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von Leena  am 01.03.2015, 20:17 Uhr

Persönliches Zwischentief...

Irgendwie ist bei mir akut "die Luft raus".

Mein Vater ist ja vor knapp 3 Wochen gestorben, die erste Zeit ging noch, erst die ganzen Formalitäten, die Beerdigung mit allem, was dazu gehört (inklusive großer Familien-Heimsuchung), dann hatten wir letztes Wochenende noch lieben Besuch, auf den ich mich sehr gefreut habe... aber seitdem ist bei mir irgendwie die Luft raus, der Akku alle, ich kann kaum noch krauchen.

Der Umgang mit meiner Mutter (eh nicht einfach) ist mir schwierig. Sie schwankt zwischen "ich kann nichts alleine entscheiden, sag du mir, was ich tun soll! Mache ich auch das Richtige???" und "ich verfüge, wie ich denke". Teilweise auch Dinge, die ich ihr irgendwo "übel nehme", weil ich es mir für mich anders gewünscht hätte, die ich aber so akzeptieren muss, es ist nun mal so, wie sie entschieden hat, und etliches eben nicht mehr zu ändern ist. Bei der Beerdigung hat mir fast jeder erzählt, wie gut für deine Mutter, dass sie dich hat, du musst ihr jetzt eine Stützte sein, du hast ja noch deinen Mann, wo du dich anlehnen kannst... ist ja auch alles richtig, und ja, natürlich ist es für meine Mutter absoluter Ausnahmezustand, ja, ich weiß. Ich versuche ja auch zu funktionieren - aber manchmal fällt es mir verdammt schwer.

Dazu haben mir meine Eltern (Stichwort 'Berliner Testament') Geld hinterlassen, mit der Auflage, es nach dem Tod meiner Mutter im Sinne meiner Eltern für meine ältere, wirtschaftlich "mühsame" Schwester zu verwenden. Auch das finde ich zwar, aus Sicht meiner Eltern, nachvollziehbar und verständlich, empfinde es aber für mich als "unfair" und "Belastung".

Bah, ich mag gerade gar nicht mehr... ich vermisse ihn. Dabei muss ich doch irgendwie auch noch die Kinder auffangen, besonders Nr. 3, und Leben muss doch irgendwie weitergehen, mit Familie, Haushalt, Beruf (blöderweise habe ich zum 01.01. auch noch aufgestockt, mieses Timing).

Ich glaub, ich stell mich an. Die meisten Leute müssen schließlich irgendwann ihre Eltern begraben...

Ich träume gerade von "Decke über den Kopf und mal den Woche flüchten".

 
19 Antworten:

Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von schmitt am 01.03.2015, 20:25 Uhr

hallo,

du stellst dich nicht an und dein gefühl "Decke über den Kopf und mal den Woche flüchten" ist total veständlich!

gibt es vielleicht die möglickeit, daß du einfach 1 -3 tage urlaub nehmen kannst und in den tagen einfach mal nur das notwendigste machst? also nur deine familie. nichts was mit dem tod von deinem vater zu tun hast und vielleicht auch einfach mal nicht für deine mutter ansprechbar bist.

ansonsten durchhalten, auch mal "nein" sagen, irgendwann wird es besser.

tschau

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Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von Einstein-Mama am 01.03.2015, 20:26 Uhr

Nein, du stellst dich doch nicht an!
Es ist immer sehr schlimm wenn man den Vater verliert, schließlich ist das eine der wichtigsten Personen in deinem Leben gewesen.

Ich kenn das Gefühl auch, aber weniger wegen meinem Vater (der ja nun schon fast 8jahre tot ist), eher wegen meinem Bruder.
Der lebt, aber ich konnte ihn gerade noch so retten.

Meine Mutter ist, wie immer, in dieser Angelegenheit nur ein weiteres Problem, statt eine Hilfe.
So muss ich nun wieder, wie immer, die Mutterrolle übernehmen. Diesmal für einen Bruder, der fünf Jahre älter ist als ich.

Und ich gebe es zu, ich bin überfordert....
Aber wenn ich ihm jetzt nicht helfe, dann werde ich mir das später nie verzeihen.

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Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von DK-Ursel am 01.03.2015, 20:29 Uhr

HejLeena1

Zuerst einmal mein Beileid zum Tod Deines Vaters.
Es ist immer sehr schwer,.die Eltern zu begraben - nicht nur, weil es eben unsere Eltern, mit die vertrautesten Menschen (trotz allem!) für uns sind, sondern auch, weil uns damit bewußt wird, daß wir alle sterblich sind - und wir jetzt eine Stufe in der Hierarchie hochgerückt sind.

