Rund um die Erziehung

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Geschrieben von knudi am 14.01.2015, 12:48 Uhr

ich kann nicht mehr..aktuell

So,alles entspannt,der Plan ist eine gemeinsame Mittagspause mit gemeinsam eine Runde fernsehen und vorlesen.
Kind stößt sich (wirklich heftig) den Kopf.Weinen,versorgen der Beule,trösten.
Dann,Tränen weg machen,Nase putzen:"Nein!Nicht hier im Wohnzimmer!"(mit lautem Geschrei.
Ich:Okay,aber bitte nicht die ganze Rolle Küchentücher.(Grund:Kind hat schon im ganzen Haus alles verteilt,küchenrolle ist der berühmte Tropfen,zumal sie dann letzendlich aufgerollt im Wozi liegen bleibt.)
Kind:Dooch
Ich:Nein,komm,ich putz schnell mit dir die Nase,dann machen wir es uns gemütlich.
Kind:schreit,reisst Küchenrolle runter,rollt sie in der Küche komplett auf."Du hast sie kaputt gemacht,jetzt ist sie kaputt ect."
Ich setzte mich an den Tisch,schaue ruhig zu,versuche immer wieder beruhigend was einfließen zu lassen.
Kind "randaliert"an Küchenrolle rum,versucht wieder aufzurollen."Mama Duu sollst das machen!!"
Ich sage:Okay,ich helfe Dir die Küchenrolle auf."Neiiiiiin,soo nicht,jetzt ist sie nicht mehr so fest,Du hast das falsch gemacht!!"
Langes schreien,inklusive divers.Spielsachen fliegen.(nichts was kaputt gehen könnte,also bleibe ich gelassen,nehme mir die Zeitung,sage,melde Dich,wenns wieder geht und Du dich nicht mehr so ärgern musst.
Kind schreit weiter,weil die Küchenrolle nur noch locker aufgerollt ist,rollt sie wieder auf,versucht wieder sie zusammen zurollen.Wirft alles in den Mülleimer.Schreit weiter.
Dann:"Mama,ich brauche Taschentuch!!"Okay.."Ich will raussuchen!!"Okay.."Aber Nicht die Pakung kaputt machen!!"Okay..dann,Naseputzen,Tränen weg machen:"Neiin,jetzt noch nicht,es kommen nicht mehr genug Tränen!!"Okay..dann warten wir eben,bis genug Tränen da sind..lese solange Zeitung..Genug Tränen da:"Neiin,Du darfst das Taschentuch nicht so zerknittern!!Du musst es so,warte mal ich zeig es Dir,mit zwei Händen nehmen!!"(Immernoch laufen die Tränen und Geschrei)
Jetzt ist mir genug."Ich putze Dir jetzt so die Nase,wie ich das mache,oder du machst es eben alleine."
Geschrei..wir sind jetzt bei über einer halben Stund angekommen..
Kind lässt sich irgendwann die Nase putzen.
Weint weiter.Ich muss mal raus,sonst platze ich.Sage das auch.
Noch mehr Geschrei mit Verfolgung.Jetzt muss ich auch mal einen Schreier von mir geben.So,Ich bin jetzt genauso wütend wie du gerade.Ich brauch eine Auszeit.Noch diverse Forderungen (Trinken,Pipi..),viertel Stunde Geschrei(Kind),Nochmal Nase putzen,Tränen weg,dann wirds ruhiger..

 
25 Antworten:

Äh,ich meine:"völlig ratlos"..aktuell

Antwort von knudi am 14.01.2015, 14:02 Uhr

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von Karlchen am 14.01.2015, 14:45 Uhr

Hallo,
ist die Zeitung interessanter als Dein Kind?..

Bei ungeteilter Aufmerksamkeit hast du die Möglichkeit dein Kind konzentrierter wahrzunehmen;-) und mit ihm gemeinsam die Welt zu entdecken!...^^
Was bedeutet "..wenns wieder geht..."?

