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Geschrieben von Natascha 1981 am 02.11.2016, 16:29 Uhr

Verzweifelte Taufpatin

liebe Mamis

Ich hatte wiedereinmal meinen 10 jährigen Neffen über Nacht bei uns. Er gab starke Zahnschmerzen an also sah ich mir die Zähne genauer an. Diese sind stark belegt und das Zahnfleisch stark entzunden. Auf Nachfrage sagt Er "Mama ist es egal sie schickt mich nie Zähneputzen".
Kann ich das von einen 10jährigen alleine verlangen?
Sie selbst kümmert sich auch nicht um ihre Zahngesundheit. (Die Zahnärzte in unserer Stadt sind heute nicht da Allerseelen)
Nochdazu kotet er seit 1 Jahr ein. Keiner weiß warum (organisch wurde lt seiner Mutter alles abgeklärt)
Er ist auch sehr respektlos uns Erwachsenen gegenüber weiß alles besser bzw glaubt alles besser zu Wissen.

Lg eine verzweifelte Taufpati

 
12 Antworten:

Re: Verzweifelte Taufpatin

Antwort von krokodilchen am 02.11.2016, 17:57 Uhr

Zähneputzen kann ein 10-Jähriger alleine, aber trotzdem sollte man mal ein Auge drauf haben ob er es auch tut. Können und machen geht ja häufiger mal auseinander. Es klingt aber so als wäre schon alles entzündet- da soll die Mutter dringend zum Zahnarzt mit ihm gehen, wenn sie nicht will geh Du mit ihm.
Einkoten ist auch nicht normal mit 10- ich sage ehrlich ich weiß nicht so genau was man machen kann- vielleicht fragst Du mal einen Kinderarzt telefonisch an wen man sich da wenden muß? Die wissen so was.
Respektlos sind sicher alle mal, wenn es sehr schlimm ist, sollte man da schon
auch mal drüber reden- mit den Eltern, die ja auch erziehen sollen, und mit ihm, er kann das mit 10 verstehen. Aber die anderen Sachen sind wichtiger!!!
Alles Gute für Euch!

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Re: Verzweifelte Taufpatin

Antwort von mama-nika am 02.11.2016, 18:00 Uhr

Können wird er es, aber wenn das Ganze von Anfang an vernachlässigt wurde, wird er von selbst wohl kaum drauf kommen es selbst zu tun.
Auch das Einkoten in dem Alter ist nicht normal. kann schon irgendwie psychische Gründe haben oder auch körperliche, das sollte man abklären lassen.
Ob du als Taufpatin allerdings mit ihm zum Arzt gehen kann, weiss ich nicht genau.

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Re: Verzweifelte Taufpatin

Antwort von EarlyBird am 02.11.2016, 19:38 Uhr

Hi Natascha, letztendlich kannst nur du an dieser Stelle entscheiden bzw. einschätzen ob der Junge "vernachlässigt" wird oder nicht. Die Zahnhygiene wird es auf jeden Fall und darüber würde ich unbedingt sogar mit den Eltern sprechen und am Ball bleiben. Das er sich seit einem Jahr wieder "einkotet" nennt man in der Regel eine "Regression" (Zurückfallen - Entwicklung).

Du schreibst er hat das vor einem Jahr angefangen, das wiederum würde bedeuten das er bereits "sauber" war und es sich hierbei um ein sogenanntes "sekundäre Einkoten" handelt. Wenn organisch wirklich alles abgeklärt ist, wovon ich auch ausgehe, wenn er dieses Problem erst seit rund einem Jahr hat, dann wird die Ursache tatsächlich mit höherer Wahrscheinlichkeit psychologische Ursachen haben, anderes kann aber auch nur ärztlich ausgeschlossen werden.

Eine Enkopresis in diesem Alter sind meist Ursache enormer Belastungen (innerer u./o. äußerer Natur). Ist dir irgenetwas bekannt wie eine Trennung der Eltern, ein Trauerfall, soziale Probleme z.B. in der Schule, ach und emotionale Vernachlässigung ist in der Theorie auch eine mögliche Ursache für solche enormen inneren Konflikte und Belastungen.!?

Der Stuhl wird meist (auch unter Schmerzen) zurückgehalten, bis es zu einer zunehmend schmerzhaften Verstopfung kommt. Diese wird weiterhin auch schmerzhaft zurückgehalten, bis das Kind es irgendwann nicht mehr kontrollieren kann und peu à peu Stuhl absetzt.
WICHTIG: Nicht schimpfen, keinen Ekel zeigen, Niemals dafür bestrafen oder ähnliches.
Dringend sollte das ärztlich und ggf. psychotherapeutisch abgeklärt werden.
Die Frage die du dir stellen solltest: was könnte dahinterstecken? Bist du dir sicher das die Eltern organische Ursachen wie in etwa chron. Verstopfung ärztlich ausgeschlossen haben?