Was Du gerade mitmachst, ist ganz normal - aber was ist überhaupt normal?
Mit der Beerdigung setzt die "Trauerarbeit" erst ein, und sie wird noch lange dauern.
Egal, wie anstrengend die Drumherums sind..

Das Trauerjahr unserer Ahnen war so dumm gar nicht.
Die wußten,daß man erst einmal durch alle Feier- und Gedenktage durch muß, damit man einen Jahresring weiter, einen Ring entfernter zur akutenTrauer, dem akuten Vermissen ist.

Bei Euch laufen nun einige Dinge nicht so,wie DU gedacht hast- vielleicht aber stellst Du auch einfach zu hohe Ansprüche an Dich.
Das mit dem Geld für die Schwester ist wohl noch gar nicht akut, noch lebt Deine Mutter, und auch für später läßt sich sowas sicher so regeln, daß Du nicht im Dauerstreß stehen mußt.
Das hat doch abe Zeit!.
Und der Rest:
Laß Deine Mutter entscheiden ,wo sie will - und laß los.
Und sei da,wo sie Dich braucht, denn sie hat eine wichtige Stütze aus ihrem Leben verloren.
Du kannst auch mit DEINER Familie trauern - sie hat sonst keinen.
Du mußt nicht stark sein - trauert zusammen,das hilft oft sehr.
Und erkläre auch Deinen Kindern, daß es okay, traurig zu sein, die Flügel hängen zu lassen und mal nicht so gut drauf zu sein.
Habt alle Nachsicht miteinander.

Zum Glück wird es bald Frühilng, Du wirst sehen,damit geht es sicher auch ein bißchen besser - um diese Zeit sind die Lebenskärfteeh verbraucht.

ich wünsche Euch Kraft, aber auch Verständnis undGeduld für einander
Ursel DK -gerade auch ein bißchen in einem Seelenrtief...

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Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von DecafLofat am 01.03.2015, 20:46 Uhr

geh morgen zum arzt, laß dich krankschreiben. dicker drücker.
bitte nimm das ernst, du brauchst zeit um zu verarbeiten. nimm sie dir.
>>Ich träume gerade von "Decke über den Kopf und mal den Woche flüchten".< <

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Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von Butterflocke am 01.03.2015, 21:13 Uhr

Ach Leena,
Du stellst dich natürlich NICHT an.

Du lebst doch sowieso schon chronisch am Limit, oder? Was Du alles während Deines normalen Alltags zu wuppen hast, lässt Dich ja oft schon genug "kriechen".

Und nun kommt auch noch eine emotionale Last dazu.
Dein Papa, der, wenn ich mich recht erinnere, doch noch eher ein Halt für Dich war als die "schwierige" Mama, ist nun nicht mehr da.
Deine Mutter musst Du nun auch noch stützen, gleichzeitig Deine eigene Trauer um Deinen Vater bewältigen....und zuguterletzt: deinen eben alles andere als "fluffiger" Alltag meistern.
Ach...und nun auch noch die künftige Verantwortung für die Schwester...

Pass nur auf, dass das jetzt nicht wirklich mal alles endgültig zuviel wird.
Ich weiß auch nicht, was genau ich tun würde, denn sonst würde ich es gerade selbst tun. Ich hab in den letzten Wochen aus aktuellem Anlass kurz über unbezahlten Urlaub nachgedacht, auch über ein Sabbatjahr (aber das will ja leider geplant sein).
Wie sieht denn Deine/Eure Urlaubssituation aus? Kannst Du zumindest Ostern beide Wochen frei nehmen? Das wäre dann ein Lichtblick, denn die paar Wochen sind ja absehbar.
Und dann müsste dringend mal DEINE Entlastung auf dem Plan stehen. Das würde ich auch so mit Mann und (großen) Kindern kommunizieren. Also keine Leena, die wieder 20 Kuchen für´s Fest backt, 100 Eier mit den Kindern bemalt und 200 Gäste empfängt!!!

Bis dahin such dir kleine Inseln, hab keine zu großen Ansprüche an dich selbst, sag auch mal NEIN, nimm Hilfe in Anspruch, lass doofe Erzieherinnen labern...- lass schlicht mal Fünfe grade sein, denn es bleibt auch dann noch immer genügend Stress und Arbeit für Dich übrig.

Pass auf Dich auf

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ach Decaf....

