zurück| Geschrieben von Maari am 11.07.2017, 12:41 Uhr |
Respekt
Ich bin mehr als schockiert, was ich unten in einigen Beiträgen lesen musste.
Schlagen geht gar nicht!
Können sich die Befürworter von Schlägen, sich in die geschlagenen Kinder hineinversetzen? Was geht wohl in einem geschlagenen Kind vor sich?
Ich wünschte, jeder Schlag, den ihr austeilt, kommt dreimal so heftig zu euch zurück!
Ich wurde von meinen Eltern geschlagen, ganz besonders von meiner Mutter.
Ich hatte keinen Respekt vor meinen Eltern.
Ich hatte Angst. Aus dieser Angst heraus habe ich getan, was meine Eltern wollten. Jedenfalls solange ich klein war.
Ich hatte durch die Schläge kein Vertrauen zu meinen Eltern. Ich habe ihnen nichts erzählt. Mich ihnen nie anvertraut.
Mich zurückgezogen.
Irgendwann mein eigenes Ding gemacht.
Auf meine Eltern habe ich herabgeschaut, sie waren in meinen Augen `jämmerliche Würstchen´.
Ich habe mir geschworen, meine Kinder werde ich anders, mit Liebe, erziehen.
Das funktioniert sehr gut. Meine drei haben noch nie einen Klaps oder ähnliches erlebt. Wozu auch.
Und es sind ganz tolle Kinder.
Beitrag beantwortenGenau
Antwort von Christine70 am 11.07.2017, 12:54 Uhr
Bei mir war es auch die Mutter. Es kam nicht oft vor, aber wenn, dann habe ich sie gehasst. Wie oft bin ich von Zuhause ausgebüxt, bin über den Friedhof gelaufen und habe mir gewünscht, ich sei tot. Ich hab aber nie mit jemanden drüber geredet.
Was meine Mitschüler durften, durfte ich noch lange nicht.
Ich war das Sandwichkind. Meine kleine Schwester war als Baby schwer krank und wurde wie eine Prinzessin behandelt :( Die große Schwester zog mit 17 aus, also bekam ich alles ab. Mein Papa hingegen hat mich immer in Schutz genommen, aber er war halt untertags arbeiten.
Schon als Kind hab ich mir geschworen, wenn ich mal Kinder habe, werde ich die anders erziehen, nämlich mit viel Liebe und ohne Schläge.
Und das habe ich bis heute auch so praktiziert.
Re: Respekt
Antwort von Einstein-Mama am 11.07.2017, 12:55 Uhr
Ich habe gerade ein großes Problem mit drei Geschwistern, die offensichtlich sehr viel Gewalt in der "Erziehung" erfahren und gegen zwei davon laufen ebenso bereits zig Anzeigen wegen Gewalttaten.
Leider geriet mein Sohn am Samstag auch in deren Fäuste, inclusive der Mutter, die meinem Sohn ebenfalls Gewalt androhte.
Klar, eine weitere Anzeige bringt genau nix, weil der Älteste eben noch 13 ist und im schlimmsten Fall dadurch noch unsere Daten bekannt werden.
Auf der anderen Seite, das Ganze so hinnehmen, ist auch blöd.
Ich hab einige Nächte darüber geschlafen und bin immer noch ratlos. Jeder drängt mich es zu tun...
Allerdings wird das den Kindern keine Lehre sein und das Jugendgericht scharrt schon mit den Hufen, dass der Erste der Sippe 14 wird. In dem Fall kommt der ziemlich sicher bei der ersten weiteren Straftat ab 14 in den Arrest, so die Aussage. Daher bin ich der Meinung, aufs nächste Opfer warten und Füße still halten. Mein Sohn befindet sich im Normalfall ohnehin nicht in diesem Dunstkreis und trifft ( so hoffe ich) nicht mehr so schnell auf diese Familie...
Aber klar, Gewalt in der Erziehung kann im schlimmsten Fall eben so eine Spirale bilden!
Re: Respekt
Antwort von Helene34 am 11.07.2017, 13:11 Uhr
Vor dem Arrest wird er sicher schon große Angst haben 
Re: Respekt
Antwort von linghoppe. am 11.07.2017, 13:13 Uhr
ich kann das verstehn, ich hätte auch Angst das dann ein Racheakt gegen mich/uns
kommen könnte, da hätte ich Angst jemanden Anzuzeigen, au dem Weg gehen
wenn das möglich ist, hoffen das man denen nie wieder begenet.
das JA kann bei euch auch nichts machen? wir hatten auch mal so etwas in
unserem KIGA mit einer Familie, das JA war sehr oft dort, aber es ist nie
etwas gemacht worden , die Kinder waren so gemein, weil es es Daheim so vorgelebt wurde. Man kann nur hoffen , dass die Kinder es später auch mal besser machen.
