Rund um die Erziehung

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Geschrieben von hasi1108 am 12.11.2017, 15:25 Uhr

wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Hallo zusammen,
ich hoffe, mir kann jemand helfen. Es geht um den 6 jährigen Sohn meiner engen Freundin.
Sein Start ins Leben war mit Notkaiserschnitt und Intensivstation suboptimal und er entwickelte sich zu einem Schreibaby. Auf diesen Umstand wird auch das heutige Verhalten des Sohnes geschoben.
Man könnte es auch gehemmt-aggressive Verhaltensstörung/auffälligkeit nennen. Er schlägt/krazt/bespuckt schwächere Kinder/seine Mutter, hat keinerlei Frustrationstoleranz, rastet aus, hat keine Impulskontrolle...ist gleichzeitig absolut unsicher und hat kein Selbstvertrauen. Freunde hat er deswegen natürlich wenige, die Familie seines ehemals besten Freundes hat sich schon abgewandt. Dieses Verhalten wurde auch schon in Kita und Kiga oft kommuniziert, so dass er dort jetzt einen Integrationsplatz hat. Der Vater ist schon älter, auf seinen Beruf fixiert, autoritär, vermittelt Härte und Strenge und wertet den kleinen sehr oft ab. Aussagen wie "hör auf wie ein Mädchen zu jammern, sonst kaufe ich dir einen Rock." sind Usus. Auch wird offen vor dem Kind(!!) über dessen Unfähigkeit (ungeschicktes Hantieren mit Gläsern etc.) gesprochen, in einer Art und Weise, die mich an die Nachkriegserziehung unserer Eltern erinnert. Meine Freundin ist natürlich ganz oft mit den Nerven durch, (und da setzt jetzt mein Hauptpunkt ein) schlägt ihn dann auch und beleidigt ihn massiv. Auch ausserhalb des Hauses. Dann kommt das schlechte Gewissen und ihr Sohn bekommt wieder alles/darf alles. Ich war im Schnitt 2x die Woche bei ihr und auch zusammen mit ihr im Urlaub und erlebte Szenen erinnerten mit an Beiträge bei der "Supernanny". Und zwar fast täglich. Sie ist sich natürlich der Problematik bewusst, bereut auch immer wieder ihr Verhalten, weint viel, sieht aber die Hauptarbeit darin, den Kleinen ergotherapeutisch und heilpädagogisch fördern zu lassen, damit sich sein Selbstvertrauen bessert. Ich habe mit ihr auch schon lange über das abwertende Verhalten gegenüber dem Kind unterhalten, was das mit einem Kind macht. Auch dass ihr Mann an sich arbeiten müsse, sich mehr einbringen müsse, da er seinen Arbeitsfrust daheim (auch an ihr) ablasse, haben wir schon oft thematisiert. Ich denke, eine Familientherapie/Paartherapie wäre wohl am schlausten, statt immer nur an dem bösen Kind rumzudoktern.
Sie selbst arbeitet jetzt auch weniger, so dass sie mehr Kraft für den Kleinen hat und es auch besser läuft, ihr Mann auch ausgeglichener ist und demnach liebevoller zu seinem Sohn. Leider musste ich bei meinem letzten Besuch wieder genau das Gegenteil feststellen. Die Hauptmeinung, die sich festgesetzt hat bleibt einfach "Der war schon immer so! Wir wären auch netter, wenn er mal bräver wäre."
So wirklich ändern möchte meine Freundin dann wohl doch nichts.
Der Kleine hängt inzwischen sehr an mir, ich nehme ihn auch 1-2x die Woche und habe ein gutes Vertrauensverhältnis zu ihm aufgebaut. Das heisst, er schlägt und bespuckt mich nicht mehr (was anfangs ganz normal war), sondern hört auf mich, kuschelt sich an mich, malt mir Bilder usw. ein ganz normales Kind eben.
Deshalb kann ich da auch nicht mehr zusehen, aber was tun??? Ich befürchte in die Rolle des "Besserwissers" gesteckt zu werden, da ich selbst keine Kinder habe und sicher mit einem "die übertreibt/hat keine Ahnung" seitens ihres Mannes abgespeist werde. Da es natürlich ein ganz schön großes Eingestaendnis ist, gerade für einen Akademiker, der selbst als Pädagoge tätig ist, sich solch eine Hilfe zu holen.
Oh, jetzt ist es doch ein langer Text geworden. Wenn ihr es bis hier geschafft habt, würde ich mich über Input freuen. :-)
Alles Liebe.
Hasi

