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Geschrieben von Tai am 09.01.2017, 15:14 Uhr

Propaganda-Tatort

Abgesehen davon, dass die Handlung des gestrigen Tatorts aus Frankfurt langweilig und ohne Spannung war, fühle ich mich durch den erhobenen Zeigefinger unseres öffentlich-rechtlichen Staatssenders reichlich gegängelt.

Die Geschichte war, dass zwei intellektuelle junge Frauen mit rechtem Gedankengut (eine hieß Marga, auch das noch) einen Anschlag auf einen Frisörladen, bei dem unglücklicherweise nachts eine Auszubildende ums Leben kam, einem Senegalesen in die Schuhe schieben wollten.

Das politisch korrekte und erwünschte Menschenbild wurde dem Zuschauer wie einem Idioten untergeschoben.

Die reizenden Asylbewerber sitzen fröhlich und sympathisch mit den Kommissaren an der gepflegten Essenstafel und haben lecker gekocht, während zeitgleich widerliche Nazi-Glatzen und andere in einer Heavy Metall lärmenden Spelunke ihr Unwesen treiben und sich mit Hitlergruß zuprosten.

Alle Menschen mit Migrationshintergrund sind ausnahmslos nett und fern jeglicher Gewalt, der senegalesische Verdächtige hingegen wird gewaltsam festgenommen und entwürdigend behandelt.

Es wurden dann noch diverse politisch erwünschte Weisheiten zum besten gegeben, und als Tiefpunkt wurde eine bekopftuchte Muslima, die für den Krimi eigentlich keine Rolle spielte, zusammenhanglos von einer Gruppe Südländer, nämlich Bayern, brutal krankenhausreif geschlagen.

Ich mag diese Propaganda-Filme nicht mehr sehen. Gefühlt war es bestimmt schon ein halbes Dutzend Tatorte, wo nach reiner Schwarzweißzeichnung die Deutschen oft rechts und böse, die Flüchtlinge aber gut und unschuldig sind.

Ich befürchte aber, es wird nicht anders werden.
Schön nächste Woche kommt aus Köln "Die Wacht am Rhein" und handelt von einer Bürgerwehr.
Leider kann ich mir schon vorstellen, wer auch hier die Guten und wer die Bösen sind.

 
26 Antworten:

Ich habe die Besprechung (sehr positiv) in meiner Fernsehzeitschrift gelesen ...

Antwort von Sille74 am 09.01.2017, 15:20 Uhr

... und ab da war klar, dass ich diesen Tatort nicht schauen werde.

Ich habe eigentlich nichts dagegen, wenn solche Art Filme auch eine politische Botschaft transportieren, wenn sie gut gemacht sind, selbst dann, wenn ich die Richtung nicht unbedingt teile ,,, aber einen solch plumpen, unrealistischen Quatsch ...

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Wo liegt jetzt das Problem?

Antwort von wolke76 am 09.01.2017, 15:23 Uhr

Wenn du es nicht mehr sehen kannst / magst und eigentlich schon vorher weißt, dass der nächste Film auch so sein wird, weil ja schon ganz viele andere auch so waren: Warum guckst du dann immer wieder Tatort? Ehrlich, das verstehe ich nicht! Um sich aufzuregen? Weil nichts anderes läuft? Oder in der Hoffnung, doch was anderes zu sehen?

Ich mag Tatort aus anderen Gründen nicht sehen. Ich mag diese Reihe einfach nicht. Wenn ich durch Zufall mal einen im Jahr sehen "muss", bestätigt mich das meist in meiner Abneigung. Ich käme somit nie auf die Idee, mir einen anzuschauen. Da schnappe ich mir lieber ein Buch.

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von DecafLofat am 09.01.2017, 15:57 Uhr

DAHER schau ich am liebsten polizeiruf 110 aus rostock
da ist der kommissar ein dem alkohol zugewandter, übergewichtiger kotzbrocken mit verbindungen zum kriminellen,milieu der von der kollegin aus dem LKA offiziell beobachtet wird. sein vater (liegt aktuell im koma) hat einen boxclub in dem offensichtlich geschäfte der mafiösen art von statten gehen.
seine frau betrügt ihn mit seinem kollegen, aktuell sind die beiden daher getrennt.
ist das für dich dann näher am leben dran?

warum lohnt es sich überhaupt, sich über den von dir subsumierten plot aufzuregen? das ist einfach nur dumm, aus so vielen gründen mehr als den von dir genannten. einfache lösung: abschalten.

