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Geschrieben von Joplin am 16.01.2016, 11:59 Uhr

Ein Satz von Alice Schwartzer

Siehe Thread Unten, hat mich sehr stark zum Nachdenken gebracht. Vielleicht möchtet ihr mit mir nachdenken :-)
"Es wechselt ja jeden Tag die politische Korrektheit. Das soll uns am freien Denken hindern. Form statt Inhalt "(gut, es sind drei Sätze.)

Hmmmmm. Ich frage mich nämlich seit ein paar Tagen wie es dazu kommen konnte, dass von einer kompletten Verharmlosung der Probleme, die eine massenhafte Einwanderung junger muslimischer Männer bringt bis zu Vertuschungen durch die Polizei, es zu dem nun anderen Extrem, nämlich der meiner Meinung nach kompletten Hysterie, kommen konnte, die sogar in Schwimmbadverbote mündete. Innerhalb drei Wochen!

Ich denke dass da ein Ventil geöffnet wurde. Und der Druck war da, weil man tatsächlich m.M.nach nicht unbefangen mit dem Thema umgehen konnte, um nur ja nicht in die Naziecke gestellt zu werden. Das war ja kein freies Denken.

Dass unsere Gesellschaft ein wenig zu blöd zum freien Denken geworden ist, sieht man daran, dass jetzt genau das gegenteilige Extrem vorherrscht und die Leute zu den rechten Rattenfängern gehen, was sehr sehr gefährlich ist!

Warum sind wir zu blöd geworden? Liegt das noch an unserer Vergangenheit, dass wir auf jeden Fall und immer zu den Guten zählen wollen, weil wir in unserem Land ja leider wissen, wie schnell es gehen kann? Und um zu verhindern, dass es wieder so weit kommt haben wir eine Art Abmachung was man wie sagen darf. Z.B.darf man ja nicht die Kölner Übergriffe schlimm finden, ohne sich über deutsche Bierzelte auszutauschen, wobei das eine mit dem anderen eigentlich eher wenig zu tun hat. Da kann man natürlich auch anderer Meinung. Jedenfalls ist das nach meinem Empfinden alles sehr verkrampft. Und ja, schlimm und furchtbar dass die Rechten wie die Hyänen das Thema ausschlachten.

Es sind Tabus gefallen, die keine Tabus hätten sein dürfen, das ist meine Meinung. Dadurch kommt es jetzt ganz krass. Das macht mir Angst.

Wie ist das denn in anderen Ländern? Wie geht man mit solchen Themen um?
Wie seht ihr das? Warum läuft hier alles aus dem Ruder? Oder ist das jetzt nur mein Eindruck und ich male es zu schwarz?

Ich bin sehr an euren Gedanken dazu interessiert.

 
19 Antworten:

Re: Ein Satz von Alice Schwartzer

Antwort von Feuerpferdchen am 16.01.2016, 12:36 Uhr

Schwarzer, nicht Schwartzer.
Ich glaube, die Umschwenkerei liegt an unserer Ungläubigkeit, Blödheit, Einfältigkeit, Dummheit und an den viel zu hohen Erwartungen ...mal so ganz pauschal gesagt (mit uns meine ich den Einzelnen, die Politik usw.)

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Re: Ein Satz von Alice Schwartzer

Antwort von Dor am 16.01.2016, 12:37 Uhr

In der CH geht man sehr offen mit allen Meinungen um. Habe mit einem Historiker gesprochen und er sagt, dass das eben der grosse Unterschied zu D ist.

In D darf man nichts äussern, was nur den Touch von rechts hätte, in der CH hingegen schon.

Du bringst es selbst sehr gut auf den Punkt:

Und der Druck war da, weil man tatsächlich m.M.nach nicht unbefangen mit dem Thema umgehen konnte, um nur ja nicht in die Naziecke gestellt zu werden. Das war ja kein freies Denken.

Der Historiker sagt das gleiche.

