FräuleinMotte
Hey ihr Lieben! Sagt mal, gibt es hier Mütter die auch immernoch soooooo erschöpft sind? Grad gestern erst eine Mutter im Park getroffen, die das blühende Leben ist. Hobbys nachgeht. Und ich sehe aus wie ein Zombie! Es ist zwar schon echt einfach geworden im Vergleich zum Anfang, aber irgendwie läuft es immernoch stressiger als bei anderen - das merke ich immer dann, wenn ich länger mit anderen Müttern rede. Ich kann nie in ein Café gehen oder gar ins Restaurant mit meiner Tochter. Beim Kinderturnen ist mein Kind immernoch diejenige der wirklich alles zu viel wird. Sie ist sooooo sensibel! Wenn ich mich mit Freunden treffe, kann ich nicht quatschen - ich muss durchgängig mein Kind jonglieren. Letzte Nacht hat sie 3,5 Stunden geschrien. Wir sind durchgängig in Bewegung - sie ist total wild und gleichzeitig ganz sensibel. Es ist irgendwie widersprüchlich, aber so ist sie einfach. Ich könnte mich jetzt nicht irgendwo hin setzen und sie läuft so nebenbei. Das geht nur Zuhause - und nur in "guten" Phasen. Und ich bin einfach nur erschöpft. Gestern hat mich eine Nachbarin gefragt, ob ich gehungert habe, weil ich so abgenommen hab. Ich komme wirklich oft nicht zum essen - hab mich dann auf die Waage gestellt und war echt erschrocken. Normalerweise hatte ich eher immer 2-3 Kilo zuviel, und nun werd ich zu dünn. Man ey, wie machen das nur alle? Wenn ich die top gestylten Mamas mit Baby sehe, könnt ich heulen. Bei mir ist das echt anders, ich bin immer nur am Limit und muss meiner Maus hinterher. Wie ist das denn bei euch? Gibt es hier Mütter denen das bekannt vorkommt? Liebe Grüße
Erstmal: Kinder sind verschieden und wir als Mamas auch. Ich habe eine Freundin die mit dem ersten Kind echt an ihre Grenzen ging, manchmal mittags noch im Schlafanzug war, mittlerweile hat sie 2 Kinder und auch mit dem Großen ist mittlerweile alles „normal“, eine andere bekannte widerum hat sogar 4 Kinder bekommen obwohl keins (!) durchschlief und sie empfand das „normal“ und war selten „erschöpft“. Was ich sagen möchte: mach dich nicht verrückt dass nur du oder deine kleine so sind. Viele erzählen doch auch nicht mal wie es wirklich ist. Wenige sagen ehrlich wie es ist oder wie es ihnen geht und reden es schön damit andere denken Sie haben ein einfaches Kind. Alles schon erlebt. Ach, und ich wollte dir noch sagen dass ich es super finde dass du trotzdem zB kinderturnen machst. Wir waren auch lange mit der Großen und ihrer Freundin, welche immer ziemlich schlecht schlief nach so viel Reizen und sehr lange feste Zeiten gebraucht hat. Trotzdem hat sie echt profitiert davon. Bei uns gibt es aktuell auch Tage wo die Kleine gar nicht mal sitzen bleibt , eigentlich müsste ich ihr 24 std nachlaufen oder beschäftigen. Geht aber nicht. Ich muss Haushalt erledigen, ich habe noch ein Kind und ich möchte mich schon jeden Tag auch fertig machen! Top gestylt muss ja nicht sein aber versuch dir ganz bewusst Zeit zu nehmen, wenn es dich stört nicht gestylt zu sein und du das Gefühl hast ungewollt abzunehmen . Hast du mal zeitweise Entlastung bzw ist abends der Papa da wo du dich bisschen ausklinken kannst? Stillst du noch? Für nachts habe ich keine Idee, unsere kleine war ja auch so viel wach. Einziger Trost, hier wird mittlerweile oft durchgeschlafen, es kann sich also wirklich schnell ändern! Halte durch :-) und fühl dich gedrückt! Deine Maus hat großes Glück mit ihrer Mama :-)
Vielen Dank für deine Worte! Das tat gut zu lesen. Mir gehen echt die Leute aus, denen es auch so geht. Aber ja, vielleicht wird es einfach nicht erzählt! Das ist schade. Mir hilft es immer, wenn ich nicht allein damit bin.. Die Zeit mit den Kleinen ist wundervoll. Das sind so süße Knirpse und ich genieße diese Zeit sehr und gebe mir ganz viel Mühe. Trotzdem bin ich auch ziemlich erschöpft - das schließt sich nicht gegenseitig aus. Wirklich Zeiten zum ausklinken habe ich nicht. Und wenn der Papa da ist, will ich irgendwie auch dabei sein. Diese Familienzeit ist so kostbar für mich, ich kann da schlecht abschalten. Aber ich dachte daran, mir vielleicht mal über Wellcome Unterstützung zu holen.. Stillen tue ich nicht mehr, das ist im Alltag auch entlastender als ich es mir vorher vorgestellt habe. Aber für die Nächte fehlt mir damit die Wunderwaffe.
