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Geschrieben von magistra am 20.07.2016, 9:57 Uhr

Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Ich lese hier immer mit, schreibe aber kaum. Die Diskussion unten bereitet mir Unbehagen. Nein, Verharmlosen ist nicht gut, aber das Gegenteil ist auch ätzend und man kann manchmal kaum etwas dagegen tun.
Der folgende Fall ist leicht verfremdet, denn es ist inzwischen tatsächlich Polizei und Presse involviert. Die Fakten stimmen aber alle...

Meine Klasse ist derzeit wegen Umbaumaßnahmen in unserem Klassenzimmer in einer anderen Schule untergebracht, in der Flüchtlinge unterrichtet werden. Meine Schüler sind ca 13 Jahre alt, die Flüchtlinge 16-25 Jahre alt. Es gibt unterschiedliche Pausenzeiten, unterschiedliche Unterrichtszeiten, also eigentlich keine Möglichkeit der Begegnung. Ich habe mit einigen der Flüchtlinge gesprochen. Sie sind sehr froh über diese Möglichkeit, hier Deutsch zu lernen. Ausnahmslos grüßen sie mich höflich.
Vor einigen Tagen ist es zu irgendeiner Art Vorfall auf dem Flur gekommen. Anscheinend waren mehrere meiner Mädchen auf dem Rückweg vom Klo und ein paar Jungen aus den Flüchtlingsklassen haben sie angeschaut, evtl. wurde gegrinst. Die Mädchen waren wohl unsicher, kamen aber kichernd in die Klasse zurück und erzählten davon.
Ich selbst war an diesem Tag - LEIDER - nicht da. Die betreffende Kollegin fand den "Vorfall" so unwichtig, dass sie mich nicht informiert hat. Nach zwei Tagen meldeten sich besorgte Eltern und meinten, es hätte einen Übergriff gegeben. Inzwischen war nicht einmal mehr feststellbar, welche unserer Mädchen es gewesen sind. Dennoch gaben wir die Anweisung, nur noch zu zweit aufs Klo zu gehen (war ohnehin vorher schon so), informierten die dortige Schulleitung, die ihre Schüler noch einmal anwies, dass es zu keinen Begegnungen kommen soll (was an sich schon schade ist...).
Okay, ich versuchte noch einmal, herauszufinden, was eigentlich passiert ist, aber kein Kind aus meiner Klasse konnte sich richtig erinnern. Sie meinten, da seien Flüchtlinge oben gewesen, aber mehr nicht.
Eltern haben mich informiert, es hätte "Übergriffe" gegeben, wussten aber nicht, gegen wen. Als ich meinte, es hätte definitiv keine Übergriffe gegeben, kam: "Ja, weil durch weitere Hinzukommende die Betreffenden daran gehindert wurden."
Ich fühle mich extrem hilflos, da mir vorgeworfen wird, ich würde die Dinge verharmlosen. Die Eltern wissen auch nicht, um welches Kind meiner Klasse - und da ist nur meine Klasse! - es gehen soll.
Inzwischen habe ich Anrufe von der Presse und von der Polizei, wobei dir noch am vernünftigsten ist.
Ich verstehe nicht, wie so etwas in dieser Weise eskalieren kann. Zwei meiner Mädchen haben jetzt zwei Tage gefehlt, da die Eltern es nicht riskieren wollen, ihre Mädchen in diese Schule zu schicken, in der es zu Übergriffen kommt. Ih kämpfe gegen Gespenster...
Deswegen sind die Dinge derzeit so schwierig! Es ist so viel Hysterie im Spiel!

 
27 Antworten:

Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von Holzkohle am 20.07.2016, 10:11 Uhr

wenn es nur um DEINE Klasse geht und die Mädels aus DEINER Klasse kommen, werden doch DIESE sich am Besten erinnern können, was passiert ist. Dass sich jetzt auf einmal keiner mehr erinnert oder erinnern möchte, KANN daran liegen, dass der Vorfall zuhause entweder anders erzählt oder richtig erzählt aber von den Eltern falsch aufgenommen wurde. Und von den Eltern jetzt hochgebauscht wird als sexuelle Belästigung, was u.U. nur ein "hi" oder sonstwas war.
Du kennst doch jetzt die betreffenden Eltern - dann setz Dich mit denen und den Mädels hin und halte ein ernstes Gespräch über den Ernst der Lage!

