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Geschrieben von Leewja am 26.07.2016, 16:04 Uhr

Anschläge/furchtbare Geschehnisse vergleichen

ich frag mal in einem neuen Thread:

ist es nicht schion irgendwie normal, wenn man Dinge, die einem nah sind, als schlimemr empfindet, als die, die weit weg sind?

Kabul, auch viele andere Länder, Vergewaltigungen in Indien, Mädchenbeschneidung in Afrikanischen ländern----das ist alles furchtbar.

auch ein Autounfall in Südamerika ist ja im Grunde genauso furchtbar, wie einer am niederrrhein.
Wenn bei dem am Niederrhein aber eine Lehrerin von der Schule meins Sohnes stirbt, wenn eine Bekannte vergewaltigt wird, wenn eine Mitbewohnerin im Studiwohnheim beschnitten ist und erstmals begreift, dass das nicht "normal" ist, wenn in meinem Heimatort oder im Heimatort von bekannten, ja, selbst wenn in "meinem Land" ein Anschlag passiert---trifft mich das mehr.
Ich mach mir auch deutlich mehr sorgen um die kaputten belgischen AKWs direkt an der Grenze als um Fukushima, wobei mir das ganz Thema durchaus iffuse Ängste vermittelt.


Ist das wirklich so unnormal?

Wäre es normale, über absolut jedes Unglück gleich erschüttert zu sein?
Oder über keines mehr besonders erschüttert zu sein?

ich verstehe auch den Gedankensprung von "ihr redet nicht über attentate in Kabul" zu "ihr wollt nur nicht zugebebn, warum Flüchtlinge herkommen"
überhaupt nicht.

Selbstverständlich ist bei fast allen Flüchtlingen ein grund zu flucht da, dem widersprciht doch keienr???

Aber natürlich schockt mich Paris/Nizza (war ich schon, liebe ich beides)oder Gott bewahre ein "echter IS.Anschlag" der vielelicht noch in Berlin, Düsseldorf, Hamburg oder Pusemuckel passiert mehr, als einer in einem Bürgerkriegsgebeutelten fremden land- euch wirklich in echt nicht?
Ist euch das schnurz?
und wenn es in eurem Heimatort passieren würde, aber ihr und eure lieben überlebt, dann ist es auch nicht schlimmer als in Afghanistan oder Syrien (für EUCH persönlich)? wann ist es denn nicht mehr alles ganz genau gleich , sondern schon schockierender und ängstigender?

Wir reden ja auch nicht dauernd über die afrikanischen Konflikte oder die südamerikanischen drogenbandenkriege?

die bedrohen uns ja so gar nicht, aber doch genauso wertvolle, gleiche Menschen?

 
25 Antworten:

Re: Anschläge/furchtbare Geschehnisse vergleichen

Antwort von Murmeltiermama am 26.07.2016, 16:12 Uhr

Betroffenheit entsteht, wenn man betroffen ist. Bei Familienmitgliedern, bei Nachbarn, Freunden, Kollegen, weil man dort selbst schon mal war. Soweit ist das völlig normal. Der Mensch muss ja auch irgendwie seine Serle schützen. Sonst würde man ja durchdrehen, wenn einem jedes Opfer gleich nahe ginge.

Schwierig wird es nur dann, wenn man aus der Betroffenheit heraus die falschen Schlüsse zieht oder unvernünftige politische Forderungen ableitet.

Was ich immer etwas komisch finde, ist die Aussage, "dass unter den Opfern (keine) Deutschen waren". Mir geht ein Flugzeugabsturz mit Deutschen auch nicht näher als einer ohne. Etwas völlig anderes ist es, wenn ich tatsächlich betroffen bin (siehe oben).

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das geht dir aber nur dann nicht anhe, wenn du sicher weißt

Antwort von Leewja am 26.07.2016, 16:18 Uhr

dass keiner deiner angehörigen/Freunde in genau dem Flugzeug saß.

Wenn meine beste Freundin nach Spanien fliegt und ich höre vom Absturz eines Flucgzeuges zwischen Düsseldorf und Barcelona, bin ich beruhigt, wenn ich das höre, dass es zumindest niemanden getroffen hat, den ich liebe.
das wüprde mich nämlich eben mehr treffen, als das andere, was mich auf eienr menschlichen, aber nicht persönlichen ebene traurig stimmt.

