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Geschrieben von Puderzucker am 06.08.2016, 11:06 Uhr

Integration

Sorry, ich hab diesen Post bereits unten in einem Bäumchen gepostet. Allerdings rutscht das Bäumchen immer weiter nach unten und wir sind vom Thema abgekommen. Allerdings würde ich gerne das Thema gesondert zur Diskussion stellen. Knackpunkt war hier für mich die Integration, die durch Fremdenhass seitens der Deutschen erschwert wird bzw. Ausländer daran hindern, sich zugehörig zu fühlen. Copy and paste von mir (gäbe es eine Edit-Funktion, würde ich ihn unten löschen)...

Re: @ lauch

Tut mir leid, aber hier muss ich einhaken. Diese Argumentationsweise ist mir völlig zuwider.

Erst einmal: Ich habe selber einen Migrationshintergrund, bin hier geboren und habe nicht einmal die dtsch. Staatsangehörigkeit. Meine Muttersprache war nicht deutsch, meine Eltern können bzw. konnten kaum die Sprache sprechen...geschweige denn Schreiben. Mit Fremdenhass kenne ich mich aus. In der Grundschule wurde ich als Flüchtling beschimpft, obwohl ich nicht einmal einer war. Ich wurde für schöne Mietwohnungen in guten Gegenden abgelehnt, mit der offenen Begründung, man vermiete nicht an Ausländer. Mein ehemaliger Arbeitgeber hat mich geradezu dazu genötigt, meinen ausländischen Pass aufzugeben. Immer wieder fragte er auch panisch nach meiner Einstellung zu Kopftüchern in der Furcht, ich könnte eins aufziehen. Selbst gute Freunde von mir sind latent fremdenfeindlich und überspielen es. Und das sind nur wenige Beispiele. Ich lebe hier seit über 30 Jahren und habe einiges erlebt, das könnt ihr mir glauben.

Aber: Ich habe dass nie als Entschuldigung vorgeschoben, um mich nicht zu integrieren. Wie dumm wäre das denn auch? Sich aus Wut auf eine handvoll Leute selbst ausschließen? Nein, dass ist nicht der Weg. Ich hab studiert und mir mein Leben hart erarbeitet und damit mehr geleistet als manch ein Politiker (sorry...das musste sein...Hinz). Auch ich habe viele geliebte Menschen in einem Krieg verloren.
Nur weil es in diesem Land rechte Idioten gibt, sollte das kein Freifahrtschein für integrationsunwillige sein. Ich habe in diesemLand bereits Kinder in der dritten Generation unterrichtet, die in DAZ-Klassen saßen (Deutsch als Zweitsprache). Ihr Deutsch war so grottenschlecht, dass ist kaum auszuhalten. WelcheZukunft sollen diese Kinder haben? Und ständig eurden in Lehrerversammlungen ihre Eltern mit den gerade oben genannten Argumenten entschuldigt. Das nervt mich persönlich so hart.

Jeder Flüchtling und Migrant hat eine unbestreibare Bringschuld zur Integration...egal wie hart das sein mag. Immer Ausflüchte einzuführen, warum das nicht klappt, geht gerade mir auf den Wecker, die ich trotzdem die Ärmel hochgekrempelt habe. Es wird immer linke und rechte Spinner und Ignoranten geben. Die Integrationsunlust mit diesen Idioten zu erklären, ist fatal. Denn so entschuldigt man immer diejenigen, die es auch nie wirklich wollten, nach Entschuldigungen suchten und so Parallelgesellschaften fördern. Das muss aufhören. Integration darf nicht länger etwas sein, gegen das man sich entscheiden kann, nur weil man es schwer hat. Eltern ruinieren durch ihre vorgestrige Einstellung die Zukunft ihrer Kinder und schädigen so dauerhaft Gesellschaft und Wirtschaft. Das ist unverzeihlich.

Hass gegen Ausländer aber auch Hass auf Deutsche von Seiten der Ausländer wird es immer geben. Damit müssen wir uns abfinden. Aber sie dürfen nicht immer als Entschuldigung herhalten, wenn Kinder in der 4. Generation in der 8. Klasse immernoch die Artikel vollkommen durcheinanderwirbeln und Deutsche "ekelig" finden (wirklich erlebt).

 
46 Antworten:

Re: Integration

Antwort von Jana287 am 06.08.2016, 11:21 Uhr

Ich folge Deiner Argumentation, stelle mir aber folgende Fragen.

Was machen wir mit Menschen, die zwar in Deutschland - aber nicht WIE DEUTSCHE leben wollen? Wie kann man mangelnde Integration sanktionieren? Wieviel Bringschuld hat Deutschland dabei?

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Re: Integration

Antwort von Puderzucker am 06.08.2016, 11:39 Uhr

Die Frage mit der Sanktion ist kompliziert - und ein zweiter Schritt. Mir geht es zunächst nur um die Feststellung, das fehlende Integration unentschuldbar ist.

Die Bringschuld bei Deutschland sehe ich darin, allen Kindern und Erwachsenen Zugang zu Bildung zu ermöglichen und sie zumindest menschenwürdig unterzubringen und zu versorgen. Bildung war bei mur der Schlüssel. Ganz ehrlich? Der Rest liegt bei den Ankömmlingen. Wer will, der tut. Wer nicht will, der tut nicht. Mehr Bringschuld hat der Staat m.E. nicht. Auch das wird hier überstrapaziert, um Integrationunlust zu entschuldigen. Man sagt ja gerne, Deutschland habe nicht genug getan. Ganz ehrlich, für meine Familie wurde auch nicht mehr getan. Aber wir WOLLTEN hier ankommen.

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Re: Integration

Antwort von DK-Ursel am 06.08.2016, 11:49 Uhr

Hej allesammen!

Ui - mein Thema....

Vielleicht sollten wir mal definieren,was Integration bedeutet - da kämen wir nämlich sehr schnell auf die unterschiedlichsten Vorstellungen.
Ich habe ihn kürzlich schon mal erwähnt, den jungen kurdischen Vater, der mir die Haare schnitt und erzählte, er sei seit ca. 6 Jahren in DK, aberdän. Bekannte oder gar Freunde, mit denen er sich abends mal treffen könne, habe er nicht.
Konnte ich verstehen, hat bei mir auch ewig gedauert, und ich habe mir beigebracht, auf Menschen zuzugehen und sie quasi "aufzufordern", mich wahrzunehmen bzw,. mit mir in Kontakt zu treten.
Ich kann mich aber auch daran erinnern, wie es war, auf ein "typisch dänisches" Fest zu kommen und ausgegrenzt zu werden - die Sprache nicht gut genug zu können,nett gegrüßt zu werden --- aber ansonsten: für mich zu sein.
Ich habe immer noch mehr dt. Freundinnen als dänische, und, Jana, ich lebe auch nicht 100% wie die Dänen - will ich auch nicht. Muß ich das, um integriert zu sein?
Ich bezweifle, daß der kurdische Friseur das tut --- woher soll er eigentlich die dänische Lebensweise kennen???

