Mendel
Hallo ihr Lieben, wir haben am 25.6. um 2 uhr bei ET+9 ausgekugelt. Unser Spatz Julian kam mit 3780g, 55cm Größe und satten 37cm Kopfumfang Ich wollte euch gerne am Geburtsablauf teilhaben lassen. Ich würde die Geburt in wenigen Worten so beschreiben: verrückt, schmerzintensiv, gut begleitet. Achtung: sehr lang! Es fing am 23.6. damit an, dass meine Vorwehen, die ich seit 5 Wochen immer mal wieder hatte, den ganzen Nachmittag anhielten und immer stärker wurden, allerdings waren sie noch unregelmäßig, aller 5-15 min. Eine warme Dusche brachte keine Besserung. Gegen 17:30 Uhr entschied ich mich, im Kreißsaal anzurufen.wir durften kommen. 18:00 im Kreißsaal, wehen deutlich sichtbar im ctg (juhu, endlich!), Muttermund 2fingerdurchlässig und wulstig. Die Hebamme meinte, die Geburt hat begonnen und ich werde hierbleiben. Sie bot mir einen Einlauf an um die wehen voranzutreiben. Ich stimmte zu - bei meinem großen hatte der Einlauf die geburt schön vorangebracht. Gegen 19:00 Einlauf, danach waren meine wehen verschwunden Die Hebamme war etwas verwundert und nahm mich stationär zur Beobachtung auf. Ich durfte auspacken und bekam Abendessen. Die Wehen kamen wieder und waren gegen 23 Uhr bei allen 3min. Ab in den Kreißsaal. Befund: Mittermund 3cm. Ich wurde auf mein Zimmer geschickt, um mich noch etwas auszuruhen. Kaum in meinem Bett angekommen, waren die Wehen wieder weg. Die Nacht war sehr unruhig, aber nicht weil ich Wehen hatte, sondern weil ich ständig auf welche gewartet habe. Am nächsten Morgen wurde CTG geschrieben, es waren Wehen sichtbar, mir wurde gesagt, wenn sie regelmäßiger und stärker werden, soll ich wieder in den Kreißsaal. Und dann begann meine Geduldsprobe. Den ganzen Tag hatte ich immer mal wieder wehenphasen die von alleine aber wieder vergingen. Jedes Mal die Hoffnung, jetzt geht es gleich los, eine halbe Stunde später waren die Wehen dann weg. Im Nachhinein betrachtet sind die Wehen immer dann verschwunden, wenn ich mich hingelegt habe, um mich auszuruhen. Gegen Abend war ich schon ziemlich genervt, bemerkte aber, dass die Wehen noch ein Stück schmerzhafter wurden. Ich ging zur Kontrolle, das CTG war ein reines Zickzack, keine schönen Berge mehr zu sehen, irgendwie sollte das so nicht aussehen. Der Befund am Muttermund bestätigte das CTG, weiterhin bei 3 cm. Ich war langsam fertig mit den Nerven, weil ich mir so gewünscht hatte mein Kind an diesem Tag in die Arme schließen zu dürfen. Die Hebamme merkte das sofort, und gab mir ein Schlafmittel und ein homöopathisches Mittel um die nächsten Stunden Kraft zu tanken. Sie sagte mir, ich würde gleich schlafen können, und in zwei bis drei Stunden soll ich wieder kommen und die Sachen für mein Kind mitbringen. Ich ging auf mein Zimmer und grübelte, was mit meinem Körper nicht stimmte,schlief dann aber schnell ein. 2h später, Gegen 1 in der Nacht, wurde ich von einer heftigen wehe geweckt und sprang aus dem Bett. ich klingelte und bat in den Kreißsaal zu dürfen, die liebe Hebamme empfing mich und sagte" jetzt können wir ihr Kindchen bekommen ". Dann ging alles ganz schnell. Die muttermundkontrolle ergab 9 cm, ich rief meinen Freund an, dass er sehr schnell kommen soll. Ich bezog das gebärzimmer und konzentrierte mich darauf, noch nicht zu pressen, um die Fruchtblase intakt zu halten, damit mein Freund die Geburt nicht verpasste. 