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Geschrieben von Trini am 13.11.2014, 8:14 Uhr

Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Habe heute früh im Radio Meinungen zum Thema gehört, weil es heute im Bundestag debattiert werden soll.

Nur war die Contra-meinung eines Vertreters vom Hospizverein die, dass ja jeder das "freie Recht" hat, zu verhungern oder zu verdursten und dass man deswegen die aktive Sterbehilfe nicht bräuchte.

Wie sehr ihr denn das???

Ich befürchte, dass gerade diese "freie Entscheidung" in Kliniken in dem Moment unterlaufen wird, wo der Patient bewusstlos wird. Da hat er ganz schnell die Infusion im Arm. Meine Oma hatte eine Patientenverfügung, die derlei untersagte. Trotzdem hat sich in der Klinik kein Mensch dran gehalten.

Trini

 
59 Antworten:

Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von Himbaer am 13.11.2014, 9:14 Uhr

Mein Schwiegervater ist vor gut 9 Jahren in einem Hospiz an Darmkrebs gestorben.
Er "durfte" unter Morphium höchstdosiert verhungern und verdursten, sein Willen wurde respektiert.
Aber ob einen anderen Tod bevorzugt hätte, ich weiß es nicht.

Ich für mich würde es mir anders wünschen wollen.

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von Zero am 13.11.2014, 9:21 Uhr

Wer eine Patientenverfügung hat und trotzdessen gerettet wird, kann das Krankenhaus verklagen (lassen). Klingt zwar paradox, ist aber möglich.

Ich bin sehr für sterbehilfe. Ein Mensch, der schwerkrank ist, leidet und keinerlei Chance auf Heilung besteht, sollte die Möglichkeit haben zu bestimmen ob und wie er stirbt - notfalls mit Ausschalten der Geräte.

Bei Tieren hilft man doch auch nach, wenn sicher gestellt ist, dass sie sich nur quälen - warum nicht auch bei Menschen?

Inaktive Sterbehilfe ist "erlaubt". Der Arzt darf nicht selbst Hand anlegen, aber Tabletten, die den Patienten ohne Qual sterben lassen "vergessen", bzw, so war es bei einer Freundin, dass der Arzt ihr einen Hinweis gegeben hat, welches Medikament ihren Mann erlöst - er hatte ALS.

Der Patient muss daher selbst Handanlegen.

Aber auch bei Patienten, bei denen Sichergestellt ist, dass sie nuewieder aufwachen oder, wie bei meiner Oma, die sterben wollte - über Jahre - weil ihre Lebensqualität aufgrund ihrer Erkrankungen fast gar nicht mehr vorhanden war, bin ich absolut für Sterbehilfe.

Das Gesetz sollten sie lockern. Ich möchte nicht mein Leben lang irgendwie vor mich hinvigitieren, sondern erlöst werden, wenn man sicher weiß, es wird nicht besser, sondern schlimmer.

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von aeule am 13.11.2014, 9:29 Uhr

Puh, schwieriges Thema!
Eigentlich wenn es einem so richtig schlecht geht, und das ist meistens so wenn jemand stirbt hat man eigentlich keinen Hunger und Durst mehr.
Für Familienangehoerige ist es schlimm das mit anzusehen und das Gefühl nichts tun zu können. ( quasi nicht mal ein Glas Wasser holen können weil der oder die Sterbende es nicht will oder auch nicht mehr kann!)
Infussionen muessen abgewogen werden, manchmal haben sie einen positiven Effekt.
Z.B. auf Nebenwirkungen von Schmerzmittel oder eben zur Schmerzmittelverabreichung.
Das A und O ist einfach die Schmerzbekaempfung, leider gibt es in Deutschland zu wenig Hospitze!
Ausserdem zu wenig Menschen die sich wirklich mit der Schmerzbekaempfung auskennen.

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von pene.lope81 am 13.11.2014, 9:41 Uhr

Ich gestehe gegen die Sterbehilfe zu sein. (und jetzt bitte nicht auf mich einreden, das Thema habe ich schon durch, jeder hat seine eigene Meinung)

Einfach aus einem ganz bestimmten Grund: Ein Freund von mir hat sich 2008 umbringen wollen. Er hatte Tabletten geschluckt. Er hatte das Monatelang geplant und war fest überzeugt er wolle sterben.
Er nahm die Tabletten und wie er merkte das er langsam döselig im Kopf wurde bekam er Panik, er wählte den Notruf und konnte tatsächlich nochmal gerettet werden wobei er mittlerweile im Betreuten Wohnen lebt weil das Gehirn eben dennoch nicht Schadenfrei aus der Sache raus ging.

Das hat mich nachdenklich gemacht. Sowas kann immer wieder passieren. Was wenn man sich nichts sehnlicher wünscht als zu sterben und dann Panik bekommt wenn es tatsächlich soweit ist und seine Meinung aufgrund dessen ändert? Dann ist es zu spät!

Im übrigen bin ich auch bei Tieren gegen das Einschläfern, denn sie können ja nicht zustimmen, aber das ist eine andere Sache.


Ich freue mich für jeden (sofern man sich über den Tod halt freuen kann) der seinen Wunsch erfüllt bekommt und sterben darf.
Ich gönne es den Leuten von Herzen endlich ihre Ruhe zu finden und wenn aus der Familie jemand diesen Wunsch hegt bin ich die letzte die was dagegen sagen würde.

Es ist also nicht so das ich nur weil ich gegen die Sterbehilfe bin sie verteufel oder so. Ich finde es einfach zu risikoreich. Mehr nicht.

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von Daffy am 13.11.2014, 10:05 Uhr

Grausig. Also das Argument der Hospizvertreter. Das bedingt ja u.U. erst mal jahrelangen Verfall und Pflegebedürftigkeit, wo man eben irgendwann nicht mehr die Wahl hat - mangels Handlungsmöglichkeiten - aber durchaus noch Hunger und Durst spürt. Ich möchte nicht dahinsiechen müssen, kann mir auch einigemaßen vorstellen, wie ich es machen würde, aber dafür muss man dann eben noch fit genug sein. Und stirbt so früher, als man es eigentlich wollte; eine Folge der fehlenden rechtssicheren Möglichkeiten.

