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Geschrieben von Leewja am 31.05.2016, 18:41 Uhr

mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

ein paar Beispiele. ...

in der aktuellen Brigitte geht es um "clean eating" und die Autorin berichtet stolz, dass sie im Winter natürlich keine neuseeländischen Erdbeeren kauft, sondern heimische obstbauernäpfel.
ich aber hörte letztens, dass die Lagerung dieser regionalen Äpfel, damit diese knackigere und frisch bleiben, ungeheuer umweltschädlich ist. da hat tatsächlich der neuseeländische granny Smith dann die bessere ökobilanz.

ebenso las ich ebenfalls in einer Brigitte, schon was her, den Leserbrief einer Tierärztin, dass bio Kühe oft nicht rechtzeitig antibiotische behandelt werden, wenn es nötig wäre, weil dann der bio Status futsch ist....so dass diese Kühe mehr leiden, als manche konventionelle kleinbetriebskuh.

über den irrwitz, kokosöl als non plus Ultra zu sehen, dabei aber den Transport, den potentiell orangutanlebensraumnehmende plantagenanbbau und die 1 damals von Stt angesprochenen affensklaven, die vielleicht (!) dabei gequält werden völlig auszublenden, habe ich ja schon mal gemotzt.

des weiteren las ich mal, das jemand sich für sehr nachhaltig hielt, weil er die alten plastikzahnputzbecher wegwarf um sie durch neue (!!!) holzbecher zu ersetzen.

die baumwolle für schicke Beutel statt einkaufstüten kann unter Umständen je nach Anbau, bleiche, Farben, Herstellung durchaus umweltschädlicher in der Bilanz sein sein, als eine mehrfach genutzte Tüte,

dann auch erneuerbare Energien. ...haben die windparks keinerlei Auswirkungen auf das Wattenmeer, die Landschaft, evtl. den vogelzug, usw? unser sehr grün eingestellter segellehrer auf Langeoog sah die seeeeeeehhhhr kritisch.

usw usw.

ich habe manchmal das Gefühl, dass man gerne einfache, schlichte Glaubenssatz haben möchte, wie früher tatsächlich v.a. die Religion sie geliefert hat...da herrscht ein Bedürfnis , sich nah gut und böse, richtig und falsch zu richten, was aber sk einfach offensichtlich nicht ist.

mich überraschen manche dieser Sachen durchaus, und ich möchte michh auch gern nachhaltig und umweltfreundlich etc. verhalten, es ist nur gar nicht so leicht, immer zu durchschauen, was das eigentlich genau bedeutet und nicht jeder Glaubenssatz, den man gerne so loslässt, stimmt. oder stimmt ausschließlich. oder stimmt uneingeschränkt.

kein besonderer Anlass, außer der apfegeschichte in der Brigitte, aber ging mit auf der fahrt nach hause heute so durch den Kopf. ...

 
59 Antworten:

Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Muts am 31.05.2016, 18:56 Uhr

Jap, oder dass die Produktion von - Co2 Freundlichen Pellets zum Heizen unmengen von Palmöl verbraucht. Für Palmölproduktion wird in Malaysia der Wald gerodet.....

Man kann mir nicht auf die Nase binden, dass ein T-Shirt für 3 Euro wirklich aus nachhaltig angebauter Bio- Baumwolle ist.
Und plötzlich gibt es nur noch Kakao mit Zertifikat?

Ich habe mal gehört " der Flügelschlag eines Schmetterlings in X hat eine Auswirkung auf das Klima"- wie viel mehr werden es dann die ach so umweltfreundlichen Windräder haben.
Und ich würde gern mal wissen, wie lange ein Solarmodul Strom produzieren muss, um die Energie herzustellen, die bei seiner Produktion benötigt wurde.

Wir wollen Energie sparen, aber es werden uns immer merh Produkte angeboten, die Strom verbrauchen. ( Mein Tastenhandy kam eine Woche mit dem Akku aus, die Smartphones meiner Kinder müssen täglich geladen werden)

Leider denken viele Leute nicht darüber nach, was nun gut für uns wäre- oder viele sind finanziell nicht in der Lage, das zu kaufen, was wirklich "gut " wäre.

LG Muts

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von stjerne am 31.05.2016, 18:59 Uhr

Ach, Leewja! Der wunde Punkt. Es gibt ein paar Sachen, da ist es relativ offensichtlich, was schief läuft, aber sonst..

Man möchte es richtig machen, aber es ist eine wahre Wissenschaft geworden.
Ich gebe ehrlich zu, dass es mich oft genug überfordert.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von stjerne am 31.05.2016, 19:01 Uhr

ähm, oder sie denken nach und wissen trotzdem nicht weiter. :-(

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Lauch1 am 31.05.2016, 19:03 Uhr

Da ich in der Steiermark wohne und Freunde eine Obstplantage haben:
die Äpfel werden, eh klar, im Herbst geerntet, dann sind sie im Kühlhaus, Temperatur um ein Grad Celsius, hohe Luftfeuchtigkeit und Zugabe von Stickstoff.
Im Frühling sind die weg und dann gibt es eben ein halbes Jahr keine einheimischen Äpfel mehr, sondern Erdbeeren, Kirschen, etc bis es wieder Herbst ist.
Was soll da so umweltschädlich sein?

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Steffi528 am 31.05.2016, 19:04 Uhr

Ich KANN gar nicht alles "richtig" machen. Ich kann mich bemühen, ich kann über neue Erkenntnisse nachdenken, mein Verhalten eventuell auch anpassen, aber alles richtig machen kann ich nicht. Dazu fehlt mir als fehlerhafte Menschin einfach das Allwissen.

