Geschrieben von faenny am 06.09.2017, 23:08 Uhr |
Danke für eure vielen Beiträge
... Komme kaum mit lesen hinterher;-)
Ich fühle mich nach wie vor sehr zwiegespalten. Sachlich betrachtet sehe ich es genau so, wie die allermeisten von euch: warum etwas, das nicht mehr benötigt wird und Leben retten kann, nicht spenden.
Aber gefühlsmäßig fällt mir das irgendwie nicht so leicht. Warum genau, muss ich noch herausfinden.
In meinem Kopf schwirren noch viele Gedanken, die ich gerade nicht richtig in Worte gefasst kriege...
Re: Danke für eure vielen Beiträge
Antwort von Freisein am 06.09.2017, 23:24 Uhr
Befasse dich in aller Ruhe damit.
Wir haben das auch getan. In aller Ruhe geredet und haben dann unseren Entschluss gefasst.
Re: Danke für eure vielen Beiträge
Antwort von Johanna3 am 07.09.2017, 6:20 Uhr
Hallo faenny,
Ich glaube, dass sehen nicht wenige ebenso. Vielleicht hast du gelesen wie einige, die sich dazu bekannt haben keinen Organspendeausweis zu besitzen, dafür angegangen wurden. Bis hin zu dem Wunsch, dass nur potentielle Organspende auch selbst ein Spenderorgan empfangen sollten. Gleiches für Blutspenden. Ich bin froh, dass sich diese Frage dem medizinischem Personal nicht stellt. Wo kämen wir denn dahin? Dann würde ich mich fragen, ob auch nur diejenigen einen Anspruch darauf hätten von der Feuerwehr gerettet zu werden, wenn sie auch bei dieser ehrenamtlich engagiert sind.
Vielleicht, weil es um Deinen Tod geht?
Antwort von emilie.d. am 07.09.2017, 7:17 Uhr
Ich hab unten auch nicht alles gelesen, vielleicht kam dieser Aspekt schon.
Das macht doch vielen unbewusst Angst, aus den unterschiedlichsten Gründen.
Für mich ist es vielleicht einfacher, den Körper herzugeben, weil ich Katholikin bin. Ich glaube, dass das, was ich da zusammen mit Familie und Freunden beerdige, eine leere Hülle ist. Wie ein trocken gewordener Insektenkokon. Und alles, was diesen Menschen wirklich ausgemacht hat, in diesem Moment schon längst bei Gott ist.
Ich besuche auch Gräber und trauere dort, aber ich stelle mir nicht vor, dass das, was dort verrottet, wirklich der Mensch ist, den ich mal geliebt habe. Wir sind aus Staub gemacht und werden wieder zu Staub. Mein ältester darf auf dem Friedhof nicht toben. Ich habe ihm erklärt, dass das nicht wegen der Toten ist, die sind bei Gott. Sondern wegen der Angehörigen, die in Ruhe an den Gräbern trauern wollen.
Re: Danke für eure vielen Beiträge
Antwort von faenny am 09.09.2017, 9:37 Uhr
Ja, dieses Gefühl hatte ich auch ein bisschen. Dass die Wahlfreiheit eigentlich keine ist. Dass man sich als "anständiger" Bürger gar nicht für ein nein entscheiden darf. :-(
Re: Vielleicht, weil es um Deinen Tod geht?
Antwort von faenny am 09.09.2017, 10:00 Uhr
Musste eine Weile über deine Antwort nachdenken.
Natürlich ist der Gedanke jetzt in dieser Lebensphase sterben zu können einer, den man gerne wegschiebt. Aber ich glaube, das ist es nicht, was es mir schwer macht.
Dass der tote Körper nicht der Mensch ist, den man verloren hat sehe ich auch so. Aber, ich denke, dass es für mich und meine trauerbewältigung durchaus wichtig ist beim Toten sein zu dürfen und mich verabschieden dürfen. Zumindest bei nahen Angehörigen.
In meiner letzten ss sind 2 Großeltern gestorben. Mein Opa sah wohl nicht so gut aus, so dass alle meinten, ich solle ihn nicht anschauen. Aus Sorge um mich und das Baby. Und es fehlt mir. Natürlich verabschiedet man sich auch bei der Beerdigung oder gedanklich am grab. Aber das ist irgendwie nicht so persönlich.
Im Gegensatz dazu durfte ich beim Tod meiner Oma eine ganz arg schöne Situation erleben. Sie war an einem sehr schönen Ort aufgebahrt und an einem Abend war alle Leute, die ihr nahestanden da um sich zu verabschieden. Es war eine traurige, aber sehr schöne Stimmung, an die ich bis heute denke. Es wurden Lieder gesungen, die sie gemocht hat. Manche haben von gemeinsamen Erlebnissen erzählt. Meine damals 7 jährige Nichte hat sie oft besucht, ihr Bilder gemalt, die Hand gestreichelt.
Viele Worte um zu sagen: ich glaube für mich hat der (unversehrte) tote Körper hat für mich schon eine Bedeutung.
Ein anderer Punkt ist (hab nicht mehr so viel Zeit, drum nur kurz angerissen). Ich finde es wichtig, "würdig" sterben zu dürfen. So wie ich den Prozess de organentnahme verstehe, ist zu diesem Zeitpunkt klar, dass der Tod unabwendbar ist, die Person aber noch am sterben und nicht tot.
Danke dir für deine Gedanken!
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