Wegen des Nicht-an-Verfügungen-haltens: Eigentlich müsste die Krankenversicherung jede Zahlung verweigern können. Eine medizinische Behandlung gegen den Willen des Betroffenen ist Körperverletzung und alle sich daraus ergebenden Möglichkeiten müssten zu Lasten des ´Täters` gehen. Aber wahrscheinlich hat keine Versicherung Lust auf einen solchen Rechtsstreit und Schlagzeilen. "Krankenversicherung will Georg Ws. Rechnung nicht bezahlen - "Der hätte längst tot sein müssen!""

Herrndorf hat es so schön geschrieben: " Globuli ja, Bazooka nein. Schwachköpfe."

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von shinead am 13.11.2014, 10:12 Uhr

Ich halte Sterbehilfe für absolut legitim, allerdings bei psychischen Krankheiten für nicht angebracht.

Es gab mal einen Bericht über einen psychisch kranken Menschen, der in der Schweiz aktive Sterbehilfe bekam. Das fand' ich furchtbar. Er lehnte eine psychologische/psychiatrische Behandlung ab. Das geht m.E. nicht.

Ich weiß nicht ob ich die Knute hätte mein Leben bei einer finalen Krankheit selbst zu beenden, wer aber lieber bei klarem Verstand statt unter starken, meist psychoaktiven Medikamenten (z.B. Morphium) sterben möchte, dem sollte der Weg offen stehen schmerzlos, selbstgewählt zu sterben.

Im Familienkreis haben wir viele, die im Kreise ihrer Lieben (und nicht im Krankenhaus oder Heim) sterben durften. Ich wüsste von keinem, der Sterbehilfe in Anspruch nehmen wollte (Krankenschwestern in der Familie hätten bestimmt einen Weg gefunden), daher denke ich, dass es stark auf das individuelle Erleben des letzten Weges ankommt.
Und das ist gut.
Ich empfinde es als beschämend, wenn ein Betroffener in die Schweiz gehen muss und nicht zuhause sterben darf, nur weil es hier verboten ist.

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von Hase67 am 13.11.2014, 10:18 Uhr

Danke Shinead, genauso sehe ich das auch.

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von Leena am 13.11.2014, 10:19 Uhr

Inhaltlich bin ich da ganz bei shinead.

Was das "freie Recht auf Verhungern und Verdursten" betrifft - das finde ich menschenverachtend und zynisch.

Ansonsten habe ich meine Großmutter vor Augen, die ihre letzten Lebensjahre schwer dement war und zum Schluss auch das Schlucken vergessen hatte... in Absprache zwischen Heim und Kindern bekam sie dann noch Flüssigkeit, aber keine Magensonde o.ä. Zum Schluss ging es dann sehr schnell.

Wobei ich nicht weiß, wie ich zu aktiver Sterbehilfe bei Demenzerkrankungen stehe... und falls ja - zu welchem Zeitpunkt... :-(((

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von Alba am 13.11.2014, 10:19 Uhr

Ah, Du darfst also Deine Argumente los werden aber es darf bitte keiner Dir dagegen reden.
Das ist eine extrem seltsame Einstellung fuer ein Forum das als Diskussionsforum gedacht ist (auch wenn es das diese Tage sehr selten ist).

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von pene.lope81 am 13.11.2014, 10:27 Uhr

Ich weiss nicht wo du das rausliesst. Ich schrieb nirgendwo das andere sich nicht zu dem Thema äußern dürfen.

Lediglich schrieb ich, man solle mir meine Ansicht bitte nicht ausreden. Das kenne ich schon zu genüge. Die meisten sind für die Sterbehilfe und wollen mich daher belehren und umstimmen.

Finde ich persönlich aber nicht richtig. Ich würde nie jemanden in seiner Meinung umstimmen. Jeder hat seine Meinung und die sollte ihm nicht ausgeredet werden. Mehr habe ich nicht geschrieben.


Und auch in einem Diskussionsforum darf man seinen Senf dazu geben ohne an der Diskussion weiter teilnehmen zu wollen.


Das war also kein "Lass mich in Ruhe ich hab recht" sondern ein
"Ich habe meine Meinung und du deine und das ist auch ganz gut so"

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von Daffy am 13.11.2014, 10:31 Uhr

>Es ist also nicht so das ich nur weil ich gegen die Sterbehilfe bin sie verteufel oder so. Ich finde es einfach zu risikoreich.

Aber sie wäre deutlich weniger risikoreich, wenn ein Arzt anwesend wäre. Im Moment läuft es doch so, dass man die sicherste Methode ergoogeln muss, mit der man noch klar kommt (aus dem Dunklen vor den ICE ist wohl sehr sicher, aber nicht meins) und dann alles selber regeln darf, weil man sonst womöglich eingewiesen wird.

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Nun, Demente haben....

Antwort von Trini am 13.11.2014, 10:38 Uhr

leider (wenn sie nicht zu schon zu klaren Zeiten eine Patientenverfügung gemacht haben) ja noch nicht einmal das recht zu verhungern.
Für Schwiegermutter dürfen wir (zusätzlich zum teuren Pflegeheimplatz) jetzt auch noch Fresubin kaufen.

Trini

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von pene.lope81 am 13.11.2014, 10:51 Uhr

Natürlich, das ist wahr. Aber auch der könnte nicht mehr eingreifen wenn er erstmal Sterbehilfe gegeben hat und der Patient während des wegdösens in Panik verfällt.

Wie gesagt, jedem der dem Wunsch erfüllt wird zu sterben gönne ich das von Herzen. Die Oma meines Mannes hat es sich zb. sehr gewünscht, sie tat mir wahnsinnig leid das man ihr nicht helfen wollte. Aber ich bin eben ein sehr vorsichtiger Mensch und habe bedenken wenn sich die Person plötzlich bewusst wird was da grade passiert und in Panik gerät.