Und irgendwann explodiert die Sonne oder ein Gammastrahlenblitz röstet uns...

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Joplin am 31.05.2016, 19:07 Uhr

Das bedeutet eigentlich nichts anderes als dass man eh nichts gut und richtig machen kann. Und das ist so frustrierend und deprimierend. Wenn es immer heißt dass der mündige Bürger die volle Verantwortung als Verbraucher für alles hat. Aber ganz egal was er tut, es ist immer verkehrt :-(

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Alba am 31.05.2016, 19:10 Uhr

Die 1C ueber Monate, Kuehlung ist um einiges energieaufwendiger als waermen und elementaren Stickstoff aus Luft zu gewinnen kostet auch Energie.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von desireekk am 31.05.2016, 19:41 Uhr

Ich schätze, "in unserer heutigen Welt" gibt es eben kein Schwarz oder Weiß mehr.

Natürlich kostet es Energie ein Windrad herzustellen, oder ein Solarmodul (und das dann alles noch an die richtige Stelle auf der Welt zu transportieren), aber das muß man eben gegen die Ökobilanz von Öl oder Kohle stellen auf die gesamte Lebensdauer (inkl. der Herstellkosten eines Barrels Öl!)

Dank des Internets kann man sich so umfassend wie es geht infprmieren, sich die evrsch., berechnungs ansehen und versuchen nachzuvollziehen...

.. und dann für SICH SELBST entscheiden, was das beste ist.
Bewusste Verbraucher sind immer noch besser als "alles-billig-Käufer", und werden sich leichter schonenderen Verfahren anpassen als die anderen.

Liebe Grüße aus dem Land der Plastiktüten und des Einmalgeschirrs (USA),

D

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von kanja am 31.05.2016, 19:48 Uhr

Ja, das fällt mir schon länger auf.

Das mit den Äpfeln wusste ich jetzt zum Beispiel.

Aber wer weiß, was ich nicht weiß???

Mich irritiert, dass sich die Infos oder Empfehlungen immer wieder mal ändern. Bekommt man immer alles mit?

Man kann letztlich nur sein bestes tun, sich so gut wie möglich informieren und danach handeln.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von stjerne am 31.05.2016, 19:51 Uhr

Ich erinnere mich an die Diskussion über Plastiktüten, als einige voller Zufriedenheit schrieben, "ich bin so umweltfreundlich, denn statt Plastiktüten habe ich immer einen Korb im Auto." Da frage ich mich nämlich auch, ob jemand der jahrelang die gleiche Tüte mit dem Fahrrad zum Einkaufen nimmt, nicht doch umweltfreundlicher ist als der Autofahrer mit seinem Korb (was kein Loblied auf die Plastiktüte sein soll, deren Abschaffung ich sehr begrüßen würde).

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Lauch1 am 31.05.2016, 19:52 Uhr

Ganz ehrlich, glaubst du nicht, dass auch neuseeländische Äpfel gleich behandelt werden? Ich denke, das ist weltweiter Standard.
Bevor ich da herumrechnen müsste, welcher Apfel geeigneter ist, esse ich gar keinen.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Alba am 31.05.2016, 20:01 Uhr

Der Vorteil neuseelaendischer Aepfel ist, dass sie waehrend des Nordhemisphaerenwinter geerntet werden, sie werden also genau dann frisch erhaeltlich wenn die europaeischen Aepfel -traditionell gelagerte Aepfel,nicht in N2-Kuehlhaeusern- schrumpelig werden.

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Re: you'll like this

Antwort von Alba am 31.05.2016, 20:04 Uhr

http://angry-chef.com/blog/the-most-unfashionable-defence-of-all

It's quite a funny rant about sugar and clean eating

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Lauch1 am 31.05.2016, 20:12 Uhr

Aber die Information, ob der Apfel frisch oder eben auch nur aus dem Kühlhaus ist, hat man doch im Normalfall nicht.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Alba am 31.05.2016, 20:18 Uhr

Dann braucht man bessere Beschriftung inklusive Erntedatum. Es aendert aber nichts daran, dass frische Aepfel aus NZ vom Umweltaspekt her besser abschneiden als europaeische Aepfel die monatelang gelagert werden und darum geht es. Ich denke Du kannst ziemlich sicher sein, dass Aepfel die im ab circa Februar in den europaeischen Handel kommen frisch sind, weil ein ganzes Jahr in Kuehllagerung in NZ waere extrem teuer fuer die Produzenten.

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Re: you'll like this

Antwort von Leewja am 31.05.2016, 20:19 Uhr

loved it!!!!

although, of course, I bought the hemsleys' Book ;))))

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Lauch1 am 31.05.2016, 20:34 Uhr

Trotzdem scheint mir diese Clean Eating Sache etwas wuschig zu sein.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Alba am 31.05.2016, 20:44 Uhr

god yes, clean eating is just the latest money making fad

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Bei "clean eating"...

Antwort von Leena am 31.05.2016, 20:51 Uhr

...bekomme ich ganz oft Zustände, aber wahrscheinlich bin ich einfach zu oft in sehr vielen Food Blogs unterwegs. *seufz*

An "non plus Ultras" glaube ich eh nicht mehr wirklich...

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Re: you'll like this

Antwort von Alba am 31.05.2016, 20:54 Uhr


I like some of their recipes (and I have loved avocados since my first one) but I wish they wouldn't peddle so much unsubstantiated nonsense.