Wer ist integriert?
ich - s.o.?
Der Kurde - der immerhin seinen eigenen Friseurladen hat (warum, habe ich nicht gefragt, vielleicht wäre er ja sogar lieber sicher angestellt mit Einkommen und Urlaub und vor allem wenigstens Kollegen, wenn schon nicht privatem dän. Umgangskreis, hat aber als Ausländer keinen Job bekommen?).

Integration ist eine Brnigschuld von beiden Seiten!
Ich kann noch so oft einladen - wenn keiner kommt, bleibe ich allein sitzen.
Ich habe hundertmal Kaffee gekocht für Mütter, die ihre kinder hier abholten, für Nachbarn, die Kopien oder schnell mal Computerhilfe bei meinem Mann woltlen, für alle möglichen leute -- es hat ewig gedauert, bis ich auch mal einen angeboten bekam, wen nich meine Tochter holte.
Man braucht ein sehr dickes Fell und viel Ausdauer, wenn man fremd ist - muß das SO schwer sein?
Wieso setzen wir voraus, daß alle Ausländer kontaktfreudig, extrovertiert, ambitiös und gleich lernfähig sind?
Sie sind Menschen genau wie die Deutschen - manche sind da ehrgeiziger, sehen ihre Chancen, sind fleißig, mit rascher Auffassungsaufgabe und hoher Frustrationsgrenze.
Andere sind genau das Gegenteil - gibt es auch bei den Deutschen.
Von allen dasselbe in derselben Zeit zu erwarten, ohne eigenen Einsazt, ist nicht nur utopisch, sondern auch dumm.

Wer hatte wohl mehr Integrationswillen?
Die Mütter im KIGA, die niemals die kleine Hamassa aus dem ehem. Jugoslawien einluden, mit der ihre Kinder im KIGA spielten, oder deren Mutter, die mir Ihr kind anvertraute, ohne mich zu kennen, ohne meine Sprache zu sprechen, ohne zu wissen, wer ich wirklich bin?

Was die Sprache angeht:
Ja, Kinder können die sehr schnel lhgut lernen, wenn sie genügend Kontakt mit ihr haben, wobei wir wieder beim Kontakt, Einladen, Bringschuld auf beiden Seiten sind.
Und wenn die Deutschen ihre Sprache noch nicht einmal ordentlich beherrschen - wie oft vermisse ich hier die Akkusativendung!!!! - wieso erwarten wir das von den Ausländern?

Es ist ein bißchen zu einfach, auf sich selbst zu zeigen und dasselbe von allen zu fordern! Keiner von uns steckt in den Schuhuen des anderen und keiner ist wiede r andere.
Es gibt Kinder aus "bildungsfernen" deutschen schichten, die studietren - zu fordern,d aß dies nun alle tun, ist wohl ebenso dumm wie auf den Einwanderer zu zeigen,d er es bis an die Spitze schafft.
ich erwarte ja auch nicht von jedem EX-DDRler,daß er Bundeskanzler wird, von jedem Türken, daß er Parteivorsitzender ist, von jedem Homosexuellen, daß er Außenminister ist und von jedem Ungelernten und ehem. Revoluzzer, daß er Vizekanzler wird.
Ja, die Möglichkeit besteht, aber es gibt viele Dnige, die das auch verhindern - und alles nur auf die abzuwälzen, die zu uns kommen mit dem Hinweis: "Konnte ich ja auch!" ist ein bißchen zu einfach und wird auch nicht den gewünschten Erfolg bringen.

Gruß Ursel, DK

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Hast du jetzt Danyshope geschrieben oder mir?

Antwort von Lauch1 am 06.08.2016, 11:57 Uhr

.

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Re: Integration

Antwort von Lauch1 am 06.08.2016, 12:04 Uhr

Es liegt definitiv keine Integration vor, wenn ich in dritter Generation zwar die Staatsbürgerschaft einer Nation habe, um mit gute Gesundheitsversorgung, soziale Leistungen, gute Bildung, zu sichern mir aber parallel dazu, illegal eine andere Staatsbürgerschaft besorge. Und dann in Massen auf die Straße gehe um ein Regime hochleben zu lassen, und Politiker, die das kritisieren mit dem Tode bedrohen.

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Re: Hast du jetzt Danyshope geschrieben oder mir?

Antwort von Puderzucker am 06.08.2016, 12:04 Uhr

Sorry Lauch, das hatte nichts mit dir zu tun. Du bist da versehentlich namentlich noch als Betrefftitel geführt.

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Re: Integration

Antwort von kevome* am 06.08.2016, 12:06 Uhr

Mein Sohn ist deutsch und da er auschließlich von mir ("Biodeutsch) erzogen wurde auch komplett "deutsch" sozialisiert worden. Trotzdem sieht er nicht deutsch aus und macht deshalb immer wieder ungute Erfahrungen.

Sehr schön wurde es in diesem hier schon mehrfach verlinkten Artikel zusammengefasst. Das ist für mich der Kern des Problems:

Der gebürtige Münchner Simon Pearce ist Sohn der bayerischen Volksschauspielerin Christiane Blumhoff und eines Nigerianers. Vor einem Monat ist der Comedian am Ostbahnhof geschlagen und als "Drecksneger" beschimpft worden. Er hat eine wichtige Botschaft an alle Münchner.


Liebe Münchner,

es gibt solche und solche Neger. Das hat mir zumindest mein Ex-Kollege Kurti erklärt. Mit ihm arbeitete ich damals auf dem Wertstoffhof. Und ihr müsst wissen: Er war ein richtiger Bayer.

Während er sich auf seinem Besen abstützte, schaute er mich an und brummte: „Simon, das ganze Zeugs, das zu uns nach Deutschland schwappt – Kanaken, Neger... Was hat uns der Neger gebracht? Ich sag' es dir: Aids, Grippe, Krebs, und jetzt klauen sie uns noch die Fernseher.“

Diese Szene werde ich niemals vergessen. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Ich erinnerte ihn daran, dass ich, ein Schwarzer, vor ihm stand.

Doch Kurti widersprach: „Du bist kein richtiger Neger. Du bist doch der Simon.“

Wenn ich anderen Menschen diese Geschichte erzähle, bleibt ihnen meist das Lachen im Hals stecken.