Interessant ist auch, dass auf einmal die Presse praktisch vor der Tür steht. Wo kommt die auf einmal her?

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von Murmeltiermama am 20.07.2016, 10:15 Uhr

Naja, die Presse wird es wohl von den Eltern erfahren haben. Verantwortungslos finde ich dass, denn egal ob es nun einen ernsthaften Vorfall gegeben hat oder nicht, den (echten oder vermeintlichen) Opfern tut man damit sicher keinen Gefallen. Aber da denken einige Eltern offenbar in ihrer Verblendung nicht von der Tapete bis zur Wand.

Wer glaubt, von einer Straftat erfahren zu haben, der geht zur Polizei. Wer nur Gerüchte hört, der macht sich vorher ein Bild, was überhaupt passiert ist. So einfach könnte das sein.

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von Alexxandra am 20.07.2016, 10:19 Uhr

vielleicht war es auch umgekehrt, erst Polizei, dann wurde die Presse von der Polizei informiert.

Ich finde es immer schwierig etwas zu beurteilen, die AP war ja an diesem Tag auch nicht da.

Es gibt Übergriffe von Flüchtlingen auf Schülerinnen, es gibt auch junge Frauen, die Übergriffe erfinden und es gibt natürlich auch Situationen, wo etwas aufgebauscht wird. Hier wird das niemand ohne alle Fakten klären können.

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von krokodilchen am 20.07.2016, 10:21 Uhr

Tja, schwierig. Die Mädels müssen reden. Es ist nun einmal beides möglich, Belästigung und Aufbauschen. Wenn Du nicht da warst, kannst Du doch am wenigsten wissen, was stimmt...ich würde mich da an Deiner Stelle sehr bedeckt halten und keine Partei ergreifen.
Ich denke mal, solche Vorfälle wird es noch massenhaft geben. Sowohl echte, und auch die Falschaussagen von denen, die die Flüchtlingen eben nicht in der Nähe ihrer Kinder haben wollen.

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von Cojote am 20.07.2016, 10:21 Uhr

Das klingt mir mehr danach das die Mädels sich wichtig machen wollten.
Es kann ja nicht mal wieder gegeben werden was genau war.

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von Feuerpferdchen am 20.07.2016, 10:21 Uhr

der Presse würde ich sagen, dass ich keine Erlaubnis habe, Fragen zu beantworten, außerdem warst Du an diesem bestimmten Tag nicht im Dienst. Punkt. Das kann man auch 1000x wiederholen. Der Polizei kannst Du ja auch nicht viel mehr beantworten. Die sollen sich an die Schulleitung wenden, die Schulleitung wird ja wissen, um welches Kind es geht.

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von Mehtab am 20.07.2016, 10:23 Uhr

Hallo magistra,

ich würde die Flucht nach vorn antreten, einen Elternabend ansetzen und gleich die Polizei dazubestellen, damit die Eltern die Übergriffe anzeigen können. Dann wird sich schnell die Streu vom Weizen trennen. Wenn dann am Elternabend und auch sonst nichts Konkretes kommt, dann würde ich das Fernbleiben vom Unterricht nicht mehr hinnehmen. Die Eltern könnten dann am Elternabend durch die Polizei auch auf die Konsequenzen des Vortäuschens einer Straftat oder der üblen Nachrede aufgeklärt werden, und du könntest darauf hinweisen, dass du das unerlaubte Fernbleiben vom Unterricht in Zukunft nicht mehr hinnehmen wirst.

Ich denke, du musst schon etwas machen, denn so geht das auch nicht weiter.

Viel Erfolg

Mehtab

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von 3boys am 20.07.2016, 10:33 Uhr

So sehe ich das auch.

