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Geschrieben von Johanna3 am 25.02.2017, 14:25 Uhr

Deutschland misshandelt seine Kinder

Da das Thema an Aktualität nichts eingebüßt hat, empfehle ich an dieser Stelle nochmals das Buch: "Deutschland misshandelt seine Kinder, von Michael Tsokos und Saskia Etzoldt.

http://www.tagesspiegel.de/politik/rechtsmediziner-klagen-kindesmisshandlung-an-deutschland-verleugnet-im-kollektiv/9405294.html

"Laut offizieller Polizeistatistik sterben in Deutschland jede Woche drei Kinder an den Folgen ihrer Misshandlung. "

Hinzu kommen zahlreiche Malträtierungen von Kinder, die aus diesem Grund ärztlich versorgt werden müssen.

Es ist schockierend, wie viele Menschen nicht eingreifen. In diesem Buch schildern die Autoren anhand von Fallbeispielen, wo unser System an verschiedenen Stellen versagt.

................................................

Seltsam finde ich es auch, dass bei psychischer Misshandlung fast ausschließlich vom Elternhaus die Rede ist. Ich finde es grauenhaft, wie wenige Menschen einschreiten.

 
14 Antworten:

Doch etwas sehr plakativ, der Titel...

Antwort von Leena am 25.02.2017, 20:08 Uhr

Natürlich ist jedes einzelne Kind, das misshandelt wird, eine Katastrophe.

Trotzdem - über die Fälle, wo "unser System" nicht versagt hat, wird nicht groß berichtet. Und über die Fälle, in denen kein System versagte, weil niemand eingreifen musste, weil tatsächlich keinerlei Grund dafür gegeben war, wird - aus naheliegenden Gründen - auch nicht groß berichtet.

Es wirkt auf mich ein bisschen so, als ich ob denken würde, jeder Steuerbürger versucht Steuern zu hinterziehen, nur weil ich - überproportional oft - mit Steuerhinterziehern zu tun habe.

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Re: Doch etwas sehr plakativ, der Titel...

Antwort von Johanna3 am 25.02.2017, 20:15 Uhr

Im Gegensatz zu dem Titel - den auch ich nicht optimal finde - ist das Buch sehr sachlich geschrieben. Tatsächlich wird auch von Verdachtsfällen auf Misshandlung berichtigt, die sich, glücklicherweise nicht bestätigt haben. Und dennoch einer Abklärung bedurften.

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Re: Deutschland misshandelt seine Kinder

Antwort von Bobby Mc Gee am 26.02.2017, 8:59 Uhr

Ich habe das Buch nicht gelesen. Was sind die Lösungsvorschläge?
Bei uns ist es so, dass die U Untersuchungen verpflichtend sind. Wenn man nicht zur U geht, steht das Jugendamt vor der Tür. Ich glaube das is nicht in allen Bundesländern so. Immerhin ein kleiner Schritt.

Ich las, dass Kinderärzte sich dafür einsetzen, untereinander Patientendaten austauschen zu dürfen. Denn es ist so, dass Eltern, die ihre Kinder mißhandeln, ein Ärztehopping betreiben damit es nicht auffällt. Es ist schwierig zu unterscheiden ob die blauen Flecken von einem Sturz kommen, oder von einer Mißhandlung. Wenn dann noch ständig der Arzt gewechselt wird, fällt das kaum auf. Aus Datenschutzgründen wurde das nicht erlaubt. Die Kinderärzte dürfen sich untereinander bei Verdacht auf Mißhandlung nicht austauschen (geplant war eine Computerdatei oder sowas, wo jeder Kinderarzt Zugriff hat.)

Die Erzieher im Kindergarten sind in der Regel zu zweit mit 25Kindern (bei uns) Da fällt, glaube ich, nicht so viel auf. Die Zeit sich intensiv um das einzelne Kind zu kümmern, ist nicht da. Das gilt wohl auch für die Lehrer.

Das schlimme ist ja, dass es einfach niemand merkt. Mir tut das auch sehr leid. Die armen Kinder.