Flugnummern/zeiten habe ich üblicherweise nur von engen anverwandnten, bevor das nun kommt

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Re: Anschläge/furchtbare Geschehnisse vergleichen

Antwort von Lauch1 am 26.07.2016, 16:18 Uhr

"dass unter den Opfern (keine) Deutschen waren"

Da gehts es doch nicht um das Auf/Abwerten von Opfern nach Nationalität, sondern um das schnelle Ausschließen von Beteiligten. Wenn deine Familie in Nizza urlaubt, willst du doch auch schnell wissen, ob sie unter den Opfern sind.

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Re: Anschläge/furchtbare Geschehnisse vergleichen

Antwort von Lauch1 am 26.07.2016, 16:18 Uhr

"dass unter den Opfern (keine) Deutschen waren"

Da gehts es doch nicht um das Auf/Abwerten von Opfern nach Nationalität, sondern um das schnelle Ausschließen von Beteiligten. Wenn deine Familie in Nizza urlaubt, willst du doch auch schnell wissen, ob sie unter den Opfern sind.

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Re: Anschläge/furchtbare Geschehnisse vergleichen

Antwort von DecafLofat am 26.07.2016, 16:18 Uhr

ich verstehe was du meinst.
münchen ist mir natürlich näher als tel aviv. daher ja natürlich hat mich das mitgenommen, sehr sogar, ich bin ja nicht aus teflon. (ch danke mama.frosch für ihre noch ausführungen unten)
dennoch darf ich die art und weise wie berichtet wird, kritisieren. ja, es gibt einen markt für sensationsjorunalismus. aber wenn schon die ARD tweets als programminhalte sendet... ?!? und aufregen darf es ich auch wenn über dinge die ich im RL schon meide, HIER noch geschrieben wird. oder meine kollegin als das in nizza passierte, sie mir brühwarm ihr handy hinhält nur um mir ein video der amokfahrt zu zeigen. ich sagte schroff zu ihr, geh mir weg damit. und ernte be iihr nur unverständnis.
SIE ist diejenige die gestern geheult hat, weil sie einen bürgerkrieg befürchtet. SIE ist aber auch diejenige die sich reinsteigert in sachen und in dauerendlosschleife ticker von focus, spiegel, n24 und was weiß ich empfängt. den ganzen vormittag (ich arbeite bis 14 uhr) brummt ihr scheiß telefon. und immer wieder muß sie im zimmer kommentieren was sie gerade gelesen hat.
und ich finde, hier ist es nicht anders.
haben all die medienmacher eigentlich mal darüber nachgedacht (und die konsumenten, diejenigen die sagen decaf, du darfst gerne in deiner wolkenstadt leben und die augen verschliesen, WIR schauen hin...) dass man mit dieser art der berichterstattung, das privatleben der täter zerpfücken und nach ursachen suchen, irgendwelche kühenmesser vorm pocodomäne schrank fuchtelnvideos, dass man damit potentiellen nachahmungstätern in aussicht stellt dass sie - wenn sie sich auch für eine solche tat entscheiden - medial dargestellt werden? und wie das für manche womöglich noch erst recht das hinrgespinst in ihrem kopf anfeuert?
die trittbrettfahrer werden sich nur weiter angespornt fühlen wenn man so genau hinschaut.

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Re: Anschläge/furchtbare Geschehnisse vergleichen

Antwort von Lauch1 am 26.07.2016, 16:26 Uhr

Aber in Zeiten von Smart Phones gibt es eben eine Ticker Berichterstattung. Das wird sich nicht ändern.
Und wenn die Menschen sich mit ihren Ängsten nicht angenommen fühlen, wenden sie sich eben Parteien zu, die (vermeintliche) Lösunen anbieten. Siehe Hollande, der öffentlich nur noch ausgepfiffen wird und Le Pen, die sich nur noch zurückzulehnen braucht.

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Was die Medien angeht, stimm eich dir völlig zu

Antwort von Leewja am 26.07.2016, 16:30 Uhr

und die allerschlimmsten Verrohungsbefürchtungen hatte ich auch während dieser Münschen-Stunden, als in Endlosschleife diese Handyvideos liegfen, wie der Typ schießt und wie ange/erschossene auf der Straße liegen. Dazu auf allen Kanälen hysterische "Nachrichten", die keine sind.
Pietätlos, unjournalistisch und extrem verroht.
Die Berichterstattung, die Überschrift "Live-Ticker zur Schießerei in München" (als wenn es ein cooles Event wwäre!!!) und dann die----ich weiß nicht, ist es Abgebrühtheit, ist es schiere unglaubliche Dummheit, bei der man zwingend an Darwin denken muss, ist es totale Dekadenz, die nicht GLAUBT, dass man in echt sterben kann- Leute die das mit dem Handy allen ernstes FILMEN anstatt um ihr leben zu rennen.