 
18 Antworten:

Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von cube am 12.11.2017, 17:31 Uhr

Hört sich ja furchtbar an! Toll, dass du dich kümmerst - sowohl um dein Jungen als auch darum, wie man allen helfen könnte.
Aber das wird wohl nix, wenn die Eltern die Ursache allen Übels bei ihrem Kind sehen und zur Selbstkritik nicht Willens sind (oder sich nicht trauen? Mutter).
Leider weiß ich da keinen Rat, außer: schalte das Jugendamt ein! Wer Kinder wiederholt schlägt und auch psychisch mißhandelt, gehört angezeigt - anders verstehen solche Menschen es nicht. Denn mit Reden hast du es ja bereits versucht.

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von schneeziege08 am 12.11.2017, 20:50 Uhr

Ich denke auch, dass man sich an das Jugendamt wenden sollte - allerdings würde ich mich dort erst einmal beraten lassen, welcher Weg dort vorgeschlagen wird. Vielleicht können Sie dir niedrigschwellige Hilfsangebote nennen, zu denen du deine Freundin doch überreden/ überzeugen könntest?

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von niccolleen am 12.11.2017, 21:31 Uhr

Bin auch fuers Jugendamt.
Hier muessen Menschen von aussen helfen.

lg
niki

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von kirshinka am 12.11.2017, 22:25 Uhr

Das klingt furchtbar - das arme Kind!
Geh zum Jugendamt und lass Dich erstmal beraten - aber zeig sie auch an.

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von 3wildehühner am 13.11.2017, 9:45 Uhr

Ich bin schockiert, dass du das schon so lange erlebst und nichts unternommen hast! Warum sagst du ihr mich deutlich, was du denkst und wie du das erlebst? Ich hätte den Urlaub abgebrochen, wenn ich so eine Kindesmißhandlung erlebe!
Melde bitte diese für das arme Kind untragbare Situation an das Jugendamt! Der Junge wird physisch und psychisch misshandelt! Kein Wunder, dass er verhaltensauffällig ist! Er ist ein Spiegel seiner Erlebnisse.

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von hasi1108 am 13.11.2017, 15:38 Uhr

Hallo,
vielen Dank für eure schnellen Antworten!!!!! Dies bestaetigt mich in meiner Meinung.
Ich denke, ich werde auf jeden Fall NOCHMALS mit ihr reden. Und zwar sehr klar. Dringlich auf Elternhilfe verweisen. Auch wenn uns das die Freundschaft kostet. Argument 1 ihrerseits war immer, dass der Vater ja AUCH liebevoll zu dem Kleinen ist. Ich finde nur, dass das ja das andere Verhalten nicht besser macht. 2. Ich habe selbst keine Kinder, habe "nur" viel beruflich mit ihnen zu tun (allerdings wesentlich ältere Kinder) und kann mich daher nur auf meine Intuition und auf meine Vorstellungen des annehmenden und wertschätzenden Umgangs beziehen.
Deswegen wollte ich eure Meinung hören. Im Sinne von "wieviel genervt von Kindern sein" ist noch okay, "Keiner ist perfekt" etc. Da man als Kinderlose ja immer gern als "Klugscheisser" abgestempelt wird.
Dazu kommt noch die Tatsache, dass der Junge wohl ADHS hat, was ich sehr gut nachempfinden kann, da er grundsätzlich sehr hibbelig und aufgedreht ist. Leider argumentierte ein Arzt, dass dies allein eine neuronale Störung ist und die Eltern da nichts dafür können.
Nochmals vielen Dank für eurePosts.
Hasi

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von ms.tweety am 13.11.2017, 17:28 Uhr

Das Einzige was sich schleunigst ändern sollte ist das Verhalten beider Elternteile !!