Ich würde mir wohl zunehmend Sorgen machen und mit dem Jungen in Kontakt bleiben. So viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen, keine Ausfragestunde halten sondern vielmehr freundschaftlich für ihn da sein. Ihn beim Einkoten "natürlich" behandeln, wertschätzend und nicht ablehnend.
Auch würde ich vermehrt Kontakt mit den Eltern halten und den Umgang mit dem Jungen besser abschätzen zu lernen.
Wenn es nichts Organisches ist, dann belastet den Jungen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit bewusst oder verdrängt irgendetwas ganz ganz schlimm. Bist du dir ganz sicher das es nicht am Elternhaus liegt, dann wäre es wirklich sehr wichtig sich fachliche Hilfe zu holen und das entwicklungspsychol. abklären zu lassen. Aber auch der Kinderarzt kann eine Überweisung an einen Kinder- und Jugenpsychiater stellen.
Zum Zahnarzt wirst du ohne Einverständnis eher nicht gehen dürfen :-/
Liebe Grüße und alles Gute

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Re: Verzweifelte Taufpatin

Antwort von Natascha 1981 am 02.11.2016, 19:48 Uhr

Liebe EarlyBird

Nein ich bin mir nicht sicher das es nicht vom "Elternhaus" kommt. Meine Schwester so finde ich vernachlässigt ihm emotional sehr....
Meine Schwester und der Vater meines Neffen haben sich schon vor 9 Jahren getrennt D. H. Schließe ich das aus.
Mein Neffe ist auch seit knapp 1 Jahr in psychologischer Betreuung und auch dieser findet nichts....
Wegen Verstopfung KIA hat schon Einkäufe usw probiert und auch wenn er jeden Tag Movicole Junior bekommt kotet er ein.
Das ich ihm öfter Betreue will mein Mann nicht da er mit den Arroganten Auftreten meines Neffen und seiner Lügereien nicht gut umgehen kann.

Lg

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Re: Verzweifelte Taufpatin

Antwort von EarlyBird am 02.11.2016, 20:12 Uhr

Ohje.. mir tut das immer vom Herzen weh wenn ich so etwas lese (emotionale Vernachlässigung...).
Aber vermutlich liegt da mitunter einer der Hauptgründe dafür :-/

Es kst freilich sehr schwierig wenn du helfen möchtest, aber dein Mann die Reißleine zieht (verständlicherweise, es ist ja auch nicht "sein" Kind und Probleme bringt ein Helfen mindestens mit sich..).
Ich kann dir an dieser Stelle >unbekannterweise< aber nur raten, für den Jungen dann anderweitig Hilfe zu holen, das kannst du auch anonym!
Wenn du das auch nicht möchtest oder sogar womöglich schon einiges im Rollen ist, dann bleibt nicht viel Spielraum außer die gemeinsame Zeit so einzuteilen, das eure Ehe diesbzgl nicht darunter leidet, denn zusätzliche Ablehnung von Seiten deines Mannes wäre sicherlich auch ganz schlimm für den Jungen.
Vielleicht hilft es dir zu wissen, das solch ein Verhalten (Lügen, Arrogantsein, Besserwissen etc) sehr oft auch den eigtl. verzweifelten Wunsch nach Anerkennung, Aufmerksamkeit und Liebe zu Grunde legen und auch einem Eigenschutz dienen.
Leicht wird ein "helfen wollen" sicherlich nkcht, auch nicht im Umgang kt dem Jungen. Dennoch wird er Hilfe brauchen und es ist sehr sehr gut das er bereits in psychologischer Behandlung ist. Es ist toll, das deine Schwester zumindest das mit ihm macht.
Es tut mir auch unheimlich leid, in welcher prekären Situation du dich auch befindest. Es muss sehr schwierig und belastend für dich sein :-/
Ich hoffe dennoch ihr findet irgendwie einen Weg, auch wenn es stepbystep ist. Eine zahnärztliche Behandlung wäre z.B. schon ein toller Anfang, auch wenn es die Seele nicht heilt :-/

Alles Liebe dir und deinem Neffen

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Re: Verzweifelte Taufpatin

Antwort von Natascha 1981 am 02.11.2016, 20:22 Uhr

Danke EarlyBird

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Re: Verzweifelte Taufpatin

Antwort von Bonnie am 03.11.2016, 10:32 Uhr

Hallo,

der Kinderpsychologe "findet nichts"? Wer hat Dir denn diesen Unsinn erzählt? Ein Kinderpsychologe sucht gar nicht nach irgendeinem Schuldigen oder klagt die Eltern an! Sondern er will dem Kind helfen. Er will es dabei unterstützen, seinen Alltag und seine Probleme so gut zu bewältigen, dass es z. B. nicht mehr einkoten muss.

Noch besser wäre aber in diesem Fall natürlich eine Familientherapie, damit auch die Mutter (und der getrennt lebende Vater) an ihrem Verhalten arbeiten und ihrem Sohn helfen könnnen. Denn beim Kinderpsychologen geht es NICHT um Erziehungsfehler und nicht direkt um die Eltern - die sind gar nicht mit dabei, sondern warten draußen. Bei einer Familientherapie dagegen werden alle mit einbezogen, das wäre sicher wichtig! Zumal die Mutter des Jungen ja ziemlich überfordert klingt, auch sie braucht sicher Hilfe!