Antwort von Butterflocke am 01.03.2015, 21:15 Uhr

genau das!!!
Wenige Worte, auf den Punkt.
Denk drüber nach Leena, sonst haut´s Dich irgendwann nachhaltig um...

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Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von KKM am 01.03.2015, 21:33 Uhr

Lass Dich einfach mal knuddeln!

Ich finde Deine Reaktion völlig verständlich und rate Dir, einfach die Decke über die Ohren zu ziehen, wenn Dir danach ist!

Lass Dich krankschreiben, sonst kannst Du irgendwann gar nicht mehr!

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Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von rabe71 am 01.03.2015, 21:49 Uhr

Liebe Leena,
erstmal möchte ich dir mein Beileid aussprechen !
Trauer braucht Raum und Zeit.Es ist nicht gut,einfach weiter zu machen,wie zuvor.Oder so,wie man denkt,dass es die Umwelt für richtig hält.
Du darfst und sollst trauern.
Kannst du dir eine Krankschreibung oder Urlaub vorstellen?
Wünsche dir viel Kraft!

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Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von Fredda am 01.03.2015, 21:56 Uhr

Ach, du, das kann ich dir so nachfühlen. Du kannst auch nicht immer für alle die Dauerstütze sein, sei mal gut zu dir und lass dich ein, zwei Wochen "rausnehmen". Die ganze letzte Zeit war doch wirklich hart genug.

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Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von Finfant am 01.03.2015, 22:36 Uhr

Liebe Leena!

mein aufrichtiges Mitgefühl :-(((

und ICH bin "geflüchtet"......nach dem Tod von meinem Vater......ich machte ne Mutter-Kind-kur! zwar erst 2 Jahre später, aber diese Kur war für mich und meine Familie sehr wichtig! denn, ich hab mich wieder selbst gefunden!!! meine Mutter wollte mich damals 24 Std. am Tag bei sich haben...und natürlich auch meine Töchter :-(

nach dem Tod von meinem Bruder, hatte ich meinen Mann.......denn ich musste für alles stark sein, vor allem (wieder) für meine Mutter! mein Mann hat mich aufgefangen! ich war oft krank....mein Mann hat immer gesagt, ich muss in der Seele gesund sein....dann geht es mir auch besser! RECHT hatte mein Michael :-)

was mir sehr geholfen hat, war immer unser Urlaub in der Bretagne.....das Meer......ich war "angekommen" in mir selbst!!!

Ich wünsche DIR ganz, ganz viel Kraft!!!

gglg, Andrea

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Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von Sunny76 am 01.03.2015, 23:11 Uhr

Das tut mir sehr sehr leid...mein Beileid.

Kannst du dir ein Sabbatjahr oder eine Mu-Ki-Kur vorstellen? Sonst kommt am Ende noch der totale Zusammenbruch und dann geht gar nix mehr.

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Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von Leewja am 02.03.2015, 8:50 Uhr

Leena, natürlicj stellst Du Dich gar nicht an...es IST ja ein schwerer, schlimmer Verlust udn ein heftiger emotionaler Impact udn auch, wenn Deine Kinder absolut entzückend udn Dein Mann ein wirklich netter Kerl ist, ist es eben DOCH schon imemr sehr viel, was auf dir lastet udn jetzt bist du ÜBERlastet.

Ich vermute "mal ganz raus" ist Dir von organisation, selbstbild und Persönlichkeitsstruktur nicht wirklich möglich....aber emotional solltest Du einen "Ruheraum" haben, also, einen fiktiven....ich würde eine kurzfristige psychotherapeutische Akuthilfe nicht doof finden, ein Kollege oder Kollegin von fredda, der einfach den Akutzustand etwas begleitet und auch das verzwickte Familiengeflecht vielleicht ein bisschen entwirren kann FÜR DICH, nicht als Konfrontationskurs mit Mutter udn Schwester...

nur ein gedanke, ich denke, das kanns ehr wohltun.

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Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von Morla72 am 02.03.2015, 9:17 Uhr

Leena, bitte mach dich frei von dem Gedanken, dass du dich "anstellen" würdest. Das ist völliger Humbug.
Du hast jedes Recht, neben der Spur zu sein und bitte auch mal Hilfe anzunehmen und zu brauchen.

Als mein Vater vor 10 Jahren gestorben ist, da habe ich mich ebenso mit Muttern zusammen um alles gekümmert, meine Schwester konnte das aufgrund räumlicher Entfernung nicht. Danach hatte ich gute Freunde um mich herum, und nur einen Nebenjob, ein zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Fokus stehendes Studium und ein Haustier zu wuppen, keine Familie und Kinder etc.

