1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Erdbeere81 am 02.03.2015, 9:08 Uhr

Sind heutige Kinder alle Egoisten?

Elternabend in der 1 Klasse unseres Sohnes. 20 Kinder, 90% aus dem Neubaugebiet des Dorfes. Überwiegend junge 2-Kind Familien.

Die Lehrerin unterrichtet seit 20 Jahren und sagt, dass sie noch NIE eine Klasse hatte in denen so vielen Kindern regelmäßig vorgelesen wird. Die Kinder haben alle gesundes Frühstück in ihren Dosen, alle ihre Materialien dabei und die Hausaufgaben werden alle erledigt. Die Eltern kooperieren toll und bei Hilfsanfragen melden sich immer genügend Eltern.
Das hätte sie sich so viele Jahre gewünscht und erlebt es zum erstenmal so toll.
ABER
Noch nie hat sie eine Klasse gehabt, die so wenig Regeln beachtet. Normale Höflichkeitsregeln beim Zuhören werden missachtet, z.B. drehen die Kinder sich gegenseitig sogar den Rücken zu, wenn der andere etwas erzählt.

In die Klasse gesprochene Anweisungen der Lehrerin folgen nur 2 bis 3 Kinder, der Rest wartet auf persönliche Ansprache. Erst dann reagieren sie.
Die Kinder erwarten individuelle Betreuung. "Ob das vielleicht auch gerade an Ihrem gut gemeintem "Kümmern" liegt" (O-Ton)

Also Helikoptern wir alle und die Kinder sind Egoisten.

Unterrichten sei sehr schwierig, weil sie ständig die Ansagen wiederholen muss, damit die Kinder reagieren.

Ich fand den Zusammenhang den sie hergestellt hat, interessant.

Wobei das Konzept der Schule auch die Individualität betont. Die Klasse wird regelmäßig in Grüppchen (nach Können) geteilt und auch mal 2 Kinder in den Flur an den Tisch, 2 Kinder im Nebenraum usw.
In der Klasse sind immer wieder Hilfslehrer, Sozialpädagogen die dann diese Kleingruppe betreuen.

Ist das irgendwie dann auch so ein Kreislauf?

 
20 Antworten:

Re: Sind heutige Kinder alle Egoisten?

Antwort von Birgit67 am 02.03.2015, 9:39 Uhr

na ja - was erwartest Du??? Die meisten Eltern suchen Fehler erst mal bei anderen bevor sie es ihren Kindern zumuten dass sie ihre Fehler selber ausbaden.

Es werden kaum mehr grenzen Gesetzt - da die Kinder sich ja selber finden sollen usw.

Viele Dinge die zu der Zeit als meine noch klein waren dazu gehörten und auch erwartet wird ist heutzutage ein völliges No Go - denn was ein Kind nicht will muss es nicht machen - stimmt auch bis zu einem gewissen Grad (um vorzubeugen - meine mussten auch nicht machen was sie nicht wollten - aber alles was zum guten Umgang gehört und zum Miteinander - darauf habe ich dann schon bestanden soll heißen:: sie mussten guten Tag sagen - aber keinem die Hand geben wenn sie das nicht wollten).

Ich bin froh dass ich nur noch max. 2 Elternabende vor mir habe - denn was da abgeht und was den Lehrern vorgeworfen wird bzw. wurde ab der Weiterführenden wundert es mich nicht wenn der Respekt vor den Lehrern komplett verloren geht - denn Eltern sprechen selten ihren Unmut über Lehrer außerhalb der Hörweite der Kinder aus.

Von daher - ja die Kinder werden als Egoisten erzogen - denn alle anderen gehen in der heutigen Zeit völlig unter - leider

Gruß Birgit

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sehe es wie Birgit

Antwort von sojamama am 02.03.2015, 9:43 Uhr

Ich kann mich den Worten komplett anschließen.

melli

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Ich nicht.....

Antwort von Caot am 02.03.2015, 10:16 Uhr

die Kinder die ich kenne, sagen sehr wohl höflich guten Tag und hören zu, wenn ich etwas zu ihnen sage. Auch Grenzen werden diesen Kindern gesetzt. Will ich nicht - muss ich nicht - das kann ich hier nicht erkennen.