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Re: Bei "clean eating"...

Antwort von Alba am 31.05.2016, 21:00 Uhr

Der Begriff an und fuer sich ist schon ungluecklich, da steckt soviel selbstgerechte Moral drin.
Jeder, wirklich jeder den ich kenne der in diesem Bereich arbeitet sagt, dass es idiotisch ist ganze Nahrungsgruppen auszuschliessen (e sei denn es gibt konkrete medizinische Gruende dafuer) und dass Vielfalt extrem wichtig ist. Das letzter wird auch durch neuere Erkenntnisse in der Darmgesundheit unterstuetzt.

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Re: Bei "clean eating"...

Antwort von Leena am 31.05.2016, 21:10 Uhr

Mehr als unglücklich ...und bei Diskussionen, ob irgendetwas "clean genug" ist oder nicht, schlagen die Leute sich gegenseitig die Köpfe ein.

"Selbstgerechte Moral" ist bei vielen (Ernährungs-)philosophen dabei... :-(

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von lotte_1753 am 31.05.2016, 21:34 Uhr

Erstens kommt es anders, und zweitens als man glaubt. Ich weiß nicht ob es jemals anders war, ich glaube nicht, aber das Problem der Welt ist doch, dass die intelligenten so voller Zweifel, und die Dummen so verdammt sicher sind. Im Internet wird dann noch sehr schnell eine Öffentlichkeit hergestellt, die das ganze noch verstärkt (weil die Zweifler in Zweifel weniger Likes haben).

Ich persönlich gehe an fast alle Probleme mit dem Grundsatz heran erst einmal denen, die fest überzeugt sind eine richtige Antwort zu haben zu misstrauen. Das ist doch zumeist Blödsinn. Ich sehe es ja bei Sachen die ich beurteilen kann. TTIP ist böse wegen den Schiedsgerichten. Dieser bloedsinn hat solche Blüten getrieben, dass jetzt sogar die Kommission einen Handelsgerichtshof fordert,den nun wirklich keine sau haben will. (Der Punkt an Schiedsgerichten ist der, dass die Urteile qualitativ ziemlich gut sind. Denn wenn nicht, wird der oder die Schiedsrichter beim nächsten mal nicht mehr benannt und kann die Raten für den Ferrari nicht mehr bezahlen. Wenn ich dagegen manche Urteile vom EuG anschaue, die Richter müssten vom Grundeinkommen leben. Aber wahrscheinlich ist Wettbewerb eh doof.)

Ich gehe davon aus, bei vielen Dingen ist es nicht anders, nur kann ich es nicht beurteilen. Das grundlegende Problem ist meines Erachtens dass sich jeder glaubt selbst (sic) eine Meinung bilden zu müssen. Aber wie soll das ohne Fachwissen gehen?

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von maleja am 31.05.2016, 22:09 Uhr

Ja. Da hast Du vollkommen recht.
Nur - was jetzt? Wie macht man' s denn richtig?

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Muts am 31.05.2016, 22:17 Uhr

Klar kann man nicht alles richtig machen, aber wir können unseren Teil dazu beitragen. Ein Beispiel: Ich habe mal einen Bericht gesehen, wie Rosen für unsere Discounterketten in Afrika produziert werden, wie durch die Rosenproduktion zwar Arbeitsplätze entstehen, aber die Leute ungeschützt Spritzmittel ausbringen, (und dadurch krank werden) und wie den Leuten dort das Trinkwasser verseucht wird durch die Rosenproduzenten.
Für mich ist klar: Ich kaufe keine Rosen vom Discounter.
So kann jeder seinen kleinen Beitrag bringen.

Was nicht passieren wird, ist, dass die Wirtschaft plötzlich sozialer und nachhaltiger produzieren wird- da zählt leider Gewinn und Umsatz vor Sozialem.

LG Muts

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Muts am 31.05.2016, 22:19 Uhr

Die Äpfel aus Neuseeland her zu bringen kostet auch Energie!

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Steffi528 am 31.05.2016, 22:27 Uhr

Sind die Rosen vom Blumenhändler besser? Wie kann ich das erkennen? Gibt es ein Fair Trade Siegel für Rosen (und wieviel wert ist das Siegel?)
Ich kaufe übrigens gar keine Rosen

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kann ich dir sagen: man redet weniger tatsachenvortäuschend und absolutheitswissend

Antwort von Leewja am 31.05.2016, 22:28 Uhr

drüber.

man gibt zu, dass es vielschichtig ist, dass es diverse Aspekte hat und nicht schwarzweiß Betrachter ist.

das würde an diskussionsfreude und ergebnisorientiertheit schon viel verbessern ;)

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Das ist ja bei der ökobilanz eben mitberechnet

Antwort von Leewja am 31.05.2016, 22:30 Uhr

genau das ist doch der Punkt.

es ist ökologisch sinnvoller, neuseeländische erntefrische Äpfel herzubringen, als welche hier zu kühlen.


am sinnvollsten wäre es natürlich, kellergelagerte schrumpelig weiche zu essen. tut aber kaum jemand gern.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Danyshope am 31.05.2016, 22:51 Uhr

Und wie kommen die frischen Äpfel aus NZ dann nach Deutschland?