Hallo was mir sofort auffällt: Du schreibst "Es läuft zwar schon besser, aber noch immer stressiger, als bei anderen. Das merke ich daran, wenn ich mich länger mit anderen Müttern unterhalte" Ich persönlich habe in den letzten 18 Monaten (nämlich genau so lang ist meine Tochter auf der Welt) festgestellt, dass es unzählige Mütter gibt, die dir das blaue vom Himmel lügen. Sie sehen dich an, erzählen dir die Geschichte vom Gaul und lächeln noch nett dabei. Warum? Keine Ahnung. Gesellschaftlicher Druck? Konkurrenz? Neid? Überspielung tatsächlicher Tatsachen? Versuch dich davon los zu reißen. Wie meine Vorgängerin schon geschrieben hat: Jedes Kind ist anders. Das perfide daran ist, dass wir glauben irgendwas stimmt nicht mit uns oder unserem Kind, wenn du Geschichten von anderen Müttern hörst, die gefühlt aus 1000 und 1 Nacht stammen. Also durchweg positiv sind. Bei dir läuft es nicht so, also fühlst du dich schlecht. Ich laufe auch nicht topgestylt zum Spielplatz, in die Arbeit oder zum Supermarkt. Im Sommer hab ich oft zur langen Hose anstatt zum Kleid gegriffen, weil meine Beine nicht rasiert waren. Machmal hab ichs nicht geschaftt, manchmal hatte ich keine Lust. Aber es interessiert doch unsere Kinder nicht. Für unsere Mäuse ist wichtig, dass wir für sie da sind. Mit ihnen toben und spielen. Dein Kind wird sich später nicht daran erinnern, ob du immer topgestylt warst oder nicht. Sondern daran, wie sehr du für sie /ihn da warst. Die Zeiten werden auch wieder kommen, in denen wir mehr Zeit für uns haben. Mit Sicherheit. Auch bei uns ists oft stressig. Unsere Tochter ist jeden Morgen spätestens um 4 wach. Montag bis Sonntag. Wir beide gehen arbeiten. Ich 30h/Woche, mein Freund ist oft bis zu 60h/Woche (Arbeitszeit+Fahrzeit) weg. Ich kämpfe sehr oft mit Müdigkeit. Bin gestresst und gereizt. Aber wenn sie mich dann anschaut und kuscheln kommt, spätestens da ist alles vergessen. Die Zeit wird nie wieder kommen. Und ja, ich verfluche jeden Morgen, wenn es erst 4 Uhr ist. Klar beneide ich auch die anderen, wenn sie erzählen, dass ihr Kind immer bis 7 schläft. Ja gut, aber mein Kind ist eben anders. Einzigartig. Du machst alles genau richtig. Das stärkt eure Bindung. Es wird auch wieder andere Phasen geben, in denen wir womöglich verzweifeln. Versuch das positive mitzunehmen. Ändern kannst du es momentan eh nicht. Und man bleibt entspannter, wenn man die Situation so akzeptiert, wie sie ist. Alles Gute für euch!
Ich schließe mich an. Vor allem der langen Hose im Sommer Was war das immer ätzend. Mein Freund hat mich extra vorher erinnert, als wir einmal ins Freibad gefahren sind, dass ich das nicht vergesse, weil sonst immer eher Yeti angesagt war Es wird immer einfacher. Lass den Kopf nicht hängen.
