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Geschrieben von Mehtab am 17.03.2016, 10:44 Uhr

Die Türkei als sicherer Drittstaat ist keine Lösung für das Flüchtlingsproblem

Hallo,

hier sollen die Flüchtlinge sicher sein:

Wegen einer Terrorwarnung ist die deutsche Botschaft in der türkischen Hauptstadt geschlossen worden. Das hat das Auswärtige Amt in Berlin mitgeteilt. Die Rede ist von einer "reinen Vorsichtsmaßnahme". Wie es heißt, gibt es einen entsprechenden Hinweis, der noch nicht abschließend überprüft werden konnte. Auch das deutsche Generalkonsulat und die deutsche Schule in Istanbul wurden wegen der Terrorwarnung geschlossen. Bundesbürger werden aufgefordert, die Umgebung des Generalkonsulats zu meiden. Bei einem Terroranschlag in Ankara waren am Sonntag 37 Menschen getötet worden. Jetzt hat sich die kurdische Extremistengruppe "TAK" zu dem Attentat bekannt. Sie spricht von einem Vergeltungsakt für das Vorgehen der Sicherheitskräfte im Südosten der Türkei, wo überwiegend Kurden leben.

Viele Grüße

Mehtab

 
12 Antworten:

Re: Die Türkei als "sicherer Drittstaat" ist keine Lösung für das Flüchtlingsproblem

Antwort von Tonic2108 am 17.03.2016, 12:13 Uhr

In Deutschland und anderen europäischen Ländern existiert auch Terrorgefahr - sind sie also in Europa sicher?

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Re: Die Türkei als "sicherer Drittstaat" ist keine Lösung für das Flüchtlingsproblem

Antwort von Lauch1 am 17.03.2016, 13:09 Uhr

Nein, aber die Türkeilösung wird nicht nur an Erdogan als unsicheren Partner scheitern, sondern vor allem an der Verteilung auf alle EU Staaten.
Mit welcher moralischen Berechtigung soll sich denn Merkel durchsetzen? Einerseits seit Jahren steigernde Waffenlieferungen an Saudi Arabien (Merkel ist seit 10Jahren Kanzlerin, oder?) ,andererseits sollen alle EU Staaten die dadurch verursachten Flüchtlinge aufnehmen. Orban hat doch ganz klar sein Veto angekündigt.

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Re: Die Türkei als "sicherer Drittstaat" ist keine Lösung für das Flüchtlingsproblem

Antwort von Mehtab am 17.03.2016, 13:26 Uhr

Hallo Tonic,

siehst du jetzt ernsthaft keinen Unterschied zwischen der Terrorgefahr in Deutschland und der Terrorgefahr in der Türkei?

Und ja, ich fühle mich in Deutschland trotz der abstrakten Terrorgefahr sicher. Die Türkei, in die ich bis vor Kurzem noch bedenkenlos gereist wäre, ist mittlerweile auch nach meiner Meinung absolut kein sicheres Land mehr. Ich glaube, ich möchte nicht einmal mehr eine Woche im Jahr wegen der meiner Meinung nach jetzt schon sehr konkreten Terrorgefahr dort verbringen, auch nicht in Izmir, Antalya oder einer anderen Stadt wo bis jetzt kein größeres Attentat verübt wurde. Die Terrorgefahr ist meiner Meinung nach in der ganzen Türkei allgegenwärtig. Das ist auch keinem Flüchtling mehr zuzumuten. Deshalb sind die Flüchtlinge ja gerade geflüchtet.

Viele Grüße

Mehtab

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Re: Die Türkei als "sicherer Drittstaat" ist keine Lösung für das Flüchtlingsproblem

Antwort von shinead am 17.03.2016, 13:34 Uhr

>>Mit welcher moralischen Berechtigung soll sich denn Merkel durchsetzen?

Wir können Flüchtlinge nicht (wie bisher üblich) zum alleinigen Problem für Grenzstaaten (vor allem Griechenland und Italien) machen.

Darauf hat sich Deutschland sehr lange ausgeruht. Lampedusa war weit weg. Ab und an gab es mal einen Aufschrei und dann übernahmen andere Schlagzeilen wieder die Tagesordnung. War ja kein deutsches Problem. Im Gegenteil, wir sind schier durchgedreht, als ein italienischer Politiker den Flüchtlingen die Genehmigung gab, nach Deutschland weiter zu reisen.