An Elternabenden wird hier den Lehrern nichts vorgeworfen, die laufen meist so ab das die Eltern eher kuschen und nichts sagen, sich anpassen.

Und manchmal gibt es eben Lehrer die einfach keine Lehrer hätten werden sollen. Man kann sich nur schwerliche Dinge vorstellen, die man selber nie erlebt hat. Hier wird es schwer sich nicht mit seinen Kindern zu solidarisieren und Unrecht offen anszusprechen.

Ich denke, man sollte ganz vorsichtig sein, mit seinen pauschalen Vorverurteilungen.

Nein, ich kenne hier keine egoistischen Kinder. Aber jede Menge solcher Lehrer. Predigen Wasser und trinken Wein. Vor allem in der Grundschule.

Jedoch nein, es sind nicht alle so und es betrifft auch nur einen kelinen Prozentsatz. Deswegen pauschal zu urteilen ist weder in die eine noch in die andere Richtung sinnvoll.

LG von einer Mutter deren Kind immer höflich alle Lehrer grüßt aber höchst selten eine Rückgrüßung erhält.

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Re: Sind heutige Kinder alle Egoisten?

Antwort von MamaMalZwei am 02.03.2015, 10:19 Uhr

Hallo, das kommt darauf an... An "Kümmern" an sich kann ich nichts Schlechtes finden. Allerdings ist mir auch schon so manches Mal aufgefallen, dass Eltern sich nicht trauen, von ihren Kindern auch etwas einzufordern.

Mir wurde noch bei der Frühförderung ein Griff gezeigt - wenn das Kind Dich nicht anguckt beim Sprechen, fass es an den Schultern und dreh es sanft in Deine Richtung. ICH hätte das auch nicht gewusst, dass man es so machen kann. Das ist eben der Unterschied zwischen Eltern und Erziehungsprofis..

Von den Freundinnen meiner Tochter werden mehrere Erzieherin. Eine davon ist recht empfindsam und sensibel, die sagt, es werden oft Leute Erzieher, die nicht mit ganzem Herzblut dabei sind. Die sehen es noch nicht einmal, wenn ein Kind in ihrer Gruppe über mehrere Wochen hinweg ausgegrenzt wird. Diese Freundin (die selbst Erfahrung mit Ausgrenzung gemacht hat und diese Blicke und Gesten gut kennt) wurde dann aktiv und hat immer wieder andere Kinder mit dem ausgegrenzten Kind zusammengebracht, so lange, bis es klappte und die Kinder von allein aufeinander zugingen.
Ähnlich gingen Lehrer einer Waldorfschule vor, die ein Down-Kind integrieren mussten.

Dass das Gespür für das Miteinander fehlt lässt sich leider oft auch auf Lehrer übertragen. Wenn ich merke, dass es mit dem Miteinander nicht klappt, muss ich es immer wieder ansprechen und einfordern. Den Griff an die Schultern darf eine Lehrerin nicht machen, ist mir klar. Aber ich kann es ansprechen und mit Worten einfordern. Das ist dann zwar mühsam, aber irgendwann klappt es.

Allen Eltern das Helikoptern unterstellen zu wollen finde ich kontraproduktiv. Die Lehrerin will ja schließlich noch mit Euch zusammenarbeiten, oder?
Erziehen ist eine der schwierigsten Aufgaben, die man leisten kann. Und dann gibt es für Eltern noch nicht mal Kurse, in denen man das lernen kann geschweige denn "Anschauungsmaterial" in der Familie, weil es nicht mehr so viele Kinder gibt wie früher. Manchen Eltern würde es auch guttun, mehr auf ihren "Bauch" zu hören statt einen Erziehungsratgeber nach dem anderen zu wälzen. LG

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Re: Sind heutige Kinder alle Egoisten?