Ansonsten, es heißt nicht immer man solle sich saisonal entsprechend ernähren. Wer meint er müsse eben im Februar knackige Äpfel haben, oder im März schon die ersten Erdbeeren oder meint Tomaten, Gurke und Paprika muss es gefälligst das ganze Jahr über frisch geben - der muss eben auch wissen das das oft nur klappt wenn die Ware dann erst aus dem Ausland hierher kommen muss.

Ist halt immer eine Frage, muss ich immer alles haben das ganze Jahr über, oder kann ich schauen, was gibt die Natur gerade her.

wegen Antibiotika und Rinder - das ist schlicht und einfach Blödsinn. Antibiotika sind nicht per se im Biobereich verboten. Und die Tiere verlieren auch nicht den "Biostatus". es müssen dann nur halt längere Wartezeiten eingehalten werden. Zudem gibt es oft Alternativen welche dann erst genutzt werden. Nicht immer muss sofort zum Antibiotika gegriffen werden. Und kein verantwortungsbewusster Bauer würde seine "Ware" länger als unnötig leiden lassen - das mindert nämlich den Wert.

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Re: Das ist ja bei der ökobilanz eben mitberechnet

Antwort von Danyshope am 31.05.2016, 22:55 Uhr

Es kommt auch auf die Apfelsorte an. Nicht jede Sorte kann gleich gut gelagert werden. Und einige brauchen sogar die Kälte und auch Lagerung um sich geschmackstechnisch erst richtig zu entwickeln.

Kellerlagerung ist auch nur bedingt geeignet - so oder so. Dei meisten Keller sind heute zur Lagerung ungeeignet - wegen Heizung und Co. Da kann die geschützte Lagerung im freien sinnvoller sein. Jedenfalls für den "Hausgebrauch".

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Re: kann ich dir sagen: man redet weniger tatsachenvortäuschend und absolutheitswissend

Antwort von Joplin am 31.05.2016, 22:58 Uhr

Mich lässt es eher resignieren. Weil ich denke dass es eine Wissenschaft ist, sich korrekt zu verhalten. Unmöglich. Was macht man also? Es liegt ja alles am Verbraucher. Also sind wir alle Schuld daran, dass alles den Bach runter geht. Ändern können wie daran aber gar nichts, weil wir einfach nicht ständig wissenschaftliche Abhandlungen seitenweise lesen können.

Es ist zu kompliziert. Wir resignieren. Das ist das Problem..

Es ist ein Thema, dass mich persönlich sehr hilflos macht, denn ich finde es schrecklich,wie wir die Natur zerstören. Aber wir sind alle Schuld. Ich auch. Aber ich kann nichts dagegen tun, weil es unmöglich ist, sich richtig zu verhalten.

Das ist für extrem deprimierend für mich. Es ist doch alles scheiße und zum Kotzen. Sorry

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Leewja

Antwort von maleja am 01.06.2016, 0:08 Uhr

Jetzt hast Du nur geantwortet, wie man "richtig" damit umgeht.
Meine Frage war aber nach dem DAVOR. Sprich, wie macht mans richtig, so, dass das Einkaufs/Verbrauchsgebaren richtig ist. Nicht, wie man mit (falschem?) Verhalten umgeht.

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Ich hab doch gar nicht den Anspruch, das kund zu tun

Antwort von Leewja am 01.06.2016, 6:52 Uhr

oder zu wissen.

ich versuche das genau wie jeder andere nach bestem Wissen und Gewissen und dabei merke ich, dass mein wissen eben nicht immer vollständig ist, sogar meistens nicht.

war es nicht auch so, dass bio Eier nicht unbedingt aus freilandhaltung kommen? ich kaufe dann lieber freilandhaltung als bio....aber ob das nun richtig ist, wer weiß.

was mir auffiel und durch den Kopf ging, ist eben, dass diese religioiden Wahrheiten unumstößlich feststehen bei vielen und es aber nicht sinnvoll ist, sich auf bestimmte Sachen zu versteifen.


man muss offen bleiben und auch Gegenargumente annehmen können.


ist doch das gleiche mit baby Ernährung.

es gibt neuere Erkenntnisse zu allergieprävention, die aber von vielen Muttiforenmitgliedern in Bausch und Bogen abgeteilt werden als babyschädlicher gefährlicher Unfug, weil es anders und konträr zu dem ist, was sie vor 6, 78, 8 Jahren noch gelernt haben.

man muss ja nicht alles glauben, nicht alles neue und auch nicht alles alte....aber man sollte doch versuchen, so umfassend wie möglich informiert zu sein, bevor man definitive Glaubenssatz in Stein meißelt .

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Antje04 am 01.06.2016, 7:31 Uhr

Die Quintessenz Deines Beitrags ist doch:
Wie man es macht, man macht es falsch.
Ich mache mich da nicht verrückt, versuche so zu leben, dass ich ein einigermaßen gutes Gewissen haben kann. Und wenn ich da Fehler mache, dann ist das eben so.
Was aber die Taschen angeht: Ich habe so eine Jutetasche viele Jahre. So lange hält keine Plastiktüte durch.

Früher ist, finde ich, noch nicht lange her. In den dunklen, internetlosen Zeiten damals, wurde man eben nicht sofort und zu allem mit Informationen zugeballert. Heute wird eine Sau nach der anderen durchs Dorf getrieben, morgen ist es schon wieder völlig anders, und die Sau war doch keine. Überinformation...
Aber auf der anderen Seite ist es doch so: Man kann heute fast jede Theorie, durch Recherche, zu Fall bringen, oder zumindest infrage stellen.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Alba am 01.06.2016, 7:35 Uhr

Transport ist mit einberechnet in die Energiebilanz und selbst dann sind ab circa Januar/Februar Aepfel aus NZ effizienter was die Energie angeht.