(übrigens finde ich bukow - den von mir beschriebenen kommissar - so unglaublich unwiderstehlich und sexy...)

wird übrigens mal wieder zeit für nen saarbrücken-tatort. (striesow als meditierender, gummistiefel-tragender, roller-fahrender ermittler... wunderbar!) - dessen tatort im märchenland wurde wegen seiner realitätsferne auch total zerrissen. du siehst, in der kunst (und das ist das filmemachen im nicht nur weitesten sinne...) kann man es niemandem rechtmachen. und genau DAS ist der auftrag der Ö-R - alle zu bedienen, für jeden etwas anzubieten.

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von Maxikid am 09.01.2017, 15:59 Uhr

Bukow finde ich auch cool u s sexy, seine Kollegin aber auch....

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von DecafLofat am 09.01.2017, 16:02 Uhr

die lache von der könig: beste!
ja, bei nem dreier wär ich auch dabei.

PS bei der letzten folge bin ich eingeschlafen. ist sie schon weg nach berlin? hat sich im plot ja so entwickelt, dass die zusage da ist.
und: haben sie den typen vom scheunenboden gerettet? oder hat er sich selbst befreit und dann das kind entführt? und wer hat die obdachlose getötet, der mann der ehemaligen sportlerin, der von der autowerkstatt, oder?

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von DK-Ursel am 09.01.2017, 16:05 Uhr

Hej!

ich fand den gestern aus anderen gründen auch nicht so toll, aber wann gibt es noch tolle Tatorte?
genau --- da war der Rostocvker Polizeiruf vor 1 Woche ein genuß - die mag ich auch.
Streswo als kommissar nicht so sehr, der kommt aber wohl Ende Januar, sollte wohl für den ausgefallenen gesendet werden, da wurde dann aber eben doch Rostock genommen,weild ie saarbvrücker noch ein bißchen Vorlauf brauchten.

Übrigens habe ich gestern zu meinem Mann gesagt, daß ich langsam auch gar nichtmehr durchblicke, wer wo ermittelt.
Nicht, daß das noch eine große Rolle spielt, aber früher wußte ich doch, wer aus Frankfurt, wer aus Saarbrücken, wer aus ... war.
Heute wechseln die sich so schnell ab, daß ich nicht mehr hinterherkomme.
Und ich glaube nicht ,daß diese "Flexibilität" um ihrer selbst angestrebt ist... auch ein "Qualitätszeichen" für den Tatort.
(Gott sei Dank gibt es die Kölner doch noch, oder?)

Gruß Ursel, DK

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zu meinen fragen - alle beantwortet

Antwort von DecafLofat am 09.01.2017, 16:06 Uhr

https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiruf_110:_Angst_heiligt_die_Mittel

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von shinead am 09.01.2017, 16:21 Uhr

>>während zeitgleich widerliche Nazi-Glatzen und andere in einer Heavy Metall lärmenden Spelunke ihr Unwesen treiben und sich mit Hitlergruß zuprosten.

Zumindest das ist gar nicht so weltfremd.

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von Bobby Mc Gee am 09.01.2017, 16:25 Uhr

Ich habe ein wenig in diesen Tatort hinein gesehen, gefallen hat er mir nicht weil mir die Schauspieler nicht gefielen und das Ganze ein wenig "plump" war. Nicht gut gemacht m.M.nach. Ein Film darf aber ruhig auch eine "Botschaft) haben. Warum nicht?

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von Daffy am 09.01.2017, 16:48 Uhr

Vielleicht Ironie? Der ´politische Krimi` in der Tradition des politischen Witzes in Ostdeutschland?