Welche positiven Eigenschaften, Verhaltensweisen soll dieses arme Kind denn lernen und ändern, wenn sich Mutter & Vater wie Tyrannen verhalten! Beide sind einem Kind nicht gewachsen und brauchen professionelle Hilfe!

Solange den Eltern nicht geholfen wird, kann es dem Kind nicht gut gehen und er wird weiterhin spucken, hauen, kratzen, schlagen etc...

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von starlight.S am 13.11.2017, 21:53 Uhr

Da sollte mal eine Familienhilfe mit der Familie arbeiten. Gibt es übers Jugendamt, also dort Termin machen und im Idealfall zusammen mit der Kindsmutter erklären lassen was das genau bedeutet. Den Antrag müssten dann beide Elternteile stellen und somit einsehen, dass sie Hilfe bei der Erziehung benötigen. Aber man kann das echt gut verkaufen, die aktuelle Situation ist ja auch für alle belastend!

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von nils am 15.11.2017, 12:01 Uhr

Ich habe auch einen Sohn, der mit Notkaiserschnitt auf die Welt kam und sehr laut, impulsiv und trotzig ist. Wenn wir z.B. einen Spaziergang oder etwas anderes machen wollen was er nicht möchte, dann schreit er rum, beschimpft mich vor allen Leuten, fängt an mich (leicht) zu hauen,... (Diagnose ADHS noch nicht bestätigt).

Muss mich dann auch immer total zusammenreißen, dass ich nicht total ausflippe. Ich denke jeder, der so ein Kind hat, versteht, dass man selbst nicht immer ruhig bleiben kann. Nachdem ich meinem Sohn in ruhigem Ton 5 mal gebeten habe endlich seine Schuhe anzuziehen, weil wir jetzt gehen wollen und er es nicht tut sondern schreit und alle beschimpft und überall hinhaut, werde ich dann auch mal laut und schreie ihn auch ab und zu mal richtig an.
ABER ich schlage ihn nicht und ich mache keine beleidigenden Äußerungen über ihn - schon gar nicht, wenn er daneben ist.

Da du ja schon öfters mit der Mutter gesprochen hast und es bis jetzt nichts geändert hat, würde ich mal ein unverbindliches Beratungsgespräch beim JA machen. Der Begriff JA ist sehr negativ besetzt, aber dort sind lauter nette Leute, die versuchen einer Familie wirklich zu helfen.

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von faenny am 16.11.2017, 6:54 Uhr

Noch ein buchtipp: jesper juul Aggression
Da geht es eben genau darum, dass die Eltern die Verantwortung (nicht schuld!!!) tragen.
Mich hat es zunächst in eine Krise gestürzt, dann aber sehr geholfen, anders mit dem Verhalten meines Sohnes umzugehen. Allerdings war er noch jünger und das Verhalten nicht so massiv.
Ansonsten kannst du auch mal nach familiylap (oder so) googeln. Ist eine familienhilfe die danach arbeitet.
Denke mal, dass die Familie Unterstützung braucht.

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von hasi1108 am 16.11.2017, 19:49 Uhr

Hallo,
Lieben Dank euch allen fuer euren Input! Das Buch werde ich weiterempfehlen. Ja, ich finde auch, es geht um Verantwortung und nicht um Schuld. Der Begriff "Schuld" ist sooo negativ besetzt, da macht jeder erst mal dicht, fuehlt sich angegriffen. Dabei geht geht es ja um Veränderung. Aber ich finde es toll, dass ihr so genau hinguckt und euch Hilfe geholt habt. Schon das Durchackern von Literatur kann ja schon eine grosse Hilfe sein, wenn auch keine leichte. Wenn einem die eigenen Schwaechen, Fehler, die man sicher auch ungewollt aus der eigenen Erziehung ueberenommen habt, aufgezeigt werden. Aber kein Mensch ist perfekt und man ist eben auch nur ein Mensch. Gerade ein impulsives Kind bringt einen sicher an seine Grenzen. Deswegen "Hut ab".
Alle heilpädagogischen Maßnahmen am Kind meiner Freundin bringen natuerlich nur bedingt was, wenn daheim keine Atmosphäre der Annahme und Anerkennung herrscht.