Auch über die Rückzahlung von Sozialbeiträgen hier oder Asylkosten darf man ungeniert hier reden. Die ausländische Presse hingegen vergleicht es sofort mit Nazigold. Nein, auch jeder Schweizer, der einmal Sozialhilfe empfangen hat muss einen Teil zurückzahlen, macht ja auch Sinn in meinen Augen. Es ist ja das Geld von der Allgemeinheit.

Gruss

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Re: Ein Satz von Alice Schwartzer

Antwort von lotte_1753 am 16.01.2016, 12:37 Uhr

Alice hat hier schon recht. Was ich aber nicht sehe, sind Massen, die rechten Rattenfängern hinterherlaufen. Wo sind sie denn, außer in der Vorstellungswelt einiger Foristinnen und der erziehungsjoirnalisten, die in den letzten Monaten jede Pegida Demo in Dresden über alle Maßen aufgebauscht haben.

AfD wird 15% Protestwähler bekommen, aber das ist doch nicht wirklich verwunderlich. Das würde ich nicht als hinterherrennen bezeichnen.

Wir haben eine Regierung die auf Abschiebungen als Mittel setzt, aber dann kommt heraus, dass es quasi unmöglich ist nach Marokko, Algerien oder Tunesien abzuschieben, weil die diese Typen (verständlicherweise) nicht mehr zurückhaben wollen. Ich wusste es ist schwer, aber dass gerade einmal 53 (dreiundfünfzig!!!) im 1.halbjahr 2015 abgeschoben wurden hat mich heute morgen geschockt.

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Re: Ein Satz von Alice Schwartzer

Antwort von Claudia+Thomas am 16.01.2016, 12:43 Uhr

Hallo Joplin,

jetzt mal unabhängig von dem brisanten Thema ist dieses krasse Umschwenken ein relativ normales menschliche Verhaltensmuster. Eben wie ein Pendel, das zuerst in die eine Richtung zu stark ausgeschwungen hat, tut es das jetzt auf der anderen Seite. Eine Korrektur des vorherigen Zustands war dringend nötig, und die gibt es wohl leider nur in Form einer überschießenden Reaktion. Das ist sehr bedauerlich, weil unschuldige Menschen drunter leiden, aber ich glaube nicht, dass man sowas aufhalten kann.

Ich hoffe einfach, dass es sich mit der Zeit einpendelt, auf ein vernünftiges Mittelmaß. Ich weigere mich, es als Zeichen eines beginnenden Zerfalls zu sehen, und ich weigere mich, selbst in Hysterie zu verfallen. Wachsamkeit ja, aber Panikmache und Schwarzmalen? Nein. Und was im Internet geschrieben und befürchtet wird, ist nicht repräsentativ für die Realität.

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Re:dazu gerade passend in "Die Welt online "

Antwort von Joplin am 16.01.2016, 13:06 Uhr

Von Peter Schneider "Realitatsverlust gefährdet unsere Demokratie "ich finde zwar, dass er ein wenig überzeichnet, aber interessant sind seine Gedanken und in vielen Punkten treffend.

Es wäre so schön, wenn wir es schaffen würden, in Deutschland eine gute und angemessene Diskussionskultur zu bekommen. Ohne Extreme in jedwede Richtung. Ich würde es mir wirklich sehr wünschen. Vorurteilsfrei, pragmatisch.

Vielleicht kommt unsere Gesellschaft dahin? Aber wenn ich mir die rechten Kommentare im Netz ansehe, zweifele ich.

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Re: Danke Feuerpferdchen

Antwort von Joplin am 16.01.2016, 13:08 Uhr

Ich habe den Namen immer und immer mit tz geschrieben. Blöd, Va.habe ich ja schon öfter von ihr Artikel gelesen und mir ist das nie aufgefallen, dass es ohne tz geschrieben wird.

