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Geschrieben von Betula am 08.05.2015, 20:03 Uhr

Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Im Standard, ein Interview mit Jesper Juul.Das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Es ging darum dass die Diagnose ADHS immer häufiger gestellt wird. Die Überschrift lautete"ADHS ist eine Folge professioneller Vernachlässigung "Ich gebe es jetzt mal so wieder wie ich es verstanden habe :
Wir stehen in unserem normalen Leben ständig unter Druck, den wir dann an unsere Kinder weiter geben.Für uns ist das schon so normal geworden dass wir gar nicht mehr darüber nachdenken. Das Kind muss funktionieren, damit dass alles klappt.
Ein Kind heute hat durchschnittlich 12 Std weniger Freizeit als vor 30 Jahren. (wöchentlich) Mit Freizeit ist gemeint die Zeit, die das Kind nichts tun muss, keine Termine hat,frei bestimmen kann. Wir Erwachsene denken oft,Zeit wo das Kind einfach nur im Zimmer sitzt und spielt wäre irgendwie vertan.

Es ist aber ganz wichtig abschalten zu können und wir Erwachsene können das zum Teil ja auch nicht mehr. Burnout ist ja auch eine Diagnose die immer häufiger gestellt wird.

Es ist normal geworden dass Kinder unter drei schon 10 Std in einer Einrichtung verbringen. Dann denken viele Eltern sie müssten mit ihrem Kind noch etwas "Tolles "machen.Das ist ja auch verständlich.

Mir geht es oft so, dass ich nach der Arbeit sehr schwer abschalten kann und immer in so einer Hektik drin bin.Ich habe auch wechselnde Arbeitszeiten. Ich bin dann oft in so einem"Stressmodus "
Wenn ich z.B.Arbeitszeit von 10.30uhr bis 17.00uhr habe und nach Hause komme, ist einfach nicht viel Zeit und es muss alles hoppla hopp gehen.Dann bin ich extrem hektisch. Und ich bin ja in einer privilegierten Situation. Ich bin nicht alleinerziehend, ich habe keine volle Stelle. Wie sieht das dann bei alleinerziehenden aus?
Und die Kinder müssen einfach funktionieren.

Neulich war im Fernsehen ein Bericht über Mutterkindkuren Ich habe ja auch eine beantragt.Immer mehr Menschen kommen mit dem Tempo und den Anforderungen des Alltags -Beruf, Kindererziehung, Haushalt, nicht mehr klar.Sehr viele Mütter beantragen eine Kur. Warum brauchen so viele Menschen eine Kur,wo doch alles so toll ist?

Und eigentlich geht es uns so gut wie nie.Und eigentlich waren wir noch nie so unglücklich..... ADHS,Burnout,Depressionen...... Alles sehr normal geworden.

Vielleicht bin ich da auch mal wieder zu pessimistisch. Ich weiß auch keine Lösung, denn wieder dahin,dass Mütter nicht arbeiten, möchte ich auch nicht.....

Liebe Grüße

 
100 Antworten:

amüsant....

Antwort von Strudelteigteilchen am 08.05.2015, 20:31 Uhr

.... was Herr Juul so als "normal" betrachtet.

2014 waren lediglich 17,2% der Kinder unter 3 in Deutschland ganztags betreut. Wenn man bedenkt, daß Ganztag bei 6 Stunden anfängt und ein erheblicher Teil nicht in "Einrichtungen" betreut wird, würde ich mal davon ausgehen, daß maximal 5% aller Kinder unter 3 wirklich regelmäßig 10 Stunden pro Tag in einer Einrichtung zubringen, wahrscheinlich sogar deutlich weniger.

Das widerspricht meiner Definition von "normal". Aber Herr Juul ist ja Experte und hat daher sicher Recht.

Ebenfalls amüsant, daß eine der Lehrerinnen von KindKlein (Expertin? Vielleicht mehr am Kind dran als Juul) beklagte, daß die Kinder in der Klasse zu viel mit Herumgammeln und Nichtstun beschäftigt seien. Und wenn man sie tun läßt, was sie tun wollen, dasselbe sie ja eh bloß - man solle die Kinder doch bitte sinnvoll beschäftigen, das sei schließlich unser Job als Eltern.

Und dann las ich neulich, daß Angestellte heutzutage eher an Bore-Out als an Burn-Out leiden würden. Sagt man nur nicht, ist ja peinlich.

Ganz ehrlich: Das ist eine Ansammlung von tausendmal durchgekauten Klischees. (Allerdings der Daddel-Vorwurf der Mathelehrerin auch, das gebe ich zu. Und das mit dem Bore-Out vielleicht auch.)

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von wolke76 am 08.05.2015, 20:40 Uhr

Das habe ich so bzw ähnlich in einem seiner Bücher bereits gelesen und ich habe auch viel darüber nachgedacht.

Vielleicht müssen viele einfach mal wieder weg von dieser "Frühfördermentalität". Immer früher sind die Kalender von Kindern(!) übervoll mit Terminen. Hier Ballett, da Reiten, dann Musikschule und nebenbei vielleicht noch Englisch. Erst Fußball, dann Sprachkurs, PC kann auch nicht schaden, schließlich brauchen sie es in der Schule.... Sicher gut gemeint aber einfach zu viel. Wann können unsere Kinder einfach mal " sinnlos" spielen?!?

Wir hetzen zur Arbeit, vorher zum Kiga - die Kinder hetzen mit! Wir kommen gestresst nach Hause - die Kinder hatten auch einen anstrengenden Kita-Tag! Unser Stress über trägt sich zusätzlich auf sie. Dass sie dann auch Stresssymotome zeigen, ist ansich total logisch, bloß erwarten wir was anderes. Wenn Kinder dann vielleicht sehr zart besaitet oder einfach in der emotionalen und sozialen Entwicklung ein bisschen hinterherhinken, dann rasten sie aus, schalten ab o. ä. Ganz schnell wird dann der AD(H)S-Stempel gezückt.

Auch dass Kinder immer nach Tabellen und Percentilen, nach Normen und Nummern begutachtet, verglichen und eingestuft werden ist so eine Sache... Warum muss dass sein? War das früher auch so? Nie zuvor gingen so viele Kinder zur Logopädie, Ergotherapie, Frühförderungen usw. Ist das gut oder schlecht? Hat man Probleme früher nicht erkannt und den Kindern gingen wichtige Therapien verloren oder war man früher entspannter und die ,Kinder haben sich trotzdem entwickelt, eben mal langsamer und mal schneller?

Ich bin auch überfragt. Eines meiner Kinder (6) besucht keinerlei Kurse. Er mag nicht und er braucht die ,Zeit einfach für sich. Ich merke, dass es ihm guttut und versuche nicht mehr, ihn zu etwas zu bewegen, was er (noch) nicht will. Das andere Kind (4) geht zum Tanzen, findet das ganz toll und möchte auch noch zum Turnen. Sie kann es probieren und dabei bleiben, wenn sie es will. So verscvhiedern sind sie und ich bfinbde, das kann man hoch brechen auf alle Kinder: Sie sind Individuen, die keiner DIN entsprechen und so sollten wir sie auch behandeln - auch wenn das vielleicht manchmal schwierig erscheint. Es ist ein Lern- und Umdenkprozess für Eltern, der aber gut zu schaffen ist.

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Re: amüsant....

Antwort von Betula am 08.05.2015, 20:43 Uhr

Nee, das mit der Ganztagsbetreuung ist auf meinem Mist gewachsen.

Juul schrieb über Zeitdruck, Termine, Stress der Eltern, der auf die Kinder übertragen wird. Ich habe das weiter gesponnen mit der Ganztagsbetreuung U 3. die ich einfach beim besten Willen nicht gut finde.Da kann man ja gerne anderer Meinung sein.
Aber nur darum geht es gar nicht, war nur ein Beispiel. Also es soll jetzt nicht pro und kontra Krippe gehen.Es geht ja auch gar nicht mehr ohne und Mutter sollen arbeiten!!!!!!

Es geht mir persönlich darum,wie wir mit diesem Stress am besten umgehen,warum es so ist,wie es ist,was falsch läuft, was wird übertrieben.... Keine Diskussion über böse Mütter die Kinder in die Krippe geben.

Mich macht das halt alles nachdenklich. Ich bin Erzieherin, ich kenne sehr viele ADHS Kinder. Ich kenne auch sehr viele Menschen, die sehr gestresst und erschöpft sind.

Ich will niemanden bewerten! Nur einfach darüber mich austauschen.

Liebe Grüße

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von PiaMarie am 08.05.2015, 20:45 Uhr

Hallo,


Ist wieder die böse arbeitende Mutter ist an der Situation schuld?

Ich hab halt leider in meinen Verwandten und Bekanntenkreis schon oft die Story: 20Jahre Verheiratet, 2-4 Kinder, Mann arbeitet, Frau nicht, Trennung, Frau arm, findet nur noch Hiwi Jobs, Mann kommt ganz gut klar, Kinder sind außer Haus - erlebt.