Hallo FräuleinMotte, Ich treffe auch ab und zu Mütter, die ihren Hobbys nachgehen, bei mir ist das leider auch noch nicht drin. Manchmal wünschte ich mir, meine Familie würde uns Eck wohnen, da wäre das etwas anders.. aber man ist alleine und dann kommen einfach noch so viel Sachen dazu... Mein Mann macht zum Beispiel seit Oktober einen zweiten Master (part time), d.h. Er kommt mindestens drei mal die Woche sehr sehr spät heim.. da ist der Tag mit der Maus lange und ich ebensfalls erschöpft. Im Café lasse ich sie meistens einfach aus dem Kinderwagen und lass sie rumrennen, in einer sicheren Distanz natürlich. Ich habe mit ihr über einen längeren Zeitraum trainiert, damit sie sich alleine beschäftigen kann. So habe ich gleichzeitig mir Zeit verschafft mich mal schnell fertig zu machen oder einfach nur den Haushalt. Auch nutze ich dazu ihren Mittagsschlaf. Die Nächte waren, wie ich schon mal berichtet habe, vor unserem Umzug sehr schwierig geworden. Sie lag zwar immer in ihrem Bett im eigenen Zimmer. Dort stand aber noch ein Bett, wo ich sie immer um 2-4 ins geholt und mich mit ihr hingelegt habe. Das ging mir dann ordentlich an die Substanz. Da gab es Zeiten, wo sie alle 15 Minuten gequengelt hat... In der neuen Wohnung gibt es kein extra Bett im Kinderzimmer. Mein Mann ist einen Monat immer wieder aufgestanden, hat sie beruhigt, wieder in den Schlaf gewogen. Mal mit Milch zufriedengestellt, mal nur mit dem Schnuller und siehe da: sie schlief die ganze Nacht durch. Vielleicht versucht ihr das einfach auch mal. Das ist zwar ne harte Zeit, aber lohnt sich allemal! Wir schlafen definitiv alle besser. Alleine hätte ich das aber nie geschafft. Vielleicht findest du hierin ein wenig Anregungen. Liebe Grüße und alles Gute.
Ach Mädels, vielen Dank. Meine Hebamme sprach damals häufig von der "Mütter-Mafia" - langsam verstehe ich echt was gemeint ist. Eigentlich sollten wir alle zusammen halten, wir stehen doch an der gleichen Stelle im Leben. Vermutlich brauch ich auch wirklich ein dickeres Fell, damit mich nicht alles so schnell verunsichert. Sonderlich gut vernetzt bin ich auch nicht, vielleicht bekomme ich daher auch nur Oberflächlichkeiten zu hören. Allerdings bin ich echt immer ehrlich und sage was bei uns grad so abgeht. Vielen Dank, dass ihr mir den Rücken stärkt! Immer wieder toll, dass es euch gibt. Ich hab sonst nicht so viele Mamas um mich rum :)
Huhu Fräulein Motte, auch von mir noch was zum Rücken stärken. Meine Maus braucht auch immer Beschäftigung. 10 Minuten mal alleine spielen? Ich glaube nicht, dass wir das schon mal geschafft haben. Ich arbeite ja auch wieder Vollzeit und dass heißt in meinem Job sogar manchmal mehr als 40h die Woche. Und wenn ich die Maus dann gegen 16 Uhr abhole, hab ich eben wirklich nur mit ihr zu tun bis sie im Bett ist. Das dann allerdings auch sehr gerne, denn es ist ja nicht viel Zeit, die uns da gemeinsam bleibt, die möchte ich auch auskosten. Ist die Kleine dann im Bett, breche ich meist nur noch auf dem Sofa zusammen. Was ich sagen will: Hier ist definitiv auch nicht alles rosarot, aber wir lieben uns und kuscheln und und und ... und das hört man doch bei dir auch raus. Und das ist das Wichtigste!