Antwort von Loni1975 am 02.03.2015, 10:33 Uhr

so ähnlich durften wir Eltern uns das letzte Woche auf dem Elternabend auch anhören :-) die Lehrerin, recht forsch, ging soweit, dass sie meinte, dass viele Kinder in der Klasse egoistische Individualisten seien...ihrer Meinung nach sind viele Kinder neidisch und missgünstig....als Beispiel nannte sie ein Spiel, dass sie Karneval gespielt hatten. Die Kinder mussten versuchen, mit einer gewürfelten 1 oder 6 ins Spiel zu kommen. Das dauerte bei manchen logischerweise ein paar Runden länger und wenn dann jemand schon die zweite 1 oder 6 würfelte, kamen wohl gleich Kommentare wie "das ist gemein....der war doch schon dran...ich hatte noch gar keine 1 oder 6" etc.
Sie meinte, dass sie es in noch keiner Klasse so schlimm erlebt hätte, allerdings sind das auch ihre ersten Erstklässler.....ich weiß nicht, ob so ein Verhalten in dem Alter nicht vielleicht schon noch ein Stück weit "normal" ist. Wir bringen unserer Tochter auch zu Hause bei, dass man nicht immer die Beste sein kann, nicht immer bei einem Spiel gewinnen kann und auch das Teilen bringen wir ihr bei. Also hoffe ich mal einfach, dass sie nicht zu diesen neidischen, missgünstigen Kindern gehört :-)

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Re: Sind heutige Kinder alle Egoisten?

Antwort von Pamo am 02.03.2015, 10:43 Uhr

Das ist hier nicht so. Die Kinder in der hiesigen Klasse sind relativ brav und haben ein gutes Benehmen.

Kinder sanft an der Schulter anfasse empfehle ich nicht. Ungebeten angefasst werden gefällt nicht jedem; ich würde mir das verbitten.

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Re: Die Eltern saßen hier auch alle ganz still

Antwort von Erdbeere81 am 02.03.2015, 11:26 Uhr

und haben es sich angehört.
Die Lehrerin ist auch eine ganz liebe. Gerechtigkeit ist ihr wichtig und dass die Kinder sich in der Schule wohl fühlen.
Alles gute Ansätze.
Sie hat auch nicht angegriffen, nur eben von der Beobachtung erzählt.

Für mich war der Umkehrschluss dann auch interssant.
Und dann der Gedanke, wer besser durch das Schulleben kommen wird.

Ich erwarte nicht viel, wollte mich eigentlich der Lehrerin anpassen und gut ist.
Aber ich bin etwas irritiert.
Bei unserer Großen habe ich in den 4 Jahren die Lehrerin nur bei Elternsprechtagen gesprochen.
Die Lehrerin sagte am 1 Elternabend, dass sie die Verantwortung für die Schule bei den Kindern sieht und diese von den Kindern fordern wird.

Sie kam von einer Problemschule aus der Großstadt und fand es ebenfalls toll, dass alle Hausaufgaben vollständig erledigen, ihre Sachen dabei haben und die Eltern zu Aktionen wie "Backen, Vorlesen und Co" sich zur Verfügung stellen.
Sie lobt allerdings die Klasse für ihre Disziplin. Man könne oft die Stecknadel fallen hören, die Kinder gehen fair miteinander um. Gleiches Einzugsgebiet, größere Klasse (28 Kinder).
7 Familien haben so wie wir die Kinder in den selben Klassen. Also älteres Kind bei dieser und jüngeres Kind in der 1 Klasse bei der anderen Lehrerin.

Liegt der Unterschied in der Geschwisterfolge? Oder daran, ob mehr Jungen und Mädchen in der Klasse sind. Ich weiß es nicht.

Wir sprechen mit unserem Sohn zu Hause und erwarten selbstverständlich von ihm, dass er der ersten allgemeinen Aufforderung folgen soll.
Der Rest bleibt abzuwarten.

