Fläschchennahrung

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Geschrieben von emilie.d. am 16.04.2017, 11:01 Uhr

Brauch mal eure hilfe und Auskunft...

Für was ist Deiner Meinung nach die Datenlage schlecht? Meinst Du nur Allergien oder auch Mittelohrentzündungen usw.?
In "meinem link", Leitlinie der DGAKI (allergische Erkrankungen) wurden über 100 Artikel aus der Cochrane Datenbank und Medline ausgewertet und die postulieren einen Zusammenhang. Sprich. red. Risiko bei 4 Monate vollstillen. Du hast aber recht, dass die Datenlage relativ dünn ist. Das liegt aber daran, dass man sich eine multifaktorielle Erkrankung ansieht und dazu keine doppel verblindeten randomisierten Studien hat.

Bei den "einfachen" Erkrankungen wie z.B. NEC ist die Datenlage eindeutig und betrifft natürlich auch die Industrieländer. Bei uns sterben die Frühchen genauso daran bzw. werden operiert deswegen.

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass bei den multifaktoriellen Erkrankungen wie Diabetes, Allergien, Brustkrebs, Ovarialkrebs bei Frauen usw. nach Auswertung der vorliegenden Studien eine Korrelation gefunden wurde, aufgrund dessen man 4 Monate Vollstillen empfielt. Das dies aber letztlich einen kausalen Zusammenhang nicht zweifelsfrei belegt.

Dass auf der anderen Seite bei den "einfachen" Erkrankungen wie verzögerte Rückbildung, Magen-Darm Infekte, Mittelohrentzündungen, Bronchitis, NEC usw. ein kausaler Zusammenhang zweifelsfrei belegt ist.

So wie Du es darstellst ("Könnte sein, wir wissen es aber nicht.") ist es ja nun nicht. Aus den Tiermodellen heraus versteht man schon etwas, wie das IS in der Entwicklung über die Darmfauna moduliert wird. Das beim Menschen nachzuweisen ist schwer. Aus den Stuhlproben weiß man, dass der Darm von Flaschenkindern mit Bakterien besiedelt ist, die sich wahrscheinlich nachteilig auswirken. Um das erschlagend zu beweisen, müsste man aber wie bei den Mäusen und Schweinen auch randomisiert Muttermilch oder Formula geben, Biopsien machen und langzeit nachverfolgen, wie und wie schwer sich Allergien entwickeln. Das geht ethisch nicht. Also hast Du immer einen bias in den Beobachtungsstudien.
Für eine HA Nahrung konnte in der GINi Studie ein pos. Effekt gezeigt werden, was ebenfalls für einen protektiven Effekt von Mumi spricht. Zum Übergewicht, Koletzko hatte vor ein paar Jahren eine Studie veröffentlicht, wo schon ein erhöhter Eiweißgehalt im erlaubten range von Pre zu einem erhöhten Risiko für Übergewicht führt (Studie war randomisiert). Auch das spricht dafür, dass Mumi protektiv wirkt.

Um das noch einmal deutlich zu sagen, weil das aus meinen Beiträgen vielleicht nicht so rausspricht. Ich finde, dass man den Wunsch einer Frau nicht Stillen zu wollen ohne wenn und aber zu akzeptieren hat. Und ich bin die letzte, die im Wochenbett einer Frau aufs Buttebrot schmiert, dass Mumi aber besser ist als Pre. Wenn es aber um reine Aufklärung geht, finde ich es wichtig, die Vorteile für Mutter und Kind darzustellen. Dann zu argumentieren, dass das alle Frauen, die nicht stillen konnten, verletzt, finde ich schräg.

 
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