Das stimmt, dass der Druck zunimmt, Kind, Haushalt, Job, "Ehrenamt" perfekt hinbekommen zu wollen/müssen.
Aber:
Ich frage mich immer bei diesen Fragen: wo bleibt der Vater?
Meiner Meinung funktioniert das Geflecht aus Kinder, Arbeit, Haushalt schon, wenn man noch eine unterstützende Person im Boot hat, die alle Tätigkeiten gleichwertig übernimmt. Für uns ist Teilzeit, Home Office ... selbstverständlich.
Dass wir Freizeitaktivitäten ganz streichen um alles hinzubekommen, ist ebenfalls selbstverständlich.
Habe mal gelesen, dass nach Geburt eines Kindes - auch auf Jahre gerechnet- die Arbeitszeit des Mannes steigt, die der Frau nur sinkt?!
Bzw. aus eigener Erfahrung: mein Mann und ich machen fast 100% den gleichen Job, bzw. ich hab sogar die höhere Qualifikation.
In meinen BewerbungsGesprächen ging es zu 70% nur um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Bei meinem Mann? Ein einziges Mal!! "Ein Kind, soso". Nichts weiter!
Ich finde einfach, dass sich in der Hinsicht was ändern sollte.
Geben den viele Väter, die eine Frau zu Hause haben, an, dass die durch Familie und Beruf gestresst sind? Ich hab so das Gefühl eher nur wegen dem Beruf.
Ich denke, dass wenn uns die Väter mehr entlasten wir auch mehr entspannter sein würden. Nur setzen sich Frauen da durch? Wie viele Väter nehmen mehr als 2 Monate Elternzeit und haben dann noch Angst nen Karriereknick davon zu bekommen?
Ich bin sehr sehr froh, dass mein Mann das als Selbstverständlichkeit sieht und übernimmt den Part Kind und Haushalt gleichermaßen.
(z.B muss unser Kind keine 10h in die Kita - ok, passiert an "Nottagen"- weil wir versetzt arbeiten und jeder bereit ist früh aufzustehen/abends noch zu arbeiten)
Ich bin auch gerade sehr froh, dass die Frauendomäne Erzieherin streikt und auch mal sagt: so nicht!
Natürlich schaut die Sache bei Alleinerziehenden wieder anders aus.

Aber: ich finde auch, dass wir heutzutage viel öfters zum Doktor rennen. Und je mehr man das tut, desto mehr findet man auch.

Achso ja: eigentlich müsste ich auch ADHS haben, meine Eltern arbeiten seit ihrer Selbstständigkeit mehr als 45h jede Woche. 2 Wochen Urlaub pro Jahr.
Sie sind nun 56 bzw. 54 Jahre alt. Aber sie gehören auch zu der Sorte, die ihren Beruf als ihr Lebenswerk ansehen, neben der Familie.

Und: Mutter Kind Kur mache ich ehrlich gesagt, weil in der Zeit unser Garten umgebaggert wird. Wenn ich zu Hause wäre, müsste ich mithelfen und würde mich nur aufregen :D
Außerdem präventiv schadet es nicht! (Wenn es mir nicht gefällt, dann hab ich auch was gelernt und werde es nicht mehr wieder machen)


Das Thema an sich ist und bleibt natürlich sehr facettenreich.
Lg

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Mu-Ki-Kur, weil der Garten um gebaggert wird????

Antwort von wolke76 am 08.05.2015, 20:52 Uhr

Also wenn ich das lese, geht mir die Hutschnur hoch...

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Ja wenn der Juul das sagt...

Antwort von Jeckyll am 08.05.2015, 20:57 Uhr

ich habe inzwischen ein echtes Problem mit all den Erziehungsexperten. Egal ob Juul, Rogge, Largo, Spitzer oder ganz schlimm Hüther. Meistens von nix eine Ahnung, groß im Geld verdienen mit den Versagensängsten der Mütter und noch größer im Verunsischern derselben.

Nein Danke.

Um es ganz unpädagogisch zu sagen: die können mich mittlerweile alle mal...

Jeckyll

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Mir auch!

Antwort von Strudelteigteilchen am 08.05.2015, 21:01 Uhr

Und dann wundert mich auch nix mehr.

Jammern wird belohnt - isso, kenne diverse Beispiele, und mindestens eine MuKiKur springt dabei raus. Also jammern alle. Und dann kommen Juul und Betula und halten das Gejammere für bare Münze.

(Nicht falsch verstehen - einige jammern sicher zu Recht. Aber man landet dann auch gerne in so einer Jammer-Schleife, weil es definitiv belohnt wird. Warum soll man also aufhören?)

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Juul hat schon recht

Antwort von like am 08.05.2015, 21:02 Uhr

Denn ADHS ist ein Nichtfunktionieren. Funktionieren definiert sich an den Ansprüchen, die die Gesellschaft stellt. Und die waren früher einfach anders, da beißt die Maus keinen Faden ab.

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Komisch nur, dass es...

Antwort von Trini am 08.05.2015, 21:06 Uhr

In der DDR, wo Kinder ab einem Jahr ganztags in der Krippe waren und Väter und Mütter 43 3/4 Stunden pro Woche arbeiteten, die Diagnose ADHS nicht gab.

Warum, weiß ich auch nicht.

Trini

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Re: Ja wenn der Juul das sagt...

Antwort von aus 4 mach 3 am 08.05.2015, 21:08 Uhr

Zu den ersten Beiträgen: Ja einem Kind tut langeweile einfach mal gut, da es lernt auch mal mit sich alleine zu sein, mit sich selbst zurecht kommen muss und "hoffentlich" kreativ eine Idee entwickelt was es mit der Zeit anstellt.

Ich bin schon der Meinung, da die Kinder meist "mit hetzten müssen", die Mütter dann vor lauter schlechtem Gewissen noch ein Programm fürs Kind oben drauf packen, Zuhause dann schnell der Fernseher angestellt wird, hier noch Wii gespielt und dort noch ne CD gehört wird, die Kinder gar nicht mehr runter fahren können, weil sie es einfach nicht mehr lernen!

Und da liegt mEa der Hase begraben....sie einfach mal lassen, akzeptieren wie sie sind und ihnen ihre Lerngeschwindugkeit zugestehen.......

Ich bin Ernährungsberaterin und musste mich wohl oder übel dem Thema Essstörungen bei Kindern (!!!!!!!!) und Jugendlichen annehmen, da der Bedarf GROß ist.....und ihr glaubt nicht, wieviel über das Essen versucht wird zu kompensieren.........

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Re: Komisch nur, dass es...

Antwort von aus 4 mach 3 am 08.05.2015, 21:10 Uhr

Weil es vielleicht Zuhause ruhiger zu ging? Weil man nicht immer mehr und mehr und noch mehr haben musste und das Beste versucht hat aus dem zu machen was man hatte?

Weil es ein Zusammenhalt gab, weil man in der Familie aufgefangen war? Weil man angenommen wurde so wie man war?

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Re: Juul hat schon recht

Antwort von Strudelteigteilchen am 08.05.2015, 21:17 Uhr

Na ja, grundsätzlich kommen einem ADHS'ler aber Hektik und Adrenalinlastigkeit entgegen. Wenn ich mich so umschaue, würde ich einen nennenswerten Anteil sehr erfolgreicher Menschen spontan mit ADHS diagnostizieren.

Es ist nicht alles schwarz und weiß.....

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Re: Komisch nur, dass es...

Antwort von maleja am 08.05.2015, 21:20 Uhr

Weil es in der DDR generell keine psychischen und nervliche Erkrankungen gab?!

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Re: Juul hat schon recht

Antwort von wolke76 am 08.05.2015, 21:22 Uhr

Menschen mit ADHS müssen doch nicht automatisch erfolglos sein?!

Früher waren es liebenswerte Chaoten, verplant aber schlau oder Träumerle und heute nennt man sie AD(H)Sler.

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Re: Komisch nur, dass es...

Antwort von wolke76 am 08.05.2015, 21:25 Uhr

Warum das so war, lässt sich leicht beantworten. Zu der Zeit war diese Diagnose noch nicht so bekannt bzw hat man sie nicht diagnostiziert - im Osten wie im Westen.

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Re

Antwort von wolke76 am 08.05.2015, 21:27 Uhr

Vielleicht auch, weil mnan sol!che unbequemen Kinder bzw Jugendliche gefügig gemacht und / oder in den Jugendwerkhof gesteckt hat?!

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Re: Komisch nur, dass es...

Antwort von wolke76 am 08.05.2015, 21:28 Uhr

Ernstgemeint?

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Re:STT

Antwort von Betula am 08.05.2015, 21:33 Uhr

" Und dann kommen Juul und Betula und halten das Gejammere für bare Münze"

Sorry, ich fühlte mich im ersten Moment als ich diesen Satz las ein wenig angepisst. War wahrscheinlich nicht negativ auf mich gemünzt, sondern auf die, die Hilfe suchen bzw. beklagen dass da etwas nicht stimmt.

Fakt ist dass in den Letzten 30 Jahren die Diagnose ADHS regelrecht explodiert ist,dass tausende!! Kinder, z.T. im Kindergartenalter, mit starken Medikamenten ruhig gestellt werden, weil sie in unserer Gesellschaft einfach nicht mehr funktionieren.

Fakt ist auch, dass immer mehr Menschen psychisch krank sind. Alkoholprobleme, Depression,Burn out......Die sollen sich alle einfach nicht mehr so dranstellen?

