Geschrieben von Abb am 01.10.2014, 14:01 Uhr |
Ist das wirklich nötig?
Hallo in die Runde ...
mich treibt gerade etwas um und ich wüsste gern, wie Ihr das seht.
Heute Abend läuft ein Spielfilm über die Missbrauchsfälle in der Odenwaldschule.
Musste man das nun unbedingt für die Primetime verfilmen? Ich finde es eher verstörend, ich meine, die Thematik wurde durch einige Dokumentationen beleuchtet, bedarf es da wirklich noch einer dramaturgischen Umsetzung für´s Unterhaltungsprogramm? Finde nur ich das unpassend oder stelle ich mich vielleicht an?
Wie seht Ihr das?
LG
Susi
Re: Ist das wirklich nötig?
Antwort von Pamo am 01.10.2014, 14:11 Uhr
Ich finde, es gibt viel dümmere Themen, aber ich kann verstehen dass du das nicht sehen willst. Und es gibt viele wichtige/interessante Themen, die ich auch nicht unbedingt als Spielfilm sehen will. Andere sehe das vielleicht anders, es gibt Menschen die gucken niemals Dokumentationen - vielleicht will man die mit diesem Film erreichen?
Oder es ist für sensationsgeilere Mitmenschen?
Gucks halt nicht heute.
Re: Ist das wirklich nötig?
Antwort von Fredda am 01.10.2014, 14:36 Uhr
Das ist mal ein Film, in den ich vielleicht reinschaue, ansonsten finde ich das Programm zur Primetime eher dümmlich.
Re: Ist das wirklich nötig?
Antwort von luiesee am 01.10.2014, 14:52 Uhr
Primetime 20:15?
Was wäre dir den lieber zu dieser Zeit? Diese verblödungsserien?
Es hat doch jeder die Wahl dies zu sehen oder nicht.
Lg
Re: Ist das wirklich nötig?
Antwort von luiesee am 01.10.2014, 15:00 Uhr
Ok gerade den inhalt gelesen. Ein trauriges Thema, die Menschen dürfen sich ruhig auch mit solchen Themen auseinander setzen, meine Meinung.
Und wie gesagt, man muss nicht, als betroffener schon gar nicht...
Lg
Re: Ist das wirklich nötig?
Antwort von Hase67 am 01.10.2014, 15:16 Uhr
Stört dich die Primetime-Uhrzeit, weil du vermutest, dass dann auch Kinder schauen? Je nachdem, wie das Thema umgesetzt ist (und bei so einem heiklen Thema gehe ich mal davon aus, dass man sich da im Vorfeld Gedanken gemacht hat, sonst würde es nicht um die Uhrzeit gesendet) finde ich das sogar gut, gerade weil man über das Spielfilmformat dann doch noch mal andere Bevölkerungsgruppen erreicht als mit Dokumentationen - Dokumentationen zu diesem Thema sehen sich doch eigentlich nur Leute an, die sich schon im Vorfeld mit der Thematik befasst haben, selbst direkt oder indirekt betroffen sind oder zumindest informationsoffen oder -interessiert sind.
Ja, ich gebe zu, das Thema ist starker Tobak, aber ich sehe auch nicht ein, wieso zur Hauptsendezeit nur noch Castingshows, US-Serien oder deutsche TV-Produktionen mit der üblichen "Beamtenschauspielergarde" (copyright by Nikas) laufen sollten.
LG
Nicole
Kleine Präzisierung ...
Antwort von Abb am 01.10.2014, 15:23 Uhr
Mir geht es natürlich nicht primär um die Sendezeit sondern um den Gegenstand des Films. Auch die Frage, was man stattdessen senden sollte, ist mir ehrlich gesagt völlig latte, da ich fast nie normales Fernsehen schaue (habe VOD).
Meine Bedenken gehen eher dahin, ob es tatsächlich nötig ist, sämtliche Zeitgeschehnisse spielfilmartig zu realisieren, da die Darstellungsweise im Film teilweise sehr real und plastisch ist, mehr als in einer Dokumentation. Zumal viele Beteiligten noch am Leben sind. Ähnliche Gedanken hatte ich auch beim Film "Rotenburg" oder bei der Verfilmung der Kampusch-Entführung.
Das nur als Ergänzung ...
Re: Kleine Präzisierung ...
Antwort von Fredda am 01.10.2014, 15:44 Uhr
"Nötig" definiert wohl jede(r) anders, ich finde z.B. "man sollte" Horror-, Splatter- und ähnliche Filme nicht drehen oder zugänglich machen, Reklame halte ich für total überflüssig etc. etc.
Ja
Antwort von Abb am 01.10.2014, 15:47 Uhr
Das sehe ich ganz genau so. Auch gerne in dieser Reihenfolge ... :-)
Re: Ist das wirklich nötig?
Antwort von Loraley am 01.10.2014, 15:55 Uhr
Ich finde schon, daß man darüber einen Film drehen darf. Die Thematik filmisch darzustellen ist ja nur eine Möglichkeit sich damit auseinanderzusetzen. Ich denke nicht, daß der Regisseur oder Produzent damit reißerisch auf Quotenfang gehen möchte, da ist das Terrain zu heikel.
Versetze dich mal in die Lage eines Opfers: er wird den Film vielleicht nicht sehen wollen, er hat aber danach etwas Genugtuung, wenn der breiten Masse der Fernsehzuschauer die Perfidität der Täter und das genaue Ausmaß bekannt wird. Das kann uU auch eine Doku, aber in meinen Augen darf das auch ein Spielfilm machen.
Ich werde den Film wohl nicht schauen, habe aber gestern die Vorschau gesehen und kann mir vorstellen daß es unter die Haut geht.