Auch mir missfällt das überkieksende "siehste!" Geschrei extrem und ja, ich weiß, dass die absolute merhzahl der Flüchtlinge trauert, wütend ist, nagst hat und nicht fassen kann, dass ihr heimatelend sie so verfolgt.

und DENNOCH glaube ich, dass wir das eben IN KAUF nehmen. das IST so und da braucht man auch nicht ständig so zu tun, als sei es NICHT so.
Natürlich müssen die Drahtzieher nicht über flüchtlingsrouten kommen, aber die Marionetten, das "Kanonenfutter" (immer schon junge, frustruierte, leichtsinnige Männer ohne perpektive), die eben doch. das ist so und das ändern wir auch nicht, wenn wir es noch so gerne wollen.
Und nun ist das Heimatelend deer Syrer, der Afghanen, der Libyer und weiß Allah wessen njoch, eben auch mitten "in uns".

damit müssen wir umgehen, an das gute weiter glauben,. für das gute, für die Menschlichkeit, für Verständnis, für GEGENSEITIGEN Respekt, für miteinander, für Freiden und gegen krieg eben alles weiter tun, nicht nur dran glauben, sondern reden, diskutieren, lehren, tun.

Aber angst hab ich trotzdem mehr als vorher.

Weil ich einfach die vergangenen 36 jahre eben NICHT mit anschlägen "rechnen" msutte (ich hab den kalten Krieg und die RAF ü-ber-Haupt nicht bewusst mitbekommen, ihr alle ja wohl schon, ich nie).
ich musste immer schon damit rchnen, bei einem Autounfall zu sterben, Brustkrebs zu bekommen, eine Dachpfanne auf den kopf zu kriegen oder im Schwimmbad einen dicken Mann vom dreier auf den Rücken.
an diese "Bedrohungen" habe ich mich gewöhnt und lebe damit ganz gut, tue, was ich kann, um sie zu verringern/vermeiden....aber nun ist da eben eine neue Angst. Für mich jedenfalls.
Und die macht es mit mulmig, im Stadion, aufm berliner Alexanderplatz zu weihnachtsmarktzeiten, in flughäfen, auf Bahnhöfen. doch.

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lauch die frage aber ist: was generiert die angst?

Antwort von DecafLofat am 26.07.2016, 16:36 Uhr

das tatsächliche vorhanden sein einer konkreten gefahr (mit statistiken kennst du dich ja aus, also weißt du ja auch wie wahrscheinlich es ist, opfer eines terroranschlags zu werden, und ich lasse dabei nicht außer acht dass sich die zahlen dazu derzeit ändern...)
oder aber
das sich ständig freiwillg selbst vor augen führen von horoormeldunge, immer und immer wieder, und dann noch den siebten augenzeugenbericht dazu lesen und das drölfte wackelvideo (und das in zum teil äußerst fragwürdiger weise, auch hier wurden ja schon zweifelhafte quellen verlinkt...)
erst gestern dazu ein essay gehört, klicks bedeuten aufmerksamkeit, irgendwas in die welt posaunt ist schnell, aber es gibt auch irre viele fakemeldungen, ich sag nur: drei täter mit langwaffen in münchen.

aber wenn sie dann mal konsumiert sind: angst essen seele auf. I choose not to participate. und würde mir von meinen zeitgenossen wünschen (die wie ich hoffentlich mal eine politische grundbildung genossen, sozialkundeunterricht, womöglich über küchenpsychologische grundkenntnisse verfügen,) ein bisschen mehr besonnenheit wünschen.

denn außer besonnenheit haben wir doch sowieso keine andere wahl: wenn ich an einer bombe sterben werde, dann ist das so. da hilft es mir nix die nächsten 20 jahre in angst davor zu leben dass es passieren könnte. und wenns dann doch nicht passiert ab ich durch meine grießgrämerei womögich meine zellen so vegiftet dass ich irgendein geschwür gezüchtet habe...

ich lasse mich nicht dazu hinreissen meinen mitmenschen argwöhnisch zu begegnen, und in angst zu leben.

ich komme in frieden.

