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Geschrieben von tonib am 10.08.2016, 16:44 Uhr

Berichterstattung in den Leitmedien

Weil wir es heute mit Studien (manche alter, manche neuer) haben: hier ein Bericht aus der FAZ über die Berichterstattung in den Leitmedien. Unbeantwortet bleibt die Frage, warum so einseitig berichtet wurde.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/studie-wie-ueber-fluechtlinge-berichtet-wurde-14378135.html

"Insgesamt seien 82 Prozent aller Beiträge zur Flüchtlingsthematik positiv konnotiert gewesen, zwölf Prozent rein berichtend, sechs Prozent hätten die Flüchtlingspolitik problematisiert. Reichweitenstarke Medien hätten sich das Motto der Bundeskanzlerin - „Wir schaffen das“ - zu eigen gemacht"

"Rund zwei Drittel der tonangebenden Medien hätten zunächst „übersehen“, dass die Aufnahme von Flüchtlingen in großer Zahl und die Politik der offenen Grenzen die Gesellschaft vor neue Probleme stellen würden. Nur ein Drittel der Berichte hätten von September 2015 an Probleme aufgegriffen. Parallel dazu habe sich die Einstellung der Bevölkerung gewandelt. Insbesondere die „Tagesschau“ habe das Thema jedoch fast nur abstrakt, entlang der politischen Debatten in Berlin aufgeschlüsselt."

Ich finde es - bei aller Vorsicht und allem berechtigten Misstrauen - unangebracht, alle Studien für gleichermaßen sinnlos zu erklären.

 
16 Antworten:

Re: Berichterstattung in den Leitmedien

Antwort von Steffi528 am 10.08.2016, 17:01 Uhr

Berichterstattung in den Leitmedien, Ergebnisse von Studien, es herrscht ein großes Misstrauen gegenüber alles Mögliche. Die einen schreien "Lügenpresse", die anderen grinsen spöttisch über "Verschwörungstheoretiker".
Die Wahrheit? Liegt sie noch irgendwo in der Mitte oder versenkt im Marianengraben? Kann ich mir die Wahrheit irgendwie mit Pokémons aufpeppen?

Es ist unheimlich schwer in der heutigen Zeit, Nachrichten aller Art richtig einordnen zu können. Vielleicht scheitern die Zivilisationen genau daran: An ein absolutes Caos an Informationsfragmenten, die niemand mehr zu etwas Sinnvollen zusammen puzzlen kann.

Ich weiß von einigen Problemen, werde sie aber ganz sicher nicht öffentlich diskutieren, um mich nicht von rechten Vollidioten instrumentalisieren zu lassen. Probleme müssen gelöst werden, nicht als Stammtischgegröhle ohne Lösungsansätze zu Stimmungsmache missbraucht werden.

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Du bringst gerade alles durcheinander...

Antwort von Puderzucker am 10.08.2016, 17:12 Uhr

Was haben denn Studien mit Zeitungsartikeln zu tun? Das Zeitungen, je nach politischem Schwerpunkt, denSachverhalt anders ausleuchten, ist ja nun wirklich nichts neues und hat auch nicht viel mit dem Flüchtlingen zu tun, sondern das hat es ja auch früher gegeben.

Studien leiden generell an Glaubwürdigkeit, besonders wenn sie die eigene Selbsteinschätzung betreffen. Das hat nichts mit Meinung zu tun, sondern die Problematik "Beobachtung beeinflusst Wirklichkeit" ist ein in der Wissenschaft anerkanntes Problem. Beispiel: Ein fanatischer Gläubiger wird gefragt, ob er sich selbst für fanatisch hielte...

Was ich sagen will: Das eine hat doch mit dem anderen bichts zu tun. Du mischst gier zwei Sachen zusammen, die nichts miteinander am Hut haben.

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Re: Berichterstattung in den Leitmedien

Antwort von Puderzucker am 10.08.2016, 17:22 Uhr

Ich stimme dir in fast allen Punkten zu. Der letzte nervt mich aber persönlich...
Ich weiß, dass rechte Spinner immer auf der Lauer sind, um die Probleme. instrumentalisieren. Das ist aber lange kein Grund, sie totzuschweigen. Denn genau das ist es, was die Presse seit letztem Jahr macht. Seit letztem Sommer ist ja alles anfangs nur supi gewesen, was mit Flüchtlingen zu tun hatte. Sie alle waren angeblich super ausgebildet, hauptsächlich Syrer, keine Terroristen, sie alle wollen nur Frieden, denn schließlich fliehen sie ja vor Gewalt.