Ich muss natuerlich nicht alles haben das ganze Jahr ueber, aber selbst in Deutschland (sehr viel extremer wo ich lebe) wird es dann ab Januar bis zum Fruehsommer doch sehr spaerlich mit Obst und Gemuese das die Natur hergibt. Meine Kinder essen keine verschrumpelten Aepfel (ich auch nicht). Ich verwende verschrumpelte Aepfel zum Backen aber in die lunchbox brauche ich sie nicht zu geben. Was mach ich dann? Meine lokale Natur gibt in der Zeit nichts her. Ich weiss frueher haben die Menschen auch irgendwie ueberlebt aber ich erinnere mich noch sehr gut an die Karotten und Sellerie die meine Grossmutter in Sand ueber den Winter brachte und bin dann doch extrem froh, dass ich frisches Obst und Gemuese das ganze Jahr ueber im supermarket einkaufen kann.
Ich kaufe uebrigens auch oft Gemuese speziel aus groesseren Entfernungen, so wie meine gruenen Bohnen die ich derzeit im Kuehlschrank habe aus dem Senegal sind. Weil a. wachsen sie dort im Freien und nicht in einem klimakontrollierten Glashaus in Holland oder Kent und b. brauchen Laender wie der Senegal oder auch Kenia und Egypten Handel dringender als unsere gutgemeinten und meist schlecht gemachten Almosen.

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Alba, eine Frage

Antwort von Antje04 am 01.06.2016, 7:36 Uhr

Ist es von der Energiebilanz echt besser, neuseeländischer Äpfel zu essen, die über die halbe Erdkugel nach D transportiert werden?
Als europäische Äpfel zu essen, die u.U. lange kühl gelagert wurden?
Das würde mich wirklich interessieren!

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Re: Alba, eine Frage

Antwort von Alba am 01.06.2016, 7:44 Uhr

Yes, it is. Der transport ist mit einberechnet in die Energiebilanz. Zudem sind Containerschiffe (und Aepfel kommen im Container, nicht wie schneller verderbliches im Flugzeug) mittlerweilen, wegen Groesse und Transportvolumen und neuer Motor- und Schraubentechnologie wenn man es umrechnet sehr sparsam was die Energie angeht. Der groesste Teil des Energieaufwandes im Transport passiert wenn die Gueter dann per Strasse von den Haefen in verschiedene Richtungen ueber Land transportiert werden. Aber den Transport hast Du auch wenn Du Aepfel aus einem Kuehlhaus im Alten Land nach Sueden transportierst oder vom HH Hafen aus, ist dann gleich.

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Re: ich denke den "Luxus" darüber ewig nachzugrübeln haben /machen sich nicht viele

Antwort von memory am 01.06.2016, 8:04 Uhr

Das Groß der Leute werden sich nicht stundenlang hinsetzten und Abhandlungen lesen , Bauernhöfe studieren und eine Lupe mit zum Einkauf nehmen!(Zeitmangel , Dessinteresse , Fehlinformationen ect .pp )

In dem Punkt denke ich auch , ist es nicht richtig dem Verbraucher allein die Sache aufzubürden , denn die Mehrheit hat (hier) eine gute Lebensqualität auch ohne sich darüber ewig das Hirn zu zermartern. Und die ,die die nicht haben , machen es meistens erst recht nicht!

Ich hab gestern erst Brigitte MOM gelesen ...unteranderem haben sie da Kliniktaschen gezeigt von westl. Frauen und von Frauen aus Malawi , Simbabwe ect . ehrlich gut das ich nicht Rasierklingen, eine Plastikplane , eine Flasche mit dreckigem Wasser und ein Stück Schnur für das abklemmen der Nabelschnur mit zur Geburt nehmen muss... da kann ich mir auch Gedanken um die beste Ökobilanz von Äpfeln machen!

Diese Verschwendung von Ressourcen ist auch nicht meins und das sinnlose Hauptsache billig auch nicht ...aber eine Religion aus jedem Fitzelchen Plastik und jedem LM im Einkaufswagen mache ich auch nicht - soviel Weltverbesserer steckt dann wirklich nicht in mir!
Dafür bekommt das Viehzeugs im Garten aber auch extra Ruhezonen und die Schmetterlinge 2 dicke Brennesselbüsche , auch Familie Maus im Komposthaufen darf bleiben , und Obst, Gemüse , Eier und Fleisch ist wenn mögl. von unserem Hof/Nachbarhof !
Dafür nehme ich aber weiterhin jede Woche Lidlrosen mit auf den Friedhof und auch die scheiß teure Melone( die die Kinder unbedingt wollten) schmeckt ganz ohne Gewissensbisse !

Aber den Anspruch perfekt sein zu wollen , hab ich ja schon lange abgelegt!

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Re: Leewja

Antwort von Strudelteigteilchen am 01.06.2016, 8:05 Uhr

Vielleicht wäre es richtig, sich von Kategorien wie "richtig" und "falsch" zu verabschieden, weil sie für komplexe Dinge zu digital sind.

Man kann das kleinere Übel wählen - und sich ansonsten damit abfinden, daß vieles auch eine Frage des Blickwinkels ist. Wie Alba oben schrieb: Vielleicht ist die Versorgung eines heranwachsenden Kindes mit Vitaminen oder die ökonomische Unterstützung eines Entwicklungslandes manchmal mehr wert als die Ökobilanz. Zumindest kann man das logisch argumentieren und für sich so gewichten. Andere gewichten anders, was auch okay ist.