In der Klasse meines Sohnes wurde das auch so gemacht. Elternabend mit der Polizei. Es ging zwar nicht um Flüchtlinge, sondern um einen sexuellen Übergriff.
Andere Eltern ließen ihre Mädels zu Hause, weil der "vorbestrafte Junge" noch zur Schule ging. Damit waren einige Eltern nicht einverstanden.
Letztendlich kam heraus, dass das Mädchen gelogen hat.
Sie bekam zu Hause wohl nicht genug Aufmerksamkeit.
Nur so als einen kleinen Erfahrungsbericht.

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von krokodilchen am 20.07.2016, 10:36 Uhr

Naja, aber angezeigt wurde ja wohl schon, wenn die Polizei schon informiert ist.
Wie ist das denn eigentlich, darf man die Kinder in so einem Fall zuhause lassen?
Wegen der Schulpflicht? Hatten wir zum Glück noch nie (wenn zuhause, dann wirklich krank), aber ich fände das interessant zu wissen (kann ja auch irgendwas anderes sein, was man als Eltern unzumutbar findet, ich frage prinzipiell).

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von magistra am 20.07.2016, 10:37 Uhr

Natürlich spreche ich nicht mit der Presse, und hier sind auch die Eltern sehr vernünftig und tun das anscheinend nicht.
Fakt ist, dass keines der Mädchen aus meiner Klasse sagt, es wäre irgendwas gewesen, außer dass eben Jungs vor dem Klassenzimmer gewesen seien. Natürlich gibt kein Mädchen zu, dass es seinen Eltern etwas Falsches erzählt hat. Das ist mir klar, und das ist auch im Alter der Mädchen begründet. Ich werde morgen noch einmal mit der Klasse sprechen.
Ich habe bereits eine Rundmail an alle Eltern geschrieben Ein Elternabend - auch in Anwesenheit der Polizei - kommt mir einfach so mit Kanonen auf Spatzen geschossen vor.
Die Eltern, die so ausflippen, bestehen darauf, dass etwas war, sagen aber auch, dass es nicht ihre Töchter waren, die betroffen sind, sagen aber nicht, wer es gewesen sein soll. Werfen aber unserer Schule Verharmlosung vor und sagen, es solle sofort eine andere Klasse hier untergebracht werden (also ein Tausch, sodass wir wieder an unserer Schule sind und eine andere Klasse bei den Flüchtlingen).
Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass einfach gar nichts war, außer dass ein paar der Flüchtlingsjungs neugierig auf die Mädchen waren und sie eben angegrinst haben.

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@krokodilchen

Antwort von magistra am 20.07.2016, 10:39 Uhr

Nein, es gab keine Anzeige. Die Polizei ist in Form unserer Jugendbeamten von unserer Schulleitung eingeschaltet worden, mit denen wir als Schule sehr guten Kontakt haben.
Und, nein, natürlich darf man nicht zuhause bleiben, aber die Eltern schreiben dann eben eine Entschuldigung wegen "Kreislauf". Ab drei Tagen braucht man eine Bescheinigung vom Arzt.

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Wieso musst du dich darum kümmern?

Antwort von Alhambra am 20.07.2016, 10:59 Uhr

Also wenn Polizei und Presse schon involviert ist, wäre es doch die Sache der Schulleitung und der anwesenden Lehrerin, die Angelegenheit so schnell wie möglich zu klären und nicht du, die wegen Abwesenheit außen vorsteht.

Du warst nicht da und bist "nur" als Klassenlehrerin "betroffen", kannst aber zur Aufklärung überhaupt nicht beitragen.

Zudem müssen die betreffenden Schülerinnen ins Gebet genommen werden, damit denen klar ist, was sie losgetreten haben, sofern es nur ein harmloses Grinsen, was du lediglich vom hören-sagen weißt, gewesen sein soll.

Wende dich an die Schulleitung. Auch wir hier können nur deine persönliche Wahrnehmung interpretieren, was auch nicht weiterhilft.