Ich habe auch eine Kur beantragt. Aber nicht weil mein Garten umgegraben wird ,sondern weil ich in den letzten Monaten vielleicht mit viel Glück zwei Wochen am Stück ohne einen Infekt war( nichts schlimmes aber ein Scheiß nach dem anderen) und das ist jetzt keine Übertreibung, das ist tatsächlich so, und ich komplett auf dem Zahnfleisch gehe, wobei die Ursache woanders liegt, gebe ich zu.

Und so geht es vielen. Das sind ja nicht alles Jammerlappen. Das hat ja eine Ursache.Natürlich gibt es immer schwarze Schafe die gerne mal ne Kur als Art Urlaub nutzen. Keine Ahnung. Da würde ich persönlich dann eher in Urlaub fahren( Aloha!)

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Re: Komisch nur, dass es..., Trini

Antwort von Betula am 08.05.2015, 21:38 Uhr

Es geht ja nicht um pro oder kontra Krippe! Es geht um Stress und Hektik. Ich habe da mit eingeworfen dass es m.M nach nicht gut tut,wenn ein Kind schon mehr als 8 Std. tgl in einer Einrichtung ist und dann zu Hause auch noch Programm und Stress hat, wie das leider oft ist.

Wie die Erziehung in der DDR war, kann ich gar nicht beurteilen.Ob es damals schon einen solchen Leistungsdruck wie heute gab? Ich komme nicht aus der DDR.Ich weiß es nicht.

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Informier Dich mal

Antwort von Strudelteigteilchen am 08.05.2015, 21:44 Uhr

MPH ist kein Tranquilizer, sondern ein Aufputschmittel, damit stellt man keine Kinder ruhig.

Im Grunde läuft alles auf mein erstes Posting hinaus: Eine Ansammlung von Klischees. Was nicht heißt, daß man nicht auch das eine oder andere passende Beispiel anführen könnte - aber letztlich ist es ein großer Haufen von Truismen, die feste verrührt werden, bis alles irgendwie ein großes gesellschaftliches Problem ist.

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Re: Juul hat schon recht

Antwort von Strudelteigteilchen am 08.05.2015, 21:47 Uhr

Öhmm, wieso sagst Du mir das? Like ist doch diejenige, die das Nicht-Funktionieren von ADHS'lern in der heutigen Gesellschaft beklagt. Ich wollte das widerlegen.

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Lauch1 am 08.05.2015, 21:47 Uhr

ADHS ist eine Folge eines Dopaminmangels. Und solange man diesen nicht objektiv messen kann, wie etwa den Blutzuckerspiegel, wirds immer seltsame Theorien dazu geben.
Zur Zeit versucht man störendes neuronales Hintergrundrauschen eines ADHS Gehirns als Indikator für ADHS zu messen.

http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0118271

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Re: Komisch nur, dass es...--- liegt an der Zeit!

Antwort von DK-Ursel am 08.05.2015, 22:10 Uhr

Die DDR ging aber 1089 zu Ende, da war ADHS noch nicht unbedingt eine absolut gängige Diagnose.
Wir haben Freunde (in Westdeutschland), deren Sohn erst einiges später diagnositiziert wurde, als er Abi machte --- die Eltern hatten vorher (in den 80ern) immer gemerkt, ihr Kind war anders, hatte Probleme, war zugleich superintelligent - aber die Diagnose gab es eben zu seinen Kinderzeiten noch gar nicht!

Gruß Ursel, DK

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Re: Das siehst Du falsch!

Antwort von Betula am 08.05.2015, 22:31 Uhr

Nichts für ungut.Informiere Du dich bitte über das Medikament Ritalin.Es bewirkt dass die Kinder ruhiger werden und dass die Kinder sich besser konzentrieren können.Ich weiß dass es ursprünglich ein Amphetamin ist, also ein Aufputschmittel. Es wirkt aber definitiv nicht als Aufputschmittel.

Denkst Du ernsthaft Ärzte würden Kindern, die nicht still sitzen, sich nicht konzentrieren können,ein Mittel verschreiben, dass aufputschend auf sie wirkt?Ich weiß definitiv dass Kinder besser funktionieren,wenn sie das Medikament nehmen. Das ist so. Ob sie glücklicher sind ist ein ganz anderes Thema. Aufgeputscht sind sie nicht.

Ich bin informiert, glaube mir! Woraus beziehst Du denn deine profunden Kenntnisse?Nur aus Interesse....

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Na komm, ....

Antwort von Trini am 08.05.2015, 22:35 Uhr

der Jugendwerkhof war was für jugendliche Straftäter.
Nicht jedes unbequeme Kind hat man weggesperrt.

Trini

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Der Entdecker des Ritalins

Antwort von Trini am 08.05.2015, 22:42 Uhr

stellte fest, dass ADHSler sich verhalten, wie gesunde, übermüdete Kinder (nur eben permanent).
Deshalb gab er ihnen MPH und erzielte die erwünschte paradoxe Wirkung.

Deshalb wirkt es ja auch ohne echtes ADHS nicht, jedenfalls nicht beruhigend.

Trini

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Re: Das siehst Du falsch!

Antwort von Strudelteigteilchen am 08.05.2015, 22:42 Uhr

Ich habe ADS - eine Mischversion - und nehme seit vielen Jahren MPH. KindGroß hat ADS ohne H und bekommt MPH, damit sie nicht mehr so ruhig ist *ach*. KindKlein hat ADHS - also die unruhige Version.

Es wirkt als Aufputschmittel, auch bei ADHS. Die Kinder werden nur körperlich ruhiger, weil sie nicht mehr durch dauernde Unruhe sich quasi selber stimulieren müssen.

Und erzähl Du mir nichts von unglücklichen Kindern. Das große Kind stand hier am Balkon und wollte runterspringen - BEVOR sie MPH bekam. Ich verdanke MPH, daß sie noch lebt.

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Re: Mir auch!

Antwort von PiaMarie am 08.05.2015, 22:44 Uhr

Mein Kind hat eine Gaumenspalte.
Auch er ist behandlungsbedürftig!
Aber den Zeitpunkt habe ich so gewählt, weil es gerade zum Baggern ankommt!

Danach arbeite ich auch brav wieder von 6.00-14 Uhr. Montag bis Samstag


Meine Güte.

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Re: Na komm, ....

Antwort von wolke76 am 08.05.2015, 22:45 Uhr

Sag ich doch gar nicht! Gefügigmachen geht auch anderswo. Was ein JWH ist, weiß ich sehr gut.

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Na ist doch kalr, habt Ihr das nicht gelernt?

Antwort von Butterflocke am 08.05.2015, 22:47 Uhr

Weil es sowas im Sozialismus nicht gab....
Davor schützte die Grenze; genauso wie sie vor dem bösen Kaptalismus mit seinen parasitären Wurzeln schützte...;-)
Ach ja, und vor Smog. Den gab´s nämlich auch nur in Westberlin - niemals in Ostberlin...

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Re: Mir auch!

Antwort von wolke76 am 08.05.2015, 22:49 Uhr

Du musst dich nicht rechtfertigen. Sicherlich wird ein Arzt eure Behandlungsbedürftigkeit festgestellt haben. Du musst dich aber nicht wundern, wenn du solche Ansagen machst wie vorhin!

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Re: Das siehst Du falsch! SST

Antwort von Betula am 08.05.2015, 22:55 Uhr

Dann beantworte mir doch bitte die Frage weshalb ADHS in den letzten 30 Jahren extremst zugenommen hat.Ich habe nie behauptet dass es kein ADHS gibt.Mein Posting bezog sich auf die Ursachen.
Ich habe dich so verstanden, vielleicht ja falsch, dass Du meinst viele würden sich dranstellen. Das ist alles nicht so und nur Gejammerches.

Dann sollte man vielleicht den Kids keine Medis mit so starken Nebenwirkungen geben, oder? Oder haben wir vielleicht doch ein Problem?

Also- Gejammer oder ernsthafte Probleme? Kleine Kinder die starke Medikamente nehmen, und das wegen einer Krankheit die es vor 20 Jahren in diesem Ausmaß noch nicht gab. ( Es gab sie natürlich, aber es waren nicht so viele betroffen wie heute!)

Ich halte das für ein ernsthaftes Problem. Du kannst das ja gerne anders sehen.

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warum

Antwort von like am 08.05.2015, 23:00 Uhr

bekommen ADHSler Medikamente, wenn sie doch nach deiner Meinung funktionieren? Was funzt, braucht man nicht therapieren, oder?

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von like am 08.05.2015, 23:02 Uhr

woher der Dopaminmangel kommt, weiß man aber auch nicht, oder?

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...

