Geschrieben von mausebär2011 am 10.02.2017, 22:51 Uhr |
Entscheidungshilfe - Mehr Brutto aber weniger Netto
Hallo,
ich brauche mal eine Entscheidungshilfe.
Es geht um ein Angebot von meinem Chef.
Er möchte mein Gehalt erhöhen, dafür streicht er mir Zulagen.
Ich soll dann quasi das was von den Zulagen bezahlt wurde vom höheren Gehalt zahlen.
Um das mal verständlicher zu machen nenne ich mal fiktive Summen. Macht es hoffentlich verständlicher, denn ich weiss nicht wie ich mich ausdrücken soll.
Vorweg: zur Zeit ist es so das mein Chef die Steuer/Versicherung und 1 Tankfüllung pro Monat für mein Auto zahlt.
Angenommen ich bekomme 1000euro Brutto + er zahlt eben fürs Auto.
Dann habe ich (ungefähr, keine Ahnung wie genau diese Onlinerechner sind) 675euro netto Gehalt.
Steuer und Versicherung kostet auf den Monat umgerechnet zusammen 140euro. Tanken +- 75euro/mtl.
Nun will er die Zulagen eben gerne reduzieren und mir statt 1000euro brutto nun zb. 1400euro Brutto zahlen.
Dafür zahlt er mir dann aber nicht mehr was fürs Auto, das zahle ich dann in Zukunft alles selber. Aufgrund der Gehaltserhöhung müsste ich dann auf Steuerklasse 4 wechseln (aktuell 5) damit nicht ordentlich was flöten geht.
Bei 1400euro Brutto kommt man laut Rechner auf 1054euro netto.
Wenn ich mir nun ausrechne was wir jetzt mtl. haben und mir ausrechne was wir nach der Gehaltserhöhung haben dann komme ich auf ein minus von 36euro mtl. (wenn ich alle Einkünfte, also auch meinen Mann + Kindergeld mitrechne)
Klar, 36euro sind nicht die Welt und mehr Gehalt bedeutet ja auch mehr Rente.
Aber mir wurde im letzten Jahr schon eine Zulage gestrichen weshalb ich jetzt schon seit Oktober 30euro mehrausgaben habe.
Dazu dann ab Sommer (soll ab Juli so sein) nochmal die 36euro, dann sind wir schon bei 66euro weniger im Monat.
Wir nagen zwar nicht am Hungertuch, ich könnte drauf verzichten. Abr ich habs auch nicht so dicke das ich drauf verzichten WILL.
Wir ziehen grade um weil uns diese Wohnung zu teuer ist und eben nie genug übrig bleibt, das ist daher schon etwas blöd.
Andererseits freue ich mich natürlich über mehr Rente. Ich habe erst sehr spät angefangen zu Arbeiten, im Vergleich zu gleichaltrigen fehlen mir da gut 4Jahre.
Daher ist das natürlich ne tolle Sache mehr in die Rente zu investieren.
Aber deshalb nun jeden Monat auf 66euro verzichten? Das ist fast unser Wöchentliches Einkaufsbudget (80euro)....
Naja.... die Vernunft sagt mir: Machen! Mehr Rente ist suuuuper!
Aber mein Bauch flüstert mir immer wieder zu dass das keine gute Idee ist....
Was meint ihr?
Ich sollte das Angebot annehmen oder?
Re: Entscheidungshilfe - Mehr Brutto aber weniger Netto
Antwort von mama.frosch am 10.02.2017, 22:59 Uhr
In Rechnung 1 kommst du auf 890€ im Monat, bei Rechnung 2 auf 1054€, wieso hast du dann weniger ?
Re: Entscheidungshilfe - Mehr Brutto aber weniger Netto
Antwort von mausebär2011 am 10.02.2017, 23:14 Uhr
Weil mein Mann ja weniger bekommt. Er hat jetzt Steuerklasse 3.
Wenn ich auf 4 welchseln muss, muss er dann ja auch.
Somit hat er weniger Netto.
Deshalb schrieb ich ja extra dazu, zitat " ... (wenn ich alle Einkünfte, also auch meinen Mann + Kindergeld mitrechne)...)
Geht ja nicht nur um mich. Sondern um ALLE Einkünfte.
Ich bekomme also mehr Netto, mein Mann aber weniger.
Letztendlich haben wir dadurch eben 36euro weniger.
Nachtrag
Antwort von mausebär2011 am 10.02.2017, 23:15 Uhr
Ist letztendlich aber auch egal.
Habs halt nur schlecht erklärt.
Fakt ist und bleibt aber das wir hinterher jeden Monat 36euro weniger Netto haben.
Re: Nachtrag
Antwort von mama.frosch am 10.02.2017, 23:19 Uhr
hm, dan hilft dann vermutlich nur die abwägung ob dir die rente wichtiger ist oder das einkommen jetzt.
ist beim chef evtl. noch etwas verhandlungsspielraum nah oben drin?
Re: Nachtrag
Antwort von mausebär2011 am 10.02.2017, 23:31 Uhr
Nein leider nicht. Das war nämlich auch mein erster Gedanke.
Aber er meinte er hat seine Obergrenze, das wäre eben Summe X und drüber würde er nicht gehen.
Hab ihm das auch schon gesagt das es für mich ein Minus Geschäft ist, er hat da auch verständnis für. Gibt aber eben auch zu bedenken das meine Rente halt steigt.
Ich habe mal mit meinem richtigen gehalt in diesem Rechner geschaut. laut dem würde ich gut 2/3 von dem was ich jetzt schon einzahle, mehr einzahlen. Ist ja eigentlich nicht verkehrt.
Aber ich naja, von der Rente erlebe ich vielleicht 13Jahre wenn ich Glück habe. Bis zur Rente habe ich aber noch 38Jahre.
Ach... ich weiss es nicht.
Eigentlich habe ich ja noch bis Juni Zeit da es erst ab Juli losgehen soll.
Aber er hat mir das Angebot schon im Dezember gemacht und fragt mich nun alle paar Wochen danach.
uns ganzheitlich betrachtet ?
Antwort von Ellert am 10.02.2017, 23:51 Uhr
huhu
wenn Du die Fahrwege bei der Steuer wieder absetzt
kommt es dan nicht wieder null auf null raus ?
Wenn er es bezahlt hat hattest Du da ja nie Kosten zum Absetzen oder ?
Ist die Steuer fürs Auto so teuer im Monat ?
dagmar
Re: Nachtrag
Antwort von Danyshope am 11.02.2017, 0:24 Uhr
Ob einer von euch 3, der andere 5 hat oder ihr beide 4 dürfte eigentlich über das Jahr gesehen egal sein. Weil ihr über die jährliche Steuererklärung den Ausgleich macht und damit wieder das ganze glatt macht. Ist halt nur die Frage, jeden Monat etwas mehr Geld oder einmal im Jahr die Zahlung.
Re: Entscheidungshilfe - Mehr Brutto aber weniger Netto
Antwort von Julia+Christopher am 11.02.2017, 9:22 Uhr
Die höhere Rente hast du ja schon selber erwähnt.
Was mir bei deiner Betrachtung noch fehlt ist:
- die Steuerersparnis durch absetzen der Fahrtkosten
- höheres Krankengeld im Fall der Fälle
- höheres Arbeitslosengeld im Fall der Fälle
Ich würde das machen.
LG
Re: Entscheidungshilfe - Mehr Brutto aber weniger Netto
Antwort von KKM am 11.02.2017, 9:49 Uhr
Genau genommen hättest Du den Zuschuss als geldwerten Vorteil versteuern müssen..
ich würde es auch machen
Re: Entscheidungshilfe - Mehr Brutto aber weniger Netto
Antwort von dhana am 11.02.2017, 9:59 Uhr
Hallo,
ja war auch mein erster Gedanke - du vergisst dabei das du den Zuschuss zu Versicherung und Tanken vom Auto ja eigentlich als geldwerten Vorteil versteuern musst.
Und dann sieht die Rechnung glaub ich ganz anders aus.
Vielleicht möchte dein AG das auch nur in "trockene Tücher" bringen - sollte er da eine Betriebsprüfung haben, wird das auch für dich ziemlich teuer - du musst da deine "Steuerhinterziehungen" nicht nur zurückzahlen, das kann auch strafrechtliche Folgen haben.
Gruß Dhana
Re: Entscheidungshilfe - Mehr Brutto aber weniger Netto
Antwort von Julie am 11.02.2017, 11:29 Uhr
Was ist das denn für ein Auto, für das 140 Euro Steuern und Versicherung im Monat (!!) anfallen ?? So teuer ist keines unserer Autos. Okay, wir fahren aber auch schon viele Jahre unfallfrei.
Was die Frage der Steuerklassen angeht: es ist im Ergebnis egal, welche Steuerklassen ihr wählt. Die Steuerschuld pro Jahr bleibt gleich. Die "Vorauszahlung" (und nichts anderes ist der monatliche Lohnsteuerabzug) ist bei 4/4 tendenziell höher. Das holt man sich - wie bereits erwähnt - über die jährliche Steuererklärung wieder.
Die Tatsache, dass die Zuwendungen deines Chefs auch bislang schon hätten versteuert werden müssen, kann ich nur bestätigen. Bereits aus diesem Grund gibt es eigentlich nur eine Antwort auf deine Frage: Mach es. Alles andere ist Unsinn.
Re: Nachtrag
Antwort von mausebär2011 am 11.02.2017, 13:01 Uhr
Da hast du recht. Das habe ich nicht bedacht. Wir müssen jährlich gut 200-250euro Steuer nachzahlen. Das fiele dann ja weg.
Re: uns ganzheitlich betrachtet ?
Antwort von mausebär2011 am 11.02.2017, 13:03 Uhr
Das stimmt. Ich hatte nicht an die Steuererklärung gedacht.
Das ändert sie Sachlage ja noch etwas.
Danke!
Antwort von mausebär2011 am 11.02.2017, 13:09 Uhr
Ich werde das Angebot nun so annehmen. Danke für eure Hilfe!
Ihr habt ja recht. Ich habe mir die letzten Wochen/Monate so viele Gedanken gemacht, dabei aber sovieles vergessen.
Nicht nur die Rente steigt. Auch Krankengeld, Arbeitslosengeld und ja auch Elterngeld.
Ausserdem zahlen wir mit 3/5 immer um die 200-250euro Steuern nach. Die fallen dann ja weg bzw. gleichen sich aus.
Letztendlich kommen wir dann wohl aufs gleiche hinaus. Also doch kein minus.
Das macht mir die Entscheidung nun natürlich sehr leicht!
Re: Entscheidungshilfe - Mehr Brutto aber weniger Netto
Antwort von Danyshope am 11.02.2017, 13:11 Uhr
Aber wurde das nicht bisher eh gemacht?
Mein AG zahlt mir auch Fahrgeld als geldwerten Vorteil. Sprich er packt das oben drauf, ich muss aber nichts versteuern, kann es im Gegenzug aber auch steuerlich nicht geltend machen. Er dagegen versteuert es. Allerdings geht das in unserm Fall nur über die Kilometer-Pauschale, pro einfache Wegstrecke Arbeitsweg bekomme ich eine Pauschale. Geht aber auch nur eine Höchstanzahl an Arbeitstagen.
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Kann mir mal jemand diese "Abgasaffaire" in verständlichen Worten erklären?
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