Humor ist das beste Mittel, um auf Rassismus und Intoleranz aufmerksam zu machen – und etwas in den Köpfen zu verändern. Und die meisten Sachen kann ich auch wirklich mit Humor nehmen. Etwa wenn die Nachbarin ihre Tür aufreißt und brüllt: „Wir sind hier nicht im Urwald!“ Sie will, dass meine schwarzen Freunde und ich keinen Mucks von uns geben, wenn wir meine Möbel durch das Treppenhaus tragen.

Ich nehme es auch mit Humor, wenn mir die zahnlose Oma in der Tram ungefragt über mein krauses Haar streicht und kommentiert: „Mei, wie a Schaf.“

Aber leider gibt es Momente, in denen mir das Lachen vergeht. In denen ich einfach nur entsetzt bin. Traurig.

Neulich etwa, als ich am Hauptbahnhof stehe und zwei Polizisten auf mich zukommen. Ich überlege gerade, ob ich mir lieber eine Leberkäs-Semmel beim Vinzenzmurr oder eine Butter-Brezn beim Höflinger kaufen soll.

„Was machen wir denn hier?“, fragen sie. Sie meinen aber mich, nicht sich. Polizisten in München sprechen oft in der Wir-Form.

Wahrheitsgemäß antworte ich, dass ich mich gerade nicht entscheiden könne, was ich lieber essen möchte. Ich sage es absichtlich auf Bairisch, das lässt Polizisten meist wieder abschwirren („Das ist ja einer von uns“), ohne dass ich meinen Personalausweis herauskramen muss. Sie wollen ihn an diesem Tag trotzdem sehen. Offenbar hat mich mein Grübeln über mein Proviant schon von weitem hochgradig verdächtig gemacht. Warum diese Skepsis? Warum diese Schikane?

Ihr findet das übertrieben? Wie findet ihr es dann, dass Frauen in Trams und S-Bahnen plötzlich beschützend ihre Handtaschen umklammern, wenn ich mich neben sie setze? Und nein, es ist NICHT dieses „Ich muss meine Tasche umklammern, weil die Tram um die Kurve fährt“. Ich kenne den Unterschied.

Die Frauen glauben, der schwarze Mann klaut. München, 2015.

Manche Leute wechseln sogar ihren Sitzplatz. Meistens sage ich dann nichts, ich denke mir meinen Teil. Denke mir, krass, wie viele Vorurteile müssen in diesem Menschen stecken? Nur manchmal, da kann ich nicht anders. Dann frage ich ganz direkt: „Sind Sie meinetwegen aufgestanden?“ Die Antwort ist dann immer dieselbe: „Naaa, naaa, naaa.“

Besonders betroffen macht es mich, wenn ich Hilfe anbiete, mir aber Hass entgegenschlägt. Vor ein paar Monaten habe ich am Flughafen Reisenden mein Fünf-Personen-Ticket entgegengestreckt. Ich sagte, ich wolle es ihnen schenken. Doch die Menschen wichen mir mit erhobenen Händen aus, als fuchtelte ich mit einem Messer herum.

Manchmal aber, da weichen sie mir nicht aus. Da schlagen sie zu.

Vor einem Monat haben mich zwei junge Typen in München geschlagen. Am Ostbahnhof, irgendwann nach Mitternacht. Ich hatte mir gerade Chicken Wings gekauft, war auf dem Heimweg. Sie nannten mich „Drecksneger“. Aus dem Augenwinkel sah ich die Faust. Sie erwischte mich zum Glück nicht mit voller Wucht. Ich bin ja eher der Wegrenner, gebe ich zu. Daheim ist mir eiskalt bewusst geworden: Es geht wieder los, München. Ich muss mehr als sonst auf mich Acht geben.

Es ist nicht so, als würde ich brenzlige Situationen nicht kennen. In Puchheim, wo ich aufgewachsen bin, haben sich Skinheads bedrohlich vor mir aufgebaut, mich schikaniert. Im Glockenbachviertel hat mich im vergangenen Jahr ein betrunkener Skinhead wie ein Zombie verfolgt, mir „Drecksneger“ hinterhergerufen.

Es schmerzt mich, liebe Münchner, dass ihr nicht alle tolerant seid. Das merke ich erst jetzt gerade wieder. Münchner hetzen auf Facebook gegen Ausländer und Flüchtlinge, schämen sich nicht einmal, unter ihrem echten Namen diskriminierenden Stuss über Asylbewerber zu schreiben. Es sind mehr, als ihr glaubt, die so etwas machen.

Es sind teilweise Menschen, die ich kenne. Die ich als Bekannte bezeichnen würde, die plötzlich diesen Dreck posten. Ich bin erschrocken.

Aber in diesen Zeiten des Hasses gibt es eine Sache, die mir Mut macht. Leute, die den Mund aufmachen, die nicht weggucken. Menschen, die mir helfen. Es war zugegeben ein seltener Moment, ich möchte ihn euch deshalb erzählen.

Ich saß im ICE von München nach Hamburg. Zwei Polizisten wollten meinen Personalausweis sehen. Sie behaupteten, das sei eine Stichprobe. Ja, ja, diese spontanen Stichproben von Schwarzen. Ich kenne, erlebe sie häufig in München.

Ein Geschäftsmann hinter mir mischte sich ein: „Dann möchte ich bitte auch kontrolliert werden“, sagte er zu den Polizisten. Und auch die Frau neben mir streckte den Polizisten ungefragt ihren Ausweis entgegen.

Ich wunderte mich nicht darüber, dass sich die beiden Polizisten danach sofort ins Bordbistro setzten – statt weitere Reisende nach ihren Ausweisen zu fragen. Weil ich die einzige Stichprobe auf dieser Zugfahrt war.

Mein Vater hat mich darauf vorbereitet, dass ich mein Leben lang unter Beobachtung stehen werde. Er sagte: „Simon, auf uns schauen die Menschen besonders.“ Ich wünsche mir trotzdem, dass das irgendwann aufhört.


https://www.rund-ums-baby.de/aktuell/Nicht-nur-fuer-Muenchner-Brief-von-Simon-Pearce_656522.htm

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Re: Integration

Antwort von Puderzucker am 06.08.2016, 12:13 Uhr

Ja, Integration definieren ist schwer. Aber das die Sprache einigermaßen sitzen muss, ist schon klar, oder? Und damit meine ich nicht den Dativ oder den Akkusativ. Ich meine Sprache zur Verständigung und die einen an der Wirtschaft teilhaben lässt. Da hat der Malerbetrieb andere Anforderungen als die Tageszeitung.