Antwort von PiaMarie am 08.05.2015, 23:02 Uhr

Meine erste Prüfung nach Geburt hatte ich noch während des Mutterschutzes.
Ich bin aus der Neointensiv nicht nach Hause - sondern an die hochschule zur Prüfung!
Danach waren wir bis zum 7. Lebensmonat 9 mal in der Uniklinik (Verdacht auf Pierre Robin Sequenz, das heißt Atemwegsaussetzer, Gendefektverdacht)
Mit 6 Monaten die OP. Lernen am Krankenbett, weil die nächste Prüfung Anstand.
Achso ja bis dato war natürlich füttern eine Katastrophe und sehr langwierig. "Nebenbei" mein Studium wieder aufgenommen (duales Studium - ich arbeitete "nebenher")
Seit Oktober wieder 40h (Vorlesungen & Arbeiten parallel, da Studienarbeiten) ab Dezember (reine Arbeitsphase) "nur" 35h-40h. IG Metall sei Dank!
Jetzt aktuell im letzten Semester und nur noch 3 Peüfungen. Aber die restliche Zeit, wo ich keine Vorlesung habe bin ich im Betrieb.
So nebenbei 270qm Haushalt. Den ich gerade jetzt putze. (Warum so groß - Alter Bauernhof, nicht anders möglich wegen Balken und Fenster)

Wenn ich im September fertig bin, nehme ich mir einen (!) Monat frei (ja mein Mann will dann unseren Garten umbaggern, weil bis dato noch keiner besteht und wir sonst wieder das Problem mit Schneeschmelze bekommen) und ab 1.November geht's wieder los mit 35h. Aber Aufbau von 100h Überstunden.
Die ich aber nachts/abends machen werde - in meinem Laptop ist quasi meine Stempeluhr eingebaut.


Und ?
Ich machs gerne! Ich bin ehrlich gesagt selber erstaunt so weit gekommen zu sein und bin dankbar, dass mein Mann mich so unterstützt!
Nicht umsonst habe ich ein sehr gutes Abitur und mir nen Studienplatz bei einem renommierten Unternehmen ergattert.
Und ja- ich verbringe intensiv Zeit mit meinem Kind. Mein Mann eben aber auch.

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Re: Das siehst Du falsch! SST

Antwort von Strudelteigteilchen am 08.05.2015, 23:05 Uhr

Es ist bekannter, es gibt mehr Therapiemöglichkeiten - deswegen wird es öfter diagnostiziert. Das heißt nicht, daß es öfter vorkommt.

Die Ursache ist eine Stoffwechselstörung im Gehirn. Das gab es schon immer und es ist erblich. Diverse Personen der Geschichte werden rückblickend mit AD(H)S diagnostiziert. Seriöse Leute sagen, daß zum Beispiel Mozart, Edison, Einstein und Churchill AD(H)S hatten.

Nebenwirkungen von MPH sind Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit und manchmal Bauchweh. Es wirkt ein paar Stunden und ist dann komplett abgebaut - Antidepressiva haben mehr Nebenwirkungen. Das Medikament ist bei weitem nicht so schlimm wie sein Ruf.

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Re: Mir auch!

Antwort von PiaMarie am 08.05.2015, 23:05 Uhr

Tja, wenn ihr das auch wisst, dass der Arzt auch Gartenumgraben als Diagnose gelten lässt, dann passt es doch!

Sorry - mir ist es auch schleierhaft, wie z.B. meine Schwägerin eine Kur machen durfte.
3 Jahre zu Hause, kleine Wohnung, Familienbeziehungen alle soweit in Ordnung.
Sie sagte auch, sie wollte "nur etwas Abwechslung"
Ich gönne es ihr doch!

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Re: warum

Antwort von Strudelteigteilchen am 08.05.2015, 23:07 Uhr

Du hast das Funktionieren in einen gesellschaftlichen Zusammenhang gestellt - DAS ist der Teil, mit dem ich nicht einverstanden bin.

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Veranlagung

Antwort von Strudelteigteilchen am 08.05.2015, 23:08 Uhr

Es gibt eine deutliche erbliche Komponente.

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Re: Mir auch!

Antwort von wolke76 am 08.05.2015, 23:11 Uhr

Nee, das hat mit Gönnen nichts zu tun. Letztlich ist es Betrug. Aber das führt jetzt zu weit, lass mal gut sein.

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Betula am 08.05.2015, 23:11 Uhr

Gute Frage. Woher kommt der Dopaminmangel. Woher kommt es ,dass Kinder nicht mehr so funktionieren,wie sie sollen? Ich war auf einer Fortbildung.Es hieß,es seien genetische Faktoren.

Gut. Erklärt aber nicht,weshalb die Erkrankungsrate in den letzten Jahren regelrecht explodiert ist. Sind wir weniger tolerant,was Abweichungen im Verhalten betrifft? Oder hat es mit unserer Lebensweise zu tun?

Ich denke beides trifft zu. Diese genetischen Faktoren werden durch negative Einflüsse verstärkt.

Es gibt natürlich auch Theorien, dass Pestizide, Impfungen, Umweltgifte Schuld sind. Das gab es alles in den 70ern auch schon,wenn nicht noch schlimmer......

Ich finde Juul hat Recht.

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Dann mach doch Urlaub!

Antwort von wolke76 am 08.05.2015, 23:16 Uhr

Wenn du es gern machst, dir der Stress nix macht und es dem Kind glücklicherweise jetzt auch gut geht, dann frage ich mich, warum du nicht einfach Urlaub machst.

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Re: Das siehst Du falsch! SST

Antwort von Betula am 08.05.2015, 23:20 Uhr

Du denkst dass wir froh sein können,dass es jetzt öfter diagnostiziert wird? Ich weiß nicht.......Das trifft sicher für einige wirklich so zu. Ich wage aber zu behaupten dass es einige Kinder gibt denen es besser gehen würde,wenn diese Diagnose nie gestellt worden wäre,.

Dass genau diese Kinder vor 30 Jahren noch gar keine Probleme bekommen hätten. Sie wären vielleicht ein wenig wilder gewesen, ein wenig verträumt vielleicht, sie wären aber klar gekommen.Weil abweichendes Verhalten mehr toleriert wurde. Sie hätten ein normales Leben ohne Medis führen können und hätten auch keinen Leidensdruck gehabt.Heute muss ein Kind funktionieren,dafür könnte ich sooo viele Bsp nennen, ich lasse es aber.

Ich weiß dass es viele Kinder gibt, die sehr unter ADHS leiden und für die es ein Segen ist, dass es behandelt werden kann! Ich bin mir aber sicher dass viele Kinder behandelt werden, bei denen das nicht nötig wäre. Die einfach nur ein wenig unbequem sind. Davon bin ich einfach überzeugt.

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Re: Dann mach doch Urlaub!

Antwort von Betula am 08.05.2015, 23:23 Uhr

Meinst Du mich? Urlaub würde mir gar nichts bringen,weil ich krank bin. Das ist ein Unterschied. In der Kur wird mir hoffentlich geholfen.....Mir geht es richtig schlecht, um genau zu sein.

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Re: Peinlich

Antwort von Betula am 08.05.2015, 23:25 Uhr

Du hast pia.... gemeint! Ich dachte weil ich über Urlaub schrieb wäre ich gemeint.

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Re: Das siehst Du falsch! SST

Antwort von Butterflocke am 08.05.2015, 23:26 Uhr

"Dann beantworte mir doch bitte die Frage weshalb ADHS in den letzten 30 Jahren extremst zugenommen hat."

Weil jeder 08/15 Kinder-oder Hausarzt heutzutage ganz fix diese Diagnose stellt. Darunter leiden dann die, die davon wirklich betroffen sind, weil auch sie nicht mehr ernst genommen werden.

Weil viele ErzieherInnen/LehrerInnen (auch mir passiert) bei wirklich unbedenklichen Kelinigkeiten Alarm schlagen und Mütter in größte Angst versetzen. "Das ist aber nicht normal, dass Ihr 3-Jähiger im Morgenkreis nicht ruhig sitzen kann....oh oh oh, das lassen sie mal besser abklären".
Dumm ist, wer dieser Empfehlung folgt. Denn ein SPZ stellt JEDEM gesunden Kind eine Diagnose...
Ich könnte ein Abenteuerbuch darüber schreiben. Haarsträubend!

Wäre ich den Empfehlungen von Erziehern, Lehrern, Ärzten, Psychologen gefolgt, wäre mein Kind heute auf einer Förderschule und würde jeden Tag mindestens ein Pillchen bekommen.
Zum Glück ist er auf einer Regelschule, kommt dort gut zurecht und ist einer der Klassenbesten.

Ich denke da immer mit wohligem Gefühl an meine vor Kurzem verstorbene Oma, der ich früher oft mein Leid klagte bezüglich Kind 2.
Ihre Antwort: "Ach Kind, ist das Dein Ernst??? Das ist ein JUNGE"...;-)
Und was die Erziehung von Jungs betraf, war sie Profi;-)

Das mit dem "typisch Junge" ist vielleicht Quatsch, aber man nahm die Kinder, so mein Eindruck, früher dann eben doch eher so, wie sie eben waren. Dann war er eben ein "Zappelphilipp", ein "Rabauke", ein was auch immer....

Die Schubladen, in die die Kinder heute passen müssen, werden immer enger und kleiner. Passt ein Kind nicht hinein, sondern guckt mit einer Zehe noch heraus, sollte die Zehe möglichst schnell therapiert werden.
Ich kenne sogut wie kein Kind, das nicht mind eine Therapie bekommen (oder zumindest empfohlen bekommen) hat.