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Re: Alba, eine Frage

Antwort von Antje04 am 01.06.2016, 8:34 Uhr

Hoppla, man lernt nie aus. Das hätte ich jetzt nicht gedacht...

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Joplin am 01.06.2016, 8:46 Uhr

TTIP ist nicht wegen den Schiedsgerichten böse. TTIP ist aus Viel schwerwiegenden Gründen böse. Garantiert nicht wegen den Schiedsgerichten.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von lotte_1753 am 01.06.2016, 9:01 Uhr

Gibt in der Tat genug gute Gründe, TTIP abzulehnen. Aber man hat sich am harmlosen, aber greifbaren Teil aufgehängt ohne, wie beim neuseeländischen Apfel mal kurz inne zu halten und nachzudenken oder nachzurechnen.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Danyshope am 01.06.2016, 9:43 Uhr

Was Du bei dem ganzen aber vergießt, ist das teils extremer Raubbau für den Anbau in den Ländern geschieht. Wenn man meint mitten in einer Wüste Obst und Gemüse anbauen zu müssen im riesen Stil und damit Milliarden Liter Trinkwasser draufgehen, dann ist das eben nicht positiver wie das "Runzel-Gemüse". Keine Frage, es gibt Dinge welche nur wenig Wasser brauchen - die wären perfekt. Wenn aber "Wasserzerrer" im großen Stil angebaut werden - und man gleichzeitig weiß dort herrscht Wassermangel, dann ist das wo schon ein Widerspruch in sich.

Und wie gesagt, es verfälscht die Sichtweise. Vor 10 Jahren fragten die Kunden wenn der neue Spargel kam noch nach Neuen Kartoffeln. Dann gab es halt Frühkartoffeln aus Israel. Auch Bio-Kunden. Weil sie mitbekommen haben das der konventionelle handel das ja auch anbietet. Dieses Jahr musste es mit dem stechen des ersten Spargels nicht nur Frühkartoffeln geben, sondern natürlich auch Erdbeeren. Selbst Himbeeren und Heidelbeeren sind schon angefragt worden. Wie so etwas funktionieren welche, welche "Kosten" dahinter stecken - und damit meinen ich nicht unbedingt finanzielle - das interessiert die Kunden nicht. Sie sehen nur, es ist möglich. Warum auch immer.

Wegen Äpfel, einige Apfelsorten brauchen die Lagerung sogar, weil sie dann erst schmecken. Wir lagern unsere selbstgepflückten Äpfel sogar teils draußen. Gut geschützt damit da keine Tiere drankommen und nicht zuviel Frost dran kommt. So kommen die Problemlos ohne zusätzliche Kühlung aus. Kann kein Großbauer, aber man kann eben selbst auch schauen daheim.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Joplin am 01.06.2016, 9:46 Uhr

Ja, genauso das blöde Chlorhühnchen. Als wäre das das große Problem.

Das mit den Apfeln habe ich so auch schon gelesen.

Ich habe jetzt angefangen,Äpfel nur noch in der Apfelsaison zu essen. Im Frühling und Sommer gibt es keine Äpfel bei mir.

Trotzdem mache ich genug anderen Mist.

Ich war vor Kurzem bei Hagen Rether. Den finde ich super. Er hat mir sehr imponiert und mich zum Nachdenken gebracht. Er ist ja Veganer. Ist aktiv bei Attac. Hat sehr viel zu Thema Monsanto geredet. Über die Umweltzerstörung, die Monsanto in den USA veranstaltet. Sehr ironisch.

Dabei aß er Bananen (das is so sein Markenzeichen)

Jedenfalls sagte er dass es auch schon seltsam ist vor ungefähr 300Leuten, die alle in ein Auto gestiegen sind um zu ihm zu fahren, über die Klimaveranderung zu reden und dabei Bananen zu essen, die mit dem Flugzeug hrrgrflogen wurden.

Aber immerhin seien es ja Biobananen.

Ich habe ganz viel nachgedacht nach dieser Veranstaltung. Sie ging drei Stunden lang in denen er alle möglichen Themen vom Fleischkonsum zu Billig T-shirts zu Flugreisen um die ganze Welt um Entspannung zu finden und und und ansprach.

Dabei sagte er immer mit Blick auf die Uhr "Ich mach euch fertig. Ich brauche noch ganz lange"

Aber immer ironisch und mit Selbstkritik.

Liebe Grüße

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Shanalou am 01.06.2016, 9:48 Uhr

Alles was dogmatisch wird, ist meiner Meinung nach problematisch. Wir müssen uns auch damit abfinden, dass unsere bloße Existenz hier in der 1. Welt eigentlich das Problem ist. Wir verbrauchen viel zu viel von allem, aber wollten wir wirklich grundsätzlich anders leben? Ich glaube kaum. Viel ist einfach auch Verkaufsstrategie. Ich finde, dass der Einzelne auch nicht allzu viel verändern kann, da uns schlicht weg der Überblick fehlt. Und was am Ende wirklich umweltfreundlich ist, ist häufig einfach eine Interpretationssache. Um wirklich berechtigt ein gutes Gewissen haben zu dürfen, müssten wir ganz anders leben ( und sterben)!

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Danyshope am 01.06.2016, 9:58 Uhr

Wir halten es so das wir weitestgehend saisonal schauen. Nicht überall, das klappt nicht, aber im groben. Zudem bevorzugen wir eindeutig Bio. Aus verschiedensten Gründen.

