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Geschrieben von Betula am 22.07.2015, 22:14 Uhr

Ausstellung zu den Anschlägen in Oslo vor vier Jahren

Was haltet ihr davon? Für mich hat das einen etwas unguten Beigeschmack. Ich habe gerade einen Bericht darüber gesehen. Einige der Überlebenden äußerten sich ja positiv darüber, sagten dass es gut sei, dass das alles nicht vergessen würde.

Aber eine Ausstellung, das klingt für mich doch sehr nach Sensationslust. Es gibt dem Täter, der es ja wohl von Anfang an darauf angelegt hat, in die Öffenlichkeit zu kommen,wohl einen enormen Auftrieb, Bestätigung.... Ich weiß nicht.

Wäre es nicht besser gewesen, einen Gedenkort für die Opfer zu errichten, ohne dabei irgendwelche " Exponate" wie in einem Museum auszustellen?

Ich empfinde es als pietätlos.Wie seht ihr das?

Liebe Grüße

 
9 Antworten:

Re: Ausstellung zu den Anschlägen in Oslo vor vier Jahren

Antwort von DK-Ursel am 22.07.2015, 22:39 Uhr

Herj Betula!

uch finde, essteht uns nicht zu, darüber zu urteilen, wie Norwegen um diese Menschen trauiert und wie es mit dem Terrorschock umgeht.
Allenfalls könnten die Betroffenen Einwände haben,wennsie dies für nötig erachten.

Pietätelos --- es wird ja keiner "ausgestellt",sondern das Grauen gezeigt, daß der Mensch verbeitete.
Letztendlich zeigenauch andereGedenkstätten Bilder, Filme bvon Opfern - denk nur an die KZs.

Gruß Ursel, DK

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Re: Ausstellung zu den Anschlägen in Oslo vor vier Jahren

Antwort von luna8 am 22.07.2015, 22:56 Uhr

Ich sehe es ähnlich, wie dk ursel.

Es ist in den letztens 4 Jahren schon wieder soviel ( Schlimmes) passiert... Es ist gut, diese Wahnsinnstat im Gedächtnis zu behalten und daran zu erinnern.

Wenn die Angehörigen das ablehnen, ist das einzig ihre Angelegenheit.

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Re: Ausstellung zu den Anschlägen in Oslo vor vier Jahren

Antwort von Betula am 22.07.2015, 22:59 Uhr

Ja, wahrscheinlich können das wirklich nur die Betroffenen beurteilen.Aber das Ganze ist auch in Norwegen umstritten.

Ich bin mir einfach nicht sicher ob es solchen irren Tätern nicht auch irgendwie Bestätigung gibt.....

Es werden schon auch Bilder von Opfern gezeigt. Das finde ich grenzwertig.Aber es war einfach auch ein Ereignis, das weltweit in den Medien war und großes Interesse hervorrief.

Ich habe ein etwas ungutes Gefühl dabei ob da wirklich nur Menschen hin gehen um zu trauern. Aber es stimmt, ich kann es nicht beurteilen. gebe nur mein Gefühl wider.

Es ist immer eine Gratwanderung wie über solche schrecklichen Dinge berichtet wird. Mein Gefühl damals war, dass einfach zu viel über diesen Täter an die Öffentlichkeit gelangte. Das ist für solche kranken Menschen einfach Öl ins Feuer gegossen. Wie ich das jetzt in Erinnerung habe, hatte er da auch zahlreiche " Anhänger".

Aber wie geht man mit soetwas um? Vergessen kann man das ja nicht.Schwierig.