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Re: Deutschland misshandelt seine Kinder

Antwort von Andrea&Würmchen am 26.02.2017, 10:53 Uhr

Naja, vielleicht greifen ja mehr Menschen ein als man denkt - es wird nur nicht verfolgt.
Ich hatte vor Kurzem ein Telefonat mit dem Jugendamt, weil es hier in der Nachbarschaft eine Familie gibt, in der die Mutter definitiv Alkoholikerin ist und der Vater m.E. auch ein Alkoholproblem hat. Es sind drei Kinder in dieser Familie, über die beiden älteren kann ich nichts sagen, das jüngste Kind ist hier in der Grundschule und in meinen Augen verhaltensauffällig. Sie wirft sich jeder x-beliebigen Mutter um den Hals, holt sich immer wieder Bestätigung ab, dass sie etwas gut gemacht hat, etc.

Also in meinen Augen besteht da Handlungsbedarf wegen psychischer Vernachlässigung bzw. Misshandlung, wenn man so möchte. Die Dame vom Jugendamt sah das ganz anders.

Ich könne ja wieder anrufen, wenn das Kind im Winter mit Sandalen durch die Gegend läuft, abgemagert oder verwahrlost ist. Sie sagte wörtlich: "Die Eltern können machen, was sie wollen, so lange es dem Kind augenscheinlich gut geht. Und wissen Sie - viele Kinder kommen mit der Suchterkrankung ihrer Eltern gut klar." Ich war so sprachlos, dass ich mit einem "Aha." aufgelegt habe. Glaubt sie das wirklich? Ich kenne KEIN Kind, an dem das spurlos vorübergegangen ist. Und leider sind das einige. Die meisten knabbern noch im Erwachsenenalter in irgendeiner Form daran.

Was soll man nach so einer Reaktion noch tun? Sie ist die zuständige Mitarbeiterin, eine andere werde ich nicht an die Strippe kriegen...

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Re: Deutschland misshandelt seine Kinder

Antwort von memory am 26.02.2017, 11:23 Uhr

Genauso ist es ! Ich habe mit meiner Mutter(Grundschullehrerin) schon 3x die Sit. mit dem Jugendamt so erlebt! Von " Wir können uns nicht um alles kümmern , rufen sie halt mal die Polizei an "(die wiederum meinte es wäre nicht ihre Sache), ..... "dann kaufen SIE dem Kind doch richtiges Schuhwerk" (Winter mit Halbschuhen und Strickjacke), ......."die Familie WILL keine Familienhilfe , was sollen wir da machen" ,........ "ist doch egal was das Kind zu essen hat (als Bsp. 1x ein kompletter tiefgefrorener Quarkkuchen )Hauptsache es hat irgendetwas"....bis "Hauptsache das Kind kommt IRGENDWAN in die Schule" war an Antworten von den Bearbeitern alles dabei!
Selbst bei offensichtl. Misshandlung , ist der End Tenor des JA....."das Kind möchte aber bei seinen Eltern bleiben und so hat die mutter wenigstens noch Unterstützung vom Kind"! (Die Kleine war 10 ! und hatte noch 3 Geschwister ..1 davon im Heim , die Schwester 4 und das kleinste ein Säugling)

Ich konnte das fast nicht glauben.

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Re: Deutschland misshandelt seine Kinder

Antwort von kati1976 am 26.02.2017, 11:26 Uhr

Es schreiten viele.Menschen ein. Nur ist das Jugendamt nicht fähig genug was zu tun. ( hier ist es so:

Was hier in unserem Jugendamt los ist das geht absolut.nicht. Die sind mit verantwortlich für den Tod eines.kleinen Kindes. Die haben bei bekanntem Missbrauch.in einer Jugendeinrichtung.nichts getan.

Wenn man da.anruft und Missstände meldet wird es nicht.verfolgt. Ich habe angerufen weil mein Cousin und Seine Freundin.nur rauchen,saufen und kiffen. Das Geld ist.nach paar Tagen und die Kinder müssen.hungern. Die haben nichts gemacht. Ich habe dann die Polizei verständigt die waren entsetzt über die Zustände und das ,das Jugendamt nichts gemacht hat.

Die Kinder wAren paar Tage weg und.sind wieder bei den Eltern. Selbst die Nachbarn schauen.nicht weg.