@ Helene34
Antwort von Maari am 11.07.2017, 13:16 Uhr
Und was soll DEINER MEINUNG nach passieren?
Re: @ Helene34
Antwort von Helene34 am 11.07.2017, 13:18 Uhr
Dazu müsste man wissen was genau passiert ist.
Du erwartest wirklich eine ernstzunehmende Antwort vom Troll?
Antwort von Malefizz am 11.07.2017, 13:24 Uhr
Dem greife ich mal vorweg: der Staat soll bestimmt seiner Meinung nach härter durchgreifen, vor allem wenn absehbar ist, dass der Teenie in die linke Ecke abdriftet - aber sich bitte aus der gewaltbereiten Erziehung der Bürger, die gewaltbereite junge Erwachsene hervorbringt, raushalten.
Re: Du erwartest wirklich eine ernstzunehmende Antwort vom Troll?
Antwort von Maari am 11.07.2017, 13:38 Uhr
Nein, erwarte ich nicht.
Ich wollte einfach einmal herzhaft lachen.
Dieses Thema ist einfach nur erschreckend und ich wünsche jedem Schläger mindestens die dreifache Schlaghärte zurück. leider geht das nicht.
Gerade bei Kindern ist es einfach nur erschreckend, da kommt die Mutter/Vater mindestens doppelt so groß und schlägt, da kann das Kind erst einmal gar nicht mit umgehen.
Und was danach passiert:
Chef schnauzt Mann an,
Mann kommt nach Haus, schlägt Frau,
Frau schlägt Kind,
Kind tritt Hund.
Hund beißt Chef (Nein, leider nicht.) Hund zieht sich zurück.
Irgendwann reicht Hund treten nicht mehr
und Kind schlägt in der Schule die Jüngeren.
Dem Mann reicht es nicht, auch könnte Frau oder Kind reden, also mehr Schläge und Verbote.
Kind sucht sich andere Vorbilder. Leider in der gewalttätigen Scene, er will ja nicht das Opfer bleiben.
Geredet wird nicht.
Re: Respekt
Antwort von Einstein-Mama am 11.07.2017, 13:46 Uhr
Also die Eltern kenne ich quasi dienstlich und weiterhin eben durchs "sehen" wenn ich in der Stadt oder im "anderen Freibad" bin. Meine Freundin kennt sie anders dienstlich und von wieder einer anderen Freundin weiß ich, dass es schon seit der Grundschule eskaliert.
Mein Exmann hatte auch schon das Vergnügen in der JVA. Ich weiß jetzt schon, dass ich die Kinder in einigen Jahren stationär haben werde. Vielleicht hab ich dann sowas wie Genugtuung, aber das ist irgendwie auch mies, weil die ja keine Chance hatten.
Ansonsten, ich werde das RUB für ne Weile meiden. Ich wollte eigentlich schon am Samstag einen Thread schreiben, was IHR tun würdet.
Allerdings lege ich keinen Wert auf Anhaltiners Suffgelalle und mit ist jegliche Motivation mich hier noch zu beteiligen zu blöd geworden.
Räumt mal auf, wenns geht. Ich hab im RL genug Psychos und brauch das privat im Moment, zumindest bis zu meinem Urlaub echt nicht!
Schöne Zeit euch!
Re: Respekt
Antwort von puja am 11.07.2017, 14:35 Uhr
Aussage meiner Mutter:
Ich habe dich nie geschlagen.
Nur wenn du es wirklich verdient hast.
"Verdient" hatte ich es mir wenn ich nicht sauber geschrieben hatte oder wenn ich mal wieder eine "freche Klappe" hatte.
Oft kam es nicht vor. Normalerweise wurde ich "mit Verachtung gestraft" .
Das dann aber täglich.
Immer wenn ich etwas tat was meiner Mutter nicht passte, nein, immer wenn sie ihren Frust loswerden musste.
Den Satz, dass der Klaps auf den Hintern noch niemandem geschadet hat, hasse ich wie die Pest.