Aus den letzten spektakulären Verbrechen (aktuell: junge Krankenschwester auf dem Weg vom Arbeitsplatz zum Auto folgt Hilferufen, wird bewußtlos geschlagen, ausgeraubt und vergewaltigt) kannst Du jedenfalls keinen Krimi machen, der wäre rassistisch und fremdenfeindlich.

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von Bobby Mc Gee am 09.01.2017, 16:54 Uhr

Ich habe an dem Punkt aufgehört zu schauen wo der neue Chef ohne Grund lautstark ein seltsames Gedicht vorgetragen hat. Ich vermute es war ein Gedicht von Jandl.

Da war es dann rum für mich.

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von Daffy am 09.01.2017, 17:03 Uhr

> Zumindest das ist gar nicht so weltfremd.

Und das weißt Du so genauo, weil...?

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von shinead am 09.01.2017, 18:14 Uhr

Weil ich in der "kleinen Hauptstadt der Bewegung" mit Michael Kühnen, Thomas Brehl und Heinz Reisz zwischen Bund dt. Mädel und Nationaler Sammlung meine Teeanagerjahre verbracht habe (was wohl meine politische Einstellung nachhaltig geprägt hat.
Von dem oben genannten lebt zum Glück nur noch einer, und das ist wohl eher ein biologisches Restproblem. Die anderen beiden waren bescheuert genug um zu früh aus dem Leben zu scheiden. Dem Brehl danke ich immer noch jedes Silvester dafür.

Hach ja. Pietätlos aber ehrlich.

Zumindest hatten wir hier ein echtes Naziproblem (inklusive Szenemorden, Fackelumzügen und Zukunftsangst). Entsprechend viele kenne ich eben. (Und damit meine ich echte Nazis und nicht AfD-Wähler!) Die sind zum Glück weiter gezogen. Hier vermisst sie keiner!

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von Bobby Mc Gee am 09.01.2017, 18:32 Uhr

Dazu fällt mir eine Stelle eines Lindenberg Liedes ein :"Faschos verpisst euch keiner vermisst euch, wir wollen euch nur noch von Hinten sehen"

Panik Panther, 92.

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von Daffy am 09.01.2017, 19:13 Uhr

Oha, Du warst ganz dicht dran

Aber es hat sich wohl einiges getan in der Szene (oder hatten die damals schon idyllische Wandgemälde, familiären Maitanz und Kinderfeste?). Die zugedröhnte ´Glatze` unter Heavy-Metall-Beschallung ist ein Klischee ebenso wie der dealende, vergewaltigende Flüchtling.

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von kravallie am 09.01.2017, 19:18 Uhr

hab den anfang gesehen und erwartungsgemäß bald abgeschaltet und ü8 stunden durchgeschlafen.
thema interessiert mich weder im tv noch hier, noch überhaupt.

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von Feuerpferdchen am 09.01.2017, 19:54 Uhr

Ich habe den Tatort nur nebenbei geguckt und fand ihn total schlecht, total daneben und unrealistisch fand ich die Prügelei mit den 3 bayr. Jungs

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von Andrea&Würmchen am 09.01.2017, 20:28 Uhr

Abgesehen davon, dass ich die Folge auch daneben fand: Was wäre (hier) wohl losgewesen, wenn der Tatort das entgegengesetzte Bild vermittelt hätte?

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von Bobby Mc Gee am 09.01.2017, 20:35 Uhr

Das wollen wir nicht wissen. Oh weh.

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von butterbemme am 09.01.2017, 21:32 Uhr

Ich mochte die Tatorte noch nie (Habs mehrmals probiert, aber wir konnten nie richitge Freunde werden). Bin auch eher ein Polizeiruf-Fan.

Und: wenn ich eine Geschichte blöd, langweilig und/oder weltfremd finde, schalte ich weg oder aus. Niemand zwingt dich, das bis zum Schluss anzusehen.
"Das Testament des Dr. Mabuse" auf Arte war super. Oder Inspektor Barnaby wäre eine interessante Alternative gewesen.

