Mitglied inaktiv
Ein 6 jähriges Kind ist mit dem Fahrrad auf die Straße gefallen und seitlich in einen Trecker. Er ist tot. Ich kannte weder das Kind noch irgendeinen Familienangehörigen, aber es lässt mich nicht mehr los. Wir wohnen auf dem Dorf/kleinstadt und hier passiert selten etwas. Immer wieder muss ich daran denken, was das Kind gedacht haben muss, was der Vater mitmachen muss (er lief hinter dem Kind, als es passierte)... Und ich habe so angst um meine Kinder. So unendlich dolle angst. Wie soll man damit umgehen ohne ihnen diese Angst zu übertragen? Heute durfte mein Großer nicjt mlt dem Laufrad los, als wir einkaufen gegangen sind. Zu groß war meine angst. Ich habe es ihm nicht verboten, aber hatte seine Aufmerksamkeit auf den Roller gelenkt, damit ist er noch nicht so flink...
Puh, das ist schon ganz schön übel.. Vorallem wenn man als Vater noch zuschauen muss.. Aber deinen Kindern jetzt alles zu verbieten ist definitiv nicht richtig.. Bei uns hier im Dorf fahren die Autos auch wie die gestörten durch, aber wenn unsere Tochter mit dem Fahrrad unterwegs ist, bremsen sie zum Glück etwas runter! Und wenn wir mit ihr mal ein Stück auf der Straße fahren, fahren Sie auch sehr vorsichtig vorbei. Wir ziehen ihr jetzt aber auch immer eine Warnweste an, damit man sie besser sieht! Kannst du mit deinem Großen nicht mal drüber reden, dass er etwas vorsichtiger fahren muss und niemals auf die Straße? Eigentlich verstehen sie das doch sehr schnell.. Und mehr als hoffen, dass nichts passiert, kann man natürlich nicht.. Unsere Große hat gestern Abend auch auf die Herdplatte gelangt mit drei Fingerspitzen. Ich stand daneben, aber so schnell konnte ich auch nicht reagieren. Fünf Jahre ist nichts passiert und jetzt das Vorwürfe mache ich mir deswegen jetzt aber keine, sowas kann eben mal passieren..
Er fährt vorsichtig und immer am Rand, aber manchmal kommt er ins taumeln, weil er etwas sieht und dann abgelenkt ist. Er wurde auch schon mal fast angefshren, weil eine Frau am Handy war und einfach aus der Einfahrt fuhr. Da bin ich schnell zu ihm gesprungen und sie hat gebremst. Seit dem trägt er immer eine Warnweste. Aber gerade die Trecker heizen hier so lang, dass selbst ich auf dem Gehweg angst bekomme und einen schritt zur Seite gehe. Ich weiß, daas ich es ihm nicht verbieten kann....
Das ist richtig schrecklich. Und ich kann mir nicht vorstellen, wie man dann weiter leben soll. Aber es ist wie immer, man braucht vertrauen ins Leben. Das hat mir eine Freundin gesagt, als ich in der Schwangerschaft so große Angst hatte, dass alles gut geht. Seitdem ist das mein Mantra. Meine große fährt mit ihrem Radl wie ne Verrückte. Immer will sie schneller sein als alle anderen. Da bleibt mir manchmal echt das Herz stehen, aber ich versuche ihr beizubringen, wie sie sich im Straßenverkehr zu verhalten hat und vertraue, dass alles gut geht. Mehr kann ich nicht machen... Denn die gleiche Freundin hat mir erzählt, dass ihre Eltern dauernd Angst hatten, dass ihr mir dem Rad irgendwas passiert. So ist sie wenig gefahren und fühlt sich auch jetzt als Erwachsene noch sehr unsicher beim Rad fahren. Das ist doch auch nicht richtig, oder? Wir können unsere Kinder nicht vor allem schützen, nur so gut für alles wappnen, wie es irgendwie geht. Und dann passiert es doch, dass das Schicksal zuschlägt...das ist grausam...
Aber wie soll man aufs leben vertrauen? Es ist ja so unfair...
Ich weiß nicht, ja es ist schwierig. Ich versuche zu leben und den Moment zu genießen. Mach mir aber selbstverständlich auch oft Sorgen...
Puuuh das ist echt heftig! Ich versuche (!) mich wenn ich in ähnlichen Situationen Angst um die kleine habe, an folgendem mantra zu orientieren und tief durchzuatmen: "Wir können die welt nicht kindersicher machen. Aber wir können unsere Kinder weltsicher machen"