Wie gesagt, es gibt AD(H)S, aber die Fülle der falsch positiven Diagnosen machen es auch den wirklichen AD(H)Slern nicht leicht...

Worüber ich ernsthaft nachdenken würde, wäre das Schulsystem. Das, so meine Sicht, macht unsere Kinder kaputt.

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Re: Dann mach doch Urlaub!

Antwort von wolke76 am 08.05.2015, 23:27 Uhr

Nein, natürlich meinte ich nicht dich, Betula!

Ich habe PiaMarie geantwortet, die ihr Leben mit all seinen Anforderungen mit Leichtigkeit wuppt, dem umgebaggerten Garten aber entfliehen will...

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Genau!

Antwort von wolke76 am 08.05.2015, 23:28 Uhr

Das unterschreibe ich absolut!

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Aloha!

Antwort von wolke76 am 08.05.2015, 23:31 Uhr

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Re: Dann mach doch Urlaub!

Antwort von Betula am 08.05.2015, 23:38 Uhr

Das habe ich dann, nachdem meine nervösen Fingerchen schon auf " Absenden" gedrückt hatten, und zwar genau in dem Moment als es abgesendet wurde, gerafft.Ich brauch halt manchmal ein bisschen länger.....

Meine Fingerlein im Gegensatz nicht.

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Ich seh es wie Betula...

Antwort von Butterflocke am 08.05.2015, 23:43 Uhr

und habe es am eigenen Leib erfahren...

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nein, weil..

Antwort von PiaMarie am 09.05.2015, 0:19 Uhr

Lustig, als ich im Mutter Kind Kur Forum schrieb, genau zu diesem Thema, ob ich dazu nicht zu "fit" bin, kam:
Das ist präventiv! Jede Mutter hat das Recht durchzuschnaufen, egal ob auf Arbeit oder nur zu Hause!

Macht euch den eure Arbeit nicht manchmal Spaß, obwohl es sau anstrengend ist und manchmal findet ihr sie zum Kotzen und schleppt euch trotzdem hin? Und seit dann glücklich, wenn ihr seht was ihr erreicht habt? Nie?

zahlst du mir den die 3 Wochen Urlaub auch? Die z.B auch meiner Schwägerin zustanden?

Lg

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Re: Mir auch!

Antwort von PiaMarie am 09.05.2015, 0:21 Uhr

Na wenn dann von Arzt, der soetwas attestiert!

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Re: Das siehst Du falsch! SST

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.05.2015, 7:36 Uhr

Zitat:
"Du denkst dass wir froh sein können,dass es jetzt öfter diagnostiziert wird?"

Das habe ich NIRGENDWO geschrieben. Wo liest Du das raus?

Ich bin froh für die, deren Leidensdruck durch die Diagnose besser gelindert werden kann. Es ist tatsächlich schade für die, die auch ohne Diagnose keinen Leidensdruck hatten. Aber willst Du die wirklich gegenrechnen? Sind die, die mit Medis besser leben können, schuld an der Tatsache, daß andere ohne auch ein tolles Leben gehabt hätten?

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Lauch1 am 09.05.2015, 7:43 Uhr

Nein, aber wie Stt schreibt sicher auch Veranlagung. Und durch diesen Dopaminmangel reagieren Betroffen paradox auf Koffein oder Ritalin.
Sie werden ruhiger, konzentrierter wo andere zappelig werden.

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Re: nein, weil..

Antwort von kravallie am 09.05.2015, 8:00 Uhr

hibbelst du nicht nebenbei auch noch???

noch mehr arbeit???

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Lauch1 am 09.05.2015, 8:08 Uhr

Die Diagnosezahlen explodierten, weil man heutzutage eben eine Diagnose stellen kann. Auffällige Kinder wie Michel aus Lönneberga oder den Strubbelpeter hat es schon immer gegeben.
Dass stundenlanges Spielen im Freien für die Entwicklung besser ist als Nindendo spielen ist klar.
Und einige Fehldiagnose wird es auch geben, aber dass ist ja bei jeder Erkrankung so.

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Alba am 09.05.2015, 8:11 Uhr

Bei unterschiedlichen Expressionsleveln im Gehirn wuerde ich auf epigenetische Faktoren tippen, wobei das ausloesede Vorkommen ein paar Generationen zurueck.
Und dass frueher Kindern mehr "anders-sein" zugestanden wurde war zumindest in meiner Dorfschule in den fruehen 70gern garantiert nicht der Fall.

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Lauch1 am 09.05.2015, 8:16 Uhr

Früher wurden Kinder eben gezüchtigt. Sogar an meinem Gymnasium ging Schüler an den Hasren zu ziehen noch durch.
Da wurde Anderssein eben noch anders geregelt.

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Urlaub auf Kosten der Krankenkasse....

Antwort von wolke76 am 09.05.2015, 8:29 Uhr

"zahlst du mir den die 3 Wochen Urlaub auch? Die z.B auch meiner Schwägerin zustanden? "

Da liegt nämlich der Punkt. Urlaub, um sich zu erholen, wollt ihr nicht bezahlen. Dafür darf dann schön die KK blechen, letztlich die Allgemeinheit.

Das ist unsozial und unverfroren. Da muss man sich nicht wundern, wenn die Kassen kein Geld mehr haben...

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Re: Urlaub auf Kosten der Krankenkasse....

Antwort von kravallie am 09.05.2015, 8:45 Uhr

mir schwillt eh das kämmchen, wenn ich sowas lese, mir wird nach über 30 jahren chron krankheit nicht mal hoffnung auf eine genehmigung für eine mukikur gemacht. wär die erste in meinem leben.

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Re: Lauch

Antwort von Betula am 09.05.2015, 8:48 Uhr

der Punkt ist dass es einen Michel aus Lonneberga heute nicht geben würde. Der käme nämlich in den Genuss einer medikamentösen Behandlung und wäre wieder "normal "Und das ist es ja,Was gewollt ist:funktionierende,normale Menschen."
Michels haben es heutzutage sehr schwer.Darum geht es mir.

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Re: Das siehst Du falsch! SST

Antwort von IngeA am 09.05.2015, 8:53 Uhr

Ich selbst habe schon den Eindruck, dass die Grenzen, wie ein Kind sein "darf" immer enger gesteckt werden.
Aber auch die Erziehung hat sich halt geändert. Vor 30 Jahren wurden eigentlich alle Kinder recht autoritär erzogen, mit klaren Grenzen und Regeln. Da wurde nicht viel verhandelt.
Genau diese Klarheit ist das, was auch in der Erziehung von ADHS-Kindern gefordert wird. Das heißt nicht, dass die Kinder früher kein ADHS hatten, sie sind einfach von Anfang an entsprechend "geknebelt" worden.

Und auch damals haben die Kinder gelitten. Nur war das dann halt der unverbesserliche Lausebengel, aus dem nie was wird. Das hat man auch den Kindern so vermittelt und genau so haben sie sich gefühlt. Über Ursachen hat man sich keine Gedanken gemacht. Der war halt so, ist so geboren (und der Vater war auch schon so ein Taugenichts, ist ja kein Wunder wenn das Kind genau so ist).
Ein Bekannter von mir hat sogar schon mit 12 Jahren die Diagnose ADHS bekommen (der ist jetzt Anfang 40).
Er ist vorher von Grundschule auf Sonderschule, dann auf die Hauptschule, nach einem halben Jahr auf die Schule der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Da blieb er dann. Auch er wurde da dann schließlich mit MPH behandelt.
Die ganze Zeit vorher, egal ob Grund-, Haupt-, Sonderschule war die HÖLLE für ihn und er war mehr als ein Mal kurz davor sich umzubringen.

Übrigens ist das bei vielen anderen Erkrankungen ja auch so.
Auch Epilepsie wird häufiger diagnostiziert. Weil früher halt nur Menschen mit "großen Anfällen" beim Arzt gelandet sind. Die kleinen, Absencen, motorische Anfälle (z.B. Zucken von Gliedmaßen) etc. hat man gar nicht als Epilepsie erkannt (nur haben sie trotzdem fatale Auswirkungen, wenn du dummerweise gerade am Steuer sitzt, auf der Leiter stehst oder beim Schwimmen bist).
Es gab auch noch nicht viele Behandlungsmöglichkeiten. Klar, dass man bei jemanden, der nur selten Anfälle hatte nicht zu Medikamenten gegriffen hat. Die Betroffenen waren ja quasi "dauerbesoffen" wegen der starken Nebenwirkungen. Da waren seltene Anfälle das kleinere Übel. Mittlerweile gibt es viele Medikamente die kaum Nebenwirkungen haben, also wird auch früher behandelt, auch bei seltenen oder kleinen Anfällen.

Insgesamt: Die Diagnostik hat sich verbessert, die Behandlungsmöglichkeiten haben sich verbessert. Wenn ich etwas sowieso nicht behandeln kann ist es sinnlos viel Aufwand in die Diagnose zu stecken. Und wenn die Behandlung Nebenwirkungen hat, die das Leiden für den Betroffenen eher schlimmer als besser machen, ist das genau so (außer halt viell. für Forschungszwecke, s.o. der Bekannte war in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie, die der Universität angeschlossen ist).