LG

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Re: Verzweifelte Taufpatin

Antwort von Natascha 1981 am 03.11.2016, 11:49 Uhr

Bonni diesen "Blödsinn" hat mir meine Schwester erzählt. Und was will er mit ihm arbeiten lt. Psychologen und meiner Schwester redet er in der 1 Stunde nicht bzw. antwortet nur kurz angebunden auf Fragen.
Familienberatung lehnt meine Schwester ab lt. Ihr macht sie nichts falsch

Lg

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dafür sind doch Psychologen da

Antwort von Birgit67 am 03.11.2016, 14:25 Uhr

dass sie sich auch mit den Patienten beschäftigen die nichts sagen - vielleicht wären da Einzelsitzungen ohne Elternteil vorteilhafter.

Laut meiner ehemaliger Zahnärztin sollte man durchaus bis die Kinder 11 /12 sind u.U. auch nochmal nachputzen weil sie meistens die Technik noch nicht beherrschen.

Abgesehen davon sollten Kinder in dem Alter bereits wenigstens 1x im Jahr zum Zahnarzt gehen zur kontrolle um auch evtl. Zahnfehlstellungen frühzeitig zu erkennen und behandeln.

Ich glaube da läuft so einiges schief im Zuhause und man sollte dringend handeln.

Gruß Birgit

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Re: dafür sind doch Psychologen da

Antwort von Natascha 1981 am 03.11.2016, 16:11 Uhr

Liebe Birgit

Lt. Meiner Schwester macht er die Sitzung eh ohne sie aber sie bringt ihm natürlich hin und holt ihm.
Sie hat auch 1 mal pro Monat ein Gespräch über "Erfolge" mit den Psychologen und da heisst es immer er schweigt.

Lg

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Re: dafür sind doch Psychologen da

Antwort von Birgit67 am 04.11.2016, 9:32 Uhr

aber genau da sollte der Psychologe doch dann ansetzen und nicht aufgeben - ist so meine Meinung.

Was Du aber machen kannst: Lass Dir doch mal in der Diakonie einen Beratungstermin geben. Wir waren dort auch mal weil unser jüngerer Sohn Probleme hatte in der Schule - einfach mal mit jemanden anderen Reden der eine Ahnung hat - uns hat es enorm viel geholfen unseren Sohn weiter über die schlimme Zeit zu begleiten - vielleicht wäre das auch was für Dich - einfach Rat holen um neue Anhaltspunkte zu bekommen.

Gruß Birgit

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Re: Verzweifelte Taufpatin

Antwort von Halluzinelle von Tichy am 05.11.2016, 20:50 Uhr

Ich will jetzt nicht über deine Schwester schimpfen. Die Frage ist, was du tun kannst, um die Situation zu verbessern. Die Zähne sind wohl eher ein Randproblem. Kommt mir reichlich überfordert vor deine Schwester.

Du brauchst die Einwilligung deiner Schwester um mit ihm zum Zahnarzt zu gehen. Aber es ist deine Schwester. Rede mit ihr darüber. Biete ihr doch an, ihn zum Zahnarzt zu begleiten. (schriftliches Einverständnis mitnehmen) Erstmal ist eh nur Kontrolle angesagt und der Zahnarzt empfiehlt das Weitere. Zahnstein entfernen, evtl. Röntgenbild der Zähne bei Karies, evtl. Füllungen und welches Material, evtl. Versiegelungen. Da brauchst du dann nochmal detailliert eine Einwilligung für die Behandlung. Deine Schwester muss evtl. teilweise die Behandlung bezahlen. Das will auch durchdacht sein. Vielleicht ist sie aber erleichtert, wenn du ihr die Begleitung zum Arzt abnimmst.
Vielleicht kannst du ihm eine elektrische Zahnbürste schenken. Er wird aber vermutlich seine Mutter als Vorbild nehmen. Es ist zu viel erwartet, dass ein 10 - Jähriger darin besser ist als seine Eltern. Was du noch tun kannst, ist mit Elmex Gelee (max.1 Mal wöchentlich) putzen, wenn er mal bei dir zu Besuch ist.

Vielleicht wäre Unterstützung für deine Schwester gut. Bei uns gibt es einen fachlich betreuten Elterntreff für Eltern mit verhaltensauffälligen Kindern. Es gibt selten eine einzige benennbare Ursache und noch seltener einen Schuldigen. Es sind meistens viele Umstände, die zusammen kommen. Es ist für ein Kind schon mal gut zu wissen, dass die Mutter sich um Verbesserung ihres eigenen Verhaltens aktiv bemüht. Das Kind wird in der Therapie lange schweigen, wenn es keine Aussicht auf Verbesserung sieht. Ein Jahr ist da nichts.

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