Ich denke aber, dass mir persönlich die paar Ohrfeigen weniger geschadet haben als das "mit Verachtung strafen". Das war richtiger Psychoterror. Und es hat mir geschadet.
Ich bin chronisch unzufrieden und unsicher.
Ich selbst war einmal kurz davor meinen Sohn zu schlagen. Zum Glück habe ich es nicht getan.
Die Situation hat mich zum Nachdenken gebracht.
Keine Sekunde dachte ich in diesem Moment, dass es seiner Erziehung dient.
Es war MEIN Frust, meine Hilflosigkeit.
Ich nehme den Schlagenden nicht ab, dass die es wegen der Erziehung tun und dass es nicht um ihre eigene Wut geht.
Ich hoffe sehr, dass es mir gelingen wird meine Kinder zu glücklichen zufriedenen selbstbewussten Menschen zu erziehen.
Schläge gibt es bei uns jedenfalls nicht.
Und es wir niemand mit Verachtung gestraft.
Re: Respekt
Antwort von Shanalou am 11.07.2017, 14:39 Uhr
Die gewaltlose Erziehung ist wirklich noch nicht überall angekommen. Ich kenn durchaus Nachbarn hier, die auch mal eine schallende Ohrfeige verteilen. Aber es ist in anderen Ländern wirklich noch gang und gäbe. Seit einigen Jahren unterhält unser Gymi einen Austausch mit Tansania, bei dem auch tansanische Lehrer dabei sind. Die haben das erste mal große Augen gemacht, als man ihnen die gewaltfreie Erziehung nahe gebracht hat. Für sie war es völlig unvorstellbar, Kinder ohne Gewalt im Griff zu behalten. Dort sind körperliche Strafen absolut üblich.
Für mich ist Gewalt nur dann erlaubt, wenn ich zuerst angegriffen werde.
Re: verlusst von vertrauen
Antwort von XingXing am 11.07.2017, 14:54 Uhr
ich bin als kind massivst geschlagen worden von meinem vater der alkoholiker war.
teilweise so heftig u.a.mit dem kopf gegen die wand das mir schwarz vor augen wurde.
er ist oft aufgestanden und hat aus dem nichts heraus mich dann oft geprügelt..einfach weil ihm so danach war.
wir hatten auch ein vierkantholz in der kammer ca 1 meter lang.es reichte schon wenn er sich genvert gefühlt hat und dann gabs mit dem holz..oft auf die nackten oberschenkel bis die striemen schwarz waren.
haben ihm die hausaufgaben nicht gepasst (obwohl ihn schule sonst einen dreck interessiert hat) wurde jedesmal die seite rausgerissen und es gab schläge.oder auch wahlweise ein blaues auge verpasst.
machen durfte ich nie was,mit freunden treffen gab es nicht,schuldisco oder feiern verboten und ich musste noch mit 18 nach dem sandmännchen ins bett.
es ging noch schlimmer aber den rest verkneife ich mir hier.
das alles hat mich wahnsinig geprägt in meinem leben...vertrauen kennen ich eigentlich nicht insbesondere was männer angeht.
ich hab mir geschworen das bei meinem kind anders zu machen.
mir ist dann in meiner verzweiflung, weil ich fix und fertig war und ich ein trotzkind der allerersten güteklasse hatte, die hand ausgerutscht und es gab was auf den windelhintern.
ich war darüber so dermassen erschrocken von mir selber..alles kam wieder hoch und ich hab mir geschworen das nie wieder zu tun...meinem kind zu liebe.das sie niemals diese ängste haben muss,das sie niemals das vetrauen in menschen so verliert.
es ist auch nie wieder passiert und ich bin froh das ich als geschlagenes kind das nicht weitergegegebn habe.
schläge,misshandlungen,missbräuche das alles macht seelen kaputt.
die eine früher die andre später und wenn es "nur" ein lebenslanges fehlendes vertrauen in menschen ist.
deshlab kann man nur jedem elternteilraten sie imschlimmsten selber hilfe zuholen wenn man das nicht unter kontrolle hat.
es ist nicht verwerflich aber es ist sehr verwerflich nichts gegen derlei dinge zu unternehmen
Re: Respekt
Antwort von Häsle am 11.07.2017, 15:10 Uhr
Seitdem die Jugendlichen mit ihren Smartphones verwachsen sind, haben sie tatsächlich wieder Angst vor dem Arrest (inkl. Handyverbot). Da hat die moderne Technik doch mal was Positives ;-)
Re: Respekt
Antwort von tonib am 11.07.2017, 16:03 Uhr
Ich finde sehr wichtig, dass die Erziehung von Liebe, Respekt, Verlässlichkeit und Sicherheit getragen wird. Daher finde ich psychische Gewalt grundsätzlich so schlimm wie körperliche.