Flüchtlinge im allgemeinen sind ein gemeinschaftliches Problem und wenn Herr Orban sich nicht irgendwie in der Gemeinschaft engagieren will, dann sollte er über einen Ungaxit (oder so ähnlich) nachdenken. Das gleiche gilt auch für die anderen Dauerverweigerer.
Wir können das Problem nicht dauerhaft an die Mittelmeer-Länder auslagern und wer nicht Teil einer Lösung ist, der ist Teil des Problems.

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Re: Die Türkei als "sicherer Drittstaat" ist keine Lösung für das Flüchtlingsproblem

Antwort von Mehtab am 17.03.2016, 13:38 Uhr

Hallo Lauch,

die EU ist ein weiteres Problem. Wenn die Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der gesamten EU möglich gewesen wäre, dann hätte niemand Erdogan, der jetzt geradezu hofiert wird, obwohl er möglicherweise gerade dabei ist, die Türkei in einen Bürgerkrieg zu führen, gebraucht.

Aber weißt du, wenn die EU nicht mehr als eine gigantische Geldumverteilungsorganisation ist, wo jeder nur die Hand aufhält, und ein paar Staaten zahlen schon seit Jahrzehnten ein, dann können wir auch gut auf diese EU verzichten. Unser Geld können wir anders auch verteilen. Die jahrzehntelang viel beschworene Wertegemeinschaft gibt es in der EU nicht. Da können die Flüchtlinge verrecken und es stört niemanden, wenn nur die Zäune hoch genug sind, und wenn das nicht reicht, dann erschießt man die Flüchtlinge halt, Hauptsache wir sind im gelobten Land. Ich frage mich nur, warum Deutschland nicht endlich sein Veto gegen die Geldverteilung einlegt und nichts mehr in die EU-Töpfe einbezahlt. Da möchte ich dann einmal den Herrn Orban sehen, wenn er nicht mehr absahnen kann. Wir benötigen dieses Geld dringend im Inland zur Finanzierung der Kosten für die Flüchtlinge.

Viele Grüße

Mehtab

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Re: Die Türkei als "sicherer Drittstaat" ist keine Lösung für das Flüchtlingsproblem

Antwort von Steffi528 am 17.03.2016, 13:44 Uhr

Die Terrorgefahr geht in der Türkei auch von kurdischen Extremistengruppen aus. Deutschland unterstützt zur Zeit die Türkei (ätz) von daher ist es ein "lohnendes" Ziel, deutsche Einrichtungen in der Türkei anzugreifen. Oder auch gleich in Deutschland

Eine "doofe" Sache, irgendwie...

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Re: Die Türkei als "sicherer Drittstaat" ist keine Lösung für das Flüchtlingsproblem

Antwort von Jana287 am 17.03.2016, 13:50 Uhr

Es ist keinem Flüchtling zuzumuten, in der Türkei zu bleiben? Deiner Logik kann ich nicht folgen. Die Türken müssen dort doch auch leben, trotz Terrorgefahr. Oder wilkst Du die knapp 80 Mio Türken auch gleich mit nach Deutschland holen?

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Re: Die Türkei als "sicherer Drittstaat" ist keine Lösung für das Flüchtlingsproblem

Antwort von Lauch1 am 17.03.2016, 13:54 Uhr

Du argumentiert immer mit den gleichen falschen Argumenten. Werder Italien noch GR sind die Hauptbetroffenen, weil sie immer alle gleich weitergeleitet haben. Bitte schau dir auf Eurostat die Zahlen der Asylbewerber an. D gehört übrigens auch nicht dazu, weil die kolportierte 1 Mio Asylanträge 2015 bei weitem nicht stimmt.
Das Argument, dass man die osteuropäischen Länder irgendwie durch den Entzug von Geldern zwingen könnte (ich habe auch sehr langen geglaubt, dass das gehen würde) ist auch falsch. Eine Neuberechnung der EU Zuwendungen wäre frühestens 2020 möglich. Bis dahin wird kaum eine Regierung in Mitteleuropa mehr im Amt sein. Da ist dann die Afd, FPÖ, Front National, und wie sie alle heißen, dran.

Und mit keinem Wort hast du erklärt warum D seit Jahren den IS Verbündeten Saudi Arabien mit Waffen beliefert. Das Europaparlament ist ganz klar für ein Waffenembargo gegen Saudi Arabien, die Niederlande haben einen Waffenexportsstop initiiert, nur D liefert munter weiter. Kann sein, dass dieses Thema in D kaum thematisiert wird (2 Tage nach der Wahl !) im Rest Europas sind die Zusammenhänge zw Waffenlieferungen und Flüchtlingsströmen sehr wohl Thema.

