Monatsforum November Mamis 2017

KS Narbe - KS Verarbeitung

KS Narbe - KS Verarbeitung

SaSi_77

Hallo Mädels, Da ich ja erst nach der Geburt von meinem Sohn zu euch gekommen bin, weiss ich jetzt nicht, ob hier jemand per KS entbunden hat. Bei mir war es ein Not KS, was ja jetzt nichts an der Op ändert. Hier zu meiner Frage. Wie sieht eure Narbe jetzt aus ? Meine ist stellenweise bereits verblasst. Das taube Gefühl habe ich jedoch immer noch. Ich finde es irgendwie mal mehr und mal weniger. Es fühlt sich einfach komisch an. Mit der Tatsache, dass ich nun für immer "gezeichnet" bin komme ich gut klar, aber ich habe das für mich unvorbereitete Geburtserlebnis auch noch nicht wirklich richtig verarbeitet. Ich dachte echt, dass es schneller geht. Aber ich komme immer wieder mal an meine Grenzen und muss an unseren schwierigen Start denken und es Rollen die Tränen.


NinchenGoesBaby

Antwort auf Beitrag von SaSi_77

Das mit der Narbe geht mir auch immer noch so. Ein relativ großer Teil darum ist nach wie vor taub. Eigentlich habe ich die ganze Schwangerschaft auf eine natürliche Geburt hingearbeitet. Ich habe Diabetes Typ 1 und musste meinen Zucker sehr niedrig halten, damit der Kleine nicht zu schnell zu groß werden würde und meine Augen unter der Schwangerschaft leiden müssten. Das hat auch bis zur 36. Woche recht gut funktioniert. Die Woche darauf sollte ich ein "Go" von meinem Augenarzt für die Spontangeburt erhalten. Daraus wurde nur leider nichts, da der kleine Mann sich eines abends dachte: "Ach, jetzt ein wenig frische Luft schnuppern..." und zack, entleerte sich meine Fruchtblase schwallartig hollywoodreif über den Laminatboden im Wohnzimmer. Das Krankenhaus riet mir dringend zu einem KS, auf Grund des fehlenden Augenarztbefundes. Der wurde dann auch wenig später gemacht wurde. Die ganze schon fast krankhaft penible Arbeit mit meinem Zucker für die "Katz". Dennoch muss ich gestehen, habe ich im Gegensatz zu dir, überhaupt keine Probleme mit der Verarbeitung der Geburt. Ab dem Zeitpunkt, wo ich ihn das erste Mal schreien hörte, war für mich die Sache klar. Mein Baby war da. Alles andere drum herum verblasste zur Bedeutungslosigkeit. Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass du bald wohlwollender auf euren Start blicken kannst.


Gleya

Antwort auf Beitrag von SaSi_77

Hallo Sasi. Zur Geburt per Ks kann ich absolut nichts sagen. Hatte das Glück eine der wenigen zu sein, die eine Hausgeburt machen konnte. Aber etwas zur Narbe kann ich sagen. Damals wurde mir mit 9 Jahren der Appendix entfernt. Da dies wohl eine komplizierte Angelegeneit war, habe ich nun eine Narbe von gut 7 cm am unteren Bauch. Diese Narbe ist hell aber fühlt sich immer so an, als sei Wachs über meiner Haut. Narbengewebe wird sich wohl immer taub anfühlen wurde mir mal gesagt. Also wird wohl dieses komische Gefühl bleiben. Ansonsten alles Liebe und Gute dir. Rede / Schreibe wann immer es dich überkommt. Habe zwei Muttis in meinem GVK welche auch einen KS bekommen haben. Diese brauchten einige Treffen danach um das irgendwie ein bisschen zu verarbeiten. Also immer raus damit.


Pontiki85

Antwort auf Beitrag von SaSi_77

Hallo Sasi, ich kann dich sehr gut verstehen. Mein Gewebe rund um die Naht ist zwar nicht taub aber dafür ist die Narbe richtig rot und wulstig. Ich muss auch immer wieder weinen wenn ich daran denke wie sie mir beim Geburtsplanungsgespräch auf einmal sagten das wir meinen Spatz sofort holen. Es war kein Not Kaiserschnitt wie bei dir aber ein sehr eiliger. Mein Sohn kam sofort weg und ich durfte ihn erst am nächsten Mittag sehen- das war schrecklich. Ich rede immer wieder mal darüber und ansonsten bin ich einfach froh das wir alles gut überstanden haben. Versuch das positive an euerm Kaiserschnitt zu sehen. Liebe Grüße