Wobei körperliche Gewalt begrifflich das eine Mal fest Zupacken genauso umfasst wie regelmäßiges Prügeln. Das ist aber natürlich ein Riesenunterschied.
Ich glaube, wenn grundsätzlich Liebe, Respekt, Verlässlichkeit und Sicherheit da sind, nehmen Kinder auch bei kleineren Übergriffen körperlicher Art nicht unbedingt Schaden. Falsch finde ich es natürlich trotzdem. Ich glaube dennoch, dass mindestens soviele Kinder unter psychischer Gewalt leiden und dies (zunächst) viel weniger sichtbar ist.
Re: Respekt
Antwort von 3wildehühner am 11.07.2017, 16:21 Uhr
Der Punkt ist doch der, dass niemand psychische oder physische Gewalt anwenden muss, um ein Kind zu erziehen.
Ich habe übrigens weder das eine noch das andere erlebt, während mein Mann beides erlitten hat. Im Übrigen so lange, bis er dann tatsächlich den Vater verprügelt hat, als dieser meinte, den kleinen Bruder auch schlagen zu müssen. Er war sehr kräftig und der Vater hat sich danach nie mehr getraut, den Bruder zu verprügeln.
Wenn man von Anfang an mit dem Kind auf Augenhöhe agiert (und dabei natürlich nicht Kinder als kleine Erwachsene sieht, sondern verständnisvoll versucht, den kindlichen Blickwinkel zu verstehen), dann "hören" die Kinder in der Regel sehr gut.
Das bedeutet nicht, dass man nicht mal als Elternteil rummotzen darf! Eltern sind auch nur Menschen und das dürfen und müssen die Kinder auch sehen.
Re: Respekt
Antwort von tonib am 11.07.2017, 16:36 Uhr
Müssen nicht, da gebe ich Dir recht. Aber ein Kind mal fest anzupacken in Wut oder Verzweiflung, das kann vorkommen, auch wenn es in der perfekten Welt nicht vorkommen sollte.
"Mal rummotzen" finde ich selbstverständlich, da sehe ich keine Entgleisung.
Meine Kinder hören mal gut, mal gar nicht, aber das ist für mich auch kein primäres Erziehungsziel (auch wenn es mich in der Situation unendlich nervt...).
Re: Respekt
Antwort von Leena am 11.07.2017, 16:48 Uhr
Ich wünsch Dir schon mal einen schönen Urlaub!!! 
Re: Respekt
Antwort von Helene34 am 11.07.2017, 17:30 Uhr
Es gibt keine perfekte Welt und die wird es auch nie geben.
Re: Du erwartest wirklich eine ernstzunehmende Antwort vom Troll?
Antwort von Helene34 am 11.07.2017, 19:56 Uhr
Ich finde es erschreckend, das eine Mutter ihrem Sohn beibringt das man sich als Opfer eines Gewalttäters nicht wehrt, weil dann ja noch mehr passieren könnte. Was wird einem pubertierenden Sohn wohl mehr schaden? Alle paar Wochen eine erziehende Ohrfeige oder von Gleichaltrigen verprügelt werden und dagegen nichts tun.
Ignoriert werden...
Antwort von Maari am 11.07.2017, 22:27 Uhr
... kenne ich auch sehr gut.
Und oft aus wirklich nicht ersichtlichen Gründen.
Wenn es gut lief dauerte es nur ein paar Stunden, konnte aber auch bis zu 14 Tage andauern. In der Zeit wurde nicht ein Wort an mich gerichtet. Höchstens zu meiner Schwester, sag deiner Schwester ...
Das fand ich noch schlimmer als die Schläge.
Kennt jemand, bestraft zu werden, weil er zu früh nach Hause kam?
War sieben Jahre alt und bei einer Freundin zum spielen. Sollte um 18 Uhr zu Haus sein. Kam schon zehn Minuten vorher. Das gab eine Tracht Prügel und lange Hausarrest. Ich sollte lernen pünktlich zu sein!
Nein, Gewalt in der Erziehung geht gar nicht, egal welche Form.