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht @magistra

Antwort von Bookworm am 20.07.2016, 11:04 Uhr

Wahnsinn. Das kommt davon, wenn die Erwachsenen sich einmischen.

@magistra: Was sagt denn Deine SChulleitung?

Die Idee einen andere Klasse dorthin zu schicken finde ich typisch. Jedes Elternpaar denkt nur an sich und sein Kind.

Kann man nicht mal irgendwas Gemeinsames organisieren mit den beiden Klassen? Um die Ängste wegzunehmen? Oder geht das nur noch 2 Wochen und nach den Ferien ist es eh alles ganz anders?

Ich finde es super, wie Du Dich bemühst "den Ball flach zu halten".

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von krokodilchen am 20.07.2016, 11:06 Uhr

Also dann sollen die Eltern, die ja was wissen, aber nichts sagen, gefälligst zur Polizei gehen. Das ist ja wohl Stuss und eher Kindergarten- wenn sie was wissen, sollen sie reden- und das würde ich ihnen ganz klar kommunizieren.
Sie können ja jetzt nicht erwarten, das aufgrund irgendwelcher Gerüchte die Flüchtlingsklasse abgeschafft wird- vielleicht hoffen sie das.
So schwer wird der Übergriff, wenn überhaupt stattgefunden, ja nicht gewesen sein, das man dem Opfer eine Aussage nicht zumuten könnte.
Tja, mag sein, das die Jungs sie nur angegrinst haben- und das bei den Eltern auch da alle Alarmglocken schrillen- aber so wie es läuft, geht´s ja nicht weiter-
das passiert doch nächste Woche wieder. Und was ist erst los, wenn die pubertierenden Mädels anfangen die Flüchtlingsjungs toll zu finden?

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von Murmeltiermama am 20.07.2016, 11:06 Uhr

Die Polizei gibt nur Berichte an die Presse von echten Ermittlungsergebnissen und keine Gerüchte. Halte ich also für sehr unwahrscheinlich.

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Re: Wieso musst du dich darum kümmern?

Antwort von Joplin am 20.07.2016, 11:16 Uhr

Ich verstehe jetzt nicht, wie ein "Grinsen" als Übergriff gewertet werden kann. Eigentlich müssten die Eltern, die jetzt Stimmung machen, zu einem Gespräch eingeladen werden. Wahrscheinlich stacheln sie sich gegenseitig auf. Es spielen wohl Ängste um ihre Töchter eine Rolle. Aber es ist auch eine Straftat, jemanden zu Unrecht zu beschuldigen.

Wenn die Mädchen sagen es war nichts dann war da nichts. Aber wenn ein solches Gerücht erst in der Welt ist, haben die Leute ein ungutes Gefühl und dann zählen Fakten nicht mehr.

Die Idee mit dem Elternabend ist gut. Sonst brodelt das unterschwellig weiter.Ich denke jetzt gerade daran wie in Mainz Erzieher beschuldigt wurden, sexuelle Ubergriffe von Kindern auf andere Kinder geduldet zu hsben. Eine Mutter, die in ihrer Kindheit selber soetwas erlebt hatte, Stachelte andere Eltern auf. Die Kinder wurden mit Suggestivfragen unter Druck gesetzt (
Waren ja noch kleiner) und die Erzieher wurden entlassen. Deren Leben war zerstört. Und es war nichts dran. Das war eine Form der Paranoia. Eine ganz tragische Geschichte. Daran muss ich jetzt gerade denken. Die Presse hatte sich damals auch auf den Fall gestürzt wie die Aasgeier.
Schwierig....

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von Murmeltiermama am 20.07.2016, 11:20 Uhr

Also ich finde die Idee mit dem Elternabend gut. Denn die Anschuldigungen sind eben keine "Spatzen". Immerhin lassen die Eltern ihre Kinder zu Hause. Im schlimmsten Fall lernen die Mädels aus der Geschichte, dass man mit sowas Aufmerksamkeit bekommt, ohne dass es aufgeklärt wird und Folgen hat. Oder es ist doch etwas dran und das Gespräch ergibt neue Erkenntnissen.

