Fläschchennahrung

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Geschrieben von lanti am 03.07.2015, 11:56 Uhr

ich steig nicht mehr durch...

Hallo,

es ist gut schon vorab Informationen zu sammeln - allerdings ist die nicht nur bzgl. Säuglingsmilch, sondern auch im Hinblick aufs Stillen sinnvoll - vor allem, wenn Du gerne stillen möchtest. Dazu ist zB ein Stillbuch hilfreich.

So sollte man zB Folgendes wissen:

Menschenkinder sind Säuglinge und stillen ihre natürliche Ernährungsform, in der sie normalerweise sehr kompetent sind ;) Das heißt, ein Baby weiß in der Regel selbst am besten, wann und wieviel Hunger es hat.

Trinkmengen und -abstände sind von Kind zu Kind und Phase zu Phase ganz verschieden und stillen ist auch nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern deckt auf das Bedürfnis nach Nähe/Geborgenheit und Trost und gerade nachts werden hierüber auch die tagsüber aufgenommenen Reize verarbeitet (dadurch kommt es spätnachmittags/abends oft zu einem Stillmarathon).

Hinzu kommt, dass das Kind selbst die Milchmenge bestimmt und zwar geschieht das nach dem Prinzip "Die Nachfrage regelt das Angebot" gesteuert durch die Stillhäufigkeit. Sprich je öfter ein Baby stillt umso mehr Milch wird produziert. Denn die Brut "weiß" ja erstmal nicht, wie viel und wie oft Dein Kind entsprechende seinem individuellen Trinkverhalten Milch benötigt. Das muss und wird sich immer wieder neu einspielen! Daher wäre es auch ungewöhnlich, dass es plötzlich nicht mehr klappt ;)

Und: die Brust ist nie komplett leer, weil die meiste Milch während des Stillens gebildet wird. Allerdings braucht Dein Körper dazu Zeit, Ruhe und Nahrung, damit die Brust sich dem gesteigerten Bedarf anpassen kann. Gerade in Wachstumsschüben, die die Kleinen zu Beginn sehr häufig durchmachen, ist daher dauerstillen schon mal an der Tagesordnung.

Häufiges stillen kann zwar sehr anstrengend sein, ist aber ganz normal. Kurze Trinkabstände von 1-2 Std. sind nicht ungewöhnlich, kleine Trinkmengen leicht verdaulich für den kleinen Magen, erhalten das natürliche Sättigungsgefühl und kurbeln die Milchproduktion an.


Hier noch ein paar Links mit "Stillwissen":

http://www.lalecheleague.ch/home/stillwissen/stillen-auf-einen-blick#AngebotNachfrage

http://www.bdl-stillen.de/ammenmaerchen-uebers-stillen.html

http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=141155&suche1=stillabst%E4nde+14+wochen&seite=1
(aus der RuB Stillberatung, wo Du auch einfach mal stöbern kannst)


Zudem ist eine stillerfahrene Hebamme (leider kennen sich nicht alle gut damit aus) oder eine LLL Stillberaterin, die bei Bedarf kostenlos nach Hause kommen und persönliche Hilfe leisten ggf. Gold wert ;)

In den meisten Fällen ist es mit guter Beratung und Geduld möglich sein Baby voll zu stillen - versuch da auf Deinen Körper zu vertrauen, der auch Schwangerschaft und Geburt meistert und auf Dein Kind.

Wenn man Fläschchen und Milchpulver zuhause hat, greift man in anstrengenden Zeiten ggf. auch schneller dazu. Das ist oft nicht sinnvoll.
Denn die Brust "sieht" ja nicht, dass sie die Milchmenge, die das Baby an Pre Milch trinkt, eigentlich aus produzieren müsste, wodurch die Milchmenge stagnieren oder sich verringern kann.

Zudem kann Zufüttern aus der Flasche kann zu einer Saugverwirrung (Baby kommt mit dem Wechsel zwischen den ganz unterschiedlichen Trinktechniken an Brust und Flasche nicht zurecht und schreit die Brust an / biegt sich weg etc.) oder ungewollt schnellem abstillen zur Flasche hin (Baby merkt, dass Trinken an der Flasche weniger anstrengend ist und verweigert dann die Brust) führen. Das sollte man auch im Hinterkopf haben.


Falls also Zufüttern mit Pre Milch wirklich erforderlich werden sollte zB weil das Baby zu wenig zunimmt (nicht weil es sehr oft trinken möchte was genau richtig ist o.ä.), ist eine Packung Pre Milch schnell gekauft und zum Füttern ein Brusternährungsset, das ohne künstlichen Sauger das Trinken an der Brust "belohnt" und trotzdem zusätzliche Milch spendet, besser geeignet: http://www.medela.com/DE/de/breastfeeding/products/breastmilk-feeding/special-feeding-devices.html (http://www.nicolleen.net/resources/sondenstillen/resources_sondenstillen.html)


Nun zur Auswahl der Milch an sich:

Jedes Baby verträgt jede Milch anders. Daher gibt es nicht die eine richtige/beste Milch und Erfahrungen anderer helfen wenig weiter. Man kann also keine Vorhersage treffen, sondern muss es ggf. ein bisschen ausprobieren. Dennoch kann man sich aber über das Milchangebot allg .informieren...

Als Muttermilchersatz bzw. zum Zufüttern ist eine Pre Milch die erste Wahl. Sie ist voll vitaminisiert, voll mineralisiert, gesetzlich vorgeschrieben frei von Zucker- und Aromastoffen und zwar aus Kuhmilch hergestellt, aber im Eiweißgehalt auf den Gehalt von Muttermilch reduziert. Und Pre Milch enthält als einzige Milch wie Muttermilch nur Laktose (Milchzucker) als Kohlenhydrate und keine Stärke. Pre Milch ist daher unabhängig vom Alter bis zum Ende der Fläschchenzeit (auch wenn mit 2 Jahren noch eine Milchflasche getrunken wird) bestens geeignet. Denn auch Muttermilch enthält nicht plötzlich irgendwann Stärke. Stärke und zusätzliche Nährstoffe kann das Baby mit der Zeit über die Beikost/Familienkost bekommen.