Und dazu wäre ich auch damals nicht fähig gewesen, ich kann mir zumindest nicht vorstellen, wie.

Bitte, nimm dir wie auch immer eine Auszeit, und sei's nur teilweise, stundenweise. Nimm dir die Zeit, das für dich zu verarbeiten, zu trauern, hemmungslos zu heulen. Ob das jetzt Kur, Therapie, Wellness ist, ganz egal. Aber lass auch mal DICH auffangen.

Ich wünsch dir alles Gute!

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Korrektur

Antwort von Morla72 am 02.03.2015, 9:29 Uhr

...er hat sogar zwei Söhne. :)

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uaaah

Antwort von Morla72 am 02.03.2015, 9:31 Uhr

Das sollte natürlich zum unteren Thread mit dem Arschloch-Michi.

Sorry.. es ist Montag!

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Liebe Leena,

Antwort von jaspermari am 02.03.2015, 10:10 Uhr

das tut mir sehr leid zu hören. Ich finde du hälst dich sogar tapfer, ich werde sicherlich erstmal zusammenbrechen, wenn ein Elternteil stirbt. Es auf jeden Fall nicht wegstecken.
Ich finde es eine Unverschämtheit, dass Menschen dir auf der Beerdigung sagen, du sollst dich um deine Mutter kümmern. Wenn es Freunde sind, können sie doch deine Mutter ebenfalls unterstützen und nicht alles bei Dir lassen. Dann die Nummer mit der Erbschaft. Ich finde, das Erbe sollte unter >Kindern immer gerecht aufgeteilt werden. Jeder hatte die Möglichkeit, aus seinem Leben etwas zu machen.......
Dass deine schwester mehr bekommt, weil es ihr finanziell schlechter geht, wäre ja noch verständlich, ABER dass du da noch den gesetzlichen Betreuer spielen sollst, damit sie die Kohle nicht direkt auf den Kopf haut....Hallo ? Du bist nicht ihre Betreuerin. Da hat deine Vater dir noch eine Extraverantwortung zugeschustert.
Du scheinst ein sehr verläßlicher Mensch zu sein, der schlecht NEIN sagen kann. Das musst du aber langsam echt lernen, sonst bist du ein Leben lang ausgelaugt....Du bist die Mutter deiner 4 Kinder und von sonst keinem.
Danach kommst du !!! Mensch, Leena, lass dich doch nicht ständig vor einen Karren spannen,das macht dich nicht glücklich.
Liebe Grüße, Marion

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Re: Liebe Leena,

Antwort von Zzina am 02.03.2015, 11:08 Uhr

Liebe Leena,

mein Mitgefühl für Dich....und ein dickes NEIN Du stellst Dich nicht an,
Du hättest alles Recht und Zeit der Welt Dir die Decke über den Kopf zu ziehen und für Dich zu trauern oder einfach zu versuchen mal erholsam zu schlafen.
Ich kann mir vorstellen in welcher Mühle Du steckst selbst emotional im Keller, die Kinder wollen und müssen aufgefangen werden und Deine Mutter ist da die Hilfe benötigt.
Ich bin da zwischen Leewja und Jasper.....der Tip eine Kollegin von Fredda auf den Plan zu rufen der könnte es sein, vor allem in Bezug auf Deine Schwester !!
Und natürlich für die Situation jetzt.....Deine Mutter ?! Klar brauchte sie Dich jetzt, aber und das ist jetzt auch wichtig spann die Freunde von der Beerdigung ein, wie können sie sagen DU MUSST....mh Du hast den Vater verloren, die Mutter, 4 Kinder, einen Job und auch nur einen Mann !!
Mal ehrlich wenn es Freunde sind, springen sie nun bei und helfen indem sie auch mal Besuche oder Einkäufe für deine Mutter machen.
Fordere sie an oder Dein Mann soll es machen......

pass auf Dich auf, lass Deinen Gefühlen freien Lauf...Trauer und Wut, alles will irgentwann raus.
Ich sende Dir von hier einen wärmenden Sonnenstrahl und ganz viel Kraft
Zzina

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Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von Nikas am 02.03.2015, 11:10 Uhr

Leena, ein bisschen "pamo" ;-) täte Dir gut. Man kann ein Erbe auch ausschlagen; ja, auch das und grade das von den Eltern; wenn es unzumutbar ist. *)


Drei Wochen sind noch frisch. es kann sogar sein, dass Du noch viele Wochen/Monate leidlich funktionierst; aber wenn Du weiter ständig Deine Grenzen anschrappst oder gar überschreitest, wird sich u.a. Dein Körper irgendwann einmal wehren.