Sicher gäbe es auch andere Wege leichtere Formen von ADHS zu behandeln. Aber dafür müsste sich wahrscheinlich erst mal die Gesellschaft ändern. In dieser Gesellschaft ersparst du den Kindern einfach sehr viel Leid, wenn du eher früh mit Medikamenten therapiert. Gleichzeitig läuft ja "konventionelle" Therapie und die Medikamente müssen die meisten gar nicht ihr Leben lang nehmen. Aber die Medis sorgen oft auch dafür, dass die konventionelle Therapie überhaupt erst anschlägt.
Die Medizin hat sich weiter entwickelt. Natürlich ist es sinnvoll sich Gedanken zu machen wann und ob medikamentöse Therapie notwendig und sinnvoll ist. Aber warum jemandem der wirklich leidet die Therapie verweigern? Und dabei ist es ziemlich egal ob derjenige selbst unter seinem Verhalten leidet oder am Umfeld, das ihm wegen seines Verhaltens das Leben zur Hölle macht. Du kannst nicht das Umfeld behandeln. Du kannst viell. das Umfeld wechseln (und hoffen auf tolerantere Menschen zu stoßen), aber wenn das auch nicht klappt?
Du kannst hinter deinem Kind stehen, kannst ihm den Rücken stärken und ihm signalisieren, dass es gut ist, wo wie es ist....
Das Umfeld signalisiert deinem Kind etwas ganz anderes. Und je älter ein Kind wird um so mehr zählt das, was das Umfeld von ihm hält.

LG Inge

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Betula am 09.05.2015, 8:59 Uhr

Echt, Züchtigung in der Schule? Das gab es bei mir nicht mehr,war in den 80er Schülerin.


O.k.Es ist also vollkommen normal und gesund und toll dass in unserer Gesellschaft jedes dritte Kind in irgendeiner Behandlung ist,sei es Fruhforderung,Psychotherapie, ADHS Behandlung, Ergo u.u.u..

Dass bei immer mehr schon noch ganz kleinen Kindern Depressionen diagnostiziert werden.Immer mehr Kinder Esstorungen haben.Immer mehr Eltern absolut überfordert sind und sich Hilfe suchen müssen.

Das denke ich mir ja alles nicht aus.Das ist so. Das kann man immer wieder lesen.Das kann jeder Kinderarzt, jeder Psychologe bestätigen. Das weiß jeder Erzieher. Das merken die Lehrer.......Ich bilde mir das nicht ein!

Ist das alles schon so normal geworden dass das viele vollkommen o.k.finden.Das finde ich traurig. Unsere Kinder wachsen in einer richtig blöden Welt auf.Ich möchte kein Kind mehr sein.In dieser Zeit nicht.

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Re: Lauch

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.05.2015, 9:02 Uhr

Genau, eigentlich fand Michel es nämlich total cool, ständig von seinem Vater vermöbelt zu werden, sein halbes Leben im Schuppen zu verbringen und auch ansonsten abgestempelt zu sein als "der, der ständig nur Mist baut".

Michels sind niedlich in Kinderbüchern und wenn man rückblickend weiß, daß es irgendwie ja doch immer gut aus geht. Ein Michel SEIN ist eine komplett andere Hausnummer. Und wenn Ida vom Fahnenmast gefallen wäre, würdest Du hier auch anders posten.

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Re: Lauch

Antwort von Lauch1 am 09.05.2015, 9:15 Uhr

Genau so ist es. Michel bekam Ohrfeigen ohne Ende und deswegen funktionierten diese Kinder damals eben. Nicht weil früher alles so toll und tolerant war.
Und weil Betula unten schreibt sie wolle heutzutage kein Kinder mehr sein.
So gut wie hier, zu genau dieser Zeit in Mitteleuropa geht keinem Kind. Zu keiner Zeit, niergendwo.
Deswegen bin ich sehr dankbar, dass meine Kinder in relativen Wohlstand, ärztlich versorgt aufwachsen können und ihnen jede Schulbildung offen steht.

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Re: Urlaub auf Kosten der Krankenkasse....

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.05.2015, 9:19 Uhr

Das ist EXAKT das, was ich meinte: Du jammerst nicht genug.

Aber jammernde Leute werden belohnt. Also jammern immer mehr Leute, und sie jammern immer mehr. Also wirkt es, als ob ständig alles immer schlimmer wird.

Ich glaube nicht, daß die Gesellschaft früher entspannter/ruhiger/entschleunigter war. Frag mal eine Bäuerin mit 10 Kindern und einem 12-Stunden-Tag während der Erntesaison, ob sie ein entspanntes Leben hatte. Sie wußte halt nur, daß Jammern nichts hilft, also hat sie die Zähne zusammengebissen und weitergemacht.

Bei aller Kritik am vielem, was heute so passiert: ICH lebe lieber heute als "früher". Ich habe ganz gerne eine Lebenserwartung von über 80 Jahren, Mutterschutz, Antibiotika und Desinfektionsmittel. Die Tatsache, daß ich mich scheiden lassen durfte und kostenfrei behandelt wurde, als ich krank war, war für mich ein Segen. Wieso sollte das Fehlen all dieser Dinge also bewirken, daß ich entspannter wäre? Die Logik entzieht sich mir.

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Re: Urlaub auf Kosten der Krankenkasse....

Antwort von IngeA am 09.05.2015, 9:20 Uhr

Der Schuss kann aber auch gewaltig nach hinten los gehen.

Mu-Ki-Kur ist keine Wellnessveranstaltung und ich kenne so einige, die von der Kur erschöpfter zurück gekommen sind als sie hin sind. Es hat was gebracht, aber das war ein Späteffekt (aufgrund der in der Kur erlernten Strategien). Die Kur an sich war harte Arbeit.
Hängt aber auch sicher vom Haus ab.

LG Inge

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Alba am 09.05.2015, 9:21 Uhr

Natuerlich gibt es heute sehr viele Anforderungen an Kinder/Erwachsene die es frueher nicht gab, ob es aber je eine ideale Zeit gab Kind zu sein wage ich dann doch zu bezweifeln. Meine Eltern waren 12 und 14 als der Krieg zu Ende ging, deren Kindheit war auch alles andere als rosig.

Hier in GB sind Therapien limitiert weil NHS Sache, bei meinen Kindern in der Schule hat bei weitem nicht jedes 3. Kind Therapie (und Briten haben auch keine Ahnung was eine Mutter-Kind Kur ist, me neither actually). ich frage mich in wie weit das Angebot an Therapeuten mit dazu beitraegt, dass es soviele Therapien gibt. Wahrscheinlich denkt man sehr viel genauer darueber nach ob das Kind eine Therapie wirklich braucht wenn man erst durch alle NHS Kanaele muss als wenn es 10 Sprachtherapeuten im Stadteil gibt.

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Re: Lauch

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.05.2015, 9:25 Uhr

So ist es - siehe auch mein Posting oben.

ich dachte ja, daß das Verklären der Vergangenheit den Menschen jenseits der 60 vorbehalten ist - scheinbar nicht *seufz*.

Dabei steht es doch jedem frei, nach - sagen wir mal - Afrika zu ziehen. Da gibt es keine ADHS-Diagnosen und keine Frühförderung. Wie bei uns früher. Und auch kein Kindergeld, keinen Mutterschutz, keine Erziehungszeit, keine Teilzeit, keine Antibiotika und eine Lebenserwartung von unter 60 Jahren - ebenfalls wie bei uns früher. Also muß es dort doch das Paradies auf Erden sein. Oder doch nicht?

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.05.2015, 9:27 Uhr

Auch hier in Deutschland ist bei weitem nicht jedes dritte Kind in Therapie. Diese Aussage ist genauso qualifiziert wie die, daß Kinder unter drei standardmäßig 10 Stunden in Einrichtungen verbringen. Statistik ist nicht Betulas Stärke.

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Lauch1 am 09.05.2015, 9:28 Uhr

Heute bekommt jedes Kind eine Logopädie verschrieb , früher hats eben gelispelt.
Heute wird jede Zahnfehlstellung korrigiert, früher waren gerade, gesunde Zähne nicht so wichtig. In meiner Volksschulklasse gab es früher kaum ein Kind ohne Karies und Zahnplomben, heute kommt ständig eine Zahnputztante (die nennen sich wirklich so) in den Kindergarten und fast alle Kinder haben kariesfreie Zähne.

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Re: Lauch

Antwort von Alba am 09.05.2015, 9:29 Uhr

I love this cartoon.

Bild zum Beitrag anzeigen

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Sehr gut!

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.05.2015, 9:30 Uhr

Das trifft es! Haargenau!

Gleich mal ausdrucken... .

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Betula am 09.05.2015, 9:44 Uhr

Ihr Lieben
Es ist ja schön dass ihr anderer Meinung seid. Damit kann ich leben. Angreifen lasse ich mich deshalb nicht."Statistik ist nicht Betulas Stärke etc....."

Nie und nirgends habe ich behauptet dass Kinder standardmäßig 10 Std in der Krippe sind. Aber dass es Kinder gibt die 10 Std dort sind ist einfach so. War nicht das große Thema übrigens, sondern nur am Rande erwähnt. Aber egal.