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Re: Anschläge/furchtbare Geschehnisse vergleichen

Antwort von mama.frosch am 26.07.2016, 16:39 Uhr

die frage ist halt, ob man ticker-berichterststattungen und überhaupt inflationäre, von seriös bis sensations-hysterie-fördernde berichterstattung berichterstattung in sich aufsaugen muss. bei manchen habe ich den eindruck, sie tun das.

mir persönlich würde das überhaupt nicht gut tun. je mehr details, vor allem bilder desto mehr muss verarbeitet werden. was bringt es, das video der frau anzusehen, deren mann in den usa von polizisten erschossen wurde? das ist doch enormer stress für die psyche und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das jemandem wirklcih hilft, um mit solchen ereignissen innerlich besser klarzukommen.

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hm.

Antwort von Leewja am 26.07.2016, 16:41 Uhr

grundsätzlich hört sich das gut und vernünftig an und entspricht auch meinem üblichen verhalten.

aber zum besipiel dem im dunkeln immer genau hiter mir her laufenden mann, dem traue ich eben zu , mich vielleicht doch vergewaltigen zu wollen. Und dann "wappne" ich mich, hab die schlüssel zwischen den fingern rausgucken, trete energisch auf.
Am Abendessen ersticken versuche ich auch zu vermeiden, indem ich gründlich kaue und nicht mit vollem mund rede und nicht nebenher lauter anderen kram mache.
BrusIm Auto schnalle ich mich an, verzichte auf Überholmanöver, die schiefgehen könnten und lasse das Handy in der tasche.

Ich vermute weder in jedem "fremdländisch" aussehenden einen Bom,ber noch lebe ich in dauernder panik.
Aber ich kann ein gewisses Unwohlsein, die Überlegung "was wäre wenn" eben auch nicht leugnen.
und es würde mich schrecklich schrecklich ärgern, diese welt wegen eiens patriarchalisch-religiösen Idioten verlassen zu müssen, egal, welcher Coleur....

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Re: Was die Medien angeht, stimm eich dir völlig zu

Antwort von DecafLofat am 26.07.2016, 16:42 Uhr

siehste das leugne ich auch gar nicht.
ich habe auch angst. aber ich schiebe das in der tat darauf, dass ich seit ich mutter bin einfach weicher, verletzlicher wurde, weil wenn mir was passiert, oder gott behüte meinen kindern, dann will ich nicht dass sie ohne mich aufwachsen oder ich gar an einem grab stehen muß...
als wir an pfinstne weggeflogen sind, hatte ich auch angst. ich habe schon immer flugangst, aber diesmal war es extrem schlimm für mich. und es war auch noch der erste flug der kinder, d h ich musste äußerlich eigentlich cool sein um sie nicht zu verunsichern...
hach ja.
wir sind alle einfach nur mütter, die wollen dass es ihren kindern gut geht.
das wollen alle mütter auf der welt. auch die von den jungs die von ihren eltern mit dem geld der familie auf die ungewisse reise gen westen geschickt wurden, weg aus dem krieg....
und diese unter generalverdacht zu stellen, ihnen mit ablehnung zu begegnen, sie auszuschliesen ist nicht der richtige weg.
das ist eher der richtige weg sie in die arme des daesh zu treiben.

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Re: Was die Medien angeht, stimm eich dir völlig zu

Antwort von Lauch1 am 26.07.2016, 16:43 Uhr

"Marionetten, das "Kanonenfutter" (immer schon junge, frustruierte, leichtsinnige Männer ohne perpektive), "

Wieso wird immer diese Alternativenlosigkeit unterstellt? Entschuldige, aber hier in Europa hat man immer eine Perspektive. Vielleicht nur kleine Wohnung, aber immerhin. Auch Bulgarien ist kein Todesurteil. Ich muss jetzt an den 4jährigem bulgarischen Buben denken, der eines der Grazer Toten war. Der hat gerne in Bulgarien gelebt, bis man ihn sein Leben genommen hat.

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Re: das geht dir aber nur dann nicht anhe, wenn du sicher weißt

Antwort von Murmeltiermama am 26.07.2016, 16:44 Uhr

Aber es geht mir nicht quasi schon vorher nahe, bevor ich weiß, dass ich jemanden kenne. Dafür bin ich wohl einfach zu rational, denn die Wahrscheinlichkeit ist ja extrem gering. Wichtig ist, dass echte Betroffene gut informiert, begleitet und betreut werden. Von der Polizei und Psychologen.

