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von Leena  am 15.01.2017, 19:59 Uhr

CDU-Austritt von Erika Steinbach

Bei uns hier in FFM / Hessen ein relativ großes Thema, zumal Erika Steinbach ja schon öfter aufgefallen ist:

http://www.erika-steinbach.de/index.php/aktuelles-details/items/dann-ist-das-nicht-meine-partei-warum-ich-die-cdu-verlasse.html

Ich persönlich finde, sie hat sich schon so viele "Klöpper" geleistet, da verstehe ich jeden, der ihr "keine Träne nachweint".

 
20 Antworten:

Re: CDU-Austritt von Erika Steinbach

Antwort von DecafLofat am 15.01.2017, 20:03 Uhr

hab ich gestern abend im videotext (ja, ich lese das...) gelesen.
beste nachricht, so fängt 2017 schon mal gut an.
ihr BT-mandat will sie behalten aus "verantwortung ihren mitarbeitern gegenüber"... nun ja, ist ja nur noch ein paar monate, aber wäre das zulässig, dann wäre das ja fast schon arglistige täuschung sich unterm deckmäntelchen in den BT entsenden zu lassen nur um dort angekommen dann fix aus der partei auszutreten.
hab im radio vorhin nur gehört dass sie derzeit den Affen für Deppen noch nicht beitreten will.

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exkurs und durchaus auch eine persönliche frage

Antwort von DecafLofat am 15.01.2017, 20:12 Uhr

wie kann man eigentlich als ehemalig selbst geflohene ("vertriebene") so derart pissig gegenüber flüchtlingen sein?
ich würde das wirklich gerne verstehen, denn die biographien von frau steinbach und der meiner schwiegermutter sind sich nicht unähnlich. ihre haltung zu dem thema auch nicht.

I just don't get it. hätten die menschen da, wo sie damals ankamen, sie nicht aufgenommen, wären sie verreckt.

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Re: exkurs und durchaus auch eine persönliche frage

Antwort von Bobby Mc Gee am 15.01.2017, 20:23 Uhr

Soll sie doch austreten. Reisende sollten man nicht aufhalten. Soo groß ist der Verlust für die CDU doch nicht, bös formuliert.

Geh mit Gott, aber geh.

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Re: CDU-Austritt von Erika Steinbach

Antwort von tonib am 15.01.2017, 20:41 Uhr

Ich fand Frau Steinbach schon immer schrecklich, und warum sie Menschenrechtsbeauftragte geworden ist, ist mir bis heute ein Rätsel.

Allerdings kann man auch Heimatvertriebene sein und die massenhaften, unkontrollierte Einwanderung aus fremdem Kulturen schlecht finden, ich sehe da überhaupt keinen Widerspruch.

Ich teile ihre Auffassung, dass Merkel in wichtigen Fragen wahrscheinlich gegen Recht und Gesetz aber mindestens gegen die vereinbarte/versprochene Linie verstoßen hat,. und zwar bei der "Euro-Rettung", der Energiewende und der Flüchtlingspolitik. Ich finde diese Art der Willkürpolitik gefährlich für unseren Rechtsstaat, selbst wenn ich die beschlossenen Maßnahmen nicht in allen diesen Fallen politisch schlecht finde.

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Re: CDU-Austritt von Erika Steinbach

Antwort von tonib am 15.01.2017, 20:45 Uhr

Sie hat immerhin sieben Mal ein Direktmandat erkämpft, also "entsendet" in diesem Sinne wurde sie nicht.

Sie kann auch fraktionslos im BT bleiben., hat dann aber kaum Rechte.

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Re: CDU-Austritt von Erika Steinbach

Antwort von Daffy am 15.01.2017, 21:23 Uhr

Ich finde, es zeigt Haltung (auch wenn sie wohl ohnehin vor dem Ende ihrer politischen Karriere stand). Hätte ich mir von mehr CDUlern gewünscht. Von Bosbach kam ein bisschen was, aber auch sehr spät; die sind m.E. nicht mehr wählbar.