Könnt ihr das akzeptieren dass ich ein anderes Bild von dem Thema habe? Ich höre mir auch sehr gerne eure Ansichten an.Das nennt man Diskussion!
Ihr dürft jetzt natürlich gerne versuchen mich jetzt hier als Volltrottel hinzustellen. Wenn ihr es braucht,bitteschön.

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Lauch1 am 09.05.2015, 10:09 Uhr

Also bei der Diskussionskultur hier kann ich dir nur zustimmen.
Warum man so oft untergriffig wird, wenn jemand anderer Meinung ist, verstehe ich nicht.

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von IngeA am 09.05.2015, 10:09 Uhr

Dopaminmangel ist wohl nur eine Komponente.
Die Hirnreifung verläuft auch anders als bei Kindern ohne AD(H)S.
Es gibt mittlerweile sehr viele Anhaltspunkte, was alles mitspielt/ mitspielen kann, aber halt noch keine Untersuchungsmethoden die, wie bei Diabetes oder Schwangeschaft einfach anzeigen: Ja oder Nein.
Es gibt z.B. auch Untersuchungen die zeigen, dass bei Menschen mit AD(H)S in der Netzhaut des Auges ein permanentes Hintergrundrauschen besteht (die Netzhaut des Auges ist eigentlich ein vorgelagerter Teil des Gehirns und es finden da auch schon die erste Reizverarbeitung statt).
Aber auch das ist nur wieder ein weiterer Anhaltspunkt, der in der Zukunft eine vereinfachte Diagnostik bringen kann oder auch nicht.
Bislang sind Fragebögen, Verhaltensbeobachtung etc. offensichtlich noch wesentlich besser als sämtliche andere technische/ laborchemische Untersuchungen.

LG Inge

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.05.2015, 10:47 Uhr

Meinung ist das eine, Tatsachenbehauptungen das andere. Und Meinungen, die auf unwahren Fakten basieren, kann ich einfach irgendwie nicht ernst nehmen.

Du hast behauptet, daß 10 Stunden Einrichtung für Kinder unter drei "normal" sind. Findest Du das "normal"? Kennst Du irgendjemanden, der das "normal" findet? Ist etwas, was ungefähr 5% der fraglichen Bevölkerungsgruppe betrifft, "normal"?

(Ich finde 10 Stunden Einrichtung für Kinder unter 3 übrigens auch nicht förderlich - aber auch nicht "normal".)

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Moment....

Antwort von PiaMarie am 09.05.2015, 10:50 Uhr

http://www.rund-ums-baby.de/mutter-kind-kuren/forum/beitrag.htm?id=13612&suche=Anf%E4ngerfragen&seite=1

Genau so hab ich es auch meinem Arzt gesagt, ich hab Stress aber lieg nocht komplett am Boden.

Lg

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übrigens

Antwort von PiaMarie am 09.05.2015, 10:51 Uhr

woher weist du wie viel Steuern wir einzahlen, also mein Vermögen und Gehalt?
Lg

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Re: Moment....

Antwort von IngeA am 09.05.2015, 10:54 Uhr

Ich habe nicht dich gemeint.
Aber diejenigen, die meinen, das sei Urlaub auf Krankenkasse werden u. U. ihr blaues Wunder erleben. Es ist eben KEIN Urlaub sondern eine Kur mit Therapien.

LG Inge

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Re: nein, weil..

Antwort von PiaMarie am 09.05.2015, 11:20 Uhr

Ja, wobei dann eben mein Mann dann ebenfalls 7 Monate Elternzeit machen wird und danach Stunden reduzieren wird.

Lg

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von Betula am 09.05.2015, 11:28 Uhr

ich arbeite als Erzieherin Ich weiß wie lange manche Kinder in der Einrichtung sind. Es werden immer mehr und es wird mittlerweile als normal angesehen. Da darf man auch nicht die Eltern beschuldigten,die haben oft enormen Druck und Stress und leiden selber unter der Situation.

Zum Thema falsche Behauptungen kann ich nur sagen dass sich meine Aussage jedes dritte Kind wäre in irgendeiner Therapie auf einen Spiegel Artikel bezieht, den ich gelesen habe.

Jetzt kann man mir natürlich vorwerfen dass ich dies nicht kritisch nachgepruft habe.Ich habe das einfach mal so geglaubt. Vielleicht sind die Journalisten da ja auch unreflektierte Deppen Wer weiß.

Jedenfalls könnte ich, wenn das hier nicht den Rahmen sprengen würde, zig Beispiele dafür nennen dass wir hier ein Problem haben.Ich könnte ein dickes Buch zu dem Thema schreiben.

Aber ich gebe dir Recht darin dass damals wohl auch nicht alles goldig war.Da waren andere Dinge schlecht, wie hier geschrieben wurde Prügelstrafe etc.Da geht es Den Kindern heute besser.

Trotzdem sehe ich das was heute abläuft kritisch. mich macht es nachdenklich...... Aus dem Grund tausche ich mich ja hier im Forum mit euch aus.

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Re: nur zu einem Satz von dir eine Anmerkung

Antwort von MartaHH am 09.05.2015, 14:01 Uhr

Zitat:
"Weil jeder 08/15 Kinder-oder Hausarzt heutzutage ganz fix diese Diagnose stellt."
Das ist nicht ganz richtig. Ein Kinder- oder Hausarzt kann die Vermutung äußern, aber dann muss es vom Facharzt (Neurologe z.B.) abgeklärt werden. Kinder- oder Hausärzte können auch die Medikamente nicht verschreiben, da diese unter das BTM-Gesetz fallen.

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von MartaHH am 09.05.2015, 14:12 Uhr

Ach, ich kann das schon verstehen. Zumal dann, wenn es - wie hier - von STT kommt, die ja nun wohl am meisten Ahnung von der Sache hat.
Ich hab mich zwangsweise auch mit dem Thema ADHS beschäftigen müssen und neige dazu, STT uneingeschränkt zuzustimmen. Wenn man dann immer wieder in Diskussionen die gleichen Vorurteile widerlegen soll, kann man schon mal "untergriffig" werden.

Wusstet ihr z.B., dass die Verschreibungszahlen von Ritalin, Medikinet etc. seit ein paar Jahren rückläufig sind? Ich kenn nur die Zahlen für Deutschland, aber hier ist es tatsächlich so.

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Re: ganz genau

Antwort von MartaHH am 09.05.2015, 14:19 Uhr

Kenne jemanden, der erst jetzt als Erwachsener (Mitte 40) diagnostiziert wurde - endlich! Das ist eine Erleichterung, das kann sich unsereins kaum vorstellen.
In den 70ern und 80ern war das gar kein Thema. Kind galt als anders, fertig. Wie bei Depressionen galt das Motto: reiß dich mal zusammen!

Und tatsächlich auch in diesem Fall mit erblicher Komponente, wie von Alba angemerkt, d.h. die Mutter litt ganz offenkundig auch schon daran, ist dann aber in schweren Depressionen gelandet. Da hätte man ihr und ihrem Sohn später eine Menge Leid ersparen können, wenn es die Diagnose schon in den 40er/50er Jahren gegeben hätte.

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Re: Interessanten Artikel gelesen Thema ADHS

Antwort von IngeA am 09.05.2015, 15:23 Uhr

Seit 2010 dürfen normale Kinder- und Hausärzte kein Ritalin u. Co. mehr verschreiben.

LG Inge

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Re: Ja genau

Antwort von MartaHH am 09.05.2015, 15:33 Uhr

Hab ich oben auch schon geschrieben. Diagnose ebenfalls nur durch Facharzt möglich.

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Re: Ja genau

Antwort von Betula am 09.05.2015, 15:56 Uhr

Ja seltsam dass damit die Diagnosen zurück gegangen sind dass nun kein normaler Kinderarzt mehr Ritalin verschreiben darf sondern nur noch ein Facharzt. Ein Schelm wer denkt dass zuvor, als das noch anders war, viele Rezepte eventuell zu Unrecht ausgestellt wurden.....
Vielleicht einfach weil das Kind nicht so in die Norm passte?
Oder woran könnte es liegen?


Im Übrigen, zu Stt. Ich habe überhaupt kein Problem wenn sie das anders sieht. Warum sollte ich?Ich habe aber hier ein ganz normales Thema hineingestellt, geschrieben dass mich das beschäftigt. Warum sich da jemand über mich ärgert verstehe ich nicht. Ich bin mir keiner Schuld bewusst.

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Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das NUR gut ist

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.05.2015, 16:53 Uhr

Es gibt inzwischen halt auch andere Medikamente, die nicht der BTM-Verordnung unterliegen.

Nur: Diese Medikamente sind mMn nicht besser. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, daß BTM-Medikamente stärker sind und/oder stärkere Nebenwirkungen haben. Dem ist aber nicht so. Ein BTM -Medikament hat einfach eine Wirkung, die (auch) mißbraucht werden kann. Die Stärke bzw. die Nebenwirkungen haben damit nicht viel zu tun.