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von nest118 am 14.01.2015, 15:19 Uhr

Kenn ich so auch und bei uns hat konsequentes Ignorieren dieses Geschreis gut geholfen.
Besser noch, lass es gar nicht erst zu diesem hin und her kommen, vorher aus der Situation nehmen.
Ich hätte schon bei dem ersten "Doch" reagiert. Taschentuch in die Hand drücken, ein kurzes "ich bin im Wohnzimmer, wenn du fertig bist kannst du kommen" und Raum verlassen.
Du lässt dich zu schnell auf seine Spielchen ein, das nutzt er aus.

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von knudi am 14.01.2015, 15:33 Uhr

Ja,da hast Du vielleicht recht.Werd das nächste mal versuchen das Spiel zu umgehen..ist echt anstrengend..echt,kennst Du auch!?Auch so ausdauernd!?

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von knudi am 14.01.2015, 15:35 Uhr

Vielleicht hast Du den Sinn des Zeitung lesen nicht ganz verstanden.Les nochmal in Ruhe durch,dann liest Du auch was von gemeinsam Zeit verbringen und so.Macht ja nichts..

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von Sille74 am 14.01.2015, 16:06 Uhr

Kenne ich auch! Der ganz normale Wahnsinn bei Kindern in dem Alter! Meine kann da auch so ausdauernd sein, Nichtbeachtung stachelt sie nur weiter an ...

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von knudi am 14.01.2015, 17:51 Uhr

..dann bitte sagt mir mal,woher ihr die Kraft holt!?Wie machen das andere!?
Ich hatte diese bzw.ähnliche Szene heute 4 mal!!Total fertig..

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von nest118 am 14.01.2015, 18:35 Uhr

Meine Jungs waren/sind beide so.
Zur Zeit haben wir es relativ gut im Griff. Esist sehr nervenaufreibend, ich kann seine Frustration sehr gut verstehen.

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von mf4 am 14.01.2015, 19:46 Uhr

Diese ganze Theater las sich als wäre es der Ablauf einer Woche Stress mit 3 Kindern... dann raffe ich 1 Kind, Küchenrolle und Nase putzen.

Küchenrolle nehmen, die ist ja kein Spielzeug.
Taschentuch geben, Kind kann ja selbst machen wenn Mama es eh falsch macht.
Das Geschrei ignorieren, denn es gibt keinen Grund darauf einzugehen.

Ich weiß nicht wie alt dein Kind ist aber eins merkt man... es gibt den Ton an.

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von knudi am 14.01.2015, 19:49 Uhr

Danke!!

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von RR am 14.01.2015, 19:50 Uhr

Hallo
mit 3 Jahren als Mittagspause fernsehen? Da hätte ich eher eine Mittagsruhe ggf.mit Kassette anhören vorgeschlagen. ggf. noch SCHLAFEN, denn das was du beschreibst, war bei meinem in dem Alter wenn er def. MÜDE war der Fall.....

viele Grüße

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von knudi am 14.01.2015, 19:53 Uhr

Richtig,gibt den Ton mehr oder weniger an.3 Jahre.
Geschrei ignorieren habe ich versucht..insgesamt heute locker 2-3 Stunden..heftig..Zwischendrin,alles super,das liebste Kind,dann wie AUS DEM Nichts..habe ich bei den anderen Beiden nie so extrem erlebt..

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von knudi am 14.01.2015, 19:55 Uhr

Schlafen ist nicht mehr..Fernsehen aus pur egoistischen Gründen,viertel,halbe Stunde,damitr ich kurz dabei "ruhen"kann.Dann wie o.e.Buch lesen..

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von Betula am 14.01.2015, 22:44 Uhr

Ich glaube dies sind solche Situationen,mit denen alle Mütter konfrontiert werden. Und in solchen Situationen fragen sich dann die Mütter: " Woher nehmen die anderen Mütter nur die Kraft?"