Ich meine nicht, dass man Konservativer davor gefeit ist, sich willig einer Massenhysterie hinzugeben, aber die Genzöffnung zu Ungarn wurde wohl eher von denjenigen unterstützt, die mit der CDU noch nie was zu tun hatten. Inwieweit haben also CDUler, die einen Kurs mittragen, der nicht nur in der Flüchtlingsfrage weit von allem abweicht, wofür die CDU mal stand (und der bei der Wahl nicht absehbar war), einen höheren moralischen Anspruch auf Mandate als Steinbach?
Die Umfrageergebnisse der CDU sprechen für sich (Emnid, Juni 2015: 40%, Juni 2016 33% und meist kommt es noch schlimmer, weil die Leute am Telefon anders reden als sie dann wählen).

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DecafLofat

Antwort von DK-Ursel am 15.01.2017, 21:52 Uhr

Deine Auslegung der von AfD war mein Lacher des Abends - danke dafür!

Gruß Ursel, DK

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Re: exkurs und durchaus auch eine persönliche frage

Antwort von Mehtab am 15.01.2017, 22:45 Uhr

Ja weißt du das denn nicht, ich höre immer: "Ja, wir waren doch Deutsche, haben die gleiche Sprache gesprochen und gearbeitet." Die tun so als wären sie der größte Gewinn für das damalige Deutschland gewesen.

Die Leute, bei denen die damaligen Flüchtlinge zwangseinquartiert wurden, haben da etwas andere Erinnerungen.

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Re: CDU-Austritt von Erika Steinbach

Antwort von Benedikte am 15.01.2017, 22:53 Uhr

auch Erika Steinbach hatte sicherlich keine Schulung im Umgang mit social media oder höherer Öffentlichkeitsarbeit- von daher, Du hast schon recht mit "Klopper".

Und eingesehen, dass manche Dinge einfach no go sind, hat sie auch nicht (wobei mir das irgendwo doch besser gefällt als bspw Simone Peter- in dem Moment, wo sie Gegenwind für ihren tweet zur Polizei in Köln erhält, dreht sie ab und steht nicht mehr für ihren tweet) den Hauch von Einsicht oder Bedauern manchmal gezeigt.

Aber Erika Steinbach war echt CDU, und eben einer der Rechtsausleger. Die CDU ist aber lange keine konservative Partei mehr, Merkel, so habe ich mal gelesen, die beste Bundeskanzlerin, die die Sozialdemokraten hatten. Scherz beiseite- unter Merkel sind mehr linke Projekte umgesetzt worden als konservative. Mit klarem Verlierer SPD- die sind marginalisiert. Hatten es eh schwer weil ihre Stammwähler, die "Arbeiter" sie nicht mehr wählen und dann eine CDU unter Merkel, die die SPD ja quasi links überholt.

Nur- damit hat die CDU auch gegen ein Dogma deutscher Politik verstoßen. Dem, dass es rechts von der CDU keine Partei geben darf. Und mit der AfD gibt es die. Schau Dir die Sonntagsfrage an

http://www.wahlrecht.de/umfragen/

egal, ob allensbach, forsa, insa, emnid- die Prozentzahlen der AfD schwanken zwischen 10 und satten 15%, aber jedes Meinungsforschungsinstitut sieht die AfD auf Platz drei- vor Grün, Links, FDP.

Das werfen viele der CDU vor- eben dass sie durch ihre Politik die AfD erst hat entstehen lassen.

Meine Schwiegermutter ist im übrigen aus den gleichen Gründen wie Erika Steinbach aus der Seniorenunion ausgetreten. Hat allerdings keine 5seitige Presseerklärung verfasst, aber uns hat sie es erläutert. Ist auch nicht isoliert gewesen- so denken viele. Und Schwiegertiger war, seitdem sie sich bei "Stopp Ko Op" in den siebzigern engagiert hatte, echt aktiv dabei. Sie war immer eine loyale Wählerin und hat der CDU ansonsten alles verziehen- nur jetzt ist Schluß.