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von 2auseinemholz am 17.11.2017, 13:46 Uhr

Hallo!

Naja es ist so und bleibt so: du bist außenstehend und kinderlos und präsentierst uns hier nur DEINE Sicht der Dinge. Du bekommst ganz sicher nur einen Bruchteil mit, was in der Familie läuft.

Ein Integrationsplatz im KiGa bekommt man nicht einfach so .... weil das Kind schwierig ist oder Eltern das so wollen, oder Erz das so meint. Dem geht meistens ein eher langwieriger Prozess der Diagnostik und der Genehmigung voraus und er kostet Geld! Diagnostik wird bei einem (KiGa-)Kind nie gegen den Willen der Eltern durchgeführt.
Deswegen vermute ich mal stark, dass den Eltern einiges bewusst ist, dass sie auch was unternehmen, aber es DIR und möglicherweise auch anderen nicht schnell genug zu sichtbaren Ergebnissen kommt. Vielleicht geht es den Eltern auch nicht schnell genug mit den Ergebnissen .... und sie sehen ihre Mühen auch als ziemlich fruchtlos.

An Deiner Stelle würde ich da nicht rumlaufen und erklären wie sich der Vater zu verhalten hat und was er zu ändern hätte und auch nicht wie wenig toll sich die Mutter einbringt. DU bist nicht in deren Haut, also unterlasse es über sie zu richten!
Sehr löblich finde ich, dass Du die Familie und die Struktur entlastest indem Du das Kind ein mal wöchentlich für ein paar Stunden betreust. Versuch aber nicht die bessere Mutter für das Kind zu sein und Deine Vertrauensposition auszunutzen und das Kind zu manipulieren.

Ich sehe eine Familien-/ Paartherapie für den absolut falschen Weg, der eher dazu führt das Problem noch größer zu machen, weil Zeit drauf geht und nichts passieren wird. Üblicherweise macht man da ein sogen. Elterntraining, wo der spezielle Umgang mit speziellen Kindern, die eben sonderpädagogischen Bedarf haben gelernt wird. Da sind Verhaltensstrukturen beiderseits, die sich verfestigt haben und eben nicht per Knopfdruck umzustellen sind. - Das muss man trainieren!
Und ein Pädagoge (der Vater) ist nun mal nicht ein Sonderpädagoge und im Falle des eigenen Kindes fehlt ihm die emotionale Distanz!

LG, 2.

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von hasi1108 am 17.11.2017, 16:31 Uhr