Also ,es gibt genug Menschen die nicht wegsehen.aber an den unfähigen.Behörden scheitern.

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Re: Deutschland misshandelt seine Kinder

Antwort von Bobby Mc Gee am 26.02.2017, 11:47 Uhr

Ich habe neulich mit einer Mutter geredet, die vier Kinder hat und acht Hunde, mehrere Katzen. Irgendjemand hat das Jugendamt angerufen, die kamen dort vorbei.

Es war alles i.O.
Ich weiß auch dass dies eine Mutter ist, die sehr sehr viel für Ihre Kinder macht, ihre Kinder sehr liebt. Es sind glückliche Kinder. Das geht ein bißchen Richtigung Bullerbü. Hört sich jetzt blöd an, aber mich erinnert die Familie daran.

Jedenfalls wurde stark kritisiert dass dort viele Waschekörbe herum standen. Mein Gott, was soll s. Bei mir, ehrlich gesagt, mit nur einem Kind, stehen auch Waschekörbe herum. Das hat ja nichts mit dem Kindeswohl zu tun.

Eine Freundin arbeitet in einer sozialen Einrichtung mit geistig behinderten Kindern. Sie erzählte von einer Familie mit sechs Kindern, Eltern alkoholkrank. Es findet dort auch sexueller Mißbrauch statt. Drei Kinder sind bereits in Pflegefamilien. Es ging um das Kind, das von ihr betreut wird. Sehr verwahrlost.

Der Psychologe mit dem sie sprach sagte wortwörtlich es sei für das Kind schlimmer, von den Eltern weg zu kommen als dass das Kind in diesen Zuständen verbleibt. Wie gesagt, drei bereits in Pflegefamilien weil sexueller Missbrauch statt fand.

Ist allerdings schon ein paar Jahre her. Ich war entsetzt. Kann ich nicht nachvollziehen.

Unsere Kinderärztin fragt immer nach wenn sie blaue Flecken entdeckt. Will genau wissen wie das passiert ist (mein Sohn hatte mit acht Monaten eine Platzwunde an der Stirn. Er hatte sich hochgezogen am Tisch und ist ausgerutscht. Die Ärztin hakte intensiv nach "er ist acht Monate und zieht sich schon hoch?" war ein wenig unangenehm, aber eigentlich ist es richtig so)

Es ist schwierig. Ich weiß von einem Fall wo in der Kinderkrippe in unserer Stadt eine Gerichtsmedizinerin gerufen wurde weil ein Verdacht bestand. Das ist aber nicht so einfach. Erst muss dokumentiert werden, Elterngesprache, JA informiert werden. Dann erst kann man etwas tun. Man will ja niemanden zu Unrecht verdächtigen. In dem Fall befand die Gerichtsmedizinerin dass die Blutergüsse nicht mit normalen Stürzen zu erklären sind, Kind kam in Pflegefamilie. Es dauerte aber recht lange.

Man muss da aber vorsichtig agieren. Die Kinder können sich ja selber nicht äußern. Was ist, wenn der Verdacht falsch ist?

Welche Lösung gibt es da? Zumal wirklich die Erzieher oft im Dreieck springen wegen großer Gruppen. Solche Kinder gehen dann unter.

Es ist leider auch oft so dass solche Kinder besonders lieb, ruhig und unauffällig wirken. Sie haben ja gelernt dass es gefährlich ist, aufzufallen. Sie fallen oft nicht auf.

Ja, es ist ein schlimmes Thema.

Liebe Grüße

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Re: Deutschland misshandelt seine Kinder