Ich sehe dass wie Du- die alimentierten Amtsträger aus CDU Linie werden ihr als Störenfried keine Träne nachweinen- aber sie wird dafür sorgen, dass eine weitere Wählerverschiebung stattfindet. Die Konservativen, die die CDU auch nicht mehr als ihre Partei empfinden, werden was anderes wählen. Und der Großteil davon wird- so glaube ich- die AfD wählen. Genauso wenn jetzt Bosbach geht- auch ein Konservativer. Den vermissen die bisherigen konservativen CDU Wähler auch.

Benedikte

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Re: exkurs und durchaus auch eine persönliche frage

Antwort von shinead am 16.01.2017, 7:36 Uhr

Die Stimmung gegenüber den Vertrieben war der gegenüber den Flüchtlingen heute nicht unähnlich. Da befürchtete man auch, dass die Kultur, Sprache und Sicherheit Schäden nehmen könnte. Damals war schon Pommern "Fremde Kultur".

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Re: exkurs und durchaus auch eine persönliche frage

Antwort von shinead am 16.01.2017, 7:36 Uhr

Die Stimmung gegenüber den Vertrieben war der gegenüber den Flüchtlingen heute nicht unähnlich. Da befürchtete man auch, dass die Kultur, Sprache und Sicherheit Schäden nehmen könnte. Damals war schon Pommern "Fremde Kultur".

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Re: CDU-Austritt von Erika Steinbach

Antwort von Bobby Mc Gee am 16.01.2017, 8:45 Uhr

Ich bin jetzt nicht so scharf darauf Simone Peter in Schutz zu nehmen, da ich die wirklich nicht als gute Politikerin empfinde, doch sie hatte nicht ihre Einschätzung zurück genommen. Sie hat aber, nachdem sich die Polizei öffentlich für den Nafriausdruck entschuldigt hat, die Kritik zurück gezogen.

Sie sagte für sie sei mit der Entschuldigung das Thema erledigt. Das finde ich i.O.von ihr. Rückgrat hat sie da schon gezeigt, finde ich.

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Re: exkurs und durchaus auch eine persönliche frage

Antwort von Tonic2108 am 16.01.2017, 10:01 Uhr

Meine Großeltern waren solche Flüchtlinge und haben sich alles was sie jemals in ihrem Leben hatten, selbst mit ihrer eigenen Hände Arbeit arbeitet. Sozialleistungen haben sie nicht bekommen und Forderungen haben sie nicht gestellt. Sie hatten zum Teil kleine Zimmer in Privathäusern, ja, eine Familie in einem Zimmer. Ich habe einmal meinen Opa gefragt, wie die Leute ihn aufgenommen haben. Er meinte, am Anfang waren sie misstrauisch, haben dann aber gesehen, dass er ein rechtschaffener, ehrlicher und fleißiger Mann ist, ab da war er akzeptiert. Mein Opa hatte vier Jobs gleichzeitig, um seiner Familie etwas bieten zu können. Meine Großeltern haben sobald sie Deutsch konnten nur noch Deutsch gesprochen, die ursprüngliche Sprache haben sie komplett abgelegt. Sie sehen sich als Deutsche und als Teil von Deutschland. Weder meine Mutter noch ich können die Sprache des Ursprungslandes. Und ja ich denke schon dass es kulturelle Unterschiede gibt zwischen deutschstämmigen Flüchtlingen und Moslems, die Welten von der deutschen Kultur entfernt sind.
Andere Vergleiche zwischen Flüchtlingen heute und den damaligen Flüchtlingen darf jeder gerne selber ziehen.

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Re: exkurs und durchaus auch eine persönliche frage

Antwort von Tonic2108 am 16.01.2017, 10:06 Uhr

Vielleicht unterhältst du dich mal mit deiner Schwiegermutter, sie wird dir dann die Unterschiede schon erzählen.