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Re: Anschläge/furchtbare Geschehnisse vergleichen

Antwort von Murmeltiermama am 26.07.2016, 16:45 Uhr

Das wird aber nicht nur in den ersten Stunden, sondern auch Tage später noch gesagt. Bis dahin sind ja hoffentlich alle Angehörigen benachrichtigt und betreut.

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Re: Was die Medien angeht, stimm eich dir völlig zu

Antwort von Lauch1 am 26.07.2016, 16:46 Uhr

Wie kommst du eigentlich drauf, dass hier erfahrene Ablehnung irgendjemanden in den Terrorismus treibt?

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Re: Anschläge/furchtbare Geschehnisse vergleichen

Antwort von Joplin am 26.07.2016, 16:47 Uhr

Die stehen auch unter einem großen Druck zu berichten denn in Zeiten des Smartphones werden dauernd Sachen ins Netz gestellt, die nicht stimmen. So war ja in München von Schießereien an einem anderen Ort die Rede, die gar nicht statt gefunden haben. Deshalb ist es eigentlich besser, wenn die "richtigen Medien" berichten. Und das geht leider nicht mehr, dass es vorher aufwändig aufbereitet wird, weil andere schon schneller sind.


Was ich halt immer noch nicht verstehe :wir sind doch alle betroffen und geschockt. Aber es hat doch eigentlich niemand hier im Forum rechte Parolen geschrieben oder, wie wurde es formuliert, "hysterisch geschrien".

Es ist doch vollkommen normal dass man sich über diese Dinge austauscht. Ich sehe das alles nicht so locker und als bedauerliche Einzelfälle. Warum ich deswegen gegen Flüchtlinge hetze, weiß ich aber jetzt auch nicht. Ich habe hier nicht gelesen dass alle Flüchtlinge Terroristen sind.

Für mich ist es aber dennoch normal, dass man kritisiert, dass hier Zehntausende im Land sind von denen man nicht weiß wer sie sind, wo sie her kommen und wo sie sind. Da ist einfach nicht alles so prima gelaufen. Das ist aber keine Hetze.

Warum wird immer behauptet, dass man rechts ist, wenn man da Ängste hat. Und warum darf man keine Angst haben und erschüttert sein?

Wir werden als Gesellschaft damit umgehen müssen. Wir können uns höchstens überlegen, inwieweit wir die Berichterstattung verfolgen. Da gebe ich Deca recht. Das ist nicht sehr gesund dauernd am Ticker zu hängen. Ich merke ja selbst, dass das nicht gut tut.

Man ist so hilflos.

Ich selber nehme mir das sehr zu Herzen. Ich stelle mir vor, ich bin im Gottesdienst, und dann wird der Priester hingerichtet. Oder ich fahre mit dem Zug und jemand kommt mit einer Axt. Sich das vorzustellen ist nicht gut. Ich merke das. Da kann man tatsächlich depressiv werden. Und das Leben geht weiter.

Wie wir damit umgehen, das muss jeder mit sich ausmachen. Wenn ich jetzt noch an Kabul denke, oder an andere schlimme Geschehnisse weltweit, oje.

Aber die Situation ist leider wie sie ist. Es fällt mir einfach schwer, das rational zu betrachten und ich persönlich fühle mich wirklich verarscht von manchen Vergleichen. Daher reagiere ich manchmal emotional, und das ist nicht gut. Das weiß ich und das tut mir auch leid.

Sorry noch an Strudelteigteilchen. Da ist mir noch ein Streit von früher hoch gekommen und das war unsachlich.

Jedenfalls ist das ein so schwieriges Thema, dass ich im Moment Probleme damit habe und mit Relativierungen im Moment nicht umgehen kann. Das ist für mich im Moment alles unfassbar.

Wenn wir uns aber deswegen in die Wolle bekommen, ist es richtig blöd. Die Emotionen kochen.

So. Mein Wort zum Dienstag. Alles doof. :-(

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wo unterstelle ich denn alternativlosigkeit???

Antwort von Leewja am 26.07.2016, 16:50 Uhr

willst du ernsthaft bestreiten, dass es gewisse Personen gibt, die sich leichter "radikalisieren lassen" als ander?
das der zufriedene, anerkannte, mit Geld, Freunden, einer netten Wohnung, einer tollen Freundin, einer liebenden, vorhandenen Familie, einem erfüllenden beruf versehene Jungmann, der Hobbies haben und bezahlen kann, der in frieden, Freiheit und Sicherheit aufgewachsen ist, vielleicht doch schwerer zu radikalisieren /zu missbrauchen /zu instrumentalisieren ist (jetzt mal geistige Gesundheit vorausgesetzt), als einer ohne Geld, ohne sprache, ohne freunde, ohne familiären Rückhalt, ohne berufliche perspektive, dies einen gesitigen Fähigkeiten entspricht?