SaSi_77

Antwort auf Beitrag von SaSi_77

Danke für die lieben Worte. Man sieht es ja immer wieder im TV oder liest es, dass das Bonding so wichtig ist. Naja, davon haben sie wohl im KH noch nix gehört. Unser Sohn kam bei 33+5 per Not KS kurz vor Mitternacht auf die Welt. Ich war so aufgewühlt wegen dem, was da gerade auf mich zukommt. Trotz das das Op Team total lieb war, fühlte ich mich so alleine. Mein Mann an meiner Seite wäre schon hilfreich gewesen, der musste leider draussen warten. Dann wurde mir der Kleine Mann ganz kurz gezeigt und gesagt, das er schön rosig aussieht. Das war für mich ok. Mein Mann könnte dann ein paar Bilder machen und dann kam er auf die Frühchenstation. Im Kreissaal nach der Op war ich zwar total k.o., aber es fehlt was......war schon komisch. Am nächsten Tag gegen Mittag habe ich den Kleinen Mann das erste Mal gesehen. Verkabelt, bis auf eine Windel nackig im Inkubator. Es war einfach nur schrecklich.......quasi nur gucken, nicht anfassen. Am Abend durfte ich dann mal durch die Seitenklappe seine Haut berühren, es war wunderschön, endlich meine Maus mal richtig zu spüren. Erst am 3. Tag durfte ich ihn das erste Mal auf den Arm nehmen und anlegen. Manche Schwester waren echt doof u d sagten ich solle nicht so lange hier bleiben, er braucht seine Ruhe. Ich wollte doch einfach nur da sein und ihn ansehen. Leider oder auch zum Glück hatte ich keine Bettnachbarin, sondern war allein im Zimmer. Mir fiel die Decke auf den Kopf.......es war so frustrierend. Nach 7 Tagen bekam ich endlich ein Zimmer mit ihm zusammen. Er war zwar immer noch verkabelt, aber nur noch im Wärmebettchen, welches sie in mein Zimmer stellten. Er ist so ein kuschelbedürftiges Baby und da zerreisst es mir immer fast das Herz, das ich die ersten Tage keinen Körperkontakt hatte. Ich weiss, das es am wichtigsten ist, dass er bis auf kleine Startschwierigkeiten keine Probleme hatte. Ich konnte dann auch sofort eine super Bindung zu ihm aufbauen. Dennoch überkommen mich ab und an die Gedanken der ersten Tage.....und das macht mich traurig. Danke fürs zuhören.


Gleya

Antwort auf Beitrag von SaSi_77

Mein tiefes Mitgefühl liebe Sasi. Was für ein schwerer Start für euch Drei und als Familie. Da habt ihr ja alles, was man nicht will, mitgenommen. Es tut mir sehr leid. Warum dein Mann nicht dabei sein durfte, warum dein Kleiner direkt weggebracht wurde und so lange weg blieb, warum du nicht bei ihm sein durftest, das sind alles Fragen, die mich auch aufwühlen würden. Vielleicht forderst du dir mal deinen Op Verlaufsbericht aus dem Krankenhaus an? Noch besser wäre ein Nachgespräch mit einem Arzt oder einer Hebamme um die vielen Fragen zu klären. Darauf hat man, nicht umsonst, ein Anrecht. Mache Muttis machen es noch Jahre später. Redest du mit deinem Mann viel darüber? Er muss das ja auch als schlimm empfunden haben oder? Hast du ein paar liebe Muttis in deiner Nähe? Wie schon erwähnt, habe ich die Erfahrung gemacht, dass viel reden in diesen Fällen auch viel hilft. Fühle dich fest umarmt.


Sunny2706

Antwort auf Beitrag von SaSi_77

Hey! Also meine Narbe ist relativ blass und echt gut verheilt, allerdings ist sie auch taub und rundherum, besonders abwärts habe ich auch immer noch ein Taubheitsgefühl. Besonders unangenehm empfinde ich es wenn ich meine Maus auf dem Arm habe und sie an mir hochklettern möchte und genau mit dem Fuß auf die Narbe trifft. Ich hatte einen geplanten KS wegen Beckenendlage. Mausi saß ab der 26. Woche einfach stur da und hat sich nicht gedreht. Ich hatte mich somit relativ schnell damit „abgefunden“, auch wenn ich unbedingt natürlich entbinden wollte. Im Nachhinein war der Kaiserschnitt zwar ok, aber ich konnte das anfangs nicht richtig verarbeiten. Weil mein Baby einfach ohne Schmerz Zack aus meinem Bauch geholt wurde ohne das ich es wirklich gemerkt habe oder etwas dafür tun musste. Ich bin auch immer noch der Meinung das ich anfangs Probleme mit der emotionalen Bindung hatte. Ob es daher rührte keine Ahnung, aber es ging einfach so schnell auch wenn ich überglücklich war als ich sie im OP auf der Brust liegen hatte. Also bitte nicht falsch verstehen, ich habe mein Baby von Anfang an über alles geliebt, aber mir hat glaube ich einfach dieses Geburtserlebnis an sich gefehlt was man sich so vorstellt. Ich verstehe dich da voll und ganz. Aber die Hauptsache ist das alles gut gegangen ist und wir unsere kleinen Wunder gesund zur Welt gebracht haben. Alles Liebe