1er Milch unterscheidet sich von Pre Milch darin, dass sie mit Stärke angereichert ist. Das macht die Milch etwas sämiger und die Stärke wird langsamer verdaut, wodurch die Milch länger sättigen soll (ist nicht bei allen Babys der Fall). Trinkt ein Baby außerhalb von Wachstumsschüben über mehrere Wochen deutlich mehr als 1 Liter Pre Milch (zB 1200 ml) in 24 Std. kann eine Umstellung auf 1er Milch sinnvoll sein, um die Nieren nicht mit zuviel Flüssigkeit zu belasten. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn von der 1er Milch dann auch nennenswert weniger getrunken wird als von der Pre Milch. Denn bei gleicher Trinkmenge macht die dünnflüssigere Pre Milch den Nieren weniger Arbeit als 1er Milch. Pre und 1er Anfangsnahrung haben gleich viele Kalorien. Bei sehr leichten Babys oder Säuglingen mit geringer Trinkmenge ist eine 1er Milch daher meist nicht sinnvoll. Denn wenn sie von der sättigerenden 1er Milch weniger trinken als von der Pre Milch mit gleich vielen Kalorien, bekommen sie insgesamt gesehen dann sogar weniger Kalorien/Nährstoffe/Flüssigkeit als bei Pre Milch. Es kommt also immer aufs Kind und die jeweilige Situation an, ist aber nicht generell nötig irgendwann auf 1er Milch umzustellen.

Folgemilch (2, 3) ist kein Muttermilchersatz und der Zusatz von Zucker- und Aromastoffen ist nicht verboten. Zudem enthält Folgemilch mehr Eiweiß als Pre/1er Anfangsnahrung. In den allermeisten Fällen ist diese komplett überflüssig. Nicht alles was Hersteller anbieten (Obstgläschen, Fertigmilchbrei, Menügläschen mit Salz etc.) ist - entgegen anderslautender Werbung - auch wertvoll für Babys Ernährung ;)

Bei Kindern mit erhöhter Allergiegefährdung wird derzeit empfohlen in den ersten 4-6 Mon. bzw. bis zum Beikoststart eine hypoallergene HA Pre Nahrung zu geben. Hier ist das Kuhmilcheiweiß aufgespalten, damit es vom Körper nicht als allergen erkannt werden soll. Ist ein Baby also über ein einzelnes Fläschchen normaler Pre Milch mit unaufgespaltenem Kuhmilcheiweiß in Kontakt gekommen, besteht bzgl. der Allergievorbeugung kein Vorteil mehr in der Gabe von HA Nahrung - diese sollte wenn dann lückenlos erfolgen. Durch die Eiweißaufspaltung schmecken HA Milchen leicht bitter (wird von Stillkindern zum Teil dann nicht angenommen) und kann grünen Stuhl (dann unbedenklich) verursachen.

Alle Pre HA Nahrungen sind grundsätzlich von guter Qualität. Sie entscheiden sich aber bzgl. bestimmter Zusätze und der individuellen Verträglichkeit.

Die meisten Milchen enthalten wertvolle LCP Fette, die auch in Muttermilch vorkommen und wichtige Bausteine für die Gehirnentwicklung liefern. LCP (zB zu erkennen an Fischöl in der Zutatenliste) ist in allen Pre Milchen außer den ganz günstigen wie Milasan, Bebivita und Babylove etc. enthalten. In den ersten 6-8 Mon. würde ich eine Nahrung mit LCP bevorzugen - danach kann das LCP durch Rapsöl in der Beikost (sobald davon zuverlässig ausreichende Mengen gegessen werden) abgelöst werden. Füttert man nur kurzzeitig zur Muttermilch, die LCP Fette enthält, zu (was sich aber ja meist nicht vorhersagen lässt) könnte man auch auf LCP in der Milch verzichten.

Große Auswirkungen auf die Verträglichkeit haben die der Milch zugesetzten Pre- und Probiotika, die verdauungsfördernd wirken (weicherer Stuhl), aber nicht von allen Babys gut vertragen werden (Bauchschmerzen). Prebiotische Milchen mit LCP sind zB Aptamil HA Pre, Milumil HA Pre und Humana HA Pre. Beba HA Pre ist eine probiotische Milch (Probiotika werden für frühgeborene und herzkranke Babys nicht empfohlen) mit LCP. Hipp Combiotik HA Pre enthält sowohl LCP als auch Prebiotika und Probiotika - sie macht den tendenziell weichsten Stuhl, empfindlichen Babys aber auch oft Blähungen etc. Hipp Bio Pre ist die einzige Nahrung mit LCP, aber ohne Pre-/Probiotika - sie macht festeren Stuhl und bei Babys mit Bauchweh oft eine gute Wahl - es gibt sie aber nicht als HA Variante.


Was ich Dir jetzt konkret raten würde:

- Informiere Dich möglichst intensiv und umfangreich übers Stillen
- Lass es einfach auf Dich zukommen und schau wie es klappt
- Such Dir bei Problemen eine gute Stillberaterin
- Probier falls Du nicht stillen kannst/willst die (HA) Milch aus dem KH aus
- Melde Dich, wenn Du Fragen hast oder Probleme auftauchen (dann kann man immer noch Tips zum stillen geben bzw. eine ggf andere Milch empfehlen und Du jm. einkaufen schicken)


LG & alles Gute

 
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