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Geschrieben von Tante Lisbeth am 23.01.2015, 18:55 Uhr

Hat jemand Erfahrung mit Schizophrenie im Freundeskreis?

Hallo!

ich habe eine Frage bezüglich oben genannter Krankheit. Eine alte Grundschulfreundin von mir (wir kennen uns seit der Einschulung, ganze 22 Jahre) ist kurz nachdem ich ins Ausland gezogen bin in eine psychiatrische Klinik zwangs -eingeliefert und (mit richterlicher Verfügung) -behandelt worden. Das kam sehr überraschend für mich, ich habe sie bis dato häufig und regelmäßig getroffen, ohne eventuelle "Vorzeichen" zu bemerken.

Ich weiß davon durch ihre Mutter, mit welcher ich in Kontakt stehe.
Nun ist diese Freundin heute entlassen worden (auf eigenen Wunsch). Sie soll nun selbständig die Medikamente nehmen, es geht ihr zur Zeit wieder viel besser.

Ich werde versuchen, sie einfach ganz normal und regelmäßig (wie sonst auch) zu kontaktieren, mit ihr zu skypen usw. Während des Klinikaufenthaltes war kein Kontakt möglich, somit werde ich erstmalig seitdem mit ihr sprechen bzw. erst einmal schreiben. Mir ist schon klar, sie ist die gleiche Person, die einfach vor kurzem eine Krankheit hatte, welche sie schlimmstenfalls von nun an begleitet.

Ich bin nun lediglich etwas verunsichert, inwiefern ich mit dieser akuten Psychose (mit Wahn), die sie hatte, umgehen soll. Direkt darauf ansprechen (sie weiß ja durch ihre Mutter, dass ich Bescheid weiß)? Wie gehe ich damit um, falls sie auch im Nachhinein keine wirkliche Krankheitseinsicht zeigt? Ihr widersprechen, oder lieber erst einmal zuhören, damit sie nicht abblockt? Ihre Mutter hat sie jeden Tag besucht und sich sehr um sie gekümmert - nun schrieb diese jedoch, dass ihre Tochter zur Zeit ihrer Person ablehnend gegenüber steht und sie hofft, dass wir Freunde sie einfach durch unsere Präsenz unterstützen.

Falls in diesem Bereich jemand Tipps hat oder Erfahrungen, ich freue mich über ein Feedback (gerne natürlich als Private Nachricht).

Danke!!

 
6 Antworten:

Re: Hat jemand Erfahrung mit Schizophrenie im Freundeskreis?

Antwort von Fredda am 23.01.2015, 19:01 Uhr

Ich würde sie natürlich am Telefon oder bei Skype fragen, wie es ihr geht. Wenn die Medikamente wirken (und Schizophrenie ist recht gut zu behandeln!), hat sie nun die Krankheitseinsicht. Wenn sie nicht groß drüber reden will, dann lass sie, es ist leider immer noch eine sehr stigmatisierende Diagnose.

Hier kannst du was recht Ausführliches lesen:

http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/schizophrenie_ersterkrankung.html

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Re: Hat jemand Erfahrung mit Schizophrenie im Freundeskreis?

Antwort von iriselle am 23.01.2015, 20:08 Uhr

Wenn deine Freundin gut mit Medis eingestellt ist wird sie krankheitseinsichtig sein.
Leider ist es in der Regel so, dass Menschen mit Schizophrenie nie wieder die Menschen sind die sie vor der Erkrankung waren. Die Medikamente haben Nebenwirkungen, die auch eine Wesensveränderung hervorrufen. Dennoch geht es keinesfalls ohne !
Natürlich solltest du genauso mit ihr umgehen wie früher.
In einem akuten Schub sollte man der betreffenden Person nicht widersprechen sie aber auch nicht in ihrem Wahn bestätigen.
Meine Schwester leidet seit 10 Jahren daran, leider wurde es immer schlimmer , sie war bereits 4 x in einer Klinik. Seit einem Jahr verweigert sie alle Medikamente, es ist nur noch ein nicht endender Albtraum...- für sie selbst und auch für uns Angehörige.
Viele Infos und auch Broschüren findest du im Netz.
VG

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Re: Hat jemand Erfahrung mit Schizophrenie im Freundeskreis?

Antwort von fsw am 23.01.2015, 20:18 Uhr

Sag ihr doch,du weißt Bescheid und wenn sie reden möchte,kann sie jederzeit zu dir kommen.Ansonsten würde ich sie erstmal nicht drängen zu reden.Na dann,viel Kraft für euch alle!

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Re: Hat jemand Erfahrung mit Schizophrenie im Freundeskreis?

Antwort von Seansmama am 23.01.2015, 20:48 Uhr

Ich hatte das 2x in meinem Bekanntenkreis, eine junge Frau, die Medizin studiert hat und die Tochter einer Arbeitskollegin.
Du solltest sie weiterhin wie immer behandeln, wenn es ihr gut geht, ist alles okay, wenn sie einen Schub hat, kann es schwierig werden, da kann man sich selber nur reintasten und versuchen damit klarzukommen.

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Danke!

Antwort von Tante Lisbeth am 23.01.2015, 21:28 Uhr

Ihr habt mir mit all euren Antworten bereits gut weiter geholfen und mich in meinem "Buchgefühl" auch bestätigt.

Ich werde auch noch nach und nach mehr darüber lesen - aber vor allem versuche ich erst einmal "da" zu sein.

Offenbar geht es ihr zur Zeit besser. Ich lasse es auch auf mich zukommen, frage erst einmal generell, wie es ihr geht usw.

Viele Grüße!

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Re: Hat jemand Erfahrung mit Schizophrenie im Freundeskreis?

Antwort von Betula am 24.01.2015, 8:50 Uhr

hey, ich bin in einer ähnlichen Situation. habe über Facebook eine alte Schulfreundin wieder getroffen, 17 Jahre keinen Kontakt. Wir schrieben. Sie hat eine Psychose, wobei das glaube ich ein Oberbegriff für alles mögliche ist.Sie nimmt Medikamente, ist in Behandlung, lebt in einer Wohngruppe für psychisch Kranke. Jetzt möchte sie mich gerne treffen. sie hat wenig Freunde wegen der Krankheit. Wir wollen Kaffee trinken gehen. ein wenig Angst habe ich aber, weil ich überhaupt nicht weiß, was mich erwarten könnte. Sie erzählte von schlimmen Panikattacken. Ich wüsste nicht wie ich reagieren soll.Allerdings nimmt sie ja Medikamente und wahrscheinlich wird es einfach ein gemütlicher Nachmittag. Liebe Grüße

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