Und die anderen Mütter geben vielleicht manchmal zu, dass sie oft auch nicht wissen,was sie machen sollen,oder dass die Nerven blank liegen, oft aber auch wirken sie nach Außen hin super kompetent und sicher in der Erziehung ihrer Kinder- die glücklichen!

Naja. Was ich damit sagen will: Im Nachhinein kann man das jetzt toll analysieren und aufzeigen,was falsch war. Also ich persönlich bin der Meinung, dass vielleicht eher eine Grenze gezogen werden hätte müssen( Was für ein Satz!)Also direkt unterbinden, dass die Küchenrolle durch die Whg. fliegtNicht erst abwarten und dann " versuchen beruhigend etwas einfließen zu lassen" ( was ich irgendwie gar nicht kapiere)

Spielsachen herumwerfen würde ich persönlich auch sofort unterbinden, indem ich eine klare Ansage mache,bzw. Spielsachen wegnehme.Und dann noch ein Taschentuch geben, nachdem die Küchenrolle im Mülleimer gelandet ist und Spielsachen durch die Gegend flogen, während man das Geschrei ignorierte indem man die die Zeitung las, hört sich auch nicht sehr konsequent an.

Dass dann natürlich irgendwann der Kragen platzt, ist für uns Erwachsene sehr verständlich, nicht aber für das Kind, das eine halbe Std. lang " machen durfte" ohne dass eine Grenze aufgezeigt wurde. Das versteht das Kind dann nicht.

Aber ich weiß wie soetwas ist und ich hatte solche Situationen auch schon und dachte hinterher: " Mannomann...."Wir sind halt alle nicht perfekt und das Leben mit einem trotzenden Kind erfordert sehr gute Nerven. Und die wünsche ich dir und schicke liebe Grüsse hinterher.

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von Betula am 14.01.2015, 22:52 Uhr

Ach so, kleiner Nachtrag- mein Sohn brüllte neulich eine halbe Std. lang weil er zwei Bommelmützen übereinandersetzen wollte und dies einfach nicht ging! Da wusste ich auch nicht was ich machen sollte . Vielleicht bin ich einfach auch nicht jemand, der anderen Tipps geben sollte..... Liebe Grüsse

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von knudi am 15.01.2015, 8:45 Uhr

Hallo,
sicher ist es schwer,die Situation aus der Ferne zu analysieren und seine Kritik zum Verhalten der Mutter zu äußern,weil keine von uns immer richtig reagiert.Du hast es dennoch versucht und Dir Zeit genommen.Danke dafür.Manchmal sieht man nämlich den Wld vor lauter Bäumen nicht..
Vielleicht hast Du auch recht,ich hätte früher eingreifen sollen.Ich habe einen relativ langen Atem (Nein,ich habe nicht wirklich Zeitung gelesen,als Signal und mit der Aussage,ich spiele dieses Spiel nicht mehr mit.Um meinem Kind klar zu machen,dass er mit einem solchen Verhalten nicht mehr der Mittelpunkt des Geschehens ist.)Irgendwann reisst mir aber dann der Geduldsfaden und ich reagiere wehemend.Du hast recht,in diesem und sicher auch in anderen Fällen für ein Kind in diesem Alter nicht nachvollziehbar.Ich achte da mal drauf.
Zur konstruktiven Kritik und zum Ratschläge geben,ist dieses Forum ja da.Also danke und alles Gut!!
Liebe Grüße

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von si1213 am 15.01.2015, 22:59 Uhr

Hallo,
das hier hätte sich genauso bei uns zutragen können. Ich bin dann auch am verzweifeln.
Aber ich denke die beste Reaktion ist wirklich auf dieses Geschrei nicht einzugehen. Du kannst deinem Kind aus dieser Situation nicht raushelfen. Beschäftige dich (bzw tue so) mit etwas anderem bis er sich beruhigt hat, danach helfe ihm Nase putzen und zeige dich gelassen.
Liebe mitfühlende Grüße Si

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auch nochmal schnell dazusenf

Antwort von Nachtwölfin am 15.01.2015, 23:36 Uhr

Hi.

Was mir in solchen Situationen oft hilft und früher geholfen hat. wenn ich merke, ich werde selbst wütend, ist mir immer wieder vor Augen zu führen: Das ist ein 3jähriges Kind und ich bin erwachsen. Ich lasse mich nicht aus der Ruhe bringen.

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von knudi am 16.01.2015, 14:58 Uhr

Danke

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Re: auch nochmal schnell dazusenf

Antwort von knudi am 16.01.2015, 14:59 Uhr

Danke..ist aber ab nem gewissen Punkt richtig schwer..,oder!?

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Re: auch nochmal schnell dazusenf

Antwort von Nachtwölfin am 16.01.2015, 20:44 Uhr

Ja ;-). Aber man darf es nicht vergessen.

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von Missy27 am 18.01.2015, 22:08 Uhr

Oh ja, so ähnliche Situationen kenne ich mit meiner Tochter auch und wenn man Zeitdruck hat ist es verdammt schwer da ruhig zu bleiben. Bei ihr ist es meist so wenn sie gerade einen Tiefpunkt hat bzw. müde ist.

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Re: Nicht auf das Spielchen eingehen

Antwort von Erdbeere81 am 19.01.2015, 11:15 Uhr

das schaukelt sich nur zu noch mehr Machtprobe aus.

Mir ist es wichtig, das Kind spüren zu lassen, dass ich die Verantwortung für die Situation übernehme. Ich bin der Erwachse, das Kind eben das Kind.

Unser Sohn war oft föllig überfordert, wenn man ihn hat machen lassen, weil er eine Lösung präsentieren MUSSTE damit es weiter ging. Zuviel Verantwortung für ein Kind.
Er wollte aber sein Gesicht nicht verlieren und nicht einknicken vor Mama, merkte aber dass es total blöd so war und sein Frust stieg und stieg.

Ich habe es wie Nest gehandhabt. Situation verlassen, er konnte nachkommen ohne das Gefühl "ich habe gegen Mamas Willen verloren" zu haben. Neue Situation, mein Angebot. Wenn er auch dagegen rebellierte und den Terrorzwerg rausholte, bin ich wieder gegangen.


Wir waren kürzlich auf einem tollen Fachvortrag zum Thema "Traumatisierte Kinder" (es ging um Pflegefamilien)
Kann man nicht alles auf leibliche, gesunde Kinder anwenden.
Aber eben ein Gedanke blieb mir hängen. Erziehungsfähige Eltern übernehmen Verantwortung für die Situation.
Entschuldigen sich wenn sie ausgeflippt sind, aber zeigen dem Kind grundsätzlich auch, dass sie die Eltern sind.
Und wenn man mit dem Kind 1,5 Stunden an der Terassentür steht und redet, wenn das Kind mit Gummistiefeln ins Haus will und die Mutter es nicht erlaubt. (keine erfundene Situation)
Oft fühlen die Kinder da nach "Wie weit bist du Mama für mich und übernimmst die Verantwortung"
Man kann schon mal durchwinken und sagen geh, aber oftmals sind das Antennen der Kinder zum Anfühlen "MUSS ich selber oder kann ich mich bei dir anlehnen". In der Situation kämpfen und kämpen sie, aber am Ende sind sie erleichtert, dass die Eltern die Situation tragen und sie nicht "schuld" sind wenn es mal x oder y läuft.

Verändert auch den Blickwinkel wenn manche sagen, dass es persönliche Angriffe des Kindes sind.
Oft ist das Kind wirklich nachher entspannt, weil es spürt die Mama bleibt ruhig und führt die Situation ich kann ihr auch vertrauen.
Und eben dass Kinder oftmals völlig überfordert sind, wenn man ihnen Entscheidungen überlasst nach WIE oder WANN usw.

Aber das Alter deines Kindes ist auch anstrengend. Ich kann dir nur versichern, dass es von Jahr zu Jahr schöner wird.
Unsere sind 6 und 10, mein Mann und ich sitzen oft abends da und können nur feststellen, wie schön das Leben mit Kindern ist und dass sich die anstrengenden Jahren mit dem mühvolleren Erziehungsweg den wir ausgesucht haben, sich gelohnt haben.
Es macht einfach Spaß mit Kindern zu leben. (manches vergisst man auch)

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von NinnyM am 20.01.2015, 11:11 Uhr

Ich weiss jetzt nicht, wie alt Dein Kind ist - aber das kenne ich auch. ( Meine ist bald 3,5)
Meine Tipps:
Nicht auf die Forderungen "nicht im Wohnzimmer" eingehen
Nicht diskutieren - bringt in solchen Situationen nichts
Zankapfel ( Kuechenrolle ) entfernen - ohne Kommentar
EIN Tuch reicht zum Naseputzen in der Situation aus
Dann weitermachen, wie geplant - "Komm, welches Buch willst Du lesen?"
Wenn das Kind weitertobt - ignorieren, aber dabeibleiben und RUHIG BLEIBEN ( das ist schwierig aber hilft ) mit der Ansage: "Wenn Du Dich beruhigt hast, koennen wir lesen - vorher nicht."
Fernsehen ist bei mir nach solchen Ausrastern gestrichen - ich schlage dann ein Spiel, Taetigkeit, Spaziergang etc. vor, aber der Fernseher bleibt dann an diesem Tag aus.
Ich finde mich manchmal zu streng, aber die Diskutier und Ich erklaere Dir alles - Variante hilft bei meiner Tochter nicht, sie diskutiert dann sehr eloquent mit und die Situation ist verfahren.
So weiss sie genau, dass die Grenze ueberschritten ist und sie mit mir nicht alles machen kann.

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Re: "ich kann nicht mehr"..aktuell

Antwort von sileick am 21.01.2015, 21:46 Uhr

Ich finde den Beitrag von Erdbeere super! So ähnlich dachte ich auch. Dein Sohn kann diese Situationen nicht allein händeln. Er hat zu viel Freiheit der Verantwortung. Es hört sich paradox an, aber Ihr beide müsst sicher eine Weile aushalten, das zu ändern, denn erst mal scheint es für ihn ja ein Machtverlust, wenn Du sagst, wie es läuft.

Ich würde in diesem Fall solche Situationen komplett zu vermeiden suchen. Also: Die Papierrolle kann nur vom Kind selbst benutzt werden, wenn Kind auch damit richtig umgehen kann. Was "richtig" ist, legst Du fest: Selbst Tuch abreißen, Rest hinstellen, z.B. So lange das nicht klappt, reißt Du ab. Zeigen tust Du es vielleicht dann mal gern, aber sobald die Rolle missbraucht wird, erinnerst Du daran, dass er es wohl noch nicht richtig weiß und machst es selbst. Nur das als Beispiel mit der Rolle.

Es ist ganz sicher eine echte Härteprobe, so einen Dauerschreier zu haben, aber das wird sich geben, wenn er Sicherheit bekommt, indem Du seinen Rahmen gibst, in dem er sich sicher und kompetent und anerkannt bewegen kann. Dafür müsstest Du schauen, wo es immer hakt und wie Du da die Federführung übernehmen könntest. Das heißt nicht, sich künstliche Grenzen auszudenken, sondern es heißt, einzuschätzen, was Dein Kind kann und wo ER seine Grenzen hat. ;-) Abgesehen davon, dass ich bei meinem dreijährigen Kind definitiv auch Grenzen habe, wenn es darum geht, die Küchenrollen zu zerfetzen. Auch Mütter haben Grenzen. Versuch doch mal rauszufinden, was Dir wichtig ist und nimm Dich dann damit auch so wichtig, dass Du Deine Grenzen klar lebst. Es scheint für Deinen Sohn zu schwammig zu sein, wo er eigentlich lang darf. Bei aller Freiheit und Förderung und Offenheit, es gibt einfach auch Grenzen.

Ein Beispiel solcher Grenzen bei uns: Mein Kind hat irgendwann mit 2 herausgefunden, dass sie sich den Klapphocker aus dem Badezimmer holen und vor den Kleiderschrank stellen kann, um ihren Kleiderschrank komplett auszuräumen. Das war beim ersten Mal ein Riesen-Erfolgserlebnis, und ich habe es ihr gegönnt und mich mit ihr über diese unglaubliche Leistung gefreut. Dann machte sie es immer wieder (klar), zumal sie es schon seit Babyzeiten liebt, Kleidung auseinanderzufalten, zu fühlen, anzusehen. Sie kann sich ewig damit beschäftigen. Ich hab das also ein paarmal mitgemacht und immer schön alles wieder eingeräumt, wie gesagt, ich gönnte ihr den Erfolg. Aber irgendwann fand ich das natürlich zu viel und hab mit ihr darüber gesprochen, dass ich nicht immer wieder alles einräumen kann, ist zu viel Arbeit. Wir haben seitdem die Vereinbarung, dass sie das einmal im Monat darf (kann sie natürlich nicht einschätzen, aber sie fragt mich dann immer, wann das ist). Dann freut sie sich wie ein Schneekönig, holt den Hocker und nutzt mittlereweile die Klamotten als Decken für ihre diversen Kuscheltiere, die schlafen gelegt werden müssen. Damit kann ich leben, sie hält sich aber immer daran, dass es ohne mein JA nicht geht. (Vielleicht hab ich auch ein Riesenglück, dass das immer so leicht bei ihr ist. ;-))

Würde meine Tochter in so einer Situation (Küchenrolle)so reagieren (was überhaupt nicht vergleichbar ist, weil sie meist sehr verständig ist), dann würde ich in der nächsten (Tuch/Tränen trocknen) Situation an die letzte erinnern und ihr anbieten, das gemeinsam zu machen, denn allein klappt es ja einfach noch nicht. Ob das evtl. für Deinen Sohn schon zu viel ist, kann ich nicht beurteilen.

Was fällt mir noch ein: Ich verstehe Deinen Wunsch nach etwas Ruhe, aber beim Fernsehen würde ich sehr genau entscheiden, was geschaut wird und auch nie länger als 15-20 Minuten. In diesem Alter fängt es erst ganz langsam an, dass Fernsehen verarbeitet werden kann.

Dazu hier auch noch ein Link:
http://www.louisenlund.de/de_home_vortrag_spitzer.gut

Lest Ihr Bücher? Gibts CDs mit Hörgeschichten, die er mag? Lieder-CDs? Eine Kiste mit besonders interessanten Sachen, die nur in der Mittagsruhe geöffnet wird und danach wieder zusammengeräumt und weggestellt wird?

Und ein unheimlich hilfreicher Trick für mich war: Sage "Ja", nicht "nein". Also er will Nase putzen. "Ja, das mach ich gern mit Dir." Und dann wird es gemacht oder nicht, wenn er sich weigert. Fair enough, dann erst mal beruhigen.

In einer ruhigen Situation kannst Du ihm dann erzählen, dass es Deine Küchenrolle ist und Dir wichtig ist, dass sie nicht in der Wohnung verteilt wird. Wenn er damit gut umgehen kann (kann er ja beweisen), darf er selbst ein Tuch abmachen, ansonsten machst Du das, bis er es richtig kann. Damit schaffst Du auch Situationen, in denen er sich positiv bestätigen kann, nämlich, wenn es klappt! Dann erweitert er damit seinen Rahmen mit Deiner Zustimmung.

Ich finde wichtig, immer den Ausblick zu geben, dass Kind einen Schritt nach vorn tun kann und die Dinge dann auch selbst machen darf. Aber wenn das nicht geht, machst Du.

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und Geduld und innere Ruhe, die Zusammenstöße auszuhalten, die es geben wird, wenn er lernen muss, dass er nun einen Rahmen bekommt, in dem er sich dann aber sicher und wohl bewegen kann. :-)

LG Sileick

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