Eagle
Ich möchte meine Gedanken zu dem Thema ein wenig sortieren und aufschreiben, da mich das Ganze seit ein paar Tagen unerwarteterweise beschäftigt. Wir haben nun 2 Töchter, 2J7M und 10 Wochen alt. Mein Mann sagte und sagt auch jetzt immer noch klar, dass er kein weiteres Kind möchte. Ich sage auch, dass ich kein weiteres möchte (früher war ich 3 Kindern gegenüber nicht abgeneigt). Gründe für 2 Kinder sind u.a. (klar könnte man darüber diskutieren, ob sie wirklich gewichtig sind- für mich sind sie es): -mein Alter (nicht jetzt, aber wenn die Kinder dann grad mal aus dem gröbsten draußen sind, bin ich doch schon 60/ü60) -Wohnungsgröße und Autogröße (für 4 Personen perfekt, für 5 doch eng) -meine begrenzte Energie (jetzt mit 2 gut ausreichend. Ich denke aber, dass es, wenn die Kinder und ich älter werden, auch noch anstrengender werden kann- v.a. wenn ich wieder beginne zu arbeiten) -2 komplikationslose, schöne Ss und Geburten und 2 gesunde Kinder (das ist nicht selbstverständlich (!) und würde es ein 3. Mal auch so laufen?) -nicht nochmal Hibbeln müssen (war sehr nervenaufreibend für mich). Und doch macht es mich wehmütig, wenn ich daran denke, alles zum letzten Mal zu erleben/erlebt zu haben– schwanger werden, Schwangerschaft, Geburt, die ersten magischen Momente, stillen, zu sehen wie das Kind größer wird, festzustellen, wie schnell die Zeit vergeht. Tief in meinem Innersten weiß ich, es bleibt bei Zwei. Dennoch bin ich ein wenig über meine momentane Wehmut überrascht. Ich fühle mich dzt. zwischen meinen Gründen für 2 Kinder und meinen wehmütigen Gedanken hin- und hergerissen und hätte irgendwie gehofft, dass ich mich nach der Geburt des 2. nun komplett fühle- so wie es viele beschreiben. Und logischerweise könnte man sagen, warte doch einfach ab, was die Zeit so bringt (so schnell gäbe es sowieso kein 3.). Irgendwie kann und will ich das aber nicht. Für mich macht es einen Unterschied, ob ich etwas nochmal erleben kann oder es nun definitiv das letzte Mal ist. Es geht hier nicht um eine Entscheidungsfindung für oder gegen ein 3. Kind. Sondern eher um meine Erkenntnis, dass ein ein kleiner Teil in mir vielleicht doch gern ein 3. gehabt hätte, mit dem ich so nicht gerechnet habe. Und ich mir eingestehen muss, dass das vor allem recht „rosarote“ Ideen sind, warum ein 3. toll wäre, die aber nicht mit meiner Lebensrealität übereinstimmen. Kennt jemand diese Wehmut? Kommt dieses Gefühl „Wir sind nun komplett“ mit der Zeit? Vielleicht möchte die eine oder andere ihre Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema teilen.
Oh wow du sprichst mir genau aus der Seele. Mir geht es exakt wie dir. Die Gründe sind die gleichen wie bei dir. Nur dass meine Schwangerschaften überhaupt nicht einfach waren, mit starker Übelkeit Schwindel und so weiter es war einfach schwierig sich dabei noch um die Große zu kümmern. Und finanziell ist es so auch besser. Wir suchen gerade ein Haus und brauchen dann ab Sommer 2022 mein Gehalt. Ich denke auch, dass wir komplett sind und so richtig will ich auch kein drittes, aber ein bisschen Wehmut ist trotzdem da. Nie wieder der erste Schrei, schnief . Bin mal gespannt wie das in der nächsten Zeit sich so entwickelt.
Es tut gut zu lesen, dass es anderen gleich geht und du dich mit gleichen Gedanken beschäftigst. Die Wehmut wird uns vielleicht noch eine Zeit begleiten. Und du hast Recht- man darf gespannt sein, wie es sich noch entwickelt. Ich hoffe, dass das Gefühl, dass wir als Familie komplett sind, sich weiter verstärkt.