Hätte ich es bei einem Freund nicht erlebt würde ich das vielleicht auch anders sehen. Aber sein erlebnis hat mich eben verunsichert, sodass ich letztendlich meine oben genannte Meinung entwickelt habe.

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vielelicht beziehst du einfach mal den unterschied

Antwort von Leewja am 13.11.2014, 10:54 Uhr

zwischen einem sehr kranken, nein, unheilbar körperlich kranken menschen und einem psychisch kranken, em vielleicht noch geholfen werden kann, der aber vor allem über seine volle körperliche gesundheit verfügt in betracht.

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Re: vielelicht beziehst du einfach mal den unterschied

Antwort von pene.lope81 am 13.11.2014, 11:02 Uhr

Selbstverständlich ist dort ein himmelweiter Unterschied.
Dennoch bleibe ich bei meiner Meinung das es jedem passieren kann sich umzuentscheiden. Auch in so einer Situation.

Der nahende Tod kann Panik auslösen, muss nicht, aber kann. Auch wenn man ihn sich wünscht.
Natürlich weiss ich das dies unwahrscheinlich ist, dennoch kann es passieren.

Ich wüsste jetzt auch nicht wieso das so ein großes Thema ist das ich es anders sehe.

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ist es nicht

Antwort von Leewja am 13.11.2014, 11:05 Uhr

ich finde nur die argimentation nicht schlüssig.

ein suizidaler mensch, der zwar seelisch krank ist, kann dennoch nicht verglichen werden mit einem, der eine unheilbare erkrankung hat.

natürlich ist der moment des todes möglicherweise trotzdem angst auslösend, aber vielleicht nimmt ein sowieso sterbender das eben in kauf. er hat ja sowieso in mehr oder weniger naher zukunft damit zu rechnen.

das haben wir zwar alle, aber es gibt eben die theorie und das tatsächliche unheilbare kranksein mit schmerzen udn dem unausweichlich näher kommenden tod.

und ein suizidaler psychisch kranker mensch hat wahrscheinlich unerträgliche seelische schmerzen, das schaltet aber eben vielleicht nicht den überlebenswillen und - drang des körpers völlig aus.

du darfst denken wie du magst, ich will dich auch nicht bekerhren, gerade weil cih keine feste meinung dazu habe, ich schwanke immer....aber die argumentationskette, die du lieferst, ist für mich nicht schlüssig.

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Re: Nun, Demente haben....

Antwort von Leena am 13.11.2014, 11:06 Uhr

Bei meiner Großmutter wurde damals von künstlicher Ernährung abgesehen, als sie nicht mehr schlucken konnte... ist mittlerweile 7 Jahre her, sie war damals gut 95 Jahre alt...

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ganz schwieriges Thema

Antwort von Steffi528 am 13.11.2014, 11:17 Uhr

Grundsätzlich bin ich dafür, das jeder Mensch das Recht hat, selbst zu bestimmen, wann und wie er aus dem Leben treten möchte.

ABER, und jetzt kommt das große ABER das mir dabei Bauchschmerzen verursacht:
Wenn die Sterbehilfe mit in einen "Behandlungsplan" eingebunden wird, öffnet das auch das Tor zum "Missbrauch".
Missbrauch dahingehend, das dann deutlich eher daran gedacht wird, aus "Kostengründen" Behandlungen zu unterlassen, die sich dann nicht mehr "lohnen". Da möchte die herzensgute Oma doch einfach nur der Tochter oder dem Sohn die "Kosten" für das Pflegeheim ersparen und bittet aus diesen Gründen um ein Mittelchen um ihre "Leiden" zu verkürzen (sind es dann wirkliche Leiden oder eingebildete oder gar eingeredete "Leiden"???).
"Ich möchte doch niemanden zur Last fallen..." Wo wird da die Grenze gezogen? Was ist vertretbar um echte Leiden zu verkürzen, wo werden "Leiden" von sich selbst oder auch von anderen herbeigeredet?
Muss hier nicht doch der Staat hilfslose menschen schützen? Und wenn ja, wie geht das konform mit der Würde des Menschen?
Einfach ist das Thema wirklich nicht.
Und wenn denn dann Sterbehilfe (Freitodbegleitung) legigim ist, dann können wir doch auch an der Hospitzversorgung sparen (jetzt mal so ganz zynisch)...
Es muss da sehr wirksame Reglementierungsmöglichkeiten eingebaut werden.

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von sweetbelly am 13.11.2014, 11:19 Uhr

Wäre jetzt interessant zu wissen ob wir den selben bericht gesehen haben?! Den bericht den ich über einen mann der sterbehilfe in der schweiz bekam, gesehen haben, geht um einen mann der soweit ich das noch richtig in erinnerung habe, austherapiert ist. Ihm kann laut ärzten nicht mehr geholfen werden, weder medikamentös noch therapeutisch. Immer dann wenn einem nicht mehr geholfen werden kann, sollte man selbst entscheiden dürfen ob man sich den qualen aussetzt oder es beendet. Ebenso sollten die ärzte selbst entscheiden dürfen ob sie sterbehilfe leisten wollen. Auch einem arzt sollte diese entscheidung überlassen werden.

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Re: ist es nicht

Antwort von pene.lope81 am 13.11.2014, 11:19 Uhr

Wie gesagt, ich sehe da ebenso deutliche Unterschiede. Erwähnte ich ja.

Aber du schreibst es selber "aber vielleicht nimmt ein sowieso sterbender das eben in kauf"

Das ist es eben, das vielleicht. Was wenn nicht?
Ich kann es nur immer wieder sagen, wenn sich ein Mensch sicher ist und ich wüsste er würde sich nicht umentscheiden dann wäre ich 100%ig dafür!
Aber ich bin eben ein Mensch der gerne und häufig vorsichtig ist.


Schlüssig muss es für keinen sein, mal nebenbei. Ich weiss das ich das ganz anders sehe als die meisten und daher viel Gegenwind bekomme.

Aber man kann mir halt sooft sagen wie man will das Todkranke Menschen mit wahnsinnigen Schmerzen sich das herbei sehen.
Es gibt immer ein was wäre wenn. Und ich bin halt einfach ein totaler "was wäre wenn?" Typ.