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Re: Die Türkei als "sicherer Drittstaat" ist keine Lösung für das Flüchtlingsproblem

Antwort von Lauch1 am 17.03.2016, 14:29 Uhr

Das stimmt so auch nicht. Merkel gilt mittlerweile als eine Art Schutzherrin, alle wollen nach D. Frankreich und Portugal haben 37.000 Plätze zur Verfügung gestellt, gemeldet haben sich kaum Flüchtlinge aus GR. Niemand sucht in GR um Asyl an, niemand will woanders hin als nach D.

"Gegenüber "Österreich" präzisierte Faymann, dass Frankreich die Aufnahme von 30.000 Asylsuchende angeboten habe, aber nicht einmal 1.000 bekommen habe, "weil alle nach Deutschland und Österreich wollen. Dasselbe erlebt Portugal – die Portugiesen würden derzeit 7.000 Flüchtlinge, die in Idomeni verzweifelt warten, aufnehmen – aber es sind nur 200 bereit, nach Portugal zu gehen, weil alle hoffen, irgendwann doch einen Weg nach Deutschland zu finden." - derstandard.at/2000032810494/Faymann-Merkel-soll-Fluechtlingswettlauf-stoppen."

Wenn alle nur in 2, 3 Staaten wollen, einerseits wegen Merkel, andererseits wegen der hohen Mindestsicherung in Ö, wird ein Verteilungsplan ohnehin scheitern.

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Re: Die Türkei als "sicherer Drittstaat" ist keine Lösung für das Flüchtlingsproblem

Antwort von shinead am 17.03.2016, 16:27 Uhr

Es gab eine Zeit vor der Grenzöffnung. Diese Zeit wird es auch wieder geben. Dann liegt das Problem eben bei Italien und Griechenland. Nix mit weiterleiten. Gem. Dublin III stellst Du da den Asylantrag, wo Du ankommst - fertig.
Darauf haben wir uns jahrelang ausgeruht.
Sobald also "der normale Weg" wieder in Kraft tritt (und das ist nach der Grenzschließung nur noch eine Frage der Zeit), haben wir eben genau dieses Problem wieder.

Ich wollte auch nicht irgendwelchen Ländern Geld entziehen (zumindest kann ich das meinem Text nicht entnehmen), sondern bin der Meinung, dass eben jede Länder ggf. noch einmal über ihre Mitgliedschaft nachdenken sollten. Das ist keine angedrohte Zwangsmaßnahme.

Warum sollte ich unsere Waffenlieferung erklären? Bin ich zum Sprecher der Bundesregierung ernannt worden? (Cool, wo muss ich meine Kontonummer mitteilen, damit ich auch das Gehalt einheimse?)
Ich will das gar nicht erklären, ich finde das nämlich ziemlich Scheiße! Aber immerhin hatten wir kein neues Rekordjahr. Manchmal soll man sich ja auch über Kleinigkeiten freuen.

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Re: Die Türkei als "sicherer Drittstaat" ist keine Lösung für das Flüchtlingsproblem

Antwort von Lauch1 am 17.03.2016, 20:07 Uhr

Ja und Ö hat auch in der Zeit vor der Grenzöffnung sehr viele Flüchtlinge aufgenommen. Immer mehr als I und als GR. Und hat ihnen Wohnung, Gesundheitversorgung und Bildung zu Verfügung gestellt. Ohne dafür Eu Gelder zu bekommen. GR und I werden als Aussengrenze dafür bezahlt. Dass Dublin 3 ein Murks ist, da hast du Recht.
Außer GB wird niemand seine Mitgliedschaft in der EU überdenken.

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Re: Die Türkei als "sicherer Drittstaat" ist keine Lösung für das Flüchtlingsproblem

Antwort von Mehtab am 18.03.2016, 17:37 Uhr

Hallo Jana,

die Türken leben in ihrer Heimat, und die Flüchtlinge sind extra geflohen, weil sie in ein sicheres Land wollen. Die Türken bestimmen in demokratischen Wahlen, welche Regierung sie haben wollen. Sie können sehr wohl Einfluss auf ihre Regierung nehmen und den gegenwärtigen politischen Kurs ändern. Dann wäre die Gefahr von Terroranschlägen gleich viel niedriger. Hast du daran schon einmal gedacht? Außerdem hast du schon einmal etwas von der Visafreiheit für türkische Staatsbürger gehört? Vielleicht können schon bald alle türkischen Staatsbürger, denen es in ihrer Heimat nicht mehr gefällt, und mir würde es dort auch nicht mehr gefallen, zu uns kommen.

Viele Grüße

Mehtab

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