Vielleicht ist auch statt eines Elternabends ein Elterngespräch mit den Eltern sinnvoll, die angebliche Vorfälle behaupten. Mit den Kindern ja sowieso, aber das machst Du ja schon.

Eine gute Gelegenheit übrigens, mit den Kindern mal das (Sexual)Strafrecht zu thematisieren, um klar zu machen, dass dieses die wirklichen Opfer nur schützen kann, wenn keine falschen Anschuldigungen in die Welt gesetzt werden. Und natürlich kann man die Kinder trotzdem bestärken, komische Vorfälle mit Eltern oder Lehrern zu besprechen. Mit 13 dürften sie zumindest ein Gefühl für das Problem entwickeln können.

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von krokodilchen am 20.07.2016, 11:29 Uhr

Vielleicht könnte man den Eltern auch ein vertrauliches Gespräch mit der Schulleitung oder mit Dir und der Schulleitung anbieten? Ich habe immer die Erfahrung gemacht, das sich in Gruppen, wie auch Elternabenden, nur ganz wenige äußern. Zu heiklen Themen sind es noch weniger. Man kann, aber genau aufgrund dieses Effektes die Leute quasi "ruhig stellen"...wenn man das will.
Zur wirklichen Klärung fände ich meinen Ansatz besser.

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Re: Wieso musst du dich darum kümmern?

Antwort von Häsle am 20.07.2016, 11:40 Uhr

Ich denke auch, dass ihr um einen Elternabend nicht herum kommen werdet. Mit der Schulleitung, der Lehrkraft, die an jenem Tag vor Ort war (und bezeugen kann, dass die Mädels kichernd zurück kamen, nicht verängstigt o.ä.), den Schülern und dem Jugendbeamten, der auch mal die Rechtslage erläutern kann. Grinsen ist ja definitiv keine Straftat.

Falls ihr das so nicht in den Griff bekommt, würde ich es praktisch angehen. Einen Teil der großen Pause als Toilettenpause deklarieren. Meinetwegen noch eine kleine Pause dazu als Toilettenpause einführen. Damit sollten Kinder in dem Alter zurecht kommen. Dann läuft keiner mehr ohne Aufsicht herum, was den Eltern entgegenkommen sollte.

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von Shanalou am 20.07.2016, 12:08 Uhr

Das war ziemlich sicher so. Die Eltern an unserer Schule neigen auch zu Hysterie. Neulich stand die Kripo auf dem Hof, weil scheinbar auf die Schule geschossen worden wäre. Ursache dafür war eine kaputte Glastür, die beim Schulfest, wahrscheinlich durch einen Tisch, beschädigt wurde und ein nicht identifizierbares Plastikteil das daneben lag. Aber man ruft ja nicht in der Schule an und fragt nach, sondern informiert die Polizei! Völlig bescheuert.

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Re: Wieso musst du dich darum kümmern?

Antwort von magistra am 20.07.2016, 12:11 Uhr

Kümmern muss ich mich, da die Kollegin, die zum betreffenden Zeitpunkt drin war, die Klasse nicht gut kennt und sich komplett heraushält. Ich bin eben die Klassenleitung und das seit drei Jahren, d.h. eigentlich habe ich einen guten Draht zu den Eltern...
Unsere Schulleitung ist konstruktiv und federt eh schon Einiges ab.
Ihr habt schon recht, wahrscheinlich muss der Elternabend sein. Ich telefoniere nachher mal mit der Schulleitung. Es ist eben so nervig, denn hier herrscht ja eh Schuljahresendstimmung: Wir sind oft auf Exkursionen, und damit eh nicht im Gebäude, es sind genau noch 7 Schultage und danach ist die Baumaßnahme eh gegessen...

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Re: Wieso musst du dich darum kümmern?

Antwort von Petra28 am 20.07.2016, 12:35 Uhr

Aber wann soll denn dann der Elternabend stattfinden? So kurzfristig vor den Ferien? Das ist wirklich denkbar nervig...

Übrigens: an der Schule meiner Kinder sind die Flüchtlingsklassen extra im Hauptgebäude untergebracht worden, damit sich ein Kontakt entwickeln kann. Zwar sind die Kinder jünger (10 bis 17), aber die Lehrer vermuten, dass da auch der eine oder andere ältere dabei ist. Die Flüchtlingsunterkunft grenzt direkt an die Schule. Läuft alles ganz unproblematisch.

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - ein Erfahrungsbericht

Antwort von 2auseinemholz am 20.07.2016, 14:57 Uhr

Hallo!

Wenn die Polizei sich schon bei Dir meldet, dann kannst Du mit denen auch reden und erläutern, dass die Situation eskaliert. Es ist in keinem Interesse, und auch nicht in dem der Polizei, dass es chaotisch wird.

Ich würde in Absprache mit der Polizei einen Elternbrief schreiben, aus dem hervorgeht, dass 1. die Polizei die Sache ernst nimmt und 2. erste Vorermittlungen nichts gebracht hätten: es konnten keine Opfer und auch keine unbeteiligte Zeugen einer Straftat ausgemacht werden.
Die Polizei ist jederzeit bereit Strafanzeigen entgegen zu nehmen und ggf. Ermittlungen einzuleiten.

Und wenn ich ganz böse wäre würde ich noch dazu schreiben, dass Falschaussage und Verleumdung ebenfalls einen Straftatbestand darstellen.

Einen Elternabend würde ich dafür ganz bewusst nicht organisieren um irgendwem womöglich einen Bühne zu geben, der dann Naivlinge findet, die mitgezogen werden. Die Eltern die weniger besorgt wären würde auf SO einen Elternabend erst gar nicht erscheinen und die die mal Luft ablassen müssen haben ein Forum!

LG, 2.

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es ist toll wie du dich bemühst! Aber wenn es sich alles schon so hoch

Antwort von Marianna81 am 20.07.2016, 17:47 Uhr

geschaukelt hat weiss ich nicht ob es bei den Eltern ankommt das da nichts war. Auch wenn der Elternabend statt findet.

Wie es so eskalieren konnte? Hängt stark davon ab wie es die betroffenen Mädchen empfunden haben und wie sie es erzählt haben.

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Re: es ist toll wie du dich bemühst! Aber wenn es sich alles schon so hoch

Antwort von Joplin am 20.07.2016, 18:01 Uhr

Wäre es vielleicht eine gute Idee, einen Eltetnbrief herauszugeben, der beschreibt dass es keinen Vorfall gegeben hat, dass die Polizei involviert war und sich die Anschuldigungen als falsch heraus gestellt haben.

Natürlich etwas besser formuliert. Ihr wisst was ich meine.

Denn kurz vor den Sommerferien ist ein Elternabend vielleicht wirklich nicht so gut.

Andererseits geht es ja darum, dass sich die aufgeregten Eltern äußern können. Die konnte man ja extra einladen. Für alle anderen Eltern, die das wahrscheinlich am Rande mitbekommen haben, würde vielleicht ein Brief reichen?

Liebe Grüße

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Re: Eskalation eines Vorfalls, der keiner war - @ 2auseinemholz - Gute Idee!!

Antwort von Bookworm am 20.07.2016, 19:19 Uhr

owt

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@magistra

Antwort von Carmar am 21.07.2016, 22:28 Uhr

Eine Bescheinigung vom Arzt kann die Schule erst für Schüler ab 16 Jahren verlangen. Davor reicht die Aussage (das Entschuldigungsschreiben) der Eltern.

Aussage der Sekretärin, der Lehrerin und des Kinderarztes hier. Ich dachte, ich müsste eine Bescheinigung des Arztes abliefern, weil mein Kind (10 Jahre alt) länger als 3 Tage krank war. Nein, brauchte ich nicht. Erst ab 16 Jahre war die Aussage.

NRW (ich glaube nicht, dass es von Bundesland abhängt, aber vielleicht handhaben es Privatschulen anders?)

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