Daher auch mein Gedanke "Was wäre wenn er sich umentscheidet?"
Den Tod kannst du nicht rückgängig machen.


Zudem glaube ich das es auch sehr an der eigenen Einstellung zum Tod liegt welche Ansichten man dahingehend hat.
Ich selber zb. bin jemand der große Angst davor hat und vor einigen Jahren sogar in Therapie deswegen war. Sie war nicht von langer dauer, lediglich ein knappes Jahr, aber ich hatte eine Zeit in der ich Panikattacken bekam wenn ich an den Tod dachte.
Heute ist das anders, heute habe ich zwar immernoch große Angst davor, aber ich verfalle nicht mehr in Panik.


Ich denke also das es auch daran ein klein wenig liegt.



Da kommen einfach viele Faktoren zusammen.

- Die eigene Angst vor dem Tod, oder vielmehr vor dem danach
- Die generelle Vorsicht und was wäre wenn Einstellung
- Und das erlebte des Freundes (auch wenns in diesem Fall Psychische Gründe hatte)



Nunja, das ist aber auch alles vollkommen egal. Meine Meinung habe ich nicht aus Jux, ich habe darüber viel nachgedacht und höre und lese gerne und viel der anderen Meinungen. Dennoch schliesse ich mich ihnen nicht an. Ich sehe es eben einfach anders.

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Re: ganz schwieriges Thema

Antwort von Daffy am 13.11.2014, 11:39 Uhr

>Da möchte die herzensgute Oma doch einfach nur der Tochter oder dem Sohn die "Kosten" für das Pflegeheim ersparen

Vielleicht, indem man endlich eine RICHTIGE, kostendeckende Pflegeversicherung einführt. Warum ist es in Ordnung, wenn man für die Pflege nicht nur alles aufzubringen hat, was man jemals erarbeitet hat (man stelle sich vor, wenn bei einer Krebsdiagnose oder einer Wirbelsäulenverletzung die zweite Frage der fällige Verkauf von Haus und Wertpapieren zur Finanzierung der Behandlung wäre), sondern auch noch die Kinder dran sind (wobei es z.Zt. wirklich gut zu verkraften ist - da ist wohl viel Unwissenheit im Spiel. Die Kinder müssen ihr eigenes Haus eben nicht verkaufen usw....). Gerade wenn es mehr Alte gibt, denke ich auch, dass man es nicht durchhalten kann, den Jungen übermäßig zu belasten. Meine Kinder sollen dann um Himmels willen machen, dass sie wegkommen.

Ich finde die Vorstellung, dass Menschen jahrelang im Bett liegen und zwischen Wickeln, Baden und "Wir müssen mal wieder Oma/Opa besuchen", fremden Menschen ausgeliefert, auf den Tod warten, nicht weniger schrecklich als die Möglichkeit, dass sich jemand zum Freitod überreden lassen könnte. Im Zweifel gibt es doch noch Kontrollinstanzen. Aber klar, es lässt sich nicht ganz ausschließen.

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Re: ganz schwieriges Thema

Antwort von Steffi528 am 13.11.2014, 11:55 Uhr

Daffy, daher ist es ja ein schwieriges Thema, weil man leider nicht alles ausschließen kann und da ist diese finanzielle Komponente, die die Würde des Menschens schon im Vorfeld massiv bedrängt.
Und, ja, da gebe ich Dir Recht, der demografische Wandel schlägt da auch mit hinein, wieder das Thema mit dem Geld und den Recourcen und da kommen wir denn auch ganz schnell zum Thema: Hüftprothese für Ü80-jährige, Leber für Alkoholiker, Versorgung für Down-Syndrom-Betroffene, die nach 2014 geboren sind (hätten ja abgetrieben werden können..., ich weiß, zynisch, aber dieser Zynismus macht mir halt auch immer mehr Angst).

Ich selbst möchte, wie ich denke fast jeder Mensch, in Würde sterben dürfen. Wie genau, das ist für mich sehr schwer zu sagen, weil ich nicht weiß, wie es mir am Lebensende ergehen wird.

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Re: ganz schwieriges Thema

Antwort von shinead am 13.11.2014, 12:04 Uhr

Ich für meinen Teil habe eine feste Meinung bei Sterbehilfe für finale Krankheiten.
M.E. könnte man für Demenzfälle die Sterbehilfe für konkrete, medizinisch feststellbare Stadien bereits bei klarem Verstand festlegen.

Was ich mehr als Grenzwertig finde ist, älteren Menschen - nur aus Gründen des älter Werdens und einer Anfälligkeit für so manche Krankheiten oder "weil man gemeinsam sterben will" Sterbehilfe in Aussicht zu stellen.
Das fällt für mich nicht unter Sterbehilfe, sondern unter assistierter Suizid und das lehne ich ab.

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Re: ganz schwieriges Thema

Antwort von Daffy am 13.11.2014, 12:15 Uhr

Angst machen mir aber auch die vielen, oft belastenden, Untersuchungen und Behandlungen gegen Lebensende. Irgendwie MUSS man da noch alles machen - sonst könnte einem (dem Heim, dem Arzt, den Erben) ja unterstellt werden, er würde eine altenverachtende Kosten-Nutzen-Rechung aufmachen. Im Alter wird man vielleicht nicht mehr so ernst genommen oder traut sich nicht ("Ja, mir ist oft schwindelig - nein, ich will das nicht abklären lassen!") - und schon entscheidet der Arzt (und natürlich so, dass ihm keiner was kann - verständlich!).