So, ein Jahr später stellt sich heraus, dass es eben nicht bei allen Flüchtlingen doch ganz so einfach ist, sondern das einige der Sorgen der ängstlichen Bevölkerung gerechtfertigt waren. Wir haben auch Probleme wegen den Flüchtlingen, wenn man auch über das Ausmaß streiten mag. Und genau hier liegt das Problem begraben. Weil jeder nach seinem gusto darüber berichtet, mal positiv, mal negativ, mal gar nicht, mal nur hinter vorgehaltener Hand, haben so viele Menschen ihr Vertrauen in Politik und Medien verloren.
Fakt ist: Politik und Medien haben keine erzieherischen Aufgaben zu erfüllen. Sie sind nicht die Pädagogen und wir nicht kleine Kinder, denen schlechte Nachrichten nicht zuzumuten sind. Ich möhte immernoch als mündiger Leser behandelt werden, der aufgeklärt und informiert wird. Den genau hier liegt der Hund begraben. Es war doch erst dieses vorsichtige "Nicht-berichten-wollen", dass das Vertrauen erschüttert hat...man denke doch nur mal an die Silvester-Vorfälle.

Ich bin der festen Überzeugung, dass wir wieder zu eine, neutralen politischen und gesellschaftlichen Diskurs zurückfinden müssen, um die Probleme zu lösen. Das ständige Totschweigen, um das Lager gegenüber bicht zu befeuern, ist gift für die Situation.

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Re: Berichterstattung in den Leitmedien

Antwort von Steffi528 am 10.08.2016, 17:31 Uhr

Ich habe es hier in diesem Forum oft genug erlebt. Ich weiß von einigen Leuten, die sehr nahe an der Flüchtlingsgeschichte sind, die die Probleme kennen, aber hier über diese Probleme zu schreiben ist ein Ding des Unmöglichen, weil es sofort zerfetzt wird.
Da dann doch lieber pragmatische Lösungen suchen ohne hier alles mögliche kaputt reden zu lassen oder irgendwelchen Spinnern Futter zu geben.
Zumal die Probleme ja gar nicht überwiegend sind. Vieles läuft gut und glatt, fällt nur nicht so auf, ist halt einfach normal geworden, keiner Schlagzeile wert.

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Re: Du bringst gerade alles durcheinander...

Antwort von Joplin am 10.08.2016, 18:40 Uhr

Meine Meinung zu den was Steffi schreibt ist, dass es extrem schwer ist, kritisch über das Thema zu schreiben, weil man sofort in die rechte Ecke geschoben wird. Es scheint als gäbe es zwei Lager. Das eine Lager ist für die grenzenlose Aufnahme und sieht es so, dass das alles machbar ist (also wir können mehrere Millionen aufnehmen, das klappt.) dieses Lager unterstellt dann dem anderen Lager, welches denkt, das kann ein Land allein einfach nicht problemlos wuppen, dass es die Flüchtlinge "verrecken lassen" will.Und auf der dunklen Seite wandelt.

Das kritische Lager sieht vieles sehr schwarz und hat Ängste. Unterstellt den anderen dass sie dumm und naiv sind.

So jedenfalls kommt es manchmal rüber. Obwohl das eigentlich Quatsch ist. Denn niemand kann ernsthaft behaupten, dass alles gut klappt. Gestern im Spiegel online ein Artikel dass sogar bereits 6000Flüchtlinge Deutschland verklagt haben, weil sie immer noch auf die Bearbeitung ihres Asylbescheids warten und immer noch in den Flüchtlingsunterkünften hocken. Selbst die Flüchtlinge denken nicht "wir schaffen das" denen kann man aber schlecht vorwerfen, rechts zu sein wenn sie meckern. Nur mal am Rande.