Ich fand ihre Beobachtungen einfach interessant. :-)

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Re: Die Eltern saßen hier auch alle ganz still

Antwort von pauline-maus am 02.03.2015, 12:45 Uhr

ich erinnere mich mal an meine kindheit. wir wohnten in einem grossen mehrfamilienhaus mit vielen kindern generel wurde gegrüsst ,auch mehrmals am tag und geduzt wurde niemand.
wenn ein erwachsener kinder mahnte( berechtigt) musste er keine angst haben eventuell körperlich angrgriffen zu werden.
die menschen untereinader waren höfflich (fast immer;)) und niemand pöbelte den anderen an.
meine eltern haben sich nie beschwert, das unsere noten in der schule laut angesagt wurden und das unter unseren gemalten bildern der name stand.
der lehrer war für uns respektsperson , genau wie andere erwachsene. tischmanieren waren gang und gebe ohne theater.
das alles ohne das wir gequält wurden oder so.
ein schöneres miteinander war das auf jeden fall
ich könnte noch weiter ausführen aber das wär zu lang

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Re: Die Eltern saßen hier auch alle ganz still

Antwort von pauline-maus am 02.03.2015, 12:45 Uhr

ich erinnere mich mal an meine kindheit. wir wohnten in einem grossen mehrfamilienhaus mit vielen kindern generel wurde gegrüsst ,auch mehrmals am tag und geduzt wurde niemand.
wenn ein erwachsener kinder mahnte( berechtigt) musste er keine angst haben eventuell körperlich angrgriffen zu werden.
die menschen untereinader waren höfflich (fast immer;)) und niemand pöbelte den anderen an.
meine eltern haben sich nie beschwert, das unsere noten in der schule laut angesagt wurden und das unter unseren gemalten bildern der name stand.
der lehrer war für uns respektsperson , genau wie andere erwachsene. tischmanieren waren gang und gebe ohne theater.
das alles ohne das wir gequält wurden oder so.
ein schöneres miteinander war das auf jeden fall
ich könnte noch weiter ausführen aber das wär zu lang

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PS

Antwort von Pamo am 02.03.2015, 13:00 Uhr

Ganz im Gegenteil bemängelt mein Kind, dass im Sportunterricht fast immer "blöde Abknallspiele mit dem Ball" gemacht werden. Besonders interessant oder sozial sind die ja nicht.

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Re: Sind heutige Kinder alle Egoisten?

Antwort von pflaumenbaum am 02.03.2015, 13:07 Uhr

Interessant. Allerdings finde ich den Umkehrschluss der Lehrerin schwierig und es stellt sich doch die Frage, ob das sinnvoll ist. Wenn die ganze Klasse die Regeln nicht befolgt, würde ich mal davon ausgehen, dass das ein gruppendynamisches Problem ist. Ich bin ja an der Uni und wir sagen immer, "es gibt halt schlechte Jahrgänge". Das klingt krass (und bei einer ersten Klasse fände ich diese Einschätzung auch etwas sehr deterministisch), aber es ist irgendwie so, manche Studierendengruppen sind laut und respektlos, andere motiviert und konzentriert. Nichtsdestotrotz kann man ja da ansetzen, es der Klasse zurückmelden und Regeln erarbeiten.

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Re: Sind heutige Kinder alle Egoisten?

Antwort von pflaumenbaum am 02.03.2015, 13:09 Uhr

Na diese Wertungen sind aber wirklich nicht hilfreich. Und wenn das ihre ersten Erstklässler sind, ja, dann liegt das wohl daran. An der Stelle würde ich sagen, die Lehrerin sollte mal bei Herrn Neffe in die Lehre gehen .

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Re: Sind heutige Kinder alle Egoisten?

Antwort von Mutti69 am 02.03.2015, 13:40 Uhr

Ich finde das schwierig. Wenn man es gut macht, dann hat man kleine vorlaute, besserwisserische Individualisten (was ich wünschenswert finde)...aber dabei darf man das Vermitteln einer gewissen Regelkonformität nicht vergessen.

Das akzeptieren von Regeln und Normen ist aber auch eine gesellschaftliche Aufgabe, die sich zukünftig mit wechselnder Intensität zunehmend durch alle gesellschaftlichen Schichten ziehen wird.
Da wird die Lehrerin sich warm anziehen müssen, das wird sicher nicht besser ;-)

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Re: Liebe Pamo...

Antwort von MamaMalZwei am 03.03.2015, 10:07 Uhr

...ich hatte einen Bogen geschlagen von der Erziehung des Kleinkindes (Griff mit dem In-meine-Richtung-drehen) zum Schulkind (natürlich nicht mehr anfassen).
So nach dem Motto, was Hänschen nicht lernt...
Bei Kleinkindern wird der Griff als Verstärkung des Gesagten angewendet wenn man merkt, dass man sonst nicht durchdringt. LG

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Re: Sind heutige Kinder alle Egoisten?

Antwort von Andrea&Würmchen am 03.03.2015, 17:03 Uhr

Hallo,

ich denke nicht, dass alle Kinder Egoisten sind, aber viele werden tatsächlich dazu erzogen. Keiner muss irgendwas, aber jeder darf (fast) alles. Regeln? Spießig! Höflichkeit? Nö, damit kommst Du nicht weit.

Ich kann mich nicht erinnern, dass damals bei uns in der Schule mehr als "Wir lassen einander ausreden und lachen niemanden aus." besprochen werden musste. Hier gibt es in der Grundschule "Höflichkeits-/Sauberkeits-/Leise-/Rücksichtsnahme-(/etc.)Wochen, in denen ausführlich diskutiert wird, was man im Umgang mit anderen darf und was nicht. Ja, Himmel, wo ist denn da das Elternhaus? Wenn auf dem Schulhof nicht nur gebolzt, sondern gnadenlos geprügelt wird, wenn Kinder nicht nur gehänselt, sondern gemobbt werden - dann läuft doch irgendwas verkehrt.

Was mir am Beispiel Eurer Klasse auffällt, sind die Extreme in beide Richtungen (also, falls die Lehrerin mit ihren Beobachtungen richtig liegt):

Ich halte es für sehr ungewöhnlich, dass in einer ersten Klasse ALLE Kinder IMMER alle Materialien dabei haben (wahrscheinlich inklusive frisch gespitzter (Ersatz-) Stifte), NIE Hausaufgaben vergessen werden und das Frühstück IMMER gesund ist. So ein kleiner Quoten-Nutella-Freak ist doch überall dabei

Das funktioniert doch am Anfang wirklich nur dann, wenn die Eltern den Ranzen packen, die Hausaufgaben kontrollieren, etc. (und somit vielleicht doch ein kleines bisschen helikoptern?). Und nicht, wenn die Kinder - wie von den Lehrern ja meist gewünscht - eigenverantwortlich ihre Dinge erledigen. Da fehlt dann eben mal der Radiergummi und in Mathe wurde die zweite Aufgabe vergessen... Aber vor dem "Anschiss" der Lehrerin will man das Kind ja bewahren, also guckt man doch nochmal über alles drüber (ich nehme mich da bei meinem kleinen Lebenskünstler - man könnte auch Chaoten sagen - gar nicht aus)

Und dann dieser ausgeprägte Individualismus/Egoismus, man könnte bei dem genannten Beispiel (direkte Ansprache, sonst keine Reaktion) ja schon fast von Ignoranz sprechen. Ich glaube schon, dass da ein bisschen die inzwischen vorherrschende Einstellung "Mein Kind soll individuell gefördert und da abgeholt werden, wo es gerade steht" widergespiegelt wird.

Wie erlebt Ihr die Kinder denn zuhause, in der Familie, beim Spiel mit Freunden? Sind sie da auch rücksichtslos, unhöflich? Wenn da nichts auffällt, hat es vielleicht in irgendeiner Weise mit der Schule zu tun...

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Re: Hat nichts mit Egoismus zu tun - Problem liegt bei der Lehrerin!

Antwort von Hexhex am 04.03.2015, 9:38 Uhr

Vorab: Wenn Kinder heute kleine Egoisten werden, liegt das am Vorbild der Eltern, die vorleben, dass man ruhig auf Kosten Anderer den eigenen Vorteil suchen darf. Zivilcourage, Hilfsbereitschaft, Ehrenamtlichkeit - all das geht auch immer weiter zurück, Konsum, Status, Statussymbole werden dagegen ganz groß geschrieben. Das alles liegt nicht an den Kindern.

Wenn Kinder in der Klasse keine Regeln beachten, hat das aber gar nichts mit Egoismus zu tun. Sondern damit, dass sie die Regeln, die in einem Klassenverband gelten, einfach noch nicht kennen oder noch nicht verinnerlicht haben. Dass sie das lernen, ist Aufgabe der Lehrerin. Man kann die Situation zu Hause am kleinen Familientisch nicht mit der Situation einer großen, lauten, trubeligen Klassengruppe vergleichen und hier auch nicht wirklich Rückschlüsse ziehen. Es kann sehr gut sein, dass diese Lehrerin seit 20 Jahren allen neuen Eltern erzählt, SO eine unhöfliche Klasse habe sie noch nie gehabt. Vielleicht kann sie sich einfach nicht gut durchsetzen.

Die Lehrerinnen meiner Kinder haben es im Laufe des ersten Schuljahres freundlich, aber energisch geschafft, dass auch das letzte Kind die Klassenregeln kapiert und einigermaßen umgesetzt hat. Das ist - neben der Wissensvermittlung - auch eine der Aufgaben einer Pädagogin. Ich würde mir die Klagen der Lehrerin daher nicht so anziehen. Ich würde eher darauf tippen, dass sie ein Autoritätsproblem hat. Es ist ein Klassiker, dass solche Lehrer bei den Eltern herumquengeln und ständig klagen, anstatt sich selbst für die Klasse und die Regeln zuständig zu fühlen.

LG

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Re: Die Eltern saßen hier auch alle ganz still

Antwort von MamaMalZwei am 04.03.2015, 10:06 Uhr

Zitat: "Die Lehrerin ist eine ganz Liebe". Ja, und damit, dass sie das ausstrahlt, hat sie dannn ein Autoritätsproblem...Sie muss wahrscheinlich deswegen alles 5 Mal sagen.
Wobei mir noch einfällt, dass es für heutige Eltern gar nicht leicht ist, Gruppensituationen einzuüben. Wo kommen denn mehr als 12 Leute auf einmal zusammen... Auf dem Spielplatz und in Schule und Kindergarten.. Womit wir wieder bei den Erziehern und Lehrern wären..
Irgendwo widersprüchlich, die Aussagen Eurer Lehrerin.. Sie bemängelt das Miteinander und lobt die Disziplin. Wenn es Probleme mit dem Miteinander gibt, schlägt sich das in 90 % der Fälle, die ich kenne, auch in der Lautstärke im Klassenzimmer nieder. Sie aber sagt, dass man eine Stecknadel fallen hören kann... LG

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Re: Hat nichts mit Egoismus zu tun - Problem liegt bei der Lehrerin!

Antwort von pauline-maus am 04.03.2015, 13:07 Uhr

der grundstock für ein gutes zwischenmenschliches miteinander kommt aber nun mal aus dem elternhaus. da an 6/7 jährigen "rumzuschrauben" ist schon schwierig für den lehrer.

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Re: Sind heutige Kinder alle Egoisten?

Antwort von Antje04 am 23.03.2015, 7:30 Uhr

"Normale Höflichkeitsregeln beim Zuhören werden missachtet, z.B. drehen die Kinder sich gegenseitig sogar den Rücken zu, wenn der andere etwas erzählt"
Das tun doch Erwachsene genau so. Es gibt kaum einen Erwachsenen, der länger als zwei Sätze zuhören kann. Wenn man die Interaktion zwischen Eltern und Kindern beobachtet, wie wenig interessiert Eltern generell ihren Kindern zuhören: wieso sollen die Kinder das dann besser machen? Die Eltern sind schließlich Vorbild.

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Re: Sind heutige Kinder alle Egoisten?

Antwort von pauline-maus am 24.03.2015, 11:38 Uhr

ja das sehe ich genauso...ist schon traurig. das ist doch keine zwischenmenschliche komunikation, welche spass macht. leider ist höfflichkeit nicht so in mode ...lieber pöbeln oder sonstiges. erwachsene wie kinder , die kinder leben nun mal in der von erwachsenen gemachten welt

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