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Re: ganz schwieriges Thema

Antwort von Steffi528 am 13.11.2014, 12:22 Uhr

Meiner Oma hatten sie mit 84 Jahren noch die Brust abgenommen.
Sie hatte ein offenes Geschwür, das sie vor dem Hausarzt und "uns" verheimlicht hatte. ich wusste es aber dann irgendwann und musste ihr damals mit 17 Jahren versprechen, das sie nicht im Krankenhaus sterben muss. Ein paar Monate ging unser "Pakt" gut, doch dann stürzte sie und musste ins Krankenhaus. Dort kam das natürlich raus. Die Brust wurde abgenommen. Sie überlebte dann noch neben diesen offenen Brustkrebs mit OP eine Lungenentzündung, den Kniescheibenbruch und kam sogar noch raus aus dem Krankenhaus. Sie starb lächelnd in ihrem Bett.
Für mich war das damals aber alles sehr belastend, dieses versprechen, "es" zuzulassen mit 17 Jahren. Ich hatte damals schon Fachbücher mit den Pro und Contra aktiver und passiver Sterbehilfe gelesen.
Aber wieso sie da noch diese OP durchführten, habe ich bis heute nicht verstanden und mein Vater war mit der Situation damals auch sehr überlastet.

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Re: ganz schwieriges Thema

Antwort von annetteundco am 13.11.2014, 14:36 Uhr

Ich habe Brustkrebs und sollte ich mal Metastasen bekommen, wäre ich froh über die Möglichkeit, in Würde sterben zu können.

Am Tag der Diagnose habe ich meine Patientenverfügung gemacht, weiß aber aus eigener Erfahrung, dass Ärzte sich gern über so was hinwegsetzen.

Sehr schwieriges Thema.... ich finde, dass niemand das Recht hat, mir das zu verbieten, sollte es soweit kommen (was ich nicht hoffe, ich bin erst 46 Jahre).

Es wäre ja traurig, wenn sich das dann nur Leute mit dem nötigen Kleingeld (in der Schweiz) leisten könnten.

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Re: ganz schwieriges Thema

Antwort von Steffi528 am 13.11.2014, 14:41 Uhr

Gute Besserung, annetteundco, ich wünsche Dir, das Du niemals deine Patientenverfügung brauchst, sondern wieder gesund wirst!

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Bei Demenz...

Antwort von iriselle am 13.11.2014, 14:43 Uhr

...kann es keine aktive Sterbehilfe geben, weil der Mensch den Wunsch nicht mehr bei klaren Bewußtsein äußern kann. Das würde dann in Richtung Euthanasie gehen...
Außerdem dem kann niemand genau sagen wie ein an Demenz erkrankter Mensch denkt und fühlt- es gibt durchaus viele Menschen die auch in der Demenz ein zufriedenes Leben führen.
Ich arbeite selbst in einem Altenheim, und es ist die Aussnahme dass Angehörige eine künstliche Ernährung (PEG ) wünschen , wenn der Bewohner nicht mehr essen kann oder möchte. Es geht dann also in der Regel seinen natürlichen Gang.
Sterbende haben in der Regel keinen Hunger und Durst mehr- schlimm ist es wenn dann künstliche eingegriffen wird- aber da hilft sowohl eine Vorsorgevollmacht als auch eine Patientenverfügung.
Kommt es in unserem Heim zu einem Notfall wo ein Notarzt gerufen wird, fragen die in der Regel immer nach einer Patientenverfügung.

VG, Iris

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Sterbende...

Antwort von iriselle am 13.11.2014, 14:50 Uhr

...haben in der Endphase weder Hunger noch Durst. Für die Angehörigen ist das oft schwer zu ertragen , aber Nahrung und Flüssigkeit belasten den Körper dann nur zusätzlich ( so lagert sich das Wasser dann oft in der Lunge ein, weil die Nieren nicht mehr richtig arbeiten).
Gerade in einem Hospiz wird alles getan die letzten Tage und Stunden zu erleichtern.
Ja, Sterben ist nicht immer leicht, genauso wenig wie eine Geburt- es ist ein Prozeß.
Am wichtigsten finde ich eine gute Betreuung und adäquate Schmerztherapie- wäre das garantiert würde vielen die Angst genommen, und vielleicht auch der Wunsch nach Sterbehilfe.

VG, Iris

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Re: ist es nicht

Antwort von Salkinila am 13.11.2014, 14:52 Uhr

Es geht in diesem Zusammenhang ja aber nicht um das Sterben an sich sondern um die Hilfe. Dein Freund hat selbst entschieden sich das Leben zu nehmen, bekam dann Panik und hat sich umentschieden. Das ist schrecklich, aber es waren keine anderen Personen involviert. Selbstmord ist nicht strafbar. Assistierter Selbstmord im Moment schon. Und nur darum geht es: daß Personen, die Schwerstkranken beim Suizid helfen, nicht mehr bestraft werden. Das können Ärzte sein aber auch Angehörige. Jeder Schwerstkranke, der die Kraft und Möglichkeit hat, sich selbst das Leben zu nehmen, wird das tun. Die meisten werden dazu aber nicht mehr selbst in der Lage sein.

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Re: ganz schwieriges Thema

Antwort von Fredda am 13.11.2014, 15:22 Uhr

Annette, alles Gute für dich!

Zum "würdigen" Sterben - ich habe bei Sterbenden schon Verschiedenes erlebt, nicht jeder Mensch definiert das gleich. Langsames Sterben, mit Sedierung, ohne, mit oder ohne Händehalten, es ist ganz anders als die Menschen es sich vorher vorgestellt haben. Ob meine jetzige theoretische Meinung sich mit der tatsächlichen Entscheidung in der Situation decken würde, weiß ich nicht. Was ich gelernt habe, ist, dass jeder Mensch seinen eigenen Tod hat...

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Re: ist es nicht

Antwort von shinead am 13.11.2014, 15:22 Uhr

Ein Mensch, der sich für die Sterbehilfe entschieden hat, wird doch nicht gezwungen das durch zu ziehen.
Er kann bis zum öffnen der Infusion (das er normalerweise selbst macht) entscheiden ob er will oder nicht.

Ich denke auch, dass Menschen, die einen qualvollen Tod vor Augen im Fall der Fälle anders reagieren, als ein körperlich kerngesunder junger Mann, der psychologische Hilfe braucht. Da war nämlich die Psyche noch gesund genug um den Vorgang zu stoppen.

