Frage im Expertenforum Frauengesundheit an Dr. med. Helmut Mallmann:

Kupferspirale (zur Verhütung) und Pille (gegen erh. Androgene) gleichz. möglich?

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Kupferspirale (zur Verhütung) und Pille (gegen erh. Androgene) gleichz. möglich?

SabyRina

Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, ich (28 J., keine Kinder, Reizdarm Typ Durchfall seit 2014) bin ein wenig ratlos über einige Aussagen meiner Frauenärztin. Letztes Jahr im April habe ich eine Hormonmessung machen lassen, da ich seit ca. 4 Jahren einen extremen Damenbart am Kinn habe. Zyklus war aber immer bei 27-30 Tagen (ohne Pille, ich war pillenfrei seit 2015, da ich ihr sowieso nicht vertraut habe wegen meinem Reizdarm). Gleich zu dem Termin letztes Jahr habe ich nach einer langfristigen Verhütungsmethode gefragt, da sich beruflich im Laufe der nächsten 2 Jahre einiges bei mir verändert und ich sicher gehen will, nicht schwanger zu werden. Meine Frauenärztin meinte nach mehreren Terminen und eben dem Ergebnis von erhöhten Androgenen, dass für mich nur die Pille Maxim in Frage kommt. Diese habe ich letzten Sommer auch für 3 Monate (Juni, Juli und August) genommen aber extreme Nebenwirkungen nach der 2. Einnahmewoche verspürt, die während der restlichen Anwendung und auch in den Pausen nicht besser wurden (Depressive Stimmung, grundloses Weinen, Reizbarkeit bis hin zu grundloser Aggressivität, keinerlei Libido, Schlafstörungen, Nachtschweiß und extremer Körpergeruch). Ich habe dann mit meiner Ärztin gesprochen, dass ich keine neue Packung nehmen werde und ich gerne eine andere Lösung für mein hormonelles Problem finden würde. Sie meinte, entweder ich muss die Pille nehmen, oder ich muss mit dem Bart leben. Da andere Krankheiten (Schilddrüse, Diabetes, Tumore etc.) vom Hausarzt ausgeschlossen werden konnten, sagte sie, es gibt in der Angelegenheit nichts weiter zu tun. Das ist die erste Aussage, die ich nicht so ganz nachvollziehen kann, da sicher hormonell etwas nicht stimmt. Im November haben sich jedenfalls die o. g. Symptome wieder normalisiert und ich besuche regelmäßig Laserbehandlungen für den Bart, was auch anschlägt. Nun habe ich bei einem erneuten Termin gefragt, ob es möglich ist, eine Spirale zu legen, da sich wie gesagt einiges auf der Arbeit getan hat und ich die nächsten beiden Jahre definitiv nicht schwanger werden möchte, da ich beruflich aufsteigen werde. Sie meinte, dass ich eine Spirale bereuen werde, da ich nun fast 30 bin und hat mir erneut versucht, die Pille schmackhaft zu machen, da sie ja auch dem Bart entgegen wirkt. Das ist nun die 2. Aussage, die ich nicht gut finde. Natürlich stört mich der Bart immer noch und die Laserbehandlung wird sich noch ca. 1 Jahr ziehen, bis alle Wurzeln in der Wachstumsphase getroffen und somit funktionslos sind. Als Kompromiss habe ich gefragt, ob man nicht Kupferspirale und Pille (dass man nicht 2 Hormonpräparate gleichzeitig nutzen kann, ist mir sehr wohl klar) kombiniert nutzen kann. Das ginge absolut nicht, außerdem würde sie in meinem Alter keine Spirale legen, da das rausgeworfenes Geld wäre. Sie versteht leider meinen Standpunkt nicht, dass ich der Pille alleine als Verhütung nicht vertraue, da ich 4-7 mal am Tag nicht festen, teilweise auch wässrigen Stuhlgang habe. Ich würde sie lediglich zur Besserung des Bartes einnehmen, vorausgesetzt wir finden eine Pille, mit der ich nicht mit den o. g. Nebenwirkungen zu kämpfen habe. Ich habe in meiner Stadt auch schon mehrere FA angerufen, leider haben sie alle erst in 7-9 Monaten Termine für Neupatientinnen verfügbar. Ich möchte eine 2. Meinung zu dem kompletten Sachverhalt hören. Ist es wirklich unmöglich/unüblich, so knapp vor 30 Jahren eine Spirale setzen zu lassen? Wurden alle Untersuchungen veranlasst, um den Bart vom Grund in den Griff zu bekommen statt das Symptom mit der Pille zu unterdrücken? Ich bin wirklich ratlos, denn ich möchte natürlich dem hormonellen Ursprung auf den Grund gehen, sowie den Bart loswerden, aber ich möchte eben auch so sicher wie möglich die nächsten beiden Jahre eine Schwangerschaft verhindern. Ich freue mich über jeden Ratschlag, egal ob es ein Behandlungsvorschlag zum Hormonhaushalt oder auch zur Verhütung mit Spirale um die 30 Jahre ist. Vielen Dank.


Ich kann ja jetzt nicht den Haarwuchs beurteilen, aber so wie es sich anhört, liegt ja eine starke Veränderung vor, da sollte ein Hormontest eine Berechtigung haben. Wenn Ihre Frauenärztin Ihnen das nicht zugesteht, können Sie ja vielleicht die Androgene auf eigne Kosten überprüfen lassen. Eine Spirale bei einer 30jährigen sollte eigentlich kein Problem sein, wir legen ja teilweise auch bei 18jährigen Frauen Kupferspiralen. Es ist richtig, dass alle Nebenwirkungen bei Frauen die keine Kinder geboren haben, häufiger sind. Aber auch hier kann ich nicht beurteilen, wie sich Ihre Gebärmutter im Ultraschall darstellt, ob es Gründe gibt, die gegen eine Einlage sprechen. Natürlich kann man eine Spirale setzen und eine antiandrogene Therapie einleiten. Ihre Ansinnen sind jetzt nicht wirklich so ungewöhnlich. Entscheiden Sie, ggf. auch mit einer anderen Frauenarztpraxis. Gruß Dr. Mallmann


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