Ich will gar nicht direkt von mir auf andere schließen. Es muss nicht jeder studieren...soll er ja auch gar nicht. Wenn alle studieren würden, würden ja andere Kräfte fehlen. Ich habe von mir gesprochen, um mal das krasse Gegenteil vorzuführen, das ist mir klar. Dass ich, zumindest vom Lebenslauf her, als Paradebeispiel für Integration herhalten könnte, ist mir klar. Aber Integration als Basis, doch, das kann ich von jedem erwarten. Wer in der vierten Generation seinen Kindern kein Deutsch beibringen kann, ist m. E. selber schuld. Und wer als Flüchtling Deutschkurse jetzt schon gezielt schwänzt, der sollte Sanktionen zu erwarten haben. Jetzt ist der Zeitpunkt um ein Zeichen zu setzen. Wenn wir jetzt wieder alle hier ankommenden Weichspülen, dann kann man auch die nächsten Generationen vergessen.

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Re: Integration

Antwort von Puderzucker am 06.08.2016, 12:19 Uhr

Traurig. Und es deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Aber immernoch keine Entschuldigung, die Integration zu verweigern. War es bei mir auch nicht.

Da kenne ich kein Mitleid.

Und es muss auch aufhören. Hass führt zu noch weniger Integration, weniger Integration zu mehr Hass - zack! Da hat man schnell eine Spirale. Wenn ich gezielt in ein westliches Land fliehe, dann muss die Bereitschaft zur Integration vom ersten Schritt über die Grenze an da sein. Dass so etwas nie leicht ist, das muss jedem klar sein. Dennoch kann man nicht immer alles vor sich wegschieben und anderen die Schuld geben. Basta.

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du bringst jetzt was durcheinander....

Antwort von claudi700 am 06.08.2016, 12:20 Uhr

geht es um toleranz oder um integration?

wenn ich über integration nachdenke, dann erwarte ich, dass die leute, die hier leben möchten, sich entsprechend an die gesetze halten, die sprache lernen, die kultur respektieren und leben. keine parallelgesellschaften, keine scharia, kein irgendwas.

wenn das nicht der fall ist, dann müssen diese leute deutschland verlassen, denn auf dauer wird es eskalieren.

und im endeffekt ist es sowieso zu spät. es hat nicht funktioniert, und egal wie viele milliarden-programme aufgesetzt werden: es wird NICHT funktionieren! es mag immer ausnahmen geben, die sich nicht integrieren wollen, aber wir haben jetzt schon massive probleme mit türken in 3. oder 4. generation, wieso sollte es in zukunft anders sein?

mich stört extrem, dass überhaupt nicht mehr das thema rückführung auftaucht. die leute sind da, werden integriert und fertig. vielen dank...

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Re: Integration

Antwort von Joplin am 06.08.2016, 12:33 Uhr

Das sehe ich ganz genauso. Und wir müssen die Menschen gut unterbringen, Ihnen Bildung ermöglichen. Ihnen eine gute Perspektive geben.

Das ist für mich der Punkt zu sagen dass wir nicht mehrere Millionen Menschen aufnehmen können. Weil dies nicht mehr gewährleistet werden kann.

Wenn die Gesellschaft den Menschen diese Perspektiven bietet, ohne wenn und aber, dann kann und muss die Gesellschaft selbstverständlich erwarten, dass eine Integrationsleistung von den Flüchtlingen erbracht wird. Das bedeutet nicht vollkommene Assimilation. Das bedeutet aber Einhaltung der Gesetze und Anerkennung der Werte dieser Gesellschaft.

Das ist ein Geben und Nehmen. Die Gesellschaft ist aber auch in der Pflicht
.ich denke es reicht da nicht, die Menschen in Turnhallen zu setzen und von Ehrenamtlichen "Laien" betreuen zu lassen.

Das kann ja wohl nicht gut gehen. Oder?

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Re: Hast du jetzt Danyshope geschrieben oder mir?

Antwort von Lauch1 am 06.08.2016, 12:34 Uhr

OK, dann habe ich es eh richt verstanden:)

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Re: Integration

Antwort von Joplin am 06.08.2016, 12:40 Uhr

Also die Tatsache, dass zehntausende auf die Straße gehen um einen Despoten, der in seinem Land die Menschenrechte, die Meinungsfreiheit und die Demokratie abschafft, zuzujubeln, ist eine sehr gute Demonstration der Integrationsleistung der letzten vierzig Jahre.

Das ist keine Werbung für Multi Kulti.

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Re: Integration

Antwort von Lauch1 am 06.08.2016, 13:09 Uhr

Aber das manche Menschen sind hasserfüllt und rassistisch. Und nicht nur hier in D oder Ö sondern überall auf der Welt.

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Re: Integration

Antwort von luna8 am 06.08.2016, 14:29 Uhr

meine Kinder sind blond und blauäugig... 0,5 Palestina, 0,25 Griechich, 0,25 deutsch.

bestens integriert ins soziale Umfeld, obwohl sie Moslems sind. warum?

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zu viele menschen

Antwort von DecafLofat am 06.08.2016, 14:43 Uhr

verwechseln integration mit assimilation. und meckern dann rum, weil ihnen nicht gefällt was auf der anderen seite des zauns passiert.
so einfach ist das.

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griechisch

Antwort von luna8 am 06.08.2016, 14:43 Uhr

....natürlich.

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Re: zu viele menschen

Antwort von Lauch1 am 06.08.2016, 14:54 Uhr

Natürlich nicht. Es gibt doch jetzt durch den Demonstrationen in D und Ö das konkrete Beispiel. Das hat doch Nichts mit Verwechslung eines Begriffes zu tun.

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Re: zu viele menschen

Antwort von Puderzucker am 06.08.2016, 15:22 Uhr

Ich hoffe, du meinst nicht mich? Ich verlange von niemanden, dass er anfängt Schweinefleisch zu essen, Alkohol zu trinken, aufhört zu glauben an welchen Gott er will, Urlaub auf Malle macht oder Helene Fischer hört.

Meine bescheidene Forderung beschränkt sich auf die Sprache und die Akzeptanz und die Anpassung der gängigen Werte dieser Gesellschaft, wie beispielsweise die Gleichberechtigung der Frau. Dazu gehört für mich auch selbstverständlich der obligatorische Handschlag und ein Burkaverbot. Letzteres ist m.E. längst überfällig. Burkas sind in vielen islamischen Ländern und sogar in Mekka verboten und haben mit Islam nichts zu tun. Sie sind lediglich ein Werkzeug, um Frauen vom sozialen Leben fern zu halten und behindern so die Integration auf höchstem Niveau.