20 Minuten später war er da, er hat sich kaum hingesetzt, war meine Fruchtblase auf und die Presswehen begannen. Ich hatte vorher noch nach Lachgas gefragt, die Hebamme meinte nur dass wir das nicht brauchen werden, weil das Kindchen gleich da sei. Ich war etwas enttäuscht, und fragte mich, wie lange ich diese Schmerzen noch aushalten sollte. Ich schrie in den längsten Atemzügen die ich je gemacht habe, um irgendwie diese Schmerzen aus meinem Körper rauszubekommen. Die Austreibungsphase begann und war deutlich angenehmer, weil ich mitarbeiten durfte. Ich glaube ich hatte insgesamt nur sieben oder acht Presswehen, bis der kleine da war. Vom Platzen der Fruchtblase hat das nicht mal 20 Minuten gedauert. Die Hebamme hat mich dabei so super angeleitet und mir jeden Schritt erklärt. Dann war es soweit, 1:56 Uhr war unser kleiner da.er schrie leider nicht sofort, aber als der Kinderarzt da war, ging es ihm schon besser und der erste Schrei kam nach ca 30 Sekunden. Ich hatte einen leichten Dammriss und wurde genäht, konnte erstmalig anlegen und wir durften die nächsten zwei Stunden ungestört verbringen. Danach wurde ich auf mein Zimmer verlegt, verabschiedet er mich vom stolzen Papa und sollte mich ein wenig ausruhen. Ich war allerdings ziemlich unruhig, hatte starke Schmerzen und bat um ca 6:30 uhr, auf Toilette gehen zu können, um den Druck zu entlasten. Der aufstehversuch misslang, weil mein Kreislauf kollabierte. Zudem bemerkte man, dass ich immer weiter blutete. Man hatte im Kreißsaal schon die Gebärmutter angeschaut, es sah aber so aus, als ob die Kontraktion genügend war und die Blutung hätte eigentlich langsam aufhören sollen. So war es aber leider nicht. Die Oberärztin kam und schaute noch mal nach der Gebärmutter, ordnete dann sofort eine Ausschabung an, weil sich immer mehr Blut sammelte. Ich wurde in vollnarkose operiert und durfte 3h später wieder zu meinem kind. Den Tag über war ich sehr schwach, erholte mich aber recht schnell. Am 27.6. durften wir schon nach hause. Bei der Entlassung sagte die Ärztin noch, dass ich mit 1,8 l ordentlich viel Blut verloren habe, aber dass mein Kreislauf das recht gut wegsteckt. Zu Hause ordnen wir uns gerade neu, und der große lernt seine kleinen Bruder kennen. Ich bin viel am kuscheln, versuche aber, dass der große nicht zu kurz kommt. Da Stillen klappt auf Anhieb super, der Kleine hat auch schon fast wieder sein Geburtsgewicht. ich merke gerade, wie mich jetzt nach den Milcheinschuss das Stillen auszehrt und schwächt. Aber nun ist das schlimmste vorbei und wir könnten glücklicher nicht sein
Liebe Mendel, und Hallo aus dem Julibus. Dein Bericht ist trotzdem,was alles passiert ist,so unglaublich aufbauend und schön geschrieben. Er macht einem sehr viel Mut. Es klingt auch mit Schwierigkeiten nach einer selbstbestimmten wunderbaren Geburt. Danke für diesen ausführlichen Bericht :). Habt eine wunderschöne Kuschel-und Kennlernzeit.Ich hoffe,du kannst genug Kraft tanken,dass du wieder stärker wirst und dein Kreislauf bald wieder normalisiert. Liebe Grüße.
Herzlichen Glückwunsch so ein süßer Ich hoffe ihr kuschelt schön und schöne kennenlernzeit
Herzlichen Glückwunsch Genießt die Kennlernzeit