Geld anlegen zur Altersvorsorge

Haus mit Backsteinen und Bauplan

© Adobe Stock, Marco2811

Wie soll sie denn nun gestaltet werden, Ihre ganz private Altersvorsorge? Keine einfache Frage, denn Sie müssen gleichsam in die Zukunft schauen.

Wie viel Geld werden Sie im Alter wohl brauchen? Werden Sie voraussichtlich auf Jahre hinaus in Ihrem Beruf arbeiten und mit einem guten Einkommen rechnen können? Sind Sie angestellt oder selbstständig? Wollen Sie vielleicht bald ein Haus bauen, eine Wohnung kaufen? Wie viele Kinder haben Sie, soll die Familie noch wachsen, brauchen Sie Geld für die Ausbildung Ihrer Kinder? Sind Sie verheiratet oder allein erziehend?

Alle diese Dinge haben einen Einfluss darauf, wie Ihre Altersvorsorge aussehen kann und aussehen sollte. Ein Patentrezept gibt es nicht. Wichtig ist aber:

  • Machen Sie sich so früh wie möglich Gedanken darüber, wie und wovon Sie im Alter leben wollen. Wer rechtzeitig mit Ansparen anfängt, kann selbst mit kleinen Beträgen ein gutes Ergebnis erwirtschaften. Außerdem gibt es gerade in der Familienphase Fördermöglichkeiten, die Sie nicht verschenken sollten.
  • Passen Sie auf, dass Sie beweglich bleiben. Laden Sie sich also in Sachen Altersvorsorge keine zu hohen Beitragszahlungen auf, wenn Sie z.B. wissen, dass Sie demnächst einen Baukredit aufnehmen und zurückzahlen werden. Alles auf einmal geht meistens nicht.
  • Wenn Sie die Vorteile der Riester-Förderung nutzen wollen, müssen in Ihrem Anspar-Mix auch entsprechend zertifizierte Altersvorsorge-Anlagen vorkommen.

Hier ein erster Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten, fürs Alter vorzusorgen:

Die private Rentenversicherung

Logisch, dass sich der Gedanke privat eine monatliche Rente anzusparen förmlich aufdrängt. Es gibt auch eine große Auswahl an Anbietern. Eine Rentenversicherung kann sinnvoll sein. Sie müssen jedoch ein paar Dinge genau prüfen:

  • Wie hoch fällt die garantierte Rentenzahlung aus? Nur diese Summe werden Sie später auf alle Fälle erhalten. Versicherer rechnen darüber hinaus vor, wie sich die Rente durch die Überschussbeteiligung erhöhen kann. Wie hoch dieses Überschüsse aber sein werden, ist letztlich offen, da unter anderem abhängig von der allgemeinen Wirtschaftslage. Viele Versicherungen haben in letzter Zeit die Überschussbeteiligung senken müssen.
  • Wie wollen Sie die Versicherung gestalten? Mit Kapitalwahlrecht können Sie sich später immer noch überlegen, ob Sie Ihr ganzes Geld auf einen Schlag bekommen oder lieber eine monatliche Rente beziehen wollen. Auch zur Auszahlungsform der Rente sollten Sie sich gut beraten lassen. Konstante Zahlung heißt: Sie bekommen immer den gleichen Betrag, bei dynamischer Auszahlung steigt die anfangs niedrigere Rente jährlich etwas an. Die sogenannte teildynamische Rente steigt höher ein, als die dynamische, wird dafür aber langsamer gesteigert.

    Tipp zum Thema Kapitalwahlrecht: Bei manchen Riester-zertifizierten Privatrenten dürfen nur 20 Prozent des Kapitals entnommen werden; der Rest muss als Rente dienen.

  • Eine Rentenversicherung funktioniert ähnlich wie eine Lebensversicherung: Sie sparen über einen langen Zeitraum hinweg auf sichere Weise Kapital an, dafür ist die Rendite nicht unbedingt die höchste. Andererseits winken auch bei der Rentenversicherung verschiedene Steuervorteile, die im Einzelfall den Gewinn steigern können.