Guten Abend :) Hab mich schon gefragt, ob andere auch solche Gedanken haben.. Wir haben zwar gerade erst unsere erste Maus bekommen. Aber der Weg zu ihr war nicht so einfach. Habe Endométriose und die Schwangerschaft war eine schöne Überraschung beim letzten Termin vor meiner OP. Ich bin einfach nur glücklich, dass es auf natürlichem Wege geklappt hat, denn für uns stand fest, dass ewige Kinderwunschbehandlungen nicht in Frage kamen. Ich bin auch froh, dass die Schwangerschaft und Geburt ganz gut verlaufen sind bis auf Schmerzen wegen der endo und der Hyperemesis bis in den Kreißsaal. Die OP muss ich jetzt so schnell wie möglich machen lassen und werde dabei einen Eierstock entfernt bekommen. Ja man kann mit nur einem schwanger werden. Aber die Endo ist schon sehr schmerzhaft und ohne Hormone in der Kinderwunschzeit kann es natürlich aufflammen und schlimmer werden.. wenn ich sehe, wie eingeschränkt ich war.. Deshalb habe ich schon in der Schwangerschaft oft gedacht: genieße es! Vielleicht ist es das erste und einzige Mal. So denke ich auch jetzt mit der kleinen :) Ich bin zur Zeit einfach dankbar, dass ich das alles einmal erleben durfte... :) und wir sehen mal, was die Zukunft dann bringt. Ich möchte schon gerne ein weiteres Kind, aber wir überlegen, vielleicht eher zu adoptieren.. das stand auch vorher schon im Raum, als nicht klar war, ob es klappt.. :) (Tat jetzt gut, die Gedanken mal zu teilen ) LG
Da hast du ja schon einen Weg hinter dir! Schön zu lesen, dass es trotzdem auf natürlichem Weg geklappt hat (und vielleicht doch auch nochmal klappt). Ich kann es gut verstehen, dass du alles sehr genießt. Ich bin auch mit dem Gedanken „Genieße es!“ in die zweite Schwangerschaft gestartet und er begleitet mich seit dort. Ich muss mich allerdings an anstrengenden Tagen bewusst dran erinnern . Ich wünsche dir alles Gute für deine Op!
Du hast deine Gedanken sehr schön sortiert und verständlich erklärt, man kann es gut nachvollziehen und darauf eingehen. Das möchte ich gerne tun. Deine konkrete Frage betrifft die Wehmut, die möchte ich aus meiner Sicht beantworten. Meine Wehmut hat in meiner 3. Schwangerschaft begonnen. Gewünscht und (mit Gottvertrauen) „geplant“ waren bei uns immer 4 - klar, 2 Jungs, 2 Mädels. Dass die ersten 2 Söhne waren, war auch toll, das 3. sollte natürlich ein Mädchen werden :-) wurde es aber nicht, wir bekamen wieder einen Jungen. Nach der ersten Enttäuschung auf meiner Seite, habe ich mich auf ihn genauso gefreut wie ich mich über ein Mädchen gefreut hätte - Mutterherz kalt. Meinem Mann war es nicht so wichtig, dass es ein Mädchen würde. Da wir mit 2 Kindern bereits gut gefordert waren, hätten wir mit 3 nun doch aufhören wollen, wir wussten, was auf uns zukommt an Belastung und trauten uns das kaum mehr zu. Das „Problem“ war nur, dass wir ja noch keine Tochter hatten. Aber wie gesagt, es war alles schon so beschwerlich und die Vernunft hat gesagt, es reicht... Die Wehmut war so unglaublich groß! Noch während ich „guter Hoffnung“ war, im 7. Himmel sozusagen, war ich gleichzeitig traurig und versuchte jede Sekunde für die Ewigkeit festzuhalten... Das Kind kam und unser Leben wurde noch bunter, lauter, stressiger... (natürlich auch schöner!), mein Mann war aber fix und fertig. Jeden Tag dieser Stress und Krach nach der Arbeit und morgens und am Wochenende... Er ist aber einer, der sich voll reinhängt, bringt ihnen dann noch was bei, erzählt, fördert... das kostet natürlich Kraft. Ich war auch genug gefordert, aber die Frage, ob oder ob nicht noch einmal wagen, hing immer über mir - mit dem Wissen, dass mein Mann eigentlich wirklich nicht mehr will. Nach knapp 2 Jahren ließ sich mein Kinderwunsch nicht mehr unterdrücken und er stimmte auch zu, war voll dabei, wenn auch natürlich mit viel „Respekt“... Jedenfalls bekam ich ja jetzt mein Wunschmädchen, die Schwangerschaft war toll (und ich bin 41), ich hatte genug Zeit anzuschließen mit dem Thema Reproduktion - und jetzt stell dir vor! Ich habe eintausend mal erzählt und gedacht, ich wäre dann fertig - könnte, wollte, dürfte, sollte, bräuchte keine weiteren Kinder mehr - 4 Kinder mit 41, ein Mann, der nicht mehr will und ich? Der Kinderwunsch ist nicht weg und die Wehmut ist immer noch da. Der klare Menschenverstand spielt einfach keine Rolle... Ich werde natürlich kein weiteres Kind mehr bekommen, auf gar keinen Fall, nie wieder, nicht wenn die Verhütung nicht komplett versagt. Aber so viel zum Thema Wehmut. Wehmut entscheidet nicht über die Kinderplanung, darf sie nicht. Das macht der Kopf. Sie bleibt womöglich immer... oder geht, meine Schwester mit 4 Kindern sagt, sie geht. Irgendwann ist man beim Anblick eines Babybauches froh, dass man ihn niemals mehr tragen muss. Vielleicht konntest du dich in mein Thema Wehmut einfühlen.
