Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Bonnie am 19.04.2016, 9:28 Uhr

Zu hohe Erwartungen - an Dich selbst und auch an Dein Kind!

Hallo,

kurz vorab: Bitte baue beim nächsten Mal Absätze in Deinen Text ein, gell! Er ist sonst sehr mühsam zu lesen, das mag sich kaum jemand antun.

Nun zu Deinem Anliegen: Du wünschst Dir von Deinem Sohn viele Dinge, die er in diesem Alter noch nicht leisten kann. Ein 17 Monate altes Kind kann sich weder längere Zeit allein beschäftigen, noch kann man es eine Sekunde unbeaufsichtigt lassen! Das ist sehr anstrengend, geht uns Eltern aber leider allen so. Bis Dein Sohn etwa zweieinhalb bis drei Jahre alt ist, kennt er keine Gefahren. Er kann sich Erklärungen und Ermahnungen auch nicht länger als wenige Sekunden merken, mehr gibt seine Hirnreife noch nicht her! Es hilft aber sehr, wenn die Wohnung absolut kindersicher ist, also alles außer Reichweite ist, was er kaputtmachen oder was ihn verletzen könnte.

Du musst Deinen Kleinen aber nicht dauer-bespaßen. Du kannst einfach die normale Hausarbeit machen. Es reicht, wenn er nicht allein ist, sondern immer mit im jeweiligen Zimmer ist und Dich sehen kann. Sprich dabei viel mit ihm, aber geh nicht die ganze Zeit zu ihm hin und trage ihn auch nicht ständig. Wenn er dann trotzdem motzt und Deine Dauer-Aufmerksamkeit will, darf er auch mal quaken. Solange Du in Sichtweite bist und mit ihm sprichst, nimmt er dabei keinen Schaden! Du darfst Dich also besser abgrenzen, als Du das momentan tust! Das musst Du sogar, sonst verlierst Du eines Tages ganz die Nerven, und davon hat niemand etwas!

Was das Schlafen angeht: Dein Sohn schläft - auf 24 Stunden gerechnet - zuviel, deshalb ist er nachts nicht müde genug! Ein bis zwei Stunden Mittagschlaf sind in diesem Alter zu lang, kein Wunder, dass er nachts fit ist! In diesem Alter sinkt der Gesamt-Schlafbedarf stark ab. Lass ihn mittags etwa 45 Minuten schlafen, auch wenn er danach natürlich übel gelaunt ist, wenn Du ihn weckst. Nur so wird er nachts wieder richtig müde sein und nicht mehr so oft wach werden. Das musst Du bitte mindestens 7 bis 10 Tage konsequent durchhalten - denn so lange dauert es, bis sich sein Gehirn umgestellt hat. Erst dann kommt der Erfolg! Du kannst ihn ggf. auch abends etwas später hinlegen oder morgens früher wecken. In diesem Alter haben meine Kinder mittags etwa 45 Minuten geschlafen, sind um 21 Uhr abends eingeschlafen und waren morgens um 5.30 Uhr fit. Mehr war nicht drin, und das ist bei vielen Kindern so.

Was das Wickeln und Anziehen angeht - jaja, das ist in diesem Alter oft ein Kampf, auch das kennen wir alle! Ich glaube, Du hast vielleicht etwas zu wenig Kontakt zu anderen Müttern, mit denen Du Dich auch mal austauschen kannst, kann das sein? Sonst wüsstest Du, dass wirklich alles, was Du schilderst, der ganz normale Wahnsinn mit Kleinkind ist, und das würde Dich schon sehr entlasten! Fall Ihr so etwas noch nicht macht: Meldet Euch bei Krabbel-, Spiel- oder Turngruppen an, es gibt da tolle Angebote. Ich selbst war zweimal wöchentlich bei so etwas. Man lernt andere Mütter kennen, kann sich mal aussprechen oder Tipps holen. Man ist nicht so unendlich einsam und alleingelassen mit dem Kind, wie Du es zu sein scheinst.

Du schreibst, Du willst "die beste Mutter der Welt" sein. Du musst aber keine perfekte Mutter sein, es reicht Deinem Kind, wenn Du eine ganz normale Mutter bist. Sie sagt auch mal "Nein!", sie grenzt sich ab, sie hat manchmal aber auch einfach dünne Nerven, ist auch mal total geschafft oder ungeduldig. Absolut jede Mutter ist mal frustriert, ungerecht zum Kind, oder hat Wut im Bauch, weil sie keine Minute zur Ruhe kommt. Auch solche negativen Gefühle gehören dazu, Du darfst sie haben! Überfordere Dich nicht ständig selbst mit irgendeinem Idealbild - die engelsgleiche Mutter, die immer alles richtig macht, die gibt es nicht!

Ich habe noch einen Buchtipp für Dich, um Dich etwas zu entlasten: "Der Tanz ums Kind" von Harriet Lerner. Es ist ein wunderbares Buch, das einem die seltsame Idee von der perfekten Mutter abschminkt. Lerner ist selbst Psychotherapeutin, musste aber als Mutter trotzdem erst lernen, dass JEDE Mutter auch mal ratlos, übermüdet, überfordert und entnervt ist - also einfach auch sehr negative Gefühle haben darf, weil das normal ist. Sie schreibt sehr witzig und humorvoll, es ist ein unheimlich erleichterndes Buch!

LG

 
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