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Geschrieben von peekaboo am 03.05.2016, 11:56 Uhr

Lehrer sollen weniger Fachwörter benutzen...

Ein Auszug aus diesem Artikel. Dies ginge zumindest mir gegen den Strich. Wieso sollte unser "Bildungsniveau" herabgestuft werden?

Wenn eine Muttersprache in der 3. Generation noch vorherrschend ist, dann ist das für mich keine gelungene Integration. Bitte nicht falsch verstehen, natürlich sollen die Kinder die Sprachen der Eltern können, aber halt auch die in dem Land in dem sie leben und die Schule besuchen.

Wir sind hier nun mal in D. in dem D. gesprochen wird... Ich denke gerade die Kinder, die regelmässig die deutschsprachigen Einrichtungen besuchen haben es leicht mit der d. Sprache... und ja, dann müssen sich halt die Eltern auch noch mal auf den Hosenboden setzen.

Führende Bildungsexperten fordern einen Masterplan, um die Integration der vielen Flüchtlinge und Migranten zu bewältigen. Nötig sei eine konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Kommunen, allen Bildungsinstitutionen und ihrem Personal, heißt es im diesjährigen Gutachten des Aktionsrates Bildung, das am Dienstag in München präsentiert wird und der "Welt" vorab vorliegt.

"Es darf keine Illusion darüber bestehen, dass die Integration durch Bildung eine der mit Abstand wichtigsten Bildungsmaßnahmen in der Geschichte der Bundesrepublik sein wird", mahnen die Wissenschaftler. Von der Bewältigung dieser "epochalen Situation" werde abhängen, ob Deutschland "seine Identität, seine produktive Kraft und seine Zukunftsfähigkeit erhalten und ausbauen" werde.



http://www.welt.de/politik/deutschland/article154979431/Lehrer-sollen-weniger-Fachwoerter-benutzen-Migranten-zuliebe.html

 
8 Antworten:

Re: Lehrer sollen weniger Fachwörter benutzen...

Antwort von Alhambra am 03.05.2016, 12:20 Uhr

Das soll die Lösung sein? Wir senken nun weiter das Bildungsniveau? Vielleicht sollte der Lehrer nur noch mit Piktogrammen arbeiten.

Im Moment bin ich derart sauer auf alles, dass ich platzen könnte: in Belgien werden Jobtabletten verteilt, TTiP soll durchgeboxt werden und die Bildung wird zurückgekurbelt, bis wir wieder auf Bäumen leben. Mag nicht mehr.

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Re: Lehrer sollen weniger Fachwörter benutzen...

Antwort von Eisfee am 03.05.2016, 12:31 Uhr

>>Im Moment bin ich derart sauer auf alles, dass ich platzen könnte: in Belgien werden Jobtabletten verteilt, TTiP soll durchgeboxt werden und die Bildung wird zurückgekurbelt, bis wir wieder auf Bäumen leben. Mag nicht mehr.< <

Du sprichst mir aus der Seele.

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Re: Lehrer sollen weniger Fachwörter benutzen...

Antwort von DK-Ursel am 03.05.2016, 12:45 Uhr

Hej!

Ich verstehe weder den Artikel samt Überschrift (Bezug?) noch die Aufregung so ganz.
Aber bitte, vielleicht kann mir ja geholfen werden.

Wenn in der Überschrift steht, die Fachwörter der Lehrer sollen weniger werden, lese ich darunter kein einziges Mal Fachwörter - oder?
Stattdessen geht es dann um Integration, um Muttersprache der Einwanderer, um Bildung.
Was war denn nun mit den Fachwörtern, welche sind gemeint, welche sollen vermieden werden? Und warum?

Daß Bildung zu wenig sei und rückläufig, haben schon vor zig Jahren meine Lehrer mit Blick auf das ihr eigenes Abitur geklagt. Nichts Neues also.
Und daß evtl. mal ausgemistet werden müßte, was wirklich vermittelt werden sollte, was Allgemeinbildung und was dann spezifisches Fachwissen (evtl. erst an der Uni) ist, fände ich einen wichtigen Punkt, der evtl. in einigen Bereichen AUCH u einer gefühlten Rückstufung führt.
Schließlich kommt ja immer wieder neues Wissen hinzu - die frage ist dann, wie relevant ist das wirklich für Schüler und auf was verzichtet man, wenn man Neues hinzuinimmt?
Die Lernzeit wird ja nicht mehr!

Ich denke aber auch an den Freund meines Mannes, der mit Blick auf ein zuk. Medizinstudium vorwiegend Naturweissenschaften im Gymnasium auf A-Niveau pflegte, woraufhin die Profs an der Uni die Studenten beinahe auslachten:
Die mußten sowieso alle mögichen (Landes-)unterschiedl. Niveaus auf 1 Stand beringen, damit gingen ca. die ersten 6 Wochen an der Uni, dann war der Stoff aus Biologie, Chemie etc,. der letzten Gymnasiumsjahre erreicht -- wichtiger wäre gewesen, z.B. Englisch auf höchstem Niveau zu pauken, da viel Fachliteratur nur auf Englisch erschienen war.
Tja --- was nützt also einem Gymnasiasten der ganze Kram, wenn die allgemeine Bildung hinterherhinkt?
Man kann also durchaus diskutietren, wo es auch Sinn macht, mal zu reduzieren - um später gezielter auf breiterer Basis aufzubauen.