Antwort von EarlyBird am 26.02.2017, 12:45 Uhr

Bzgl des Kindes Alkoholkranker Eltern/Verwahrlosung/ sexueller Missbrauch:
Das was der Psychologe sagt trifft sehr sehr oft zu. Man arbeitet in der Regel jahrelang mit Kindern zusammen, um Vertrauen aufzubauen und NICHTS gegen ihren Willen zu tun und zu entscheiden. Soll heißen: berichtet ein Kind von sexuellen Missbrauch/Gewalt/Verwahrlosung usw bzgl des Elternhauses, dann ist das erstmal der erste Schritt das sich das Kind anvertraut und darüber spricht. Es gilt dann solange mit dem Kind zu arbeiten (Kontakt, Gespräche, emotionale Stärkung/, Vertrauensaufbau) bis sich das Kind von sich aus dazu bereit erklärt dagegen vorzugehen, sich aktiv helfen zu lassen, sich gegen seine Eltern zu stellen und sich gegen ihre Handlungen zu wehren. Jeder Entschluss gegen des Willen des Kindes nach einem "sich Anvertrauen, Vertrauen fassen zu können" kann als "Übergangenwerden" und "Vertrauensmissbrauch" noch mehr Schaden beim Kind anrichten. Das Kind muss also erstmal "soweit sein", es muss verstehen lernen das es nichts damit zu tun hat "seine Eltern zu verraten", dafür zu sorgen "das die Eltern bestraft werden", sondern darum das es versteht, das es seine Eltern trotzdem lieben darf und nicht von ihm verlangt wird seinen Eltern zu schaden. Es also nur darum geht auf sich selber acht zu geben und sich selbst zu beschützen. Daher werden auch Kinder (bzgl ihres psychischen Wohls) in Einrichtungen übernommen, welche sich dafür entschieden haben aus dieser Situation zwar rauszugehen, sich helfen zu lassen, aber "die Taten" ihrer Eltern nicht zur Anzeige zu bringen und nicht publik zu machen.

Kinder geben sich zudem sehr oft selbst die Schuld für Übergriffe, Krankheiten/Abhängigkeiten der Eltern, für Gewalt zu Hause usw.
Es kann fatal für das betroffene Kind sein, die von ihm anvertrauten Informationen ohne sein Einverständnis gegen die eigenen Eltern zu richten/verwenden. Daher lässt man das Kind in bestimmten Fällen oft so lange "zu Hause" bis es soweit ist und "von sich aus" und dann irgendwann mit Unterstützung die innere Stärke aufbringen kann - zu gehen.
Ich bin zwar weder eine Heilpädagogin noch bin ich Kinderpsychologin oder ähnliches, aber ich habe das im Rahmen meiner Ausbildung gelernt - anhand eines speziellen Falles. Und das oberste Gebot war, das Vertrauen des Kindes nicht abermals zu erschüttern und nichts zu tun was nicht in Absprache mit dem Kind geschieht.
liebe Grüße

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Re: Deutschland misshandelt seine Kinder

Antwort von Bobby Mc Gee am 26.02.2017, 12:54 Uhr

Danke Early Bird. Das kann ich so jetzt nachvollziehen. Egal was ist, Kinder lieben ihre Eltern immer bedingungslos und wollen von Ihnen geliebt werden. Und ihnen nicht schaden.

Wenigstens fand in dem von mir geschilderten Fall psychologische Betreuung statt. Wie das Ganze endete, weiß ich nicht.

Liebe Grüße

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Re: Deutschland misshandelt seine Kinder

Antwort von Johanna3 am 26.02.2017, 13:13 Uhr

Hallo Bobby Mc Gee, da es keine Pauschallösung für derartige Vorfälle gibt, fände ich es sinnvoller, wenn du das Buch liest (ist in so ziemlich jeder Bibliothek erhältlich).

Es gibt "typische" Verletzungen für Misshandlungen, andere sprechen eher für gewöhnliche Blessuren, wie sie im Spiel schon mal entstehen können.

Was ein Ärztehopping angeht: Auch wenn Kinderärzte keine Daten austauschen dürfen, so sollte es doch auffallen, in welcher Kürze die vorhergehenden Ärzte gewechselt wurden. Oder wenn die Eltern sich weigern kopierte Unterlagen des vorigen Arztes mitzubringen.

Menschen, deren Kind sich ohne Misshandlung erhebliche Verletzungen zugezogen hat sind in der Regel bestrebt, dem Kind rasch medizinische Hilfe zukommen zu lassen. Misshandler hingegen zögern den nötigen Arztbesuch hinaus, bis sie keine andere Möglichkeit sehen, doch einen aufzusuchen.

Haben Erzieher, Lehrer, usw. den Verdacht, dass ein Kind misshandelt wird, findet zunächst eine Gefährdungseinschätzung statt. Je nach Schwere der Verletzung wird gehandelt.