*) was wäre denn, wenn Du das Erbe ausschlägst? Ich kenn die Einzelheiten ja nicht. Würde die für Deine Schwester hinterlassene Kohle dann an Eure Mutter gehen? Dann hätte sie den schwarzen Peter. Hast Du selbst gar nichts geerbt, außer der "Vormundschaft" für Deine Schwester?
Ja, Eltern hinterlassen einem manchmal seltsame Dinge; aber man muss sich dann wehren; man lebt ja weiter....und hat erst einmal für sich Verantwortung, um dann auch für andere welche übernehmen zu können (als nächstes und zweites für seine eigenen Kinder). Schmeiss erst einmal einen Pack Verantwortung und zu großes Verantwortungsgefühl von Bord Deines überladenen Schiffes, bevor es ganz untergeht; mehr kann ich dazu nicht sagen....

Ja, deine Mutter hat jetzt ihren Mann verloren; das ist schlimm. Aber auch Du hast jmd. verloren - also hast Du auch ein "Recht" zu trauern. Das wird deine Mutter einsehen müssen. Was sie bisher wohl nicht tut, wenn ich das recht sehe.

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Re: Persönliches Zwischentief...

Antwort von Hase67 am 02.03.2015, 11:34 Uhr

Leena,

ich fand gerade die Beiträge von Decaf, Jasper, Leewja und Nikas haben ein paar sehr wichtige Dinge ausgesagt.

Ich glaube, du steckst schon länger so in der "Funktionier-bitte-immer-so-dass-niemand-anders-einen-Nachteil-hat"-Maschine drin, dass du momentan gar nicht so recht weißt, was du eigentlich fühlen sollst - wahrscheinlich ist da vor lauter Baustellen erst mal gar kein rechter Platz für Trauer. Die sollte aber auch ihren Raum haben, bitte gesteh dir das doch zu.

Deine Mutter muss sich jetzt natürlich neu sortieren, ihr ganzes System (sich selbst noch aufrecht halten, um den greisen Vater zu betüddeln und gemeinsam die verantwortungslose Tochter pampern) ist jetzt ins Wanken geraten, und natürlich kann es sein, dass sie jetzt in sich "zusammenfällt" - sie ist ja auch eine Funktioniererin wie du und bezieht einen Großteil ihres Stolzes daraus. Und es ist natürlich klar, dass du als die immer starke, immer verlässliche Tochter wie selbstverständlich da mit einbezogen wirst - es ist ja jahrelang so gelaufen, jetzt erwarten das natürlich alle von dir. Das heißt aber nicht, dass du diesen Erwartungen nachkommen musst - du bist in allererster Linie dir selbst verantwortlich, in zweiter Linie deinen vier Kindern, dann deinem Mann und DANN erst, wenn dann noch Platz und Kraft und Luft ist, dem ganzen Rest. Aber du musst auch den Mut haben, dazu zu stehen und dir damit evtl. die Wut und die verständnislosen Reaktionen deiner Mitmenschen zuziehen - man kann lernen, das auszuhalten, auch wenn man das nicht gewöhnt ist.

Nimm dir ein paar Tage frei und gönn es dir, auch mal die Kinder-, Haus- und sonstige Verantwortung vorübergehend deiner Familie zu überlassen, du hast doch einen netten Mann und schon zwei (meine ich) Kinder über 10. Nimm dir diese Zeit, auch wenn du denkst, du "dürftest" das nicht. Und wenn du es noch nicht schaffst, dir das für dich selbst zuzugestehen, dann denk wenigstens so, dass dich deine eigene Familie doch noch ein paar Jährchen braucht und du in ihrem Interesse mit deinen Kräften haushalten musst...

In puncto Erbschaft solltest du danach dann direkt und konsequent Klartext reden, dich abgrenzen und das nicht länger schleifen lassen - du weißt ja, das ich finde, dass es auf keine Kuhhaut geht, was deine Eltern da schon seit langem von dir erwarten, und spätestens jetzt wäre der Zeitpunkt gekommen, dich da deiner Haut zu wehren. Konsequentes Einstehen für sich selbst ist sehr schwer, wenn man das nicht gewöhnt ist, ich weiß das gut - aber du wirst nicht drumherum kommen...

LG

Nicole

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