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Re: Integration

Antwort von Danyshope am 06.08.2016, 15:59 Uhr

Eben genau. Integration bedeutet für mich nicht das ich mich völlig unterwerfe, eigene Gepflogenheiten komplett vergesse. Es bedeutet für mich das man sich gegenseitig respektiert, genauso wie eben kulturelle Gepflogenheiten usw. Wer eine Frau Kopftuch tragen will, soll sie es machen dürfen genau wie andere einen Sari tragen oder eine bayrische Tracht. Ohne das es wo anstößig ist oder man darüber herzieht. Genauso wenig wie dann eben jemand verurteilt werden darf oder als Freiwild gilt der eben im Mini rumstolziert mit knappen Oberteil. Der äußere Rahmen ist das was das Gesetz hergibt und das gilt. Und evtl noch das Hausrecht des jeweiligen Hausbesitzers solange es eben nicht diskriminiert.

Integriert bedeutet, ich behandel jeden gleich, egal ob er Heinz heißt, Ali oder Nikolai. Ob er eine weiße Hautfarbe hat, eine braune oder meinetwegen grün-gelb gestreift. Und ja, es bedeutete für mich auch das auch Deutsche sich in die Gesellschaft integrieren müssen, nicht nur Ausländer. Jemand der meint sich immer außerhalb der Gesellschaft zu bewegen, ist eben nicht integriert, egal wo er geboren wurde oder welche Nationalität so jemand hat.

Was der Staat tun muss, er muss JEDEM die gleichen Chancen bieten. Ob und in wie weit derjenige diese dann nutzt, das muss jeder für sich selbst eben entscheiden. Und meines Wissens nach ist es so, das spätestens mit dem Klären des Aufenthaltsstatus das auch jeder hier in Deutschland kann. Wenn wer meint, er muss sich daran nicht halten, dann muss derjenige dann eben auch mit entsprechenden Konsequenzen leben, was eben auch bedeutet das man evtl einen schlechten Schulabschluß hat, einen schlechter bezahlten Job usw. Wie gesagt, völlig unabhängig davon wo geboren, wo aufgewachsen, welche Nationalität derjenige hat. Und wenn wer meint immer gegen geltendes recht verstoßen zu müssen, dann gehört so jemand eben entsprechen verurteilt und notfalls auch eingesperrt. Gleiches recht und eben auch Pflicht für alle.

Was jeder von UNS tun sollte ist eben das er offen auf andere Menschen zugeht, diese nicht vorverurteilt oder eben meint mit Scheuklappen durch das Leben gehen zu müssen. Noch weniger darf man sich eben darüber beschweren wenn man die gebotenen Möglichkeiten nicht nutzt. Man darf und sollte aber verlangen das man mit Respekt behandelt wird. was eben auch bedeutet das man nicht eine Absage bekommt nur weil man Ali heißt, das man nicht den Stempel "unterjocht" bekommt weil man Kopftuch trägt oder man gleich als Vergewaltiger eingestuft wird nur weil man aus Marokko kommt. Und wenn man meint nur deshalb einen Sonderstatus zu besitzen, weil man mal irgendwann in Deutschland geboren wurde, dann sollte man da recht schnell mal den Kopf gewaschen bekommen. Genauso wie jemand der eben meint nur wegen der Herkunft, Hautfarbe oder Religion jemanden unterschiedlich behandeln zu dürfen. Das darf man eben nicht!

Rechte welche meinen auf Kinder und Frauen einprügeln zu müssen, diese bespucken oder beschimpfen, sind für mich im übrigen nicht integriert, sie gehören in meinen Augen zum absoluten Abschaum. Und da ist es mir auch absolut egal welche Ausreden oder Ängste diese meinen vorschieben zu müssen um ihre Taten zu rechtfertigen. Dafür gibt es nämlich absolut keine Rechtfertigung.

Dinge wie Sprache, Feiertage einhalten usw sind für mich eher Nebensächlichkeiten. Weil so was kommt in der Regel nach und nach von alleine wenn man immer weiter mit einander "verwächst". Der eine lernt neues von der einen Seite, der andere eben von dem anderen. So wie hier in Deutschland eben Weihnachten genauso gefeiert wird wie von vielen anderen inzwischen auch Halloween oder eben der ein oder andere inzwischen beim Ramadan mitmacht.

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Re: du bringst jetzt was durcheinander....

Antwort von Danyshope am 06.08.2016, 16:05 Uhr

Und das ist eben falsch. Integration ist NIE einseitig, sondern sie muss von beiden Seiten gelebt werden. Das andere ist Toleranz und Respekt und das sollte eine Selbstverständlichkeit sein gegenüber anderen Menschen. Egal ob ich wo lebe, wo zu Besuch bin oder auch nur auf der Durchreise.

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Re: zu viele menschen

Antwort von Danyshope am 06.08.2016, 16:09 Uhr

Und das diese Menschen demonstrieren hat absolut gar nicht mal im Entferntesten was damit zu tun ob sie integriert sind oder nicht. Sie nutzen lediglich diese Möglichkeiten welche eine Demokratie ihnen bietet.

Wenn diese Leute dafür demonstrieren was in der Türkei passiert bzw passiert ist, dann sollen sie es. Ich kann es evtl nicht verstehen, aber ich kann es akzeptieren. Und eben respektieren das sie für ihre Meinung auf die Strasse gehen. genau eben wie die respektieren müssen das es nicht jeder verstehen kann.

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Re: Integration

Antwort von Puderzucker am 06.08.2016, 16:14 Uhr

Vieles davon unterschreibe ich sofort, bei vielem rollen sich mir die Zehennägel hoch. Vorallem, beim letzten Absatz: Dass die Sprache von alleine kommt...ähm, hat da einer den Knall nicht gehört? Es gibt in unserem Land eine Unmenge (!) von Migrationskindern der vierten Generation, für die man DAZ-Klassen (!) gründen musste. Und selbst nach ihrem Abschluss, können die kaum Deutsch... Nein, nichts, gar nichts kommt von alleine. Diese Einstellung war es übrigens, der wir die Parallelgesellschaften heute zu verdanken haben. Wir haben die Gastarbeiter sprachlich nie integriert. Schon mal eine DAZ-Klasse erlebt? In einem Arbeiterviertel gewohnt? Kann ich mir kaum vorstellen. Ich bin in einem groß geworden.

Die Naivität mancher Bio-Deutschen lässt mich echt laut lachen.

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Re: zu viele menschen

Antwort von Puderzucker am 06.08.2016, 16:16 Uhr

Dass geht doch jetzt am Thema komplett vorbei. Natürlich sollte jeder demonstrieren dürfen...theoretisch. Praktisch ist es ja nicht wirklich der Fall.

Die Frage ist aber, wie integriert kann jemand sein, der für einen Faschisten demonstriert? Unangetastet davon bleibt das Recht zu demonstrieren. Oder anders: AFD und Pegida dürfen auch demonstrieren, trotzdem findest du ihre Meinung (zurecht) scheiße und sprichst ihnen im Post unten ab, integriert zu sein. Du misst mit zweierlei Maß.