Liebe Grüße

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Re: Ausstellung zu den Anschlägen in Oslo vor vier Jahren

Antwort von DK-Ursel am 22.07.2015, 23:31 Uhr

Hej Betula!

ich weiß nicht, ob wir das nicht beurteilen KÖNNEN.
ichdenke, irgendwie schon.
Du tust es jagerade, genau wie ich.
Aber ich finde nicht, daß es uns zukommt.
DieNorweger habenfür sich entschieden, so etwas zu machen, inNorwegen, für ihre Opfer - wie kann und darf ich mir daein Urteil erlauben, zumal ja nicht direkt pietätlose, obszöne, kränkende Darstellungen veröffentlicht werden und der Sinn und Zweck ja unbestritten ehrenwert ist und eben nicht der Verherrlichtung dieses Irren, Massenmörders, sondern dem Gedenken und Mahnen dient.
Überdie Art und weise, wie man so etwas macht, aberauch, über Kunst, über Musik, über Ausstellungen - ja, dasind die Menschen immer unterschiedlicher meinung.

Wie gesagt:
Auchdie KZ-.Greuel werden wachgehalten als Mahnungandie nachfolgenden Generatzionen, dies nie mehr geschehen zu lassen.
Daß sichdannauch Andersgesinnte dort mit anderer Interpretation wiederfinden, können wir doch bei nichts verhindern.
Es wurden auch schon Kunst, Literatur und Musik nicht im Sinne ihrer Schaffer mißbraucht!
Allehat 2 Seiten,aber ich finde einfahc,daß esuns von außen -als Nicht-Betroffe,weder als Opfer direkt noch als Norweger,ansteht, darüber zu urteilen oder gar zu richten, wie ein Volk mit so etwas umgeht.

Gruß Ursel, DK

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Re: Ausstellung zu den Anschlägen in Oslo vor vier Jahren

Antwort von Betula am 23.07.2015, 8:42 Uhr

Diese Argumentation ist wohl richtig, dk ursel

Ich möchte nur noch anmerken dass ich nicht denke,dass dies mit den KZ Gedenkstätten vergleichbar ist.Diese dienen als Mahnung einerseits,als Erinnerung, zu welch schrecklichen Taten Menschen fähig sind.Es hat ein ganzes Volk jahrelang an der Ermordung. Millionen Menschen mitgewirkt.Von Oben angeordnet, niemand oder wenige haben sich gewehrt.Dies darf nie wieder geschehen (in etwas anderer Form geschieht es aber gerade aktuell wieder, aus religiösen Gründen..)

Die Morde in Oslo wurden von einem psychisch kranken Menschen,einem Soziopathen mit starken narzistischen Zügen verübt. Ihm war es von Anfang an äußerst wichtig, soviel Medienprasenz wie möglich zu erhalten. Er schrieb ein riesiges Manifest, das er im Internet veröffentlichte und trat vor Gericht in einer Uniform auf,posierte stolz vor den Kameras.Und die Medien gaben ihm genau das was er wollte.Wahrscheinlich schreibt er gerade ein Buch im Gefängnis, das wieder viel Aufmerksamkeit bekommen wird.

Verstehst Du was ich meine???Es geht nicht darum,dass ich dagegen bin das an die Opfer gedacht wird.Es wird aber bis ins Detail der Ablauf der Anschläge beschrieben,mit Uhrzeit. Wann wer wie reagiert hat.Dann wird das zerbombte Auto ausgestellt, Bilder von schwimmenden,um ihr Leben kämpfenden Menschen........Der gefälschte Polizeiausweis des Irren wird ausgestellt.

Das meine ich.......Aber man kann da ja geteilter Meinung sein.Mich macht das sehr betroffen alles.

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Re: Ausstellung zu den Anschlägen in Oslo vor vier Jahren

Antwort von Betula am 23.07.2015, 9:06 Uhr

Vielleicht sollte ich mich nicht auf diese eine Ausstellung einschießen, die wohl wirklich gut gemeint ist, als Gedenken für die Opfer, und die wahrscheinlich nicht, so wie mir es vorkam,wie ich es anfangs aufgefasst hatte, als eine Art Museum mit Bildern und Exponaten,wo man die Anschläge wieder schön gezeigt bekommt,.