Liebe(r) 2auseinemHolz,
Genau deshalb habe ich mich an dieses Forum gewandt, um mich zu erkundigen, WIE ich mich an meine Freundin wenden kann, um nicht Reaktionen wie die deine hervorzurufen. Um nicht als Besserwisser dazustehen, die andere angreifen moechte, da es mir um die SACHE und NICHT um das Schlechtmachen einer Familie geht. Welchen Grund sollte ich hierfür haben?
Es tut mir wirklich leid, wenn ich dich in irgendeiner Form beleidigt oder angegriffen habe. Das war wirklich nicht meine Absicht.
Aber ich "laufe nicht herum" und erzaehle wie schlecht die beiden das machen, zeige sie heimlich beim Jugendamt an, sondern ich habe mich nach der Meinung anderer Eltern erkundigt. Auch habe ich klar angeführt, dass meine Freundin sich natuerlich Gedanken macht, sonst haetten sie den Integrationsplatz im Kindergarten gar nicht. Es handelt sich um eine laengjaehrige, sehr sehr enge Freundin von mir bei der ich MEHRMALS die Woche fuer mehrere Stunden bin und sehr viel (natuerlich NICHT alles, da gebe ich dir recht) miterlebe. Sie spricht das Thema "Kind-Vater etc." von SICH aus staendig an, belastet sie sehr und ist auch oft verzweifelt. Und das seit vielen Jahren. Es ist eigentlich unser Hauptgespraechsthema.
Klar schildere meine Sicht der Dinge, eine andere kann ich schlecht einnehmen. Und natuerlich beantspruche ich fuer mich nicht die 100 % Wahrheit gepachtet zu haben. Aber ein Kind zu schlagen oder wie oben geschrieben abzuwerten hat doch nichts mit irgendeiner Sichtweise zu tun.
Und das ist eben die Crux an der Sache, von der ich sprach.
Zuhoeren, wenn es um das problematische Kind geht, sie mit "das wird schon" zu troesten, es auch zu nehmen, um sie so zu entlasten mache ich als Freundin gerne und natuerlich spreche ich mit ihr vorsichtig ueber das Thema und ueberlege mir genau, welche Worte ich ihr gegenueber waehle (sie ist meine Freundin!). Habe das die letzten 1-2 Jahre immer gemacht. Auch weil ich sie nicht verletzen wollte.
Aber Zugucken, gerade wenn das Kind schon diverse psychische Symptome aufweist OHNE auf z.B. professionelle Hilfe fuer Eltern verweisen zu duerfen, ist sehr schwer. Natuerlich will man das nicht hoeren, weil man sich angegriffen, verurteilt fuehlt.So wuerde ich mich sicherlich auch erstmal fuehlen, aber macht das die Sache besser????
Die Maßnahme im Kiga ist sicherlich sinnvoll, beinhaltet aber eben KEIN Elterntraining, kein Auseinandersetzen mit dem eigenen Verhalten etc. Seiten der Eltern.
Lieber 2auseinem Holz, du hast mir gesagt, was ich nicht tun soll. Das ist völlig legitim. Was sollte ich stattdessen machen?
Liebe Gruesse

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von LanaMama am 17.11.2017, 23:06 Uhr

Hallo,

Das hat alles mit Kaiserschnitt ob Not oder nicht nichts zu tun. Manche Kinder sind halt Schreibabys. Wenn sie dann nicht gut und verständnisvoll behandelt werden, entstehen die größeren Probleme. Ich sage das nur, weil es gut ist bei den Fakten zu bleiben, wenn man sich von außen einmischt, und nicht über zu interpretieren. Damit ist man keine verlässliche Quelle mehr.

Lies doch mal diesen Artikel, der könnte helfen:
http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/emotionales_bewusstsein.htm

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von hasi1108 am 18.11.2017, 11:32 Uhr

@LanaMama
die Interpretation Notkaiserschnitt ergo Schreibaby ergo schwieriges Kind stammt nicht von mir; das hat mir meine Freundin unter bezugnahme einer Ärztin/Osteopathin so erzaehlt.

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von Schniesenase am 18.11.2017, 22:59 Uhr

Hi,
das Schlagen von Kindern ist in unserem Lande zum Glück verboten, aus gutem Grund. Die Eltern benötigen Hilfe, um dem Kind zu helfen. Wie so oft ist die Erkenntnis, dass SIE die Verantwortung übernehmen müssen, unbequem und Veränderung ebenfalls. So scheint es einfacher, so weiterzumachen. Manchmal hilft es, das Zukunftsszenario aufzuzeigen: Wie lange hat ihr Weg schon nicht funktioniert? Wie belastend/mühsam/leidvoll war das und was würde geschehen, wenn sie es so weitermachen? Manchmal merken die Menschen dabei auch ihr eigenes Leid in der Situation.

Ich würde mich nach konkreten Hilfsmöglichkeiten umschauen, um sie ggf. in so einem Gespräch anbieten zu können, und ich würde auf keinen Fall die Freundschaft riskieren, denn damit würde der Junge seinen verlässlichen Bezugspunkt - Dich - verlieren! Ich würde damit bei den Eltern auch nicht hausieren gehen, dass er bei Dir ein anderes Verhalten zeigt.

Über eine Beratung beim JA würde ich nachdenken.

Good Luck! Das ist schwierig!

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Re: wie handeln?Kind wird geschlage und verbal entwertet

Antwort von hasi1108 am 19.11.2017, 11:54 Uhr

Lieben Dank für deinen konstruktiven Beitrag!