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Re: ganz schwieriges Thema

Antwort von Fredda am 13.11.2014, 15:35 Uhr

Dann musst du halt anders alt werden und aus dem Daffy Image aussteigen.

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Das kann man so nicht sagen, iriselle

Antwort von hormoni am 13.11.2014, 15:43 Uhr

Gerade bei Altersdemenz, ist es nicht so, dass die Leute sofort alles und jeden vergessen.

Das ist ein schleichender Prozess.

Ich hatte einen Mann in der amb. Pflege, der sich vor kurzem dazu entschied, seinem Leben ein Ende zu setzen. Seit Monaten war er depressiv verstimmt. U.a auch, weil sein Gedächtnis nicht mehr so gut funktionierte wie früher. Die Demenz begann, fortzuschreiten. Er hat es gemerkt und war furchtbar unglücklich mit der Situation. Immer mehr setzte er sich mit dem Thema "Tod" auseinander....

Nachdem auch noch sein einziger Lebensinhalt durch arschige Sesselpupser weg brach, wollte er offiziell ins Heim. 2 hatte er sich schon angesehen, doch er wählte für sich letztendlich das geringere Übel - den Freitod.

Was ich damit sagen will ist, dass demente Patienten sich auch bewusst (!) für den Tod entscheiden können, solange die Demenz noch nicht (weit) fortgeschritten ist.



LG

h

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ich bin für die aktive Sterbehilfe

Antwort von monschischi am 13.11.2014, 15:51 Uhr

Es sollte so sein, wie bei den Tieren.....
Meine fast 19 jährige Katze wurde durch mein Entschluss! Von weiterem Leiden erlöst.....
Jeder Mensch sollte selbst entscheiden können wie wann u wo er sterben will
Und richtige Selbstmörder schaffen den Suizid....und denken nicht nach......

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Re: ich bin für die aktive Sterbehilfe

Antwort von Fredda am 13.11.2014, 16:00 Uhr

bei deiner Katze hast du entschieden, wer soll bei dir?

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Re: ich bin für die aktive Sterbehilfe

Antwort von goldstar1 am 13.11.2014, 17:14 Uhr

Ich bin Ärztin. Möchte Menschen helfen , aber ich bin gegen die aktive Sterbehilfe. Ich will nicht Gott spielen- wie soll ich das mit meinem Gewissen vereinbaren? Schmerztherapie , klar, immer, zurückhaltende Medizin, ja, keine quälenden Untersuchungen mehr, keine unnötigen Medikamente. Ja. Aber kein Tranxiliumperfusor.

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Re: ich bin für die aktive Sterbehilfe

Antwort von shinead am 13.11.2014, 17:23 Uhr

Als Arzt kann ich mir vorstellen, dass man die Entscheidung eines Patienten nicht mittragen möchte.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein entsprechendes Gesetz Ärzte verpflichten würde aktive Sterbehilfe zu leisten.

Aber wie sieht es mit Deiner privaten Meinung aus?

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steffi+Fredda

Antwort von annetteundco am 13.11.2014, 17:30 Uhr

Danke, momentan geht es gut, aber da sitzt immer die Angst im Nacken, dass wieder was kommt. Und ob ich noch erlebe, dass mein Kind (2. klasse) die Schule beendet etc.
Und bei Hirnmetastasen möchte ich nicht abwarten, bis ich gar nichts mehr kann. Es würde mich einfach beruhigen zu wissen, im Fall der Fälle könntest du....

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von luiesee am 13.11.2014, 18:48 Uhr

Aber man darf seine meinung auch ändern ;-)
Du willst lieber monate oder jahre lang ein schmerzerfülltes leben haben, wenn du ganz sich weißt das du sterben wirst?
Deine muttet, vater oder partner sollen monate oder jahrelang schmerzen haben wenn sie ganz sicher wissen das sie sterben werden.
Du würdest es hinauszögern obwohl sie dem ganzen lieber ein enden bereiten wollen?

Lg

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Re: Der Freund wollte sterben, weil er psychisch krank war?

Antwort von Franke am 13.11.2014, 18:51 Uhr

Aber körperlich ok mit einer Lebenserwartung von 20, 30 oder mehr Jahren?

Das steht in Deutschland nicht zur Debatte, dass in einem solchen Fall jemand Sterbehilfe leistet.

Denjenigen, bei denen das in Betracht kommt, geht es lang genug schlecht genug, die haben sich das hinreichend überlegt, die ändern nicht in letzter Sekunde ihre Meinung, während das sie erlösende Mittel in den Körper fließt.

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Re: ich bin für die aktive Sterbehilfe

Antwort von goldstar1 am 13.11.2014, 18:51 Uhr

Meine private Meinung, wenn ich sterbenskrank im Bett liegen würde: ich würde eine ordentliche Schmerztherapie wollen, aber keine Einschläferung. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht loslassen kann ( wollte keine Narkosen, weder beim Kaiserschnitt noch bei der Magenspiegelung).
Ich hätte vielleicht den Eindruck den Kampf nicht zu Ende gekämpft zu haben.


Wenn der Patient das ausdrücklich wünscht- soll er die Möglichkeit haben sich dafür zu entscheiden. Aber wer soll es tun? Gilt dann der Arzt als Mörder? Oder der Apotheker ?

Eine sehr schwierige Angelegenheit.

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von aeule am 13.11.2014, 18:57 Uhr

Bitte nicht immer mit Tieren vergleichen!
Es geht um Menschen, und um andere Menschen die mit der Entscheidung des anderen Menschen leben müssen oder damit leben müssen das sie eine Entscheidung für jermand anderen treffen mussten, vielleicht sogar die Durchführung!
Ich selbst weiss nicht so recht ob ich dafür oder dagegen bin.
Ich glaube das würde ich vielleicht selbst wissen wenn es mir selbst richtig schlecht geht.
Manchmal habe ich das Gefühl das das Sterben für das Umfeld selbst schlimmer ist als für den Sterbenden selbst.
Wichtig ist wenn ein solches Gesetz verabschiedet wird, das daran gedacht wird mit allen Mitteln zu verhindern das die Industrie Geld aus so was macht, das man an die richtige psychologische Betreuung der hinterbliebenen denkt, und eigentlich noch viele andere Dinge!
Für mich würde das heissen das ich meinen Beruf als Pflegekraft aufgebe sofern wir etwas damit zu tun hätten z.B. Assistenz beim Artzt...