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Re: zu viele menschen

Antwort von Danyshope am 06.08.2016, 16:19 Uhr

Aha, meine Urgroßoma wurde also unterdrückt? Als geborene Deutsche. Selbst 1985 noch?

Sie war übrigens der Meinung, eine anständige Frau verlässt das Haus nicht ohne Kopftuch. Nur Nutten und leicht zu habendes Frauenvolk verzichtet darauf. Und ich kenne auch heute noch einige ältere Frauen welche der gleichen Meinung sind. Sie tragen es nicht mehr immer, eben weil es heute nicht mehr geboten ist, aber sie haben diese "Denkart" nie ganz abgelegt. Als unterdrückt sehen sie sich aber nicht.

Ein türkisches Ehepaar (waren auch Moslems) meinte im übrigen vor ein paar Jahren, ihr Sohn dürfte mit 23 Jahren oder so noch nicht alleine daheim bleiben. Das dürfte er erst, wenn er verheiratet wäre. Die Ehefrau würde dafür sorgen das er auch anständig bleibt. Hört sich nicht wirklich nach Unterdrückung an, oder? Die Frau meinte im übrigen auch, es mag sein das der Mann nach Außen hin das sagen hat, aber alles was Haushalt, Kind, Erziehung, Familie usw betrifft bestimmt sie. Notfalls auch über den Kopf des Mannes hinweg.

Nicht Kleidungen unterdrücken, sondern das was in den Köpfen der Menschen sitzt.

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Re: zu viele menschen

Antwort von Puderzucker am 06.08.2016, 16:23 Uhr

Du legst mir Worte in den Mund. Ich sagte Burka. Nicht Kopftuch. Lies bitte genauer.

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Re: zu viele menschen

Antwort von Danyshope am 06.08.2016, 16:24 Uhr

Nein, sie dürfen demonstrieren was sie mögen, selbst AfD und Rechte wie sie mögen. Aber demonstrieren bedeutet nicht das sie andere beleidigen, verprügeln oder bespucken dürfen.

Und ich mutmaße nicht darüber wie weit integriert jemand sein kann der für den aktuellen Zustand in der Türkei demonstriert. Das kann ich gar nicht, weil aktuell oft nicht mal die Frage geklärt ist für was genau diese Leute überhaupt demonstrieren. Demonstrieren sie wirklich für Erdogan und seiner derzeitigen Politik. Oder dafür das eben ein Putschversuch gegenüber eines gewählten Staatsoberhauptes vereitelt wurde.

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Re: Integration

Antwort von Danyshope am 06.08.2016, 16:30 Uhr

Wenn Kinder in der 4ten Generation noch nicht richtig deutsch sprechen können, dann waren ihre Eltern und Großeltern wohl schon nicht integriert. Und in der 4ten Generation noch von Migrationskindern zu sprechen, zeigt IMO auch recht genau wo der eigentliche Knackpunkt liegt. 4te Generation bedeutete wohl eher das es Deutsche sind die der eigenen Muttersprache nicht mächtig sind.

Wie kommst Du eigentlich auf die Idee das ich "Bio-Deutsche" bin - was immer das für dich ist?

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Re: zu viele menschen

Antwort von Lauch1 am 06.08.2016, 16:34 Uhr

Nein, sie missbrauchen die Demokratie für eine Regime. Und das ist nicht zu akzeptieren. Und wenn man das ausspricht, bekommt man Morddrohungen und wird unter Polizeischutz gestellt.
"Wer den Kopf erhebt, den schlagen wir ihn an" ist keine freie Meinungsäußerung und der faschistische Wolfsgruß auch nicht und das Zerstören von kurdischen Eigentum auch nicht.

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Re: zu viele menschen

Antwort von Lauch1 am 06.08.2016, 16:38 Uhr

Wenn die Afd für die Todesstrafe von Kritikern auf die Straße geht und Demonsteilnehner den Hitlergruß zeigen, ist das auch verboten. Kein Mensch hat hier das Recht so zu "demonstrieren", das läuft nicht unter freier Meinungsäußerung.

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Sag es, und wir töten, sag es und wir sterben!

Antwort von Lauch1 am 06.08.2016, 16:55 Uhr

"Uns wird ein wenig mulmig, wenn Erdogans Anhänger in Wien gut hörbar brüllen: „Sag es, und wir töten, sag es, und wir sterben!“ Komm, süße Meinungsfreiheit!"
http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/5060378/Erdogan-der-Westentaschendiktator

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Re: Integration

Antwort von Puderzucker am 06.08.2016, 18:02 Uhr

Ich nenne sie Migrationskinder, weil sich die Kinder, die ich unterrichtet habe, auch wenn sie in 4. Generation hier leben, fast einstimmig als türkisch, kurdisch oder was auch immer bezeichnet haben. Sie WOLLTEN nicht deutsch sein. Deutsche sind ekelig, musste ich mir anhören und erklären, dass die Deutschen nicht so rosafarbene Haut haben, weil sie Schwein essen. Du verkennst leider, wie weitreichend die Wurzel des Problems ist. Realitätsverweigerung ist eine recht häufige Problematik unserer Tage. Sie kommt meist von den Menschen, die am weitesten von dem Problem entfernt leben. Kaum jemand, der wirklich in der Gesellschaft, über die hier debattiert wird, gelebt hat, ist einer so optimistischen Meinung.

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Re: zu viele menschen

Antwort von Joplin am 06.08.2016, 19:19 Uhr

Das stimmt schon, wobei ich es auch unerträglich finde, dass Rechtsradikale ihre Parolen öffentlich kund Tun dürfen.

Es ist einfach schräg die Meinungsfreiheit dafür auszunutzen gegen die Meinungsfreiheit zu demonstrieren. Gegen die Menschenrechte zu demonstrieren. Das ist wirklich krass. In der Türkei gibt es keine Meinungsfreiheit mehr und die Menschenrechte werden auch stark beschnitten. Unr hier nutzt man die tolerante und offene Gesellschaft um genau das als super darzustellen......

Gilt auch für die Rechten, wohlgrmerkt. Schade dass unsere Offenheit derart mißbraucht wird.

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Re: zu viele menschen

Antwort von Joplin am 06.08.2016, 19:21 Uhr

Genau da wird mit zweierlei Maß gemessen. Bei den Rechten findet man das zurecht inakzeptabel.

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Re: puderzucker

Antwort von Joplin am 06.08.2016, 19:26 Uhr

Ich glaube ihr redet aneinander vorbei. Du meinst eine normale Integration mit Erlernen der Sprache, Teilhaben an der Gesellschaft, Akzeptanz und Einhaltung der Gesetze und Werte.