Ich empfinde bei weitem nicht alles als richtig und gut - auch im Bereich Bio nicht - aber für mich ist es ein Weg in eine bessere Richtung.

Weder müssen wir rund um das Jahr Erdbeeren haben, noch brauche ich im Februar unbedingt Blattsalat. Es gibt ausreichend Alternativen. Und das sind dann eben die Dinge welche im Sommer weniger auf den Tisch kommen. Was aber noch wichtiger ist, wir versuchen nicht auch noch massen wegzuwerfen. nur weil zB das MHD erreicht ist oder das eine Blatt etwas angewelkt ist.

Aktuell können wir noch nicht alles leisten für uns in der Familie was wir gerne würden, aber es geht Schritt für Schritt in die Richtung mit der WIR eben leben können. Und ich denke, welchen Weg man da gehen will muss eben jeder für sich entscheiden - egal nach welchen Maßstäben.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Alba am 01.06.2016, 10:15 Uhr

Senegal ist nicht ausschliesslich trocken, es hat tropische Landesteile. Weite Teile Afrikas sind extrem fruchtbar, in einigen Gegenden kann man mehrere Ernten pro Jahr produzieren. Sie brauchen politische Stabilitaet und Handel und nicht diese europaeische Einstellung das ganz Afrika in Lehmhuetten sitzt und darauf wartet das Bono und Bob Geldorf ihnen was zu essen gibt.
Ich kann mich und meine Familie nicht gesund -meiner Meinung nach gesund, also mit viel Obst und Gemuese in grosser Vielfalt- ernaehren ohne Obst und Gemuese zu kaufen welches nicht regional ist, es geht einfach nicht und ich kaufe keine Erdbeeren im Winter oder Spargel zu frueh in der Saison. Ich kann meinen Kindern nicht den ganzen Winter Kartoffeln und die paar Kohlarten zu essen geben die hier wachsen. Kann ja gut sein, dass sie das zu verzogenen Goeren macht aber so isses nun mal, bei 7x neeps&tatties die Woche wuerden sie streiken und ich auch. Einlagern ist auch nicht optimal, es fuehrt zu Vitaminverlust und so gerne ich vergorenes Gemuese mag, es gibt eine Grenze wieviel ich davon essen kann (except for kimchi, I could eat my own body weight in kimchi).
Und es hat nicht jeder die Moeglichkeit selbst Gemuese anzubauen und einzulagern. Ich habe einen Garten und kann versuchen dem was abzuringen, schottischem Wetter und Atlantic salt spray zum Trotz aber meine Freundin die in Singapore im 23. Stock wohnt kann das nicht.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von SchwesterRabiata am 01.06.2016, 10:16 Uhr

ohne jetzt auch nur eine andere Antwort gelesen zu haben. Es gibt halt kein Schwarz-Weiß in der Realität, und nicht alles ist so wie es den Anschein hat. So zwei Phrasen, die aber schon stimmig sind.
Gerade die Nahrungsmittelindustrie wirft IMMER einen Schatten in irgendeine Richtung. Du kannst ein tolles produkt kaufen in Fairkaufhaus, wo es faire Löhne und Arbeitsbedingungen gibt, aber gleichzeitig kann es ein Produkt sein was der Umwelt schadet. Du kannst ein Produkt kaufen, was völlig ohne Chemie hergestellt wurde, aber gleichzeitig ist der Aufwand dafür so groß, daß die Energie dafür so groß ist, daß es letztendlich doch wieder negativ zu sehen ist.
Ich denke es gibt nur wenige Ausnahmen in der Massenproduktion, die keinen Haken hat.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Joplin am 01.06.2016, 10:17 Uhr

Mein Problem ist inwieweit wir überhaupt das Recht haben, so zu leben, wie wir es tun. Wir haben uns eine Mrnschenwelt geschaffen und denken nur an uns. Was ja auch irgendwie normal ist. Nur sind wir ein Teil der Natur. Wir haben uns aber komplett davon abgekoppelt. Und es leiden in sehr großem Ausmaß die Tiere und die Pflanzen.

Da uns das, als angeblich intelligente Spezies, bewusst ist, ist es ethisch nicht vertretbar. Aber wir bekommen es ja noch nicht einmal hin, uns anderen Menschen gegenüber ethisch zu verhalten, siehe Kriege etc.

Dieses Wissen gepaart mit der Ohnmacht, daran überhaupt nichts ändern zu können und das Wissen, dass wir unseren Nachkommen die Lebensgrundlage nehmen, das kann einen schon fertig machen wenn man darüber nachdenkt.

Also denkt man lieber nicht darüber nach.

Mich macht das immer wahnsinnig wütend wenn es immer heißt der Verbraucher ist Schuld. Es stimmt aber es stimmt gleichzeitig auch nicht.

In meinem Freundeskreis gibt es viele Veganer. Im Prinzip leben sie ethischer weil sie eben an der Ausbeutung der Tiere nicht beteiligt sein wollen. Die ändern aber überhaupt nichts. Denn der Konsum tierischer Produkte steigt immer weiter an.

Im Prinzip weiß jeder dass das nicht gut ist und nicht weitergehen kann. In Zukunft wird das auch nicht mehr gehen. Wir haben ja jetzt schon Probleme.

Aber es wird darauf nicht reagiert. Das ist so schwer und komplex für den Einzelnen geworden.