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Nein...

Antwort von iriselle am 13.11.2014, 20:07 Uhr

...das sehe ich anders. Natürlich ist eine dementielle Erkrankung ein schleichender Prozeß, und gerade in der ersten Phase ist es sehr schlimm für den Patienten. Aber ich sehe da nicht die Lösung Sterbehilfe,sondern liebe- und verständnisvolle Begleitung. Und gerade da hakt es ja leider in unserem System.
Zu bedenken ist auch dass ein Mensch in der Anfangsphase vielleicht sehr unglücklich ist, was sich aber im Laufe der Erkrankung oft noch ändert.

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Nein...

Antwort von iriselle am 13.11.2014, 20:08 Uhr

...das sehe ich anders. Natürlich ist eine dementielle Erkrankung ein schleichender Prozeß, und gerade in der ersten Phase ist es sehr schlimm für den Patienten. Aber ich sehe da nicht die Lösung Sterbehilfe,sondern liebe- und verständnisvolle Begleitung. Und gerade da hakt es ja leider in unserem System.
Zu bedenken ist auch dass ein Mensch in der Anfangsphase vielleicht sehr unglücklich ist, was sich aber im Laufe der Erkrankung oft noch ändert.

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Nein...

Antwort von iriselle am 13.11.2014, 20:08 Uhr

...das sehe ich anders. Natürlich ist eine dementielle Erkrankung ein schleichender Prozeß, und gerade in der ersten Phase ist es sehr schlimm für den Patienten. Aber ich sehe da nicht die Lösung Sterbehilfe,sondern liebe- und verständnisvolle Begleitung. Und gerade da hakt es ja leider in unserem System.
Zu bedenken ist auch dass ein Mensch in der Anfangsphase vielleicht sehr unglücklich ist, was sich aber im Laufe der Erkrankung oft noch ändert.

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sorry, sollte nur einmal erscheinen...o.t.

Antwort von iriselle am 13.11.2014, 20:11 Uhr

...

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Re: ich bin für die aktive Sterbehilfe

Antwort von Silvia3 am 13.11.2014, 20:40 Uhr

Wenn der Arzt den Schalter an der Infusionsflasche nicht umlegen möchte, könnte es ggf. ein Angehöriger tun (in Anwesenheit eines Arztes und eines weitern Zeugens). Irgendjemand wird ja wohl den Schneid haben, den schriftlich niedergelegten Wunsch eines Menschen zu respektieren.

Ich fände es sehr schlimm, wenn MEIN, bei klarem Verstand und nach längerer Überlegung, schriftlich festgelegter Wunsch einfach ignoriert würde. Normalerweise setzt man sich ja mit dem Thema auseinander bevor man eine Patientenverfügung schreibt, das ist ja nichts, was man mal eben aus einer Laune raus macht.

Silvia

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Demenz

Antwort von aeule am 13.11.2014, 20:43 Uhr

Jedenfalls auch wieder eine Dikussionssache, Demenz hängt immer auch mit Depression zusammen.
Wichtig wäre auf jedenfalls mehr Zeit und mehr Pflegekräfte.
Aber ich glaub da brauch ich euch beiden nix erzählen.

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Iriselle,

Antwort von hormoni am 14.11.2014, 7:30 Uhr

Ich arbeite wirklich viel mit dementen Patienten. Bei einigen ist Suizid aufgrund der Diagnose wirklich ein Thema. Da kann man so nett sein, wie man will.

Manche von ihnen haben bereits Angehörige oder Freunde durch die Demenz verloren. Sie wissen, welches Siechtum ihnen bevorsteht. Und das wollen sie nicht.

Irgendwann liegen sie in ihren Betten, unfähig, sich von allein zu drehen, mit vollen Windeln, die (wenn es gut geht) alle 2 oder (wenn sie Pech haben) alle 6 h mal gewechselt werden; teils unfähig von allein zu essen,...

Vielleicht bin ich durch den Suizid meines (Lieblings)Patienten voreingenommen, weil ich ihn über mehrere Monate intensiv betreut und ihn später auch gefunden habe. Aber ich finde schon, dass man die Wünsche der Menschen respektieren sollte.

Ich meine - jeder kann und darf doch über seinen Körper und SEIN Leben selbst bestimmen. Niemand hat das Recht, sich diesbezüglich über meine Wünsche hinwegzusetzen.

Solange man noch annähernd klar bei Verstand ist, sollte man auch das Recht haben dürfen über sein Leben selbst zu bestimmen.

Womit ich eher ein Problem hätte, wäre, wenn jemand anderes das für mich in die Hand nehmen würde. Sprich: Wenn ich beschließe, meinem Leben bewusst ein Ende zu setzen - weil es gesundheitlich mit mir Bergab geht, ich nicht so Enden will, wie Verwandte, Freunde,...dann soll man mir die Möglichkeit geben, zu gehen, wann ich will.

Ich möchte meinen Abschied bei Bedarf selbst bestimmen.

LG

h

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Da hast du Recht

Antwort von hormoni am 14.11.2014, 7:36 Uhr

Ich arbeite im Moment als Stundenweise bei einem ambulanten Pflegedienst. Im KH komme ich wegen meiner vielen Kinder und der "ungünstigen" Arbeitszeiten nicht unter.

Ich habe exakt 1 Minute, um jemandem Med zu verabreichen oder eine Spritze zu geben.
10 Min für eine Grundpflege (die auch gründlich sein soll).

Meine Chefin ist GSD sehr menschlich. D.h: Wenn ich mich mal irgendwo verquatsche, sagt sie nichts. U.a weil sie weiß, dass ich die Zeit anderswo wieder herein hole bzw mir auch mal 5 Minuten weniger Dienst aufschreibe.