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Re: Das was DU machen kannst , machst DU doch schon

Antwort von memory am 21.11.2017, 15:35 Uhr

Der Rest liegt bei deiner Freundin , deren Mann und dem Kinderarzt, bzw. Psychologe ! Bin da (wie fast immer) bei 2auseinemHolz !Das Jugendamt nützt da rein gar nichts , denn was bringt da eine , wenn auch gutgemeinte, Familienhilfe , die einen freundlich mitteilt , wie falsch man doch alles macht und einem , genau wie bei diversen Lektüren , eintrichtert , was man tun und lassen sollte , es aber im Alltag so richtig drunter und drüber geht und das Kind eben NICHT standardmäßig darauf anspringt? Genau das frustriert noch mehr und verbessert die Sit. nicht.

Das die Familie Hilfe braucht sehe ich auch , aber , das muss dann in Zusammen Arbeit mit einem Kinderpsychologe und einem guten SPZ geschehen! Das Kind hat auch ein Recht auf Hilfe - aber nicht (nur) in der Form , das man die Eltern belehrt oder maßregelt ,sondern auch wenn nötig , auf eine gesicherte Diagnostik ,Medikamentation und Sozialtherapie ! Denn auch wenn es als Außenstehende schwer zu verstehen ist , das Kind MACHT ja Probleme , weil es welche HAT. Und nat. muss man diese angehen, das muss man lernen und trainieren , mit erfahrenen Sozialpädagogen , die erst mal in der Familie und beim Kind Ursachenforschung betreiben.

Mein Sohn bekam 6 Jahre spezielle sozialtherapeutische Hilfe durch ein SPZ. Wir hatten 1x im Monat spezielles Elterntraining , in dem uns aber nicht gesagt wurde, was wir alles falsch machen , sondern in dem man mir mein Kind "erklärte", mir versicherte, dass ICH eben NICHTS falsch gemacht habe, das es NICHT meine Schuld ist , das er ist , wie er ist und man das auch nicht mit noch soviel Geduld und Ausgeglichenheit geändert hätte!
Gearbeitet wurde vorwiegend am/mit dem KIND- denn , DAS muss begreifen , dass sein Verhalten nicht normal ist und die Eltern müssen lernen , dieses Verhalten richtig einzuordnen oder rechtzeitig in andere Bahnen zu lenken, damit man gar nicht erst in die Sit. kommt, in denen man dann als Mutter nicht mehr klar denken kann!

Und deine Rolle bei dem Ganzen ist auch enorm wichtig:-) Zuhören , der Mutter das Kind abnehmen, einfach da sein! Vielleicht gibt die Mutter sich unterbewusst selbst Schuld am Verhalten des Kindes, muss sich bei vielen Sit. Rechtfertigen , hat einfach keine Kraft mehr? Das das Kind zu Dir Vertrauen aufgebaut hat , ist gut aber man darf das nicht überbewerten, das dem Kind nur Liebe fehlt. Meiner meinte zu seiner Sozialtherapeutin , sie wäre wie seine 2. Mutter -eine Frau die er 1x die Woche sieht !

Ja die Familie braucht Anleitung ,Training und (Mentalen)Abstand. Ich würde da aber ganz klar für ein SPZ plädieren ,+ eine Kur und auch eine Psychotherapie bei der Mutter, denn wenn man erkennt , das man seinen eigenen Frust des angebl."Versagens"auf das Kind projiziert , ändert sich oft der Blickwinkel!

Wenn sich bei Euch als Freundinnen IMMER alles um dieses Thema dreht, ist das an sich ja schon ein Anhaltspunkt , das die Mutter Gesprächsbedarf hat!

Mein Sohn ist immer noch "schwierig" aber Ich kann damit besser umgehen , weil ich mich dafür eben nicht mehr "verantwortlich" fühle und wegen seinen Eigenheiten unter Stress stehe, damit es ja niemanden "auffällt" und er wiederum hat unheimlich viel gelernt in der Zeit- ist für Alle entspannter geworden!

Ich wünsch der Familie alles Gute!

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