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Geschrieben von sunnydani am 04.08.2016, 11:06 Uhr

Schimpfen

Ich habe zwar erst ein Kind und dieses ist 2,5 Jahre alt. Aber er kann auch sehr fordern bzw. möchte immer seinen Kopf durchsetzen. Und ich gebe dann nicht immer nach. Denn wenn du jedes Mal nachgibst, wird dein Kind nie lernen, dass es auch einmal auf etwas warten muss und dass nicht immer alles nach seinem Kopf geht.
Deshalb würde ich z.Bsp. wenn du kochst, deinem Kind ruhig, aber bestimmt sagen, dass du jetzt eben deine Sache fertig machst und danach bekommt es, was es will. Natürlich wird da gebrüllt, aber irgendwann wird akzeptiert, dass es mal kurz warten muss. Wenn du bei jedem Brüllen nachgibst, lernt dein Kind, "Ach, ich muss nur laut genug brüllen und Mama macht dann immer, was ich will."
Das machen sie dann auch später noch.

Ich sehe das an meiner 10-jährigen Schwester, sie ist eine Nachzüglerin und meine Mutter hat sie anders erzogen als mich und meine andere Schwester, das sagt sie sogar selbst. Bei ihr war sie weniger streng, hat überall nachgegeben und ist immer gesprungen, wenn sie geschrien hat (und ich meine damit, als sie schon älter war, bei einem Baby ist es ja klar, dass man sofort hingeht, wenn es schreit) und meine Schwester spielt sie heute noch aus. Sogar in einem Geschäft, fängt sie, bitte mit ihren 10 Jahren, noch zu heulen und zu schreien an, damit meine Mutter nachgibt und ihr das kauft, was sie will und sie schafft es auch jedes Mal aufs Neue. Weil meine Mutter sich nicht blamieren will, erfüllt sie ihr jeden Wunsch. Ich mische mich da nicht ein, denn das ist ihre Sache und sie muss ihr Kind so erziehen, wie sie es für richtig hält, aber für mich wäre das so nichts.

Mein Sohn mit seinen zarten 2,5 Jahren hat das genauso schon versucht und er kann sehr hartnäckig sein, aber er weiß mittlerweile auch, dass es bei einem Nein bleibt, wenn ich Nein sage. Er ärgert sich dann auch, aber er kann auch schon mal