Es gibt aber auch Pflegedienste, da läufst du mit einer Stoppuhr herum, musst akribisch genau die Zeiten notieren und die Patienten stehen mit hoch gezogenem Pulli an eine Hausmauer gelehnt, nur damit jaaa keine Zeit drauf geht und die Pflegekraft schnell spritzen kann.

LG

h

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Es geht je eben nicht darum, die Entscheidung für ANDERE zu treffen

Antwort von Trini am 14.11.2014, 8:45 Uhr

Deshalb hinkt das Tier-Beispiel.

Und deshalb ist auch die Demenz ein ganz schlechtes Beispiel für die AKTIVE Sterbehilfe, es sei denn jemand entscheidet sich zu "gehen" solange er noch lichte Phasen hat, wie z.B. G. Sachs.

Wenn ich einmal unheilbar krank wäre, wäre es für MICH persönlich "attraktiver", die Infusion zu bekommen als im Hospiz unter Morphium zu verhungern.

Kuzschlusshandlungen Psychisch Kranker kann eine Legalisierung der Sterbehilfe NICHT verhindern.
Aber sie kann denen, die nicht die Möglichkeit haben, sich vor den Zug zu werfen oder von der Brücke zu springen, weil sie einfach schon zu krank sind, einen würdigen Abschied gewährleisten.

Trini

PS: aeule, ich bin nicht im Pfelegbereich tätig, aber ich hätte wohl weniger emotionale Probleme als z.B. bei Schwangerschaftsabbrüchen.

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Re: Es geht je eben nicht darum, die Entscheidung für ANDERE zu treffen

Antwort von aeule am 14.11.2014, 9:17 Uhr

Das Tier Beispiel hinkt so oder so;-)
Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen das wenn es mal kurz vor dem Sterben ist und man selbst dazu nix mehr sagen kann, das nicht doch irgend ein Artzt kommt und die Angehörigen fragt ob es auch wirklich sicher ist.
Aussedem braucht man immer auch Personen die die ganze Sache Durchführen, da würde ich eben nicht dazugehören vielleicht weil ich auch im Pflegebereich bin, den genauen Grund kann ich dir leider auch nicht sagen ich weiss ihn auch nicht!
Mit Schwangerschaftsabbrüchen hab ich genauso meine Probleme, trotzdem gibt es bestimmt Fälle wo man es akzeptieren muss.

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Re: Da hast du Recht

Antwort von aeule am 14.11.2014, 9:23 Uhr

Das gleiche Problem bei mir;-). Wegen den Arbeitszeiten.
Ich hab auch das Glück ne Super Chefin zu haben!!!
Ich bin auch schon lange genug dabei das ich es mir Erlaube nicht Durchzurennen.
Ich denk mir immer was soll schon passieren.
Sollten sie mich doch mal rauswerfen hab ich sofort wieder eine Stelle.
Bei uns wird aber eigentlich genug Zeit eingeplant.
Bisher war ich noch nie zu weit drüber.

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Re: Passend zum heutigen Tag - Thema Sterbehilfe

Antwort von pene.lope81 am 14.11.2014, 12:20 Uhr

Seine Meinung kann man ändern wie man will.
Aber ich mag es nicht wenn 10 Leute Meinung A haben und 1 Meinung B und dann alle 10 A Leute auf den 1 B Menschen einredet um ihn von Meinung A zu überzeugen.


Und wie gesagt, wenn der Wunsch da ist können meine Eltern natürlich (verbieten kann ich es ja eh nicht) den Tod wählen, ebenso mein Mann oder gar mein Sohn.
Und wenn sie mit der entscheidung glücklich sind (soweit man bei sowas eben glücklich sein kann) dann ist es für mich vollkommen in Ordnung und ich unterstütze das weil dies dann ihr Wunsch ist.

Aber genrell unterstütze ich die Sterbehilfe eben nicht. Um Familie und Freunden einen gefallen zu tun, ja wenn es so sein soll. Ansonsten nein.

Ich bin einfach generell dagegen. Ich würde auch nie ein Tier einschläfern lassen.


Aber wie gesagt, ich bin eben Meinung B und lasse jedem der Meinung A ist in ruhe seine Meinung haben und versuche keinem diese auszureden oder ihn umzustimmen. Das sollte jeder selber wissen, bei manchen dingen helfen 1000 Argumente nicht, wenn die Meinung gefestigt ist dann ist es so.

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Re: Der Freund wollte sterben, weil er psychisch krank war?

Antwort von pene.lope81 am 14.11.2014, 12:21 Uhr

"die ändern nicht in letzter Sekunde ihre Meinung, während das sie erlösende Mittel in den Körper fließt."



Kannst du nicht wissen. Immerhin kann es dir keiner im nachhinein sagen.

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Das Problem für den Angehörigen wie für den Pfleger ist doch irgendwann, ...

Antwort von Trini am 14.11.2014, 13:00 Uhr

dass der Demente die liebevolle Betreuung in dem Moment vergessen hat, wo er/sie aus der Tür ist.

Wie stellst du dir das System vor, dass eine glücklich machende 1 : 1-Betreuung sicherstellt???

Es klingt jetzt vielleicht schrecklich herzlos, aber: Früher hatten Menschen in dieser Situation die Chance zu verhungern oder zu verdursten oder im Winter draußen zu erfrieren. Jetzt liegen sie satt, warm und trocken im Heim.

Ist das Fortschritt???

Trini

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Ja, das ist herzlos...

Antwort von iriselle am 14.11.2014, 18:45 Uhr

...weil, wie oben schon geschrieben, keiner genau sagen kann was ein Dementer in den verschieden Phasen der Demenz empfindet. Sich da natürliche Tode wie verhungern oder erfrieren zu wünschen finde ich mehr wie absurd.
Eine 1:1 Betreuung ist sicher nicht das Ziel, wohl aber geeignete Wohnformen für Demente ,die es schon in einigen Regionen gibt .

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Re: . . . und weil das mal bei einem so sein könnte,

Antwort von Franke am 14.11.2014, 20:19 Uhr

. . . sollen alle leiden bis zum bitteren Ende?

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