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Re: exkurs und durchaus auch eine persönliche frage

Antwort von Leena am 16.01.2017, 12:02 Uhr

Meine Mutter war auch ein Kriegsflüchtling, Anfang '45 aus der Mark Brandenburg in den Westen, ihr Geburtsort liegt in Polen.

Sowohl meine Mutter als auch meine Großmutter haben oft erzählt, dass sich sehr lange als Flüchtlinge "Menschen zweiter Klasse" waren, dabei stammte der gefallene Mann meiner Großmutter aus dem Sauerland und sie ist dann mit den Kindern zu ihren Schwiegereltern. Aber auch die waren der Meinung, hätte ihr Sohn mal lieber "eine von hier" genommen statt so eine "Wilde aus dem Osten".

Meine Mutter hat's auch nicht so mit den heutigen Flüchtlingen, aber es hat was bei ihr ausgelöst, als sie aus dem Fenster guckte, auf die Flüchtlingsunterkunft nebenan, und aus dem Bus stiegen Frauen mit Tüten und kleinen Kindern an der Hand. "Die sehen ja auch wie wir damals..."

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Re: exkurs und durchaus auch eine persönliche frage

Antwort von shinead am 16.01.2017, 13:04 Uhr

Damals hat niemand Sozialleistungen erhalten. Es gab ja noch nicht mal einen richtigen Staat, Reste des alten lagen in Trümmern und an einen Neubeginn war zu dieser Zeit noch nicht zu denken.
Es gab kaum genügend Häuser um den Bewohnern ein Dach über dem Kopf zu geben und dann mussten eben auch noch viele Vertriebene untergebracht werden. Ja, da lebten nicht nur die Vertriebenen in einem Zimmer.

Klar sind die kulturellen Unterschiede mit den heutigen Flüchtlingen größer. Aber gerade deshalb ist es ja so bemerkenswert, dass die damaligen Vertriebenen eben hier genauso schlecht angenommen worden sind wie die Flüchtlinge heute.

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article147487793/Die-Fluechtlinge-muessen-hinausgeworfen-werden.html

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Re: exkurs und durchaus auch eine persönliche frage

Antwort von kevome* am 16.01.2017, 13:23 Uhr

Und gerade vor diesem Hintergrund erschreckt mich die mangelnde Empathie derjenigen, die das selbst durchgemacht haben enorm.

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Re: exkurs und durchaus auch eine persönliche frage

Antwort von Tonic2108 am 16.01.2017, 15:39 Uhr

Ich finde nicht dass man die Flüchtlinge von damals mit den Flüchtlingen von heute vergleichen kann.

- der (extreme) kulturelle Unterschied, Frauenbild, Religion etc.
- nach dem zweiten WK kamen vor allem Frauen und Kinder, wohingegen Männer oft in Gefangenschaft waren beziehungsweise im Krieg gefallen sind. Heute kommt ein Großteil Männer, die ihre Familie, falls Sie eine haben,
zurückgelassen haben.
-Viele kommen aus wirtschaftlichen Gründen, weil sie sich ja ein besseres Leben wünschen. Das war glaube ich nach dem zweiten Weltkrieg nicht der Fall

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Re: exkurs und durchaus auch eine persönliche frage

Antwort von shinead am 16.01.2017, 16:26 Uhr

Die Flüchtlinge selbst kann man nicht miteinander vergleichen. Weder die Struktur der "Gruppe", noch die Motive.

Wohl aber kann man festhalten, dass die Reaktion der Menschen auf die Vertriebenen trotz der kulturellen Ähnlichkeiten (die damals so nicht gesehen wurden) ähnlich ablehnend waren wie damals.

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Re: exkurs und durchaus auch eine persönliche frage

Antwort von Tonic2108 am 16.01.2017, 16:47 Uhr

Die Ablehnung war noch wesentlich krasser als heute. Damals standen garantiert keine Leute am Bahnhof rum und haben mit Teddybären geworfen. Willkommenskultur gab es auch nicht, eher ganz offene Anfeindung.

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