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Re: lotte

Antwort von Joplin am 16.01.2016, 13:14 Uhr

Es kann ja sein dass das das gleiche Phänomen ist, über das gestern geredet wurde :man hat den Eindruck, dass die Rechten sehr stark zunehmen. So wie manche den Eindruck haben, dass überall Sexualtäter lauern.

Allerdings bekomme ich mit, dass sehr große Teile der Bevölkerung gegen den Asylkurs der Kanzlerin sind. Das macht sie noch nicht zu Nazis, stimmt! Da sollte man auch unterscheiden.

Rechte Krawalle und Gewalttaten gibt es aber unbestreitbar. Letztes Jahr brannten mehrere hundert Häuser etc.Also so ganz unproblematisch ist das ja nicht. Das ist durchaus ein großes Problem.

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Re: lotte

Antwort von lotte_1753 am 16.01.2016, 13:45 Uhr

Natürlich sind neonazis ein Problem. Ein großes Problem, aber ein anderes Problem. Und eben nicht ein soo großes Problem wie manche es gerne hätten. Ich halte das Festhalten an offenen Grenzen mittlerweile für einen riesigen und kaum noch gutzumachenden Fehler. ( Aber es ist schön zu wissen, dass trotzdem noch ein bisschen Platz zur Eva ist.)

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Re: lotte

Antwort von Einstein-Mama am 16.01.2016, 13:47 Uhr

Ein "anderes Problem" bedeutet was genau?

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Re: lotte

Antwort von lotte_1753 am 16.01.2016, 13:54 Uhr

Keinen Parkplatz zu finden ist ein Problem. Mich beim Judowettkampf zu langweilen weil das Kind in der letzten Gruppe ist, ist ein anderes Problem.

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Re:dazu gerade passend in "Die Welt online "

Antwort von claudi700 am 16.01.2016, 15:16 Uhr

genau. und wenn ich mir kommentare von einem herrn friedmann durchlese, kotze ich im strahl. dieser demagoge... hassprediger der anderen art!

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Re:dazu gerade passend in "Die Welt online "

Antwort von claudi700 am 16.01.2016, 15:16 Uhr

genau. und wenn ich mir kommentare von einem herrn friedmann durchlese, kotze ich im strahl. dieser demagoge... hassprediger der anderen art!

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??

Antwort von wolke76 am 16.01.2016, 15:31 Uhr

Welchen Friedmann meinst du denn? Mir fiele nur einer ein und von dem hab ich länger nix gehört und ich halte ihn auch nicht unbedingt für einen Demagogen, wobei sich Menschen und ihre Meinungen ja ändern können. Heute mindestens so schnell wie vor 80 Jahren. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Vielleicht hast du ja ein Beispiel, Link? Danke.

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Anbei noch ein Bericht aus einer Schweizer Zeitung zur Lage in D

Antwort von Dor am 16.01.2016, 19:52 Uhr

Er spricht Vieles offen an. Quelle: eine mit der FAZ vergleichbare Zeitung.

ich frage mich, ob man in D so was schreiben würde?

Gruss

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Meine Erfahrung ist auch, dass es in Deutschland ein Problem damit gibt...

Antwort von MM am 16.01.2016, 20:50 Uhr

-... wirklich offen zu reden und zu diskutieren. Und viele sagen etwas anderes, als was sie wirklich denken. Es herrscht mehr Angst vor Tabubruch, jeder achtet mehr aufs eigene Image, eine Art "Fassade" oder wie auch immer... woanders (z.B. hier - CZ) sagt man sich eher "Na und, dann denken halt andere dies und das von mir, das kann ich auch nicht ändern", quasi achselzuckend... Das wirkt zwar mitunter nicht sehr wohlerzogen, ermöglicht aber eine viel grössre Unabhängigkeit im Denken.

Ich vermute, dieses Phänomen in D hat bei weitem nicht nur mit der NS-Vergangenheit an sich zu tun (auch andere Länder haben z.T. historisch gesehen so einiges an "Leichen im Keller") , sondern auch mit anderen historischen Faktoren (die jedoch zu besagter Vergangehnheit beigetragen haben können) - Stichwort "deutscher Sonderweg"... Nie eine Revolution "von unten" erlebt und quasi selbstgemacht, erkämpft..., sogar die soziale Gesetzgebung kam von oben (Bismarck)... ebenso der Begriff der Nation, so wie ihn Deutschland definiert...