Viele Antidepressiva, die NICHT der BTM-Ordnung unterliegen, haben deutlich mehr Nebenwirkungen und sind auch fragwürdiger, zumal bei der Behandlung von ADHS. Außerdem muß man einen Level aufbauen - deswegen können sie nicht so genau dosiert werden. Sie wirken unweigerlich auch nachts oder am Wochenende, obwohl man sich da u.U. gar nicht konzentrieren will/muß, man braucht also auch mehr Wirkstoff. Die neueren Medikamente sind häufig AD-Derivate mit genau diesen Nachteilen. Darüber hinaus sind sie noch nicht so weit ausgetestet, es gibt noch nicht so viele Studien und Erfahrungen. Aber man verschreckt die Eltern natürlich nicht so, wenn man ihnen ein normales rosa Rezept in die Hände drücken kann statt eines BTM-Rezeptes.

Ich möchte aber mal Folgendes klarstellen: Ich bin keinesfalls der Ansicht, daß wildes Diagnostizieren von ADHS gut ist. Ich glaube auch, daß man eine ganze Weile übers Ziel hinausgeschossen ist. Ich begrüße, daß ADHS inzwischen nur noch von Experten diagnostiziert und behandelt werden darf. Und mir ist klar, daß genau dieses "wilde Diagnostizieren" zum derzeitigen Bild von ADHS in der Öffentlichkeit geführt hat - leider.

Aber das Pendel geht doch inzwischen wieder in die andere Richtung. Diese Klischees vom falsch erzogenen Wildfang stammen aus der Zeit der wilden Diagnosen, genauso wie die Vorstellung von der bösen, funktionierende-Kinder-wollenden Gesellschaft und dem armen, übertherapierten Kind.

(Exkurs: Auch noch so ein "wie hättet Ihr es denn jetzt bittedanke gerne?"-Dingens. Ich begrüße die Tatsache, daß bei der Therapie von ADHS zunehmend nicht mehr nur auf Medikamente gebaut wird, sondern immer öfter eine begleitende Ergo- oder Psychotherapie verschrieben wird. Das treibt die Anzahl der therapierten Kinder in die Höhe - was dann wieder als Anzeichen einer unguten Entwicklung gesehen wird - anstatt froh zu sein, daß man Alternativen zu den Medikamenten findet. *seufz)

Auch Ärzte lernen dazu - man soll es nicht glauben. Das ist eine natürliche Entwicklung und ist bei sehr vielen Krankheiten zu beobachten. Leider sind aber die Klischees und populären Vorstellungen noch die gleichen wie vor 10 Jahren - die haben da irgendwie eine Automatik entwickelt und kreisen im Grunde nur noch um die immergleichen Schwarz-Weiß-Bilder, stark vereinfachten Pseudo-Zusammenhänge und Schantalle-Kevin-Vorurteile. Schade!

Ansonsten bleibe ich bei der bunten Suppe, was das Ausgangsposting betrifft. Da steckt Gesellschaftskritik, Statistik, Kinderbetreuung, ADHS, Erziehungsdefizite, Bildungskritik und noch einiges andere drin. Gar nicht mal alles falsch, nur zu verquirlt, um irgendwas Konstruktives rauszuziehen. Etwas sortierter hätte das eine erquickliche Diskussionsgrundlage werden können - aber so ist es mir zu bunt gemischt und kleingehäckselt. Ich habe mir halt das ADHS rausgepickt, weil es in der Überschrift stand und weil ich grad mal wieder im RL den Kampf gegen Vorurteils-Windmühlen führe. (Eben jene Mathelehrerin, zum Beispiel, die der Ansicht ist, daß ADHS vor allem ein Problem von ZU VIEL Langeweile ist - also genau konträr zu Dir.)

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Re: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das NUR gut ist

Antwort von Betula am 09.05.2015, 17:39 Uhr

Gut,mit dieser Kritik an meinem Posting kann ich leben und umgehen.
Liebe Grüße. Wenn ich schreibe mich macht etwas nachdenklich heißt das nicht dass ich alles über das Thema weiß. Gewisse Erfahrungen habe ich auch.

Dieses ganze Thema" funktionieren müssen "und "wie wollen wir unsere Kinder haben"bedrückt mich. Dafür habe ich auch meine Gründe. Und immer noch sehe ich es ganz klar so, dass in unserer Gesellschaft viele Menschen auf der Strecke bleiben.Und ganz klar hat das nicht nur mit Jammermentalitat zu tun.Aber gut,das führt zu weit.

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Re: Moment....

Antwort von wolke76 am 09.05.2015, 19:21 Uhr

Ich möchte es auch nicht verallgemeinern sondern bezog mich auf PiaMaries Frage weiter oben. Kannst gern nachlesen. Für mich ist das jetzt erledigt, möchte mich zu Sozialschmarotzertum nicht weiter äußern. Jedem, der Leistungen der KK zu Recht beansprucht, seien sie gegönnt.

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Re: übrigens

Antwort von kravallie am 09.05.2015, 19:34 Uhr

kann gar nicht soviel sein, wie meins, weil du mindestens 20 jahre jünger bist als ich.

und du weißt ist immer noch scharf!

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Methylphenidat...

Antwort von leonessa am 09.05.2015, 20:21 Uhr

"Kinder, z.T. im Kindergartenalter, mit starken Medikamenten ruhig gestellt werden, weil sie in unserer Gesellschaft einfach nicht mehr funktionieren"

Mit obigem Medikament werden Kinder reguliert (und nicht ruhig gestellt). Aber wenn man sich nicht informiert und nur die Meinung der Mehrheit der Bevölkerung nachplappert, dann kann das auch die breite Mehrheit in der Bevölkerung nicht verstehen.

So einfach wird übrigens das Medikament normalerweise nicht verschrieben - es läuft eine lange Zeit der Diagnostik und nichtmedikamentösen Therapie (bei uns 1,5 Jahre ohne Medikamente).

Unser Sohn hat Zeit für seien Hobbys, die ER will - nach ihm könnte die Woche 10 Tage haben (so viel will er machen). Ich muss ihn da eher bremsen.

Eine Betroffene, die ihr Kind nicht ruhig stellt,
Leonessa

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Danke Trini!

Antwort von leonessa am 09.05.2015, 20:24 Uhr

Genau so wirkt es bei Menschen mit ADHS (zumindest bei den meisten) - ich hätte es nicht besser sagen können.


LG, Leonessa

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Stt, ich stimme zu, aber

Antwort von pflaumenbaum am 09.05.2015, 21:06 Uhr

Die diagnostizierte Überforderung des einzelnen Menschen kommt nicht von "mehr Stress", sondern davon, dass jeglicher Stress und dessen Bewältigung dem oder der Einzelnen selbst zugeschrieben wird. Während die Bäuerin sozusagen ihren externen Zwängen ausgeliefert war, muss das Individuum heute sozusagen alles selbst managen und ist am Ende selbst schuld, wenn es nicht klappt. Die Bäuerin konnte demgegenüber alles auf das Äußere schieben.
Ansonsten stimme ich zu, ich kann diese Jammerei kaum mehr ertragen.

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Re: übrigens

Antwort von PiaMarie am 09.05.2015, 21:40 Uhr

man kann auch mit 23 Jahren ausgesorgt haben.

Lg

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Da hast Du Recht

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.05.2015, 21:52 Uhr

Das war ja klassischerweise eine der Funktionen von Religion - man hat das ausgelagert zum Schicksal, zu einem Gott oder dem Baumgeist oder wem-auch-immer. Damit konnte man das dann sozusagen Externalisieren und sparte sich die Fragen nach dem "was habe ich falsch gemacht".

Aber das liegt ja im Vermögen jedes einzelnen. Ich kann entscheiden, Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann. Ich habe das auch erst in der Therapie lernen müssen - aber es ist lernbar.

Insofern ein Teufelskreis, denn die Lösung hat dann doch jeder in der Hand. Sie liegt nur woanders, als man denkt. Nicht im Erfüllen der Erwartungen, aber auch nicht im Bekämpfen der Erwartungen. Sondern einfach im Ignorieren.

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Re: Moment....

Antwort von PiaMarie am 10.05.2015, 1:12 Uhr

... Wie argumentierst du denn dann die Indikationen bei meinem Kind weg?
Aja er ist ja auch privat versichert? Ist das nun schlimmer?
Schmarotzt der auch rum? 3 Wochen Dauerlärm sind bestimmt toll für ihn! Braucht ja auch kein trockenes Mauerwerk unser Hof, ist nur ein klitzeklein anderes Vorhaben als wenn man 3 Blümchen setzt.
Kann man seine Problemchen auch im Urlaub wegkurieren, was muss ich da buchen?

Aber ich hätte ne andere Lösung:
Sozialschmarotzerfamilie macht einfach den Laden zu, kein Stress,Oma hätte Zeit, keine 70 Angestellte mehr, keine Ausbildungsplätze für z.B. Förderschüler!
Juhui!

Besser? Sorry ich muss echt grad lachen :)

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Re: übrigens

Antwort von kravallie am 10.05.2015, 9:23 Uhr

ich verstehe nicht, was das mit ausgesorgt haben zu tun hat.

es gibt die möglichkeit der selbstzahlerreha, dann ist das alles kein problem, da kann man sich mitsamt kind und selbst erholen so lang man will, da braucht man nicht jammern und auf genehmigungen hoffen, muß sich nirgendwo rechtfertigen. DAS find ich klasse, wenn du das machst....
ziehe ich auch grade in erwägung.

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