Und genau diese jungen Männer, die werden doch dann "in die große, sorgende Familie" der religiös geprägten Gruppieungen aufgenommen und "umgedreht".

die oberen, die anführer, die kommen nicht über die balkanroute nach Deutschland, das stimmt. Aber sie benutzen (einige wenige) die da kommen, die dann eben die idioten sind, sie sich in die luft sprecgen....das macht ein Osama bin laden (ich weiß, der ist tot, aber ihr wisst, was ich meine) nämlich dann nicht selber

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Re: lauch die frage aber ist: was generiert die angst?

Antwort von Lauch1 am 26.07.2016, 16:52 Uhr

Aber trotzdem kann es dich in Frankreich überall treffen. Im Restaurant, beim Konzert, beim Feuerwerk, in der U Bahn. Mitten im Leben eben. Zusätzlich noch stärker Betroffene wie Polizisten, Justizangestellte. Da ist doch bitte klar, dass die Menschen Angst haben. Du und ich hätten die auch.
Die Situation in F kannst du nicht mit der in D und schon gar nicht mit der in Ö vergleichen.

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Re: wo unterstelle ich denn alternativlosigkeit???

Antwort von Lauch1 am 26.07.2016, 16:57 Uhr

Nichteinmal Wohlstand schützt da Leewja, denke an Mohammed Atta. Die waren bei 9/11 überwiegend aus reichen saudischen Familien, abgeschlossenes Studium.

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Re: wo unterstelle ich denn alternativlosigkeit???

Antwort von Lauch1 am 26.07.2016, 16:57 Uhr

Nichteinmal Wohlstand schützt da Leewja, denke an Mohammed Atta. Die waren bei 9/11 überwiegend aus reichen saudischen Familien, abgeschlossenes Studium.

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da vermute ich echte religiöse wahnhaftigkeit

Antwort von Leewja am 26.07.2016, 16:59 Uhr

und einen gewissen größen wahn dazu.

aber ich weiß es natürlich nicht.

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muss man unbedingt mehr details wissen?

Antwort von mama.frosch am 26.07.2016, 17:02 Uhr

Angriff in Kirche war Terroranschlag

Stand: 26.07.2016 16:11 Uhr

Zwei Angreifer haben in Frankreich einen Priester während einer Messe getötet. Anschließend wurden sie von der Polizei erschossen. Präsident Hollande erklärte, es handele sich um einen Terroranschlag. Der IS beanspruchte die Tat für sich. Am Nachmittag gab es eine Festnahme.


das ist eine kompakte zusammenfassung (tagesschau).
im sinne meiner psychohygiene reicht mir das durchaus auch mal an wissen.

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Re: da vermute ich echte religiöse wahnhaftigkeit

Antwort von Lauch1 am 26.07.2016, 17:06 Uhr

Einerseits die Gewissheit das Richtige zu tun, dem anderen das Recht auf Leben abzusprechen und andererseits die Überwindung sich selbst zu töten. Ich denke der Wille zu Überleben ist so ziemlich der stärkste eines Menschen. Vielleicht noch übertroffen von Eltern, die ihr Kind schützen wollen.

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ja, mir auch

Antwort von Leewja am 26.07.2016, 17:07 Uhr

die art der Berichterstattung geht gar nicht.


aber: wissen, ja, wissen will ich das. Und verharmlosen mag ich das nicht.

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Re: Anschläge/furchtbare Geschehnisse vergleichen

Antwort von Loni1975 am 26.07.2016, 22:44 Uhr

Hallo Leewja,

du hast mir aus dem Herzen geschrieben...ich weiß genau was du meinst...vielleicht bin ich auch nicht normal, aber natürlich reagiere ich auch viel viel sensibler, wenn so schreckliche Dinge direkt in Deutschland oder auch in Nachbarländern passieren...man merkt auf einmal, wie nah es eben doch an einem dran ist...alles andere ist oft soweit weg...und man trauert einfach mehr bzw. nimmt es sich mehr zu Herzen....es ist zu nah dran....danke für deinen Text, dem ich zu 100 % zustimmen kann...lg

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