Die "Guten) können aber selber nicht sagen, wie wir es schaffen, da es an Psychologen, Lehrern etc.hihtrn und vorne fehlt.Aber sie sind wenigstens menschlich und hilfsbereit und das ist enorm wichtig. Denn ohne Menschlichkeit schaffen wir gar nichts und helfen müssen wir.

So streiten wir hier fröhlich drauf los, aber im Prinzip hat jeder irgendwie Recht und irgendwie Unrecht. Die Medien sind in dem selben Dilemma.

Jeder normale Mensch weiß, dass wir hier nicht problemlos Millionen Menschen aus anderen Kulturkreisen aufnehmen und integrieren können. Und jeder weiß, wo es hin führen kann, wenn Integration scheitert (siehe Brüssel etc.)Aber das kann man als Leitmedium nicht zugeben, denn die Rechten sind eh schon zu stark.

Schwierig. Ich denke schon dass in den Medien vieles beschönigt wird. Aber vielleicht ist das besser so. Wer will schon einen rechten Mob?

Probleme ansprechen bedeutet ja auch zuzugeben, dass man evtl Fehler gemacht hat.

Eine Lösung gibt es aber nicht.Die Situation ist total Verfahren. Weil man das weiß,wird man halt pampig, beleidigt,bildet Lager. Das ist meiner Meinung nach der Zustand unserer Gesellschaft derzeit. Die vielen Terroranschlage, über die man ja offiziell auch nicht besorgt sein darf, (alles verwirrte Einzeltater. Gab es schon immer. Normales, altbekanntes Phänomen dass ein Hans Müller "Gott ist groß" brüllt und mit einer Axt Leute zerhackt) machen das auch nicht unbedingt besser.

Eine Lösung weiß ich auch nicht.

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Re: Berichterstattung in den Leitmedien

Antwort von lotte_1753 am 10.08.2016, 22:23 Uhr

Warum ich konstruktiv kritisieren muss, erschliesst sich mir nicht. Stand nicht teddybaerenwerfend am Bahnhof. Kann ich auch nix fuer, dass die Integration dieser Masse an jungen ungebildeten Maennern aus aller Herren Laender nicht funktionieren wird

p.s. Die Berichterstattung in den Leitmedien war skandaloes.

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werfe ein "oft" nach an hinterher

Antwort von lotte_1753 am 10.08.2016, 22:26 Uhr

.

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Hmmm ... Steffi, Dein letzter Absatz macht mir auch irgendwie zu schaffen ...

Antwort von Sille74 am 11.08.2016, 1:23 Uhr

... Unabhängig davon, ob man die Probleme jetzt HIER im Aktuell diskutieren sollte bzw. kann (wobei es hier ja alles in allem noch relativ gesittet zugeht, auch vom Meinungsspektrum her, im Vergleich zu anderen Foren etc. und auch im Vergleich zum echten Leben; vielleicht könnte es ja ohne Zerfetzen klappen, wann man die Sache richtig angeht ...) und eher grundsätzlich zum offenen Ansprechen:

Einerseits kann ich Deine Argumentation nachvollziehen und verstehen. Andererseits frage ich mich schon, ob dieses Nicht-öffentlich-diskutieren-Wollen u.U. nicht vielleicht gerade die "rechten Vollidioten" auf den Plan ruft und Ansatzpunkte zum Stimmungmachen gibt und zwar dann, wenn die besagten Probleme sich irgendwie auch auf Außenstehende/die Gesellschaft auswirken, sprich, der "besorgte Bürger" etwas davon mitbekommt und (vermeintlich) betroffen oder gar in Gefahr ist. Wenn der dann seine Infos aus obskuren Quellen hat und gleichzeitig das Gefühl bekommt, er wird nicht wahr- und ernst genommen, wenn er seine Ängste anspricht, es wird nichts unternommen, das Problem totgeschwiegen ... Da fände ich es, glaube ich, besser, wenn eine vertrauenserweckende Institution (Polizei, Kirchen, Ämter ... was weiß ich, wer halt damit zu tun hat) das Problem benannt, seine Relevanz erläutert, Lösungsmöglichkeiten/Projekte vorstellt ... Ich finde, diese Soko Asyl aus Braunschweig (oder war's Bielefeld, egal ...) ist eine gutes Beispiel dafür, dass das gut ankommt.