Und die fondsgebundene Rentenversicherung?

Auf eine fondsgebundene Rente können Sie dann setzen, wenn die anbietende Versicherungsgesellschaft das eingezahlte Kapital durch bestimmte Sicherungs- mechanismen absichert (wie z.B. die Volksfürsorge). Wenn dies nicht der Fall ist, tragen Sie das Risiko mit: einerseits sind recht gute Gewinne möglich - andererseits machen Sie Verluste oder verlieren schlimmstenfalls Ihr eingezahltes Geld, wenn die Sache schief geht. Auf eine fondsgebundene Rente ohne Kapitalabsicherung sollten Sie also nur setzen, wenn Sie notfalls auch ohne dieses Einkommen über die Runden kämen.

Das Standbein Betriebsrente

Schon bisher konnten viele Arbeitnehmer die Chance einer betrieblichen Alters- versorgung nützen. Diese Säule der Rentensicherung ist gestärkt worden: Seit 2002 haben alle Arbeitnehmer ein Recht darauf, dass ein Teil Ihres Lohns oder Gehalts in Beiträge für eine betriebliche Altersversorgung umgewandelt wird (Entgeltumwandlung).

  • Es gibt verschiedene Modelle der "Betriebsrente", auch die Direktversicherung gehört dazu. Die Riester-geförderte Direktversicherung muss aber immer in eine Rente fließen. Wer Anspruch auf Riester-Förderung hat, kann diese auch im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge nützen.
  • Die staatliche Förderung fällt für die verschiedenen Formen betrieblicher Altersversorgung unterschiedlich aus. Informieren Sie sich daher im Detail darüber, womit Sie im Falle der Ihnen zur Verfügung stehenden Variante rechen dürfen und worauf Sie besonders achten müssen.

Immobilien

Immobilien können im Alter ein wichtiges Standbein sein: Mietfrei zu wohnen oder durch Vermietung ein Einkommen zu erzielen, ist schließlich einiges wert. Wie viel Sie tatsächlich von Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung profitieren werden, ist jedoch nicht ganz einfach zu berechnen. Anhand bestimmter Rendite-Formeln und mit guter Kenntnis der Steuergestzgebung lässt sich aber ein Richtwert ermitteln. Es ist sinnvoll, frühzeitig mit einem Steuerfachmann alles durchzugehen. Vorsicht, auch bei Immobilien gilt: Steckt Riester-Geld drin drohen Sanktionen, wenn Sie später doch nicht selbst drin wohnen!

Ein zusätzliches Finanzpolster aufbauen

Hier geht es schlicht darum, Geld möglichst gewinnbringend anzulegen oder anzusparen, damit Sie ein wenig Vermögen bilden können. Ob Sparplan, Festgeld, Bausparplan, Bundesschatzbriefe, Immobilienfonds oder Aktienkauf: Informieren Sie sich über Laufzeiten, Zinserträge, Risiko und entscheiden Sie dann in aller Ruhe, wie Sie mehr aus Ihrem frei verfügbaren Geld machen wollen. Ob Sie eher auf Nummer Sicher gehen oder das Risiko nicht scheuen ist Typsache und hängt davon ab, wie Ihre generelle Finanzlage aussieht. Nicht vergessen: Auch für manche Bankangebote gibt´s Riester-Förderung.

Tipp: Eine gründliche Aufstellung aller laufenden Ausgaben im Vergleich zu Einkommen und Erspartem macht manche Entscheidung einfacher. Sie können auch den Rat eines unabhängigen Anlage- oder Finanzberaters nützen, wenn es Ihnen zu viel wird, alles im Blick zu behalten oder Sie mal grundsätzlich Ordnung in Ihre Finanzen bringen wollen.

Zuletzt überarbeitet: April 2019

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