Ich mache mir generell Gedanken darüber ob die Medien nicht zu sorglos damit umgehen, Gewalt darzustellen.Muss man z.B.nach jedem schrecklichen Anschlag 10 Brennpunkte bringen und die Täter bis in ihre Kindheit zurück mit ihren kompletten Lebensläufen zeigen.?Die sind doch meistens komplett verblendet und auch gestört und bekommen enorme Aufmerksamkeit.

Auch über die schrecklichen Taten sollte man m.M.nach sachlich berichten.
Ich habe manchmal den Eindruck dass da schon sehr viel Sensationslust mit spielt.Das meinte ich mit der Gratwanderung. Medien müssen ja berichten.Aber die Täter sollen sich nicht als Helden fühlen.Sie sollten am besten gar nicht groß benannt werden.

Gut, wenn das in dieser Ausstellung so nicht passiert ist es ja gut.Trotzdem, eine Ausstellung die zerbombte Autos zeigt,wo man gegen Eintrittsgeld (oder ist es kostenlos) hin geht....... Aber wenn die Opfer damit gut leben können, darf ich das tatsächlich nicht beurteilen.

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Re: Ausstellung zu den Anschlägen in Oslo vor vier Jahren

Antwort von DK-Ursel am 23.07.2015, 9:43 Uhr

Hejbetula!

Natürlichsehe ich einen Unterschied zwischen KZ-Gedenkstätten und dieserAusstellung.
Mir fielsie nur ein,weil Du dasZeigenderOpfer pietätlos fandest - es regt dsich aber keiner drüber auf,wenn in Filmen die "Muselmänner" in den KZs werden.
Das verletzt ja auchIntimsphäre -aber es dient eben dem übergeordnetenZiel.

So wie ich es gehört habe, at manebenauchdie Zeitabfolge bei dem Überfall so präzise angegeben, um denAbnlaufdueutlich uz machen.
Durch eine Verkettung vieler kleiner und großer widriger Umstände kamen die Retter ja erst sehrspät auf die insle, was anders hättesein können -auch das will man wojhl dikumentieren.
Ich denke, man will nicht nur der Opüfer gedenken, dann allerdings hätte eine Mahntafel mit den Namen gereicht.
Man will das Grauen zeigen, das so ein Überfallauslöst, vielleicht auch die Hilflosigkeit, man will eine Dokumentationstatt einer Gedenkstätte.

Dies nun wiederum in den Zusammenhang, in den Vergleich mit Medien zu stellen, finde ich Äpfekl mit Birnen vergleichen.
Die Medien decken zeitnah aktuelle Ereignisse ab.
Sie wollen informieren und vor allem (leider, aber nötig, nur sind dadurch diemittel oft fraglich ) auch diese Informationen zu Geld machen.
Sie sind nicht objektiv, sie sind oft nicht gut informiert, und oft können sie das auch nicht sein, weil sie eben so zeitnah agieren.
Insofern ist diese Dokumentation, diese Ausstellung eben etwas, was sogar viele Dinge zurechtrückt, die durch die mehr oder weniger sensationslüsterne oder gar einseitige Presse ins falscheLicht gerieten.

Ein Aspekt wäre bereits festzustellen, daß der Täter meines Wissens nicht als psychisch krank diagnostiziert wurde, sondern eben voll verantwortlich für alle seineTaten ist.

Gruß Ursel, DK

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Re: Ausstellung zu den Anschlägen in Oslo vor vier Jahren

Antwort von shinead am 23.07.2015, 11:32 Uhr

Ich weiß nicht, ob pietätlos das richtige Wort ist. Ich würde eine solche Ausstellung nicht besuchen wollen.

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Re: Ausstellung zu den Anschlägen in Oslo vor vier Jahren

Antwort von Betula am 23.07.2015, 17:41 Uhr

Nein, "pietätlos" ist das falsche Wort.Aber mir fällt kein anderes Wort dazu ein."Grenzwertig "vielleicht.

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