Zur Primetime gab es aber auch schon Filme mit ähnlich drastischer Thematik, da sticht der Odenwaldschulenfilm nicht unbedingt hervor.
Re: Ja
Antwort von shinead am 01.10.2014, 16:00 Uhr
Also ich finde Horror-, und Splattermovies nicht unnötig, sie dienen nämlich meiner Entspannung. Auf die Werbung kann ich verzichten, aber auf die Filme bitte nicht.
Back to Topic: Die dramaturgische Umsetzung von geschichtlichen Ereignissen halte ich für überflüssig. Daher nutze ich meine Fernbedienung als ultimatives Instrument und schalte schlichtweg um.
Re: Ja
Antwort von Fredda am 01.10.2014, 16:33 Uhr
Wie kann es entspannend sein, zuzuschauen, wie Menschen blutig abgeschlachtet werden, unterlegt mit gruseliger Musik etc.? Da ich davon überzeugt bin, dass durch solche Filme mehr von diesem Geschehen auch in die reale Welt gebracht wird, bin ich wirklich sehr, sehr dagegen und empfehle zum Entspannen Bewegung, frische Luft, Sex, Badewanne, ein Glas Rotwein oder Tee, Musik, Meditation etc.
Re: Ja
Antwort von shinead am 01.10.2014, 18:22 Uhr
Sowohl ich, als auch die Horrofilm-Liebhaber die ich kenne sind sehr friedliche Zeitgenossen.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass Horrorfilme den Horror in die Welt bringen. Eigentlich verläuft es eher anders herum: die Realität inspiriert die Filmemacher.
Rosamunde Pilcher Verfilmungen machen die Welt auch nicht romantischer.
Mich entspannt es, ich trinke dazu gerne Wein und gönne mir regelmäßig entsprechende Bücher.
Aber das alles ist sehr gerecht. Auch Du darfst wählen was Du gerne liest und siehst. Das ist ja das coole an der Freiheit.
Re: Ja
Antwort von luiesee am 01.10.2014, 22:04 Uhr
Aber das kann doch rein biologisch nicht funktionieren das Horror enspannt.
Oder willst du jetzt sagen das dein Körper nicht auf Schreck reagiert? Das ist doch anspannung pur, die Musik, man ahnt es, gleich springt jemand hervor, grausames Gesicht, Schreck, Herzklopfen.,,,,
Ich denke du definierst "enspannung" ganz anders. ;-)
Re: Ja
Antwort von luiesee am 01.10.2014, 22:05 Uhr
Aber das kann doch rein biologisch nicht funktionieren das Horror enspannt.
Oder willst du jetzt sagen das dein Körper nicht auf Schreck reagiert? Das ist doch anspannung pur, die Musik, man ahnt es, gleich springt jemand hervor, grausames Gesicht, Schreck, Herzklopfen.,,,,
Ich denke du definierst "enspannung" ganz anders. ;-)
Re: Ja
Antwort von shinead am 01.10.2014, 23:06 Uhr
Ehrlich gesagt, nehmen mich die meisten Horror-Filme gar nicht so mit. Ganz selten passiert es, dass ich tatsächliche Anspannung dabei empfinde.
Allerdings ändert sich das schlagartig, wenn es um wahre Geschichten geht. Der Feuersturm in Dresden, Entführungen oder ähnliches. Das Buch von Natascha Kampusch zum Beispiel werde ich niemals lesen. DAS ist für mich der wahre Horror. Solche Verfilmungen oder Bücher Gene ich mir nicht. Das ist mir tatsächlich zu unheimlich. Das nimmt mich mit und beschäftigt mich tagelang.
Ein Zombiefilm hingegen ist nicht real und wird es auch nie werden.
OT: Entspannung nach Jacobson ;-)
Antwort von Alexa1978 am 02.10.2014, 7:52 Uhr
Nach der Anspannung folgt die Entspannung. Warum nicht
Re: Ist das wirklich nötig?
Antwort von Alexa1978 am 02.10.2014, 7:58 Uhr
+++ Dieser Film ist kein Dokumentarfilm. Er ist ein Spielfilm auf der Grundlage eines historischen Stoffs. Der Missbrauch von Schülern an der Odenwaldschule durch Lehrpersonal ist historische Realität. Die im Film handelnden Personen und ihre beruflichen und privaten Handlungen und Konflikte sind dagegen erfunden +++
Ich werde ihn mir wohl ansehen.
Re: Ist das wirklich nötig?
Antwort von kravallie am 02.10.2014, 8:10 Uhr
ich habe ihn gesehen, war gut, aber weit weniger spektakulär als von mir befürchtet.
Re: OT: Entspannung nach Jacobson ;-)
Antwort von luiesee am 02.10.2014, 10:58 Uhr
Joop wäre auch eine Methode *g*
Re: Ist das wirklich nötig?
Antwort von Bookworm am 02.10.2014, 12:29 Uhr
Ich habe vor einigen Woche zufällig in eine (sehr lange) Odenwald-Schule-Doku reingeschaltet mit den mißbrauchten "Kindern" (= heute: Männern), die dort erzählten.
Das war so bedrückend.
Kampusch-(Spiel-)Film konnte ich mir nicht anschauen, den Odenwaldschulenfilm wollte/will ich auch nicht sehen, nachdem ich diese Doku gesehen habe.
Aber vll. kriegt man diese Themen und Vorkommnisse so an die "Dokumentations-Verweigerer" besser heran
Whatsapp für die Arbeit??
Noch ein paar Gedanken zum "Negerkönig"
Schulweg...
Momox
Nochmal das mit dem Blasensprung hochhol!
Wie im Lehrbuch !
Auch braunes Gschwerl als Wachen in Asylantenheimen...
Bräuchte mal Hilfe - Nagelbettentzündung
Kann mir mal wer weiterhelfen? Garantie?