Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Astrid am 28.01.2016, 11:04 Uhr

Schnelle Hilfe...

Hallo,

ich habe beruflich (auch) mit solchen Kindern zu tun. Der Sohn Deiner Schwester ist vermutlich ein sog. unterkontrolliertes Kind, das heißt, er hat noch zu wenig Kontrolle über sein eigenes Verhalten und besitzt so gut wie keine Frustrationstoleranz. Deine Schwester sollte mit ihm jetzt in ein SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum) oder in ein Frühförderzentrum gehen. Eines von beiden gibt es in jeder Region. Dort bekommt man Rat für typische, schwierige Alltagssituationen mit dem Kind. Zum Beispiel bekommt man Tipps, wie man mit der Veranlagung seines Kindes optimal umgeht, ohne wütend zu werden. Man lernt auch, was bestimmte Verhaltensweisen des Kindes bedeuten (auch Aggression gegen die Mutter ist z. B. eine - wenn auch unglückliche - Form der Kontaktaufnahme) und wie man jetzt richtig reagiert, damit das Kind eine bessere Alternative lernt.

Das wäre sehr entlastend für Deine Schwester und ihren Partner, aber auch für das Kind, das ja ungewollt ständig negative Reaktionen auslöst. Es gibt definitiv Kinder, die schwieriger zu erziehen sind als andere. Das heißt nicht, dass man etwas falsch gemacht hat, wie man früher glaubte. Sondern man weiß heute: Es ist auch eine Typfrage, Kinder bringen genetisch bedingt bestimmte Eigenschaften mit. Sehr anstrengende Kinder können ihre Eltern (und auch den Rest der Verwandtschaft) an ihre Grenzen bringen. Sie lösen oft Unmut, Ärger, ständige Gereiztheit oder sogar Gewalt bei den Eltern aus, obwohl sie eigentlich Hilfe brauchen.

"Sich zusammenzureißen", wie Du es Dir von ihr wünschst, schafft Deine Schwester da nicht, und es hilft auch nicht, ihr das zu raten. Sie und der Vater brauchen ganz konkrete, simple Tipps vom Fachmann, wie sie in bestimmten Situationen von jetzt an reagieren können. Deine Schwester kann einfach einen Termin beim Kinderarzt ausmachen. Er gibt ihr eine Überweisung ins SPZ. Sie sollte dem Ki-Arzt dabei ganz deutlich sagen, dass sie sich von der momentanen Situation überfordert fühlt und dort dringend Rat und Hilfe suchen will.

Der Sohn Deiner Schwester ist noch klein, Besserung ist jetzt - mit Expertenhilfe - recht schnell zu erreichen. Wenn man aber jetzt zaudert und zögert, wird es spätestens im Schulalter massivere Probleme geben, darauf muss man nicht warten, das bringt nichts. Schubs' Deine Schwester ein bisschen an, gell!

LG

 
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