Und die Muttersprachen?
Sprache ist ganz bestimmt unerläßlich für eine gelungene Integration, was aber in den Elternhäusern VORHERRSCHEND ist, hat keine Regierung zu bestimmen.
Man kann sehr wohl zuhause vorherrschend die Herkunftssprache sprechen und dennoch die Umgebungssprache fließend beherrschen (und zwar sogar oft besser als ein "Eingeborener") und gut integriert sein.
Bei solchen Vermischungen stellen sich mir auch gleich die Nackenhaare hoch und ich kann den Rest nicht mehr sehr ernstnehmen.
Seriös und fundiert ist anders
Was ich hier lese -wiederum Überschrift und Threadaufmacher, ist populistische Stimmungsmache, mehr nicht.

Gruß Ursel, DK

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Re: Lehrer sollen weniger Fachwörter benutzen...

Antwort von SchwesterRabiata am 03.05.2016, 13:02 Uhr

Ich finde es viel zu einfach gesehen, wenn die Schwierigkeiten in der Schule den Migranten und Flüchtlingen in die Schuhe geschoben wird. Das Level ist auch vorher schon stetig absinkend, zumindest kommt es mir so vor. Überforderte Lehrer, zu große Klassen, Rechtschreibreform, jedes Jahr neue Schriften, Inklusion ... und immer wieder Gejammer über Pisa-Studien. Mir kommt es vor, als wäre man hier allgemein etwas hilftlos, was den Lehrplan angeht und man probiert lustig mal hier und mal da was Neues aus.
Die Tatsache, daß wir immer mehr ein Vielsprachenland sind, sollte man eigentlich nutzen, aber stattdessen wird es als Hindernis gesehen, schade eigentlich, aber EINE gemeinsame Grundsprache, in diesem Fall halt DEUTSCH, sollte schon gegeben sein, ABER das Problem ist letztendlich nur der Tropfen auf dem heißen Stein, es wird schon seit Jahren oder Jahrzehnten in der Bildungspolitik wild herumgerudert.

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Re: Lehrer sollen weniger Fachwörter benutzen...

Antwort von Eisfee am 03.05.2016, 13:06 Uhr

Einfachsprache. Kurze Sätze ohne Fremdwörter, damit es jeder verstehen kann. Wie beim Teletext, da gibt es auch so eine Funktion.

Erwähnt ist, daß gerade beim Unterricht von Naturwissenschaften auf Fremdwörter verzichtet werden soll, um den Unterricht verständlicher zu gestalten.
Genau der Punkt bringt mich zum Lachen, da die meisten Fremdwörter in naturwissenschaftlichen Fächern auf Latein und/ oder Griechisch basieren und eh in etwa in allen Sprachen gleich sind...

Worum es in dem Artikel nicht geht: das Ausmisten von Lehrplänen.

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Das Bildungsniveau ist doch schon eher unten

Antwort von Marianna81 am 03.05.2016, 13:27 Uhr

und es wird weiter munter runter gehen. Ganz toll…
Aber: ich glaube es hat mit der Integration der Flüchtlingskinder eher wenig zu tun. Denn das Niveau sank und sinkt schon seit Jahren. Da gab es noch die zusätzliche Problematik nicht.

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Re: Lehrer sollen weniger Fachwörter benutzen...

Antwort von stjerne am 03.05.2016, 13:51 Uhr

Ja, das hat mich auch amüsiert. Symmetrie oder Kondensator sind sicher leichter zu verstehen als eine deutsche Umschreibung. Ich muss gerade an den Knallgastreibling denken.

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Re: Das Bildungsniveau ist doch schon eher unten

Antwort von Eileen am 04.05.2016, 13:11 Uhr

Man sollte das Bildungswesen in Deutschland erstmal angleichen und ausmisten. Die Sprache, das Deutsch zu vereinfachen ist sicherlich der falsche Weg. Dk-Ursel, Du darfst die Kritik mit der Muttersprache nicht auf Deine Situation beziehen...Deine Kinder sprechen sicherlich gut Deutsch und Dänisch...leider ist es bei vielen Kindern aus "nicht-EU-Ländern" nicht der Fall. Natürlich kann man nicht bestimmen welche Sprache zuhause gesprochen wird, aber alleine die Tatsache, daß viele Eltern auch nach vielen Jahren in Deutschland nicht Deutsch sprechen ist eine traurige Wahrheit. Integration ist Sprache & Kultur verstehen und akzeptieren. Wenn dies nicht gegeben ist hilft es überhaupt nicht die deutsche Sprache zu "vereinfachen". Es wird eher zu einer Zweiklassengesellschaft in der Bildung führen, was z.Teil schon Fakt ist. Reiche Leute werden ihre Kinder in Privatschulen schicken...und so bleibt "the top" verschont von irgendwelchen Maßnahmen.

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