Die Pflanzenvielfalt geht massiv zurück. Die Bienen sterben. Es gibt in den Meeren inzwischen sieben Mal mehr Plastik als Plankton. Logisch, dass das nicht gut geht.

Dann kauft man sein Biogrmuse und trägt sie im Jutesack heim und hört in den Nachrichten, dass Glyphosat weiter zugelassen wird. Dass Fracking in Deutschland erlaubt wurde und, das war in Pludminus letzte Woche, total krass, dass Monsanto vor hat, Agent Orange als Pestizid wieder einzuführen.

Es wird schon damit begonnen in Studien das Ganze schön zu reden und als altetnativlos darzustellen und gar nicht schlimm.

Ich bin fast vom Sofa gefallen. Das ist das Mittel, das im Vietnamkrieg eingesetzt wurde um den Urwald zu entlauben und wegen dem immer noch behinderte Kinder dort auf die Welt kommen.

Aufgrund der Globalisierung und unserer Lebensweise, aufgrund der Tatsache dass Wirtschaftskonzerne wahnsinnige Macht haben wird alles immer krasser.

Aber Ethik gibt es keine mehr in dem Sinne. Es gibt ein paar wenige, die sich darüber Gedanken machen. Es gibt hunderte Studien, hunderte Grgenstudien.

Der normale Verbraucher kommt damit gar nicht mehr klar. Hat eigentlich überhaupt keine Macht. Aber aus irgendeinem Grund hat er die Verantwortung. Weil die Politik diese Verantwortung einfsch nicht will. Es ist ja auch schwer.

Ich weiß nicht wo wir noch hin steuern. Aber wir brauchen dringend ein Umdenken. Eine Art Aufklärung.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von stjerne am 01.06.2016, 10:27 Uhr

Ein wirklich nachhaltiges Leben würde, glaube ich, eine Diktatur einiger Wissenden voraussetzen, die uns über Bezugsscheine vorschreibt, was wo gekauft werden darf und uns außerdem in so ziemlich jedem Lebensbereich maßregelt, also Vorschriften, wann das Licht brennen darf, wohin der Urlaub geht etc.

So möchte natürlich auch keiner leben...

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Joplin am 01.06.2016, 10:44 Uhr

Hört sich ein bißchen nach den Grünen an ;-)

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Meinst Du wirklich, daß wir davon so weit weg sind?

Antwort von Eisfee am 01.06.2016, 10:58 Uhr

In gewisser Weise sind wir da doch längst. Nur haben wir eine Diktatur der Ignoranz und Geschäftsinteressen, am Leben gehalten vom ewigen "Unentschieden" zwischen überwiegend schlecht gemachten (aber geschickt verkauften) Studien.

Völlig klar, daß Otto Normalverbraucher da nicht mehr durchblickt. Zu einem gewissen Prozentsatz ist es eben auch ein intellektuelles Problem (auch wenn man mich für diese Aussage vermutlich hauen wird - es ändert nichts an der Tatsache).
Dazu kommt, daß die allermeisten Leute kaum bereits wären, auf lieb gewordene Annehmlichkeiten zu verzichten. Flugreisen (preiswert, bitte...), eigentlich saisonale Lebensmittel (Obst und Gemüse) bitte das ganze Jahr über, billige Klamotten und bitte jedes Jahr die neuesten angesagten Fummel...

Zum Anderen versickert selbst einst vorhandenes Wissen. Zum wirklich nachhaltigen Leben gehören Fähigkeiten und Fertigkeiten, die heute nur noch einige wenige Menschen haben (und schätzen).

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da reden wuir aber jetzt furchtbar aneinander vorbei

Antwort von Leewja am 01.06.2016, 11:12 Uhr

ich sprach von der "industriellen" langzeitkühllagerung massenhafter apfelmengen, die dann als "unser land" "aus der Region" etc. verkauft werden können, an leute, die gerne regional, weil umweltfreundlich, aber knackig, glatt und frisch kaufen wollen.
Das ist doch was völlig anderes, als die eigenen gartenäpfel wie auch immer zu lagern....

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Danyshope am 01.06.2016, 12:32 Uhr

Deshalb sage ich ja auch, es muss jeder schauen was für einen selbst der bessere Weg ist.

Wir halten es anders, Du hälst es so wie Du magst. Beides muss nicht besser/richtiger sein.

Und das mit der Wüste bezog sich nicht nur auf Senegal alleine.

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Re: da reden wuir aber jetzt furchtbar aneinander vorbei

Antwort von Danyshope am 01.06.2016, 12:33 Uhr

Das war mir schon klar.

Aber, ich denke eben jeder kann selbst noch etwas tun um das ganze eben nicht noch weiter zu ver/schlimm/bessern.

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Re: mir fällt in letzter zeit oft auf, wie wenig umfassend man in manchem Ahnung hat

Antwort von Johanna3 am 01.06.2016, 21:33 Uhr

Mir fällt auf, dass viele meinen, man könne es "eh nie richtig machen" und dies als Freifahrtsschein nutzen um kräftig an der Umweltverschmutzung mitzuwirken.

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echt? so leute kenne ich gar nicht....

Antwort von Leewja am 02.06.2016, 8:05 Uhr

...

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ich schon

Antwort von stjerne am 02.06.2016, 9:22 Uhr

Das sind die Gleichen, für die Berichte darüber, dass hochverarbeitete, vegetarische Billigprodukte ungesund sind, bedeuten, dass eingeschweißter Bierschinken für 0,99€ gesund ist...

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