 9:44 Uhr
Ein knappes NEIN hatte ich so eingeschätzt.
Aber es macht halt schon sehr, sehr deutlich wie gespalten das Land an sich ist mit seiner Meinung und seinen Vorstellungen. Man sollte festhalten, daß Schottland mehr Eigenständigkeit wünscht und vorallem von der Welt auch anerkannt wird und nicht als der Nordzipfel Englands abgespeist.
Jetzt haben sie gerade Aufmerksamkeit, die sollten sie nutzen
Re: Schottland wählt mit Nein - meldet die BBC
Antwort von shinead am 19.09.2014, 9:45 Uhr
Die Frage ist, ob das aktuelle EU-Mitglied Schottland bei einer Ablösung von GB tatsächlich zwangsweise die EU hätte verlassen müssen.
Die Rechtswissenschaftler sehen da durchaus Möglichkeiten, dass Abgespaltete Regionen schlichtweg in der EU verbleiben.
Die DDR wurde damals ja auch automatisch und ohne weitere Prüfung der EU mit einverleibt.
Ich kann die Abspaltungswilligen verstehen und gerade die EU macht es m.E. möglich.
Re: Schottland wählt mit Nein - meldet die BBC
Antwort von Alba am 19.09.2014, 9:59 Uhr
Nicht so knapp wie erwartet und wenn man auf die Karte schaut sind es nur 3 Gebiete die Yes gewaehlt haben, Glasgow, East (oder West? Dumbartonshire und Dundee. Three tiny areas of Salmondtopia.
Schottland ist seit 1999 devolved, mit eigenem Parlament und kann unbehelligt von Westminster ueber education, health, transport, all kinds of other things entscheiden.
Die Plaene (oder Phantasien) der SNP fuer ein unabhaengiges Schottland waren komplett unrealistisch, completely and utterly mad und gluecklicherweise hat eine Mehrheit der Schotten und nicht-Schotten die waehlen durften das verstanden.
Re: Schottland wählt mit Nein - meldet die BBC
Antwort von Hase67 am 19.09.2014, 10:22 Uhr
Okay, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Die Parallele, die ich zwischen den von mir genannten Beispielen sehe, ist die des "Um-den-eigenen-Bauchnabel-Kreisens". Ich kann nicht beurteilen, inwieweit sich Schottland innerhalb Großbritanniens als "Anhängsel" fühlen muss, aber mich befremden solche separatistischen Bestrebungen, auch wenn aus "folkloristischen" Motiven heraus ein Abgrenzungswille entsteht.
Cameron wurde durch die Entscheidung zwar bestätigt, aber all die Unzufriedenen, die da jetzt den Kürzeren gezogen haben, fallen ja nicht einfach sang- und klanglos unter den Tisch, im Gegenteil: Jetzt ist klar, dass sie mit dem Status Quo leben müssen, und der daraus resultierende Frust muss aufgefangen werden.
LG
Nicole
Ich finde es auch gar nicht so knapp
Antwort von Strudelteigteilchen am 19.09.2014, 10:50 Uhr
Hätte es knapper erwartet. Mehr als 10 Prozentpunkte "Differenz" zwischen den Lagern - das ist schon eindeutig.
Ich denke auch, daß die da komplett utopische Vorstellungen hatten. Die dachten, alles Gute bleibt und alles Schlechte wird besser- nur, wie soll das gehen? Daß Schottland durchaus vom GB profitiert, gerade wirtschaftlich, wurde komplett ausgeblendet. Was es alleine gekostet hätte, eine eigene Währung einzuführen mit allem, was dazugehört - Bankenaufsicht, internationalem Status etc. - das kann man doch kaum absehen.
Jetzt muß man aber die Scherben zusammenkehren - und das wird noch eine richtige Herausforderung. Ich bezweifle, daß man einfach zur Tagesordnung übergehen kann, nachdem man sich gegenseitig dermaßen niedergemacht hat.
Aus rein "wissenschaftlichen" Überlegungen heraus hätte ich eine Abspaltung übrigens ganz interessant gefunden - so als Praxis-Experiment. Vielleicht hätte das die Hitzköpfe in der einen oder anderen Region - ich sag nur: Katalonien - wieder etwas abgekühlt.
Re: Ach wenn es doch immer 86% Beteiligung gäbe!
Antwort von Franke am 19.09.2014, 11:06 Uhr
So dass die Mehrheit der Wähler zumindest annähernd der Hälfte aller Wahlberechtigten entspricht.
Ist doch doof, wenn immer weniger teilnehmen und dann vorgerechnet wird, wie gering der Anteil aller Bürger ist, die aktiv Zustimmung für die Regierungspartei(en) bekunden.
Ich frage mich, ob man die Veränderungen, die versprochen wurden, nicht schon vor der Abstimmung hätte fixieren sollen. Nicht dass jetzt welche meinen, es kann alles weiter gehen wie bisher. Wie der faule Schüler, der die Prüfung mit 4 bewältigt hat, weil das gefragt wurde, was er sich am letzten Abend davor angeschaut hat.
Re: Schottland wählt mit Nein - meldet die BBC
Antwort von lotte_1753 am 19.09.2014, 14:53 Uhr
Schon. Aber die Schotten sind ja sowieso nicht Camerons Wähler.