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Re: Berichterstattung in den Leitmedien

Antwort von Steffi528 am 11.08.2016, 6:18 Uhr

Hier ist mal wieder das beste Beispiel dafür...

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Re: Berichterstattung in den Leitmedien

Antwort von lotte_1753 am 11.08.2016, 10:34 Uhr

Willst du ernsthaft bestreiten, dass ein Großteil der Asylantragsteller aus jungen Männern besteht (Statistik des Bundesamtes) und dass eine Herkunftsüberprüfung nicht durchgeführt wurde? Oder dass die Ausbildung bei den meisten extrem mangelhaft ist? Boom Frauenbild will ich gar nicht erst sprechen.

Dann gratuliere ich dir zu deiner überlegenen Moral. Dumm hält nur, wenn die Realität nicht dazu passt. Aber wie du sagst, das soll man nicht aussprechen dürfen, wenn man keine Lösungen hat (wo auch immer die herkommen sollen). Die Realität ist halt ein Nazi. Supi.

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Re: Hmmm ... Steffi, Dein letzter Absatz macht mir auch irgendwie zu schaffen ...

Antwort von lotte_1753 am 11.08.2016, 10:36 Uhr

So etwas war mal Aufgabe der Presse ...
(In grauer Vorzeit, als die steffi'sche Logik der unzulässigen Kritik noch nicht galt ...)

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@Puderzucker: Du bringst gerade alles durcheinander...

Antwort von tonib am 11.08.2016, 11:31 Uhr

Du hast den Artikel vermutlich nicht gelesen - es geht um eine STUDIE zur Berichterstattung in den Leitmedien. Das ist der Zusammenhang.

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Re: Hmmm ... Steffi, Dein letzter Absatz macht mir auch irgendwie zu schaffen ...

Antwort von Steffi528 am 11.08.2016, 11:32 Uhr

Differenzierung und Lesen ist schwierig, nicht wahr?

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Re: Hmmm ... Steffi, Dein letzter Absatz macht mir auch irgendwie zu schaffen ...

Antwort von lotte_1753 am 11.08.2016, 11:48 Uhr

Gelungene Rhetorik auch. Die Konsequenz deines Ansatzes ist das verschweigen oder rosarotfaerben nicht nur von Probleme, sondern auch von Realitäten. Und genau das hat man gesehen und sieht es immer noch.

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Puderzucker

Antwort von pflaumenbaum am 11.08.2016, 11:51 Uhr

Irgendwie denke ich, du hast nicht ganz verstanden, was Sozialwissenschaft heißt: es geht nicht darum, ein für alle Mal die richtige Wahrheit rauszufinden, sondern einen Beitrag zum Stand der Forschung zu leisten. Natürlich dürfen diese Studien nicht eins zu eins in die Poltik übertragen und Leitfaden für politisches Handeln werden. Das hat aber nichts mit Glaubwürdigkeit zu tun, sondern damit, dass Wissenschaft und Politik (und Medien) unterschiedliche Ziele verfolgen! Kein Wissenschaftler wird bewusst versuchen, die Ergebnisse aus politischer Absicht zu fälschen. Natürlich kommt es immer wieder (auch in den Naturwissenschaften) zu Fälschungen, aber eher nicht aus politischer Absicht, sondern um ein Ergebnis möglicherweise eindeutiger und damit besser veröffentlichbar zu machen. Dass wir unserer Wirklichkeit quasi fortlaufend selbst erzeugen ist natürlich klar, dass ist ja eine wichtige Erkenntnis der Soziologie, das heißt aber nicht, dennoch hat diese Wirklichkeit reale Folgen für das Individuum, die man dann wiederum untersuchen kann.

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Re: Du bringst gerade alles durcheinander...

Antwort von pflaumenbaum am 11.08.2016, 12:08 Uhr

Das Problem ist nicht, dass die Medien beschönigen, sondern dass sie unter einem immensen Zeitdruck Artikel produzieren, die dann oft nicht sonderlich durchdacht sind. Zweites Problem sind die Leser, die immer nur mal kurz überfliegen und sich nicht intensiv mit einer Thematik befassen (wollen oder können sei dahingestellt).

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