Ausnahme: Berichtet ein Kind von sexuellen Übergriffen in der Familie, wird es augenblicklich aus der Familie geholt bzw. von einer Mitarbeiterin des Jugendamtes (oder auch von der Polizei) aus der Familie geholt. Selbst wenn das Kind gelogen hätte, würde es bis der Sachverhalt geklärt wurde, woanders unterkommen.

Ich kenne hier zahlreiche Institutionen deren Personal zusätzlich zu "Fachkräften für Kindswohlgefährdung" ausgebildet wurde. In der Regel ist es auch nicht erforderlich, dass alle diese haben, sondern sich an die entsprechenden Mitarbeiter wenden können.

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@Andrea

Antwort von Johanna3 am 26.02.2017, 15:00 Uhr

In diesem Fall würde ich eine Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen. Meistens reicht es aus, eine solche anzukündigen, um den Handlungsbedarf doch noch einzusehen. Auch die zuständige Mitarbeiterin hat einen Vorgesetzten.

Allerdings, in dem von dir genannten Fall mutmaßt du nur, dass der Vater Alkoholiker ist. Dass Kinder sich nicht vertrauten Personen regelrecht an den Hals werfen, ist ein Phänomen, welches man auch häufig bei Kindern beobachten kann, die wechselnd von vielen Menschen betreut werden. Auch wenn dies keine psychische Wohltat für das Kind ist, so besteht dennoch nicht unbedingt Handlungsbedarf. Kümmern sich die Lehrer? Vielleicht hat die Familie auch bereits stundenweise Unterstützung?

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Re: @Andrea

Antwort von Andrea&Würmchen am 26.02.2017, 23:24 Uhr

Nein, es gibt keinerlei Unterstützung, das hat mir die Dame vom JA bestätigt. Zumindest nicht von dieser Seite, sie kenne den Namen der Familie nicht.

Ja, sicher. Es sind nur Vermutungen. Aber gerade deshalb wollte ich ja, dass da jemand drauf schaut, der sich damit auskennt... Selbst wenn beim Vater erfreulicherweise kein Problem bestehen SOLLTE, oft sind die Familienmitglieder ja co-abhängig. Da wäre der Anstoß von außen, sich Hilfe zu holen, ja nicht verkehrt...

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Re: Deutschland misshandelt seine Kinder

Antwort von kirshinka am 27.02.2017, 7:25 Uhr

Das Problem ist doch, dass die Familie unangreifbar ist.
Der Gesetzgeber eröffnet Möglichkeiten des Eingreifens, aber die greifen bei sucht etc. nicht!

Es muss erst eine akute gefährdungssituation bestehen, um das Kind aus der Familie holen zu können.

Niederschwellige Angebote (Familienhilfe, Beratung) greifen nur, wenn die Eltern mitmachen - Süchtige Eltern tun das in der Regel nicht.

Nimmt man das Kind zu früh und ohne offensichtliche akute Gefährdung aus der Familie, entscheidet der Familienrichter dagegen - und dann ist ein zweites Mal fast unmöglich.

Und leider ist es so - trotz übelster misshandlungen - dass die Kinder ihre Eltern "decken". Und wenn sie im Heim sind, werden die Eltern verherrlicht.
Leider ist es so, dass selbst das übelste Elternhaus für die Kinder besser zu sein scheint, als das Heim.
Pflegefamilie kann anders, aber muss nicht.

Es ist alles differenzierter zu sehen bitte.

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Re: Deutschland misshandelt seine Kinder

Antwort von Johanna3 am 27.02.2017, 11:51 Uhr

Gerade da ist es dennoch wichtig genau hinzusehen, da teilweise akute Gefahrensituationen vorhersehbar sind. Leider treten sie bei Alkoholikern oft ein. Wobei ich glücklicherweise auch Menschen kennengelernt habe, die Hilfe angenommen haben.
Auch im Heim werden misshandeln Eltern nicht grundsätzlich verherrlicht. Ich habe einige kennengelernt, die ihre "Erzeuger" nie wieder sehen wollten. Manche haben ihre Eltern auch angezeigt - andere wie du schreibst, auch durchaus verherrlicht. Dies War selten der Fall.

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