Es sollte natürlich heißen „Mutterherz halt“
Vielen Dank für das Teilen deiner Geschichte! Es beruhigt mich zu lesen, dass auch nach 4 Kindern die Wehmut noch da ist. Ich habe mir immer gedacht, dass das Gefühl mit einer bestimmten Kinderzahl x (für jeden natürlich anders) verschwunden ist. Das bestärkt mich mir meine Gründe immer wieder vor Augen zu halten, wenn die Wehmut wieder größer wird. Deine Geschichte zeigt mir, dass man die Kinderplanung tatsächlich auch mit dem Kopf treffen kann und vielleicht auch sollte. Auch entspannt es mich zu lesen, dass bei deiner Schwester das Gefühl mit der Zeit verschwunden ist. Vielleicht ist es die Wehmut, die die Menschheit auch nie aussterben lassen wird- ein evolutionär eingebauter Fortpflanzungstrieb sozusagen.
Hallo, Das hast du schön beschrieben! Mir geht es ganz genauso. Schon kurz nach der Geburt vor knapp 6 Wochen ging es mir direkt genauso. Nie wieder schwanger, nie wieder eine geburt erleben, nie wieder so ein kleines unschuldiges Wunder, diese Liebe... ach ja , ich versteht dich 1000%. Obwohl ich an sich ein absoluter Herzmensch bin, werde ich diese Entscheidung mit dem Kopf treffen. 2 wunderbare Jungs 2 wunderbare Schwangerschaften und Geburten Ich werde das Glück nicht nochmal herausfordern. Ich werde 36 Wir haben nur zwei Kinderzimmer ( Eigenheim) und möchten den Jungs Raum bieten sich zu entfalten. Die finanzielle Situation ist in Ordnung aber wir sind auch keine Großverdiener und möchten uns auch mal was leisten und die Kids sollen auch „mithalten“ können. Wir sind ausgelastet Irgendwann wird’s nen Welpen geben Alles gute!
Danke auch dir! Wie beruhigend, dass auch andere diese Entscheidung für ein weiteres Kind mit dem Kopf treffen. Da haben wir tatsächlich die gleichen Gründe! Auch dir alles Gute!
Auch ich habe mir der Familienplanung abgeschlossen. Und ich bin "erst" 25 Jahre jung. Ich habe meine zwei Kinder und bin glücklich. Meine Gründe sind jedoch etwas andere. Ich liebe Kinder und könnte mir auch 5 vorstellen ABER - 2x Präeklampsie - 2x Komplikationen beim Kaiserschnitt - Meine große ist Immundefekt, offenes foramen Ovale und seit Geburt Untergewichtig (1,11m gros mit 15,4kg) Ben hat im Dezember unsere Familie somit vervollständigt und ich möchte einfach keine weitere Schwangerschaft mehr durchmachen müssen. Ständig war ich bei beiden bei Ärzten oder im Krankenhaus, habe Angst um meine Kinder gehabt und habe gelitten. Auch die Geburten waren beide nicht gerade traumhaft. Damit bin ich durch. Ich denke es gibt immer viele Gründe für oder gegen weitere Kinder. Jeder hat unterschiedliche. Letztendlich muss man für sich entscheiden was überwiegt. Und obwohl ich jung genug wäre habe ich entschieden mein Leben meinen zwei Wundern zu widmen und meinen Körper nicht mehr zu belasten. Wir sind glücklich zu viert
Es ist schön zu lesen, dass du dich nach den 2 Kindern nun komplett fühlst. Was bei deinen Erlebnissen für mich auch absolut verständlich ist. Ich hoffe, dass ich diesen Punkt auch erreichen kann.
Und ich glaube, dass es so „gewollt“ ist, dass Mütter sich direkt weitere Kinder wünschen. Ich hatte nach 10 Tagen das Gefühl, soo, jetzt noch ein 5. wäre schön Aber ich glaube, wenn sie mal im Kindergarten ist, möchte ich nicht mehr zurück... Die Wehmut wird meistens mit Zeitablauf weniger, denke ich.