Gleya

Antwort auf Beitrag von Sunny2706

Keiner Versteht hier etwas falsch. Ich kenne diese reflexartigen Rechtfertigung selbst von mir. Heute weiß ich, dass es voll ok ist. Ich selbst war vom Schmerz und der starken Wehen so überrollt, dass ich echt die ersten Wochen eben nicht dieses „pure Glück“ und die „Schockverliebtheit“ hatte. Es mag sicher Muttis so ergehen aber genauso viele haben diese Emotionen nicht. Im Gegenteil, ich konnte gar nicht fassen, was ich mir da nur angetan hatte und dachte, mein Leben ist nun vorbei. Hatte am Anfang echt Probleme, Gefühle für meinen Kleinen zu entwickeln. Ich bin immer noch dankbar für meine knallharte und starke Hebamme. Sie meinte, auch das sei alles normal! Einfach mal weniger über Dinge den Kopf zermatern. Manche brechen in Tänen aus und andere eben nicht. Heute möchte ich meinen Kleinen nicht mehr her geben und freue mich schon auf das Zweite. Aber in absolute Euphorie breche ich immer noch nicht aus. Gott, was ein Text, wollte nur diesen einen Satz kommentieren, da ich ihn schon oft gehört, bzw gelesen habe. Liebe Grüße


nociolla

Antwort auf Beitrag von SaSi_77

Ich kann dich verstehen ich hatte 2002 mit meinen Zwillingen einen echten Notkaiserschnitt mit Vollnakose und das KH Personal empfand alle ihre Schritte als so normal das mir nichts erklärt wurde . Vom sagen wir holen Sie bis sie da waren 4 Minuten . In denen mir KEINER sagte eh es muss schnell gehen sie bekommen etwas gespritzt was ihnen Herzrasen macht aber den Kindern geht es dadurch besser KEINER sagte mir wir machen alles fertig und ganz am Ende bekommen sie die Nakose dann kommt nicht so viel bei den beiden an . KEINER dachte wir sagen ihr wir rufen ihren Mann ( als ich fragte ) sie ist ja erstmal in Nakose und bekommt auch nicht mit wenn es erst in 20 Minuten erfolgt. Ich lag da mit Herzrasen mir würde auf meine Bitte meinen Mann anzurufen gesagt keine Zeit und würde Komplet OP fertig gemacht und dachte am Ende als der Arzt mit Skapel da stand nein ihr habt die Nakose vergessen . Nach diesen KS kam nie jemand um mit mir das zu besprechen. Ich hatte Jahre mit dieser Geburt zu schaffen und alles brach wieder aus als ich 2017 wieder wieder schwanger war. Ich wusste nicht natürliche Geburt und einen sekundären hektischen KS riskieren oder geplanter ruhiger KS . Ich glaube bis heute das der kleine eine Beckenendlage war um mir diese Entscheidung abzunehmen . Leider wurde auch diesesmal aus den geplanten KS ein Notkaiserschnitt mit Vollnakose da sich die Plazenta angefangen hatte abzulösen. Doch mit mir würde geredet Frau XX es muss schnell gehen den kleinen und ihnen geht es nicht gut wir machen alles fertig und dann bekommen sie die Narkose es dauerte wieder nur 3 Minuten bis das Baby da war. Klar habe ich trotzdem geweint und geschrien und mich Reflexartig gewehrt weil ich Angst hatte. Aber als ich aufwachte lag mein Baby bei mir im Arm mein Freund saß neben mir am gleichen Tag kam die Ärztin entschuldigte sich das es so nötig war erklärte alles fragte ob ich fragen habe . Sagte ich kann wenn ich Hilfe brauche zum verstehen und verarbeiten immer noch mal fragen. Am Tag der Entlassung noch mal mit der Ansage ich glaube sie waren beim ersten Gespäch noch ziemlich unter Schmerzmitteln mir noch mal alles erklärt und gesagt ich kann jeder Zeit noch mal nachfragen wenn ich das brauche. Zwei gleiche Situationen zwei so andere Wege diesmal geht es mir gut mit meinen Notkaiserschnitt auch seelisch. Also wenn du wirklich sehr darunter leidest arbeite es JETZT so gut wie möglich auf , meine Nachsorge Hebamme jetzt war viel erfahrener und sagte das hätte ich damals mit meiner Nachsorge Hebamme schon mal aufarbeiten sollen . Das hat sie diesesmal auch mit mir gemacht. Hoffe nicht nur das es wird , meine Ängste waren ehr unterbewusst. Bewusste habe ich auch irgendwann gesagt schwamm drüber alle sind gesund. Aber im schlaft hatte ich oft Panik das meine Kinder weg sind. Viel Glück beim Weg finden