Mir wäre aber auch meine Zeit zu schade, mich über sowas aufzuregen.

viele Grüße

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Nettes Ritual

Antwort von Tai am 09.01.2017, 21:52 Uhr

Nach vielen Jahren oder gar Jahrzehnten, in denen ich mangels Interesse und Muße gar keinen Sonntagskrimi angeschaut habe, freue ich mich nun über die Zeit und Fernsehhoheit vor Wochenbeginn.
Es ist seit etwa zwei Jahren ein nettes Ritual meines Mannes und mir, oft am Sonntag gemeinsam Tatort oder Polizeiruf anzusehen. Nur sehr selten lese ich vorher, um was es geht.

Ich glaube, dieses Ritual wird wieder einschlafen.
Nichtsdestotrotz werden wir uns aus lokalen Gründen auch nächste Woche vor den Kölner Tatort setzen. Vielleicht wird er ja ganz toll!

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Ritual

Antwort von wolke76 am 09.01.2017, 23:05 Uhr

Zwei Jahre durchgehalten? Höchste Zeit, es einschlafen zu lassen, wenn es dich so sehr aufregt ;-)

Ne tolle Serie suchten, gezielt n Film aussuchen und zusammen schauen wären Alternativen. Oder was GANZ neues probieren!

Gruß

Wolke

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von shinead am 09.01.2017, 23:38 Uhr

Die Szene ist geteilt.

Es gibt ohne weiteres die Glatzen, die besoffen zu nationalistischem Hardrock abgehen und merkwürdige Tattoos tragen. Das ist das Fußvolk. Die fûr die dreckigen Jobs, die Dummen die nicht nachfragen, aber Eindruck schinden.

Dann gibt es die Macher, die Strippenzieher. Das sind die, die die kranke Ideologie mit Leben füllen. Die Führungsebene, die Deutschland in Bereiche und Gaue aufteilen, Bereichsleiter und Gauleiter stellen. Die, die Organisationen führen, Treffen organisieren, Linien ausarbeiten und Strategien planen. Das ist eine ganz ekelhafte Mischpoke. Dazu gehört immer noch T. Gerlach, früher auch Axel Reitz (hat ausgepackt um seinen Hintern zu retten, fand die restliche Führungsriege nicht so prickelnd. Hat zwar den Organisatuionen, nicht aber dem Gedankengut abgeschworen) und eben auch der Brehl, der ehemalige Bereisleiter Süd (ein echt ekelhafter Kerl *schauder*). Das sind alle die, auf die der Verfassungsschutz ein Auge hat,

Die wirklich gefährlichen sind die Rechtsanwälte, die geschickt am dt. Recht vorbei die ganze Sache begleiten und dirigieren.

Ich habe keine Angst vor Nazis mit Springerspiefel und Glatze. Ich habe Angst vor denen in teuren Anzügen.

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Re: Propaganda-Tatort

Antwort von shinead am 09.01.2017, 23:42 Uhr

Nachtrag:

Familiennachmittage, Jugendlager und Handarbeitsnachmittage gab es damals auch hier. Die haben sogar Leute abgestellt um im hiesigen Altenheim den Alten vorzulesen, mit Ihnen spazieren zu gehen und ähnliches. Die haben schon richtig versucht hier Fuß zu fassen.

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Das hast du missverstanden

Antwort von Tai am 10.01.2017, 7:42 Uhr

Das hast du missverstanden.
Nicht der ARD-Krimi am Sonntag generell ärgert mich.

Es war einige Zeit recht interessant, bei einem ähnlichen Grundgerüst völlig unterschiedliche Filme zu sehen. Es gab künstlerisch durchgeknallte, die mich köstlich amüsiert haben, lustige, spannende und langweilige. Die Mischung macht es.

Was mich in der Penetranz aufregt, sind die Gesinnungsfilme, die wie schon erwähnt ein sehr einseitiges Bild unserer aktuellen Themen zeigen.

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Re: Propaganda-Tatort Shinead

Antwort von Antje04 am 10.01.2017, 8:51 Uhr

Interessant, was du da schilderst, du warst richtig nah dran.
Auch ich habe vor diesen Dummbratzen weniger Angst, was das große Ganze angeht. Sie sind nur das Fußvolk, das eine gute Ablenkung ist, während die intelligenten Leute im Hintergrund die Planung und Organisation durchführen.

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