Hallo aus dem Juni, Inzwischen hast du ja schon viele gute Antworten bekommen - es dauerte glaub ich einfach ein bißchen, bis man die richtigen Worte gefunden hat, damit die Antwort nicht banal klingt sondern dir auch hilft. Der Theorie mit der Müttermafia (sehr schön!) schließe ich mich uneingeschränkt an - ich bin auf soooo viele getroffen, die erst nach Ewigkeiten mit den wahren Geschichten rausgerückt sind. Ich versteh's auch überhaupt nicht, aber es scheint so zu sein. Und zuzugeben, dass man müde und erschöpft ist, scheint das völlige No-go zu sein. Ich bin spät dran mit Kinderkriegen - bei mir waren diejenigen ehrlicher, bei denen die Kleinkindzeit länger her war. Als ob man es in der Rückblende besser erzählen kann. Was ich auch nicht einfach finde - ich weiß nicht, wie es dir da geht - ist, sich selbst gegenüber zuzugeben, dass man sich manches anders und einfacher vorgestellt hat. Dass man vielleicht auch einfach nicht genug Energie hat, um sich vielleicht noch ein weiteres Kind zuzutrauen - andere "schaffen" drei Schreibabys, man selbst aber nicht. Energien sind unterschiedlich verteilt, so ist es nun mal. Das heißt ja nicht, daß man sein Kind nicht liebt, aber Kräfte sind auch individuell begrenzt. Was ich dir noch sagen kann, ist, dass es auf jeden Fall mit der Zeit besser wird, sobald deine Tochter besser in der Lage ist, sich gegen Reize abzuschirmen. Die Tochter meiner engsten Freundin war auch so ein sensibles Mädchen, das ganz große Probleme mit Überreizung hatte. Bei ihr hat Ergotherapie gut geholfen (ich weiß nicht, ab wann das sinnvoll ist -das könntest du hier im Expertenforum nachfragen). Und sie hat so Hörschutz bekommen, den sie oft getragen hat z.B. auf Stadtfesten oder überall, wo viel Trubel war. Sie hat lange viel Begleitung durch ihre Mutter gebraucht, weil sie selbst nicht für Abgrenzung sorgen konnte - inzwischen ist sie 10, geht aufs Gymnasium, hat Freundinnen und kann alles gut schaffen. Es wird leichter- auch bei euch!
Ach man, deshalb hasse ich diese ollen Mütter, die ständig nur berichten, dass alles toll läuft. Also jedenfalls die, bei denen es gar nicht so ist. Ich kenne zum Glück auch Mütter, denen es ähnlich geht wie dir (und mir), deshalb fühle ich mich nicht (mehr) wie ein Sonderling oder eine schlechte Mutter. Ich bin jeden verdammten Tag erschöpft, so sieht es aus. Freue ich mich, wenn mein Kind endlich im Bett ist? Ja, aber sicher! Wir haben nun endlich nachts abgestillt, davor waren die Nächte noch ätzender, aber auch jetzt ist es weit entfernt von erholsam. Also super, dass ich mich freue, wenn er im Bett ist, aber sobald er das 1. Mal wach wird, penne ich häufig mit ein (gegen 21/22 Uhr). Außerdem möchte er so viel bespaßt werden...oh man!!! Klar, ich mache es meistens gerne, aber manchmal würde ich viel lieber in Ruhe meinen Kaffee trinken und zugucken. Da liegt aber auch das Problem, denke ich, bei vielen Müttern läuft das Kind so nebenbei mit und die sind meistens einfach auch entspannter... da sollten wir uns ne Scheibe von abschneiden und unsere Kinder gewöhnen sich auch daran und werden sich sicherlich ein bisschen mehr allein beschäftigen.
Hallo, Hast du schon Mal an eine Mutter Kind Kur gedacht? Ich war auch mal an diesem Punkt. Und mir wurde dort echt geholfen. Lg
Abermals: danke für euer Feedback! Es ist nicht so, dass ich irgendwie depressiv bin oder kurz vorm aufgeben. Nur eben am Limit, fast durchgehend. Aber Entlastung ist geplant! An eine Kur hatte ich tatsächlich schon gedacht und angefangen zu recherchieren, dann aber recht bald festgestellt, dass es nichts für uns ist. Meine Tochter müsste dann ja Schlag auf Fall fremdbetreut werden, das ist nichts. Liebe Grüsse und eine Runde virtuellen Kaffee für euch alle!