Danishope meint Du meinst vollkommene Assimilation. Das verlangt aber eigentlich niemand. Mir ist sogar das Kopftuch egal. Das sind verschiedene Definitionen von "Integration"

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Re: Integration

Antwort von kirshinka am 07.08.2016, 10:10 Uhr

Mein Vater kam als 5-jähriger nach Deutschland - und der biozusammensetzung ist er halb deutsch, halb xy und sah immer mehr nach xy aus. Meine Großmutter hat nie deutsch schreiben gelernt. Mein Vater hatte keinen Vater, dafür aber zwei Halbbrüder - die Flüchtlingslager eben und die Suche der Oma nach was weiß ich.
Meine Mutter wäre im Flüchtlingslager fast gestorben und hat lange Jahre als "Flüchtling" betitelt verbracht. Auch sie hatte keinen Vater (Nationalität wz), war aber blond und blauäugig.

Ich hab studiert - als erste in der Familie.

Und ich hab im Ausland gelebt - 8 Jahre an verschiedenen Orten - und immer nach 1 Jahr mehr einheimische Freunde dort als expats verschiedener Nationen.

Und ich habe hier mit türkischen Kindern gearbeitet - aus der zweiten und dritten Generation. Und muss leider sagen, dass da, wo es mit der Schule haperte, die Eltern auch keinen Wert drauf legten und z.T. mit ihre Söhnen überfordert waren!

Und ich sage aus all dieser Erfahrung raus jetzt mal: es ist eine Frage des Wollens! In allererster Linie ist es eine Frage des Wollens!
Alles andere sind faule Entschuldigungen!

Die Möglichkeiten sind da - der Zugang zur Bildung ist da (man vergleiche mal die Bedingungen der Flüchtlinge in Jordanien und Libanon und Türkei - wo sehr fest davon ausgegangen wird dass die wieder nach Syrien gehen, sobald der Krieg aus ist).

Es ist alles da - man muss es wahr nehmen!!!!!!!!

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"nicht wie Deutsche leben wollen" - bitte Definition?

Antwort von Laufente123 am 07.08.2016, 21:42 Uhr

Mhm
"nicht wie Deutsche leben wollen" - bitte Definition?

Auch wir Deutschen sind sehr vielfältig. Was ist denn typisch Deutsch?
Und wir sind doch stolz darauf, dass man hier leben kann wie man will solange man die Gesetze und Menschenrechte achtet.

Und was kann ich gegen schwarze bodenlange Kleidung bei Muslimas sagen, wenn ich es dem Grufti oder Punker oder oder oder... erlaube?
Was gegen Kopftücher, wenn es die alte Oma aus Niederbayern oder auch die alte Dame aus dem hohen Norden doch so gerne trägt um ihre LockenwicklerLocken zu schützen?

Und wir wundern uns doch oft über die gesetzlichen Bekleidungsregeln in anderen Ländern. Und manch einer will das am liebsten hier auch einführen. Wie kommt man denn auf so eine Idee?

Es redet sich so schnell.
Die sollen sich integrieren... aber was bedeutet das konkret?

Auch ein Niederbayer bekommt durchaus Stress in der Familie wenn er eine Norddeutsche heiraten will. Oder eine Akademikerin wenn sie mit einem LKW Fahrer zu Hause daher kommt. Und ist das OK? Aber wenn ein Türke seine deutsche Freundin vorstellt, und die Familie das unschön findet, dann ist das mangelnde Integration?

Also, WAS ist Integration? Wie kann man das dingfest machen?

Liebe Grüße
Laufente

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Re: "nicht wie Deutsche leben wollen" - bitte Definition?

Antwort von stjerne am 07.08.2016, 23:03 Uhr

Zwei Anmerkungen: Ich habe eine Mutter aus der neuen Klasse meiner Tochter kennengelernt, langer Mantel und Kopftuch, stört mich kein Stück. Aber ich bin ehrlich, eine Burka hätte mich gestört.
Und was Dein Beispiel mit der niederbayrischen Familie betrifft: Die spinnen dann doch wohl, da kannst Du doch nicht sagen, wenn die das dürfen, dürfen andere auch. Andersrum wird ein Schuh draus, Deine Niederbayern brauchen eine Schulung in Sachen Toleranz und Offenheit.

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Re: Integration

Antwort von kirshinka am 08.08.2016, 7:33 Uhr

Ach ja - und ich habe 2 Jahre in Jordanien gelebt und viel in der Region gearbeitet - und ich spreche arabisch.
Und aus der Zeit kann ich sagen - es ist - leider - auch immer eine Frage der sozialen Kultur, ob Bildungsangebote wahr genommen werden und wieviel Unterstützung aus dem Elternhaus dafür vorhanden ist. In Jordanien kann man wohl kaum von kulturellen Unterschieden im Land sprechen - von sozialen aber sehr wohl.
Und dort machen (fast) alle Ramadan (außer den 10% Christen).
War eine schöne Zeit dort.

Und deshalb:
When in Rome - do as the Romans do!
Und nicht: erwarte von den Römern, dass sie sich verhalten wie du!

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Laufente ---Integration, was meinen wir damit?

Antwort von DK-Ursel am 08.08.2016, 10:52 Uhr

An dem Thema beißen wir uns in den Mehrsprachenforen schon seit Jahren die Zähne aus.

Deine Beispiele sind gut.
Mag sein, die Niederbayern brauchen auch eine Nachschulung, aber dann doch bitte auch die Hessen,die Ossis, die Nordlichter --- oder glaubt Ihr, es sei dort besser?
Der Türke darf die Deutsche nicht heiraten - umgekehrt zucken aber auch viele.
Kennt jemand den Film "Rate mal, wer zum Mittagessen kommen?" mit Sidney Poitier und ich meine, Katherine Hepburn - uralt, leider immer noch sehr gültig.

In einem Lesekreisbuch regten sich die Damen über die ausländ. Familie auf, die das dän. Mädchen nicht akzeptieren wollte --- aber der Vater des dän. Mädchens wollte nur einen dän. Schwiegersohn für seine Firma - öh --- Romeo und Julia in modern?

Die Nachbarin, die der einen Frau in ich.-weiß.-nicht-mehr-in-welchem-Land hin und wieder mal enie in ihrem Land übliche Leckerei rüberbringt, ansonsten aber weder die Landessprache spricht noch Kleidungssitten befolgt oder sich mit den Einheimischen mischt:
Stört die derart, daß die integriert werden muß? Whatever that means?

Als ich heirherzog, war ich sehr unintegriert, weil ich das Angebot der Tagesmutter nicht annahm und meine kinder erstmal bei mir behielt.
Was habe ich mir da anhören dürfen, versteckt, aber auch direkt!
Und der junge Kurde mit eigenem kleinen Friseursalon, Kind in Institution, Frau im Sprachkursus und mit gebrochenem Dänisch, aber ohne dän. Bekannte und Freunde (weil die sich einfach nicht mit Ausländern abgeben) - ist er integriert?
Er wäre es sicher gerne mehr - und lebt doch "neben" der dänischen Gesellschaft, "verschlossene Türen".

Ja, was ist integriert - wie gesagt, daran beißen wir uns die Zähne aus.
Wenn sich hier welche beklagen, daß manche parallel zu ihnen leben,dann frage ich mich nach dem Einsatz, den sie selbst geleistet haben, auch nur einen mal mit statt neben sich leben zu lassen.
ich habe hier oft geredet, daß man nicht einfach nur sagen darf:
Morgen ist ... dies oder jenes Fest, komm doch einfach ins Versammlungshaus, schick dein Kind ...., macht doch mal mit... ---- nein, jemand, der neu hier ist und die Sprache nur bruchstückhaft kann, muß abgeholt werden.
Ja, das erfordert eben auch Einsatz von uns. Aber erstmal überhaupt Verständnis, ein bißchen den Versuch, sich in die Lage soeines neuen Menschen zu versetzen,d er natürlicherstmal vo nseinem eigenen Regelset ausgeht - er hat doch noch ken anderes! Woher auch?
Der Neue muß sich überwinden, muß bereit sein, auch Neues zu probieren und sich einzulassen.
Aber die Alten müssen auch die Türen aufschlagen, abholen, wo jemand ist und Mut machen - sonst ist jede Anstrengung der neuen vergeblich.
Könnt Ihr Euch überhaupt vorstellen, wieviel es für einen schüchternen, vielleicht introvertierten, der Sprache kaum mächtigen, die Sitten nicht kennenden und evtl .auch traumatisierten Menschen bedeutet, außenvor gelassen zu werden? Gesagt und gezeigt zu bekommen:
Mach mal, ist DEInE Verantwortung!
WIR haben ja Essen und Dach bereitgestellt, nu sieh zu...

In der Schule lassen wir neue Kinder nicht so stehen, nichtma l dän., die wissen,was sie erwartet udn die sich verständigen können!.
Ist es wirklich so schwer sich vorszustellen, wie Ihr Euch ohne die Sprache, ohne Kenntnis der Abläufe in der neuen Gesellschaft fühlen würdet, vor lauter Angst vielleicht sogar, etwas falsch zu machen, was nicht nur auf Euch, sondern auch auf die Gesamtheit der Flüchtlinge, Ausländer oder einzelner Gruppen darin zurückfällt?

Ich selber weiß jedenfalls noch, wie unsicher ich war, als mein KIGA-Kind erstmals zu einer Freundin zum Spielen eingeladen war und kein Anruf kam, wann ich es holen sollte..
Was hatte ich falsch verstanden?
Was war üblich in DK?
Wie mache ich es richtig?

Wieviel unsicherer ist das für Menschen, die ganz woanders herkommen!
Forderungen stellen ist leicht, und keine Frage, die Neuen müssen etwas leisten, um anzukommen!
Aber wir auch!
Und da hört die Diskussion dann leider immer sehr schnell auf - hier wie hierzulande.

Gruß Ursel, DK

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@DK-Ursel

Antwort von stjerne am 08.08.2016, 11:28 Uhr

Ich habe die Niederbayern zitiert, weil Laufente die anführt, nicht weil ich etwas gegen Niederbayern hätte.

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Re: Integration klappt bei einigen Menschen gut, bei anderen nicht so gut

Antwort von Steffi528 am 08.08.2016, 11:46 Uhr

es gibt auch "Biodeutsche", die nicht ins normale Arbeitsleben integrierbar sind. Andere, die alles mögliche versuchen und immer wieder durch das Netz fallen und wieder andere, die sich super gut in einen neuen Land zurechtfinden können. Für mich ist es wichtig, zu differenzieren. Ich kann nicht sagen, türken sind so, Spanier sind so, Syrer sind so, sondern es hängt von vielen Faktoren ab.
Und es gibt keine allgemeingültige Regel, wie Integration funktionieren kann.
Das sind alles Menschen, mit all der Bandbreite, die die Menschheit so mit sich bringt.
Auffallen tun die Leute, die sich mit der Integration aus welchen Gründen auch immer, sehr schwer tun. Die, die integriert sind, fallen nicht auf. Daher werden "Integrationsunwillige" deutlicher gesehen, als die Masse der Leute, die sich besser einbringen (auch biodeutsche "Arbeitsunwillige" werden stärker gesehen, als die Millionen Menschen, die morgens aufstehen und zur Arbeit gehen, es sei denn, man steht im frühmorgendlichen Stau, weil zu viele Leute gleichzeitig die Idee mit dem pünktlichen Arbeitsbeginn hatten ;-))

Die konsequente Anwendung von Recht und Gesetz ohne Ansehen auf Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe etcpp. wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung, da mit beiden Seiten der Medaille, keinen "Sonderstatus" für Zugewanderte und auch keine Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund. Und das ist schwer, weil die handelnden Menschen auch wieder nur Menschen sind, mit ihren Vorurteilen, Vorbehalte, persönlichen Erfahrungen, Schubladen. Auf allen Seiten...

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Re: Integration

Antwort von Steffi528 am 08.08.2016, 12:00 Uhr

Sprache ist das Wichtigste, denn nur so können wir "Biodeutschen" überhaupt verständlich machen, was wir meinen und erklären, was wir an unabdingbaren regeln und Gesetzen hier haben. Amtssprache ist deutsch. Ich erwarte zumindest B1 nach einem oder zwei Jahren. Von allen (was aber leider nicht immer so durchsetzbar ist, was aber an den örtlichen Bedingungen hängt)

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Re: Laufente ---Integration, was meinen wir damit?

Antwort von Danyshope am 08.08.2016, 18:37 Uhr

UNTERSCHREIB!!!!
Genau das meine ich eben auch. Wie ich schrieb, erfolgreiche Integration kann es nur dann geben wenn beide Seiten mitmachen.

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Re: @DK-Ursel - Stjerne

Antwort von DK-Ursel am 08.08.2016, 22:10 Uhr

hab ich auch nicht so gedacht/verstanden
ich meinte nur, man kann denn jedes Bundesland anführen!

Völlig einverstanden - Gruß Ursel, DK

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Re: @DK-Ursel - Stjerne

Antwort von stjerne am 08.08.2016, 22:38 Uhr

Nein, wir Bremer sind alle perfekt, uns kann man ausnehmen.

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