Eine Auswirkung kann dann sein : Man wartet erst, ob etwas von "oben" genehm ist, ehe man eine Bewegung startet bzw. ehe diese die Massen ergreift , dann ist man aber umso fanatischer dabei und meint, der Rest der Welt habe es nicht begriffen... Von einem Extrem ins andere... (Bsp. aus der letzten Zeit: "Antiatomkraft" sowie "Refugees Welcome" forderten kleine Gruppen von Aktivist/innen z.T. schon jahrzehntelang, aber massen- und konsensfähig wurde es erst, als es Regierungslinie war. also von oben "abgesegnet" - da ging man dann plötzlich demonstrieren, Transparente oder Willkomensfähncehn schwenken).,

Ich würde sagen, es gibt in D weniger als anderswo eine irgendwie vernünftige Mitte, es polarisiert sich gleich viel mehr ("Rechtsradikal" vs. "Refugess Welcome"). Bzw. es gibt die Mitte schon und das können durchaus auch viele vernünftige Leute sein, aber se artikuliert sich irgendwie wenig bis gar nicht im öffentlichen Raum... Das passiert bei der Flüchtlingsthematik auch erst jetzt allmählich, und es gibt gleich auch wieder die Versuche der Polarisierung... Woanders gibt es mehr das, was man "goldener Mittelweg" oder "gesunder Menschenverstand" nennen würde.

Hm, schwiergies, aber interessantes Thema....

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Re: ??

Antwort von claudi700 am 16.01.2016, 21:42 Uhr

Er hat - sinngemäß - geäußert, dass der Judenhass in Frankreich von den Muslimen kommt. Auch in Deutschland. Er habe als Jude in Deutschland angst. Heute brennen Flüchtlingsheime, morgen Synagogen. Und schuld ist die AFD. Der Typ hetzt ohne ende. Ich fand ihn schon immer widerlich.

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Re: ??

Antwort von wolke76 am 16.01.2016, 23:15 Uhr

Da ich seine Rede nun nicht kenne,kann ich Hetze, Demagogentum etc nicht beurteilen. Dass Antisemitismus hauptsâchlich von Muslimen ausgeht, halte ich für falsch.

Die Aussage mit den Flüchtlingsheimen und Synagogen ist bissig (passt nicht ganz, passenderes Wort fehlt mir grad), vielleicht auch bewusst provokant. Aber ist sie wirklich so weit hergeholt? Es müssen nicht Synagogen sein, wobei sie ihm als Jude natürlich am naheliegendsten sind.

Schuld hat nicht die AfD, Schuld haben diejenigen, die sowas tun.

Wie gesagt, inwieweit Herr Friedman hetzt, kann ich nicht sagen. Dass allerdings die AfD Hetze betreibt, halte ich hingegen fûr eindeutig bewiesen. Zumindest einige Vertreter dieser Partei sind gut dabei, wobei teilweise eine platte Blödheit (auch nicht die beste Formulierung, ich weiß) zu Tage tritt, die mich mindestens genauso erschreckt wie die Hetze ansich...

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Re: ??

Antwort von Joplin am 17.01.2016, 8:50 Uhr

Ich weiß nicht. Worum es gerade geht. Wo stehen Kommentare eines Herrn Friedmann und wer ist das?

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Re: ??

Antwort von wolke76 am 17.01.2016, 16:33 Uhr

Es geht wohl um Michel Friedman, dessen Äußerungen Claudi700 hier wiedergibt, siehe weiter oben bzw ergibt es sich aus dem Kontext. Einen Link oder Hinweis auf ne Quelle finde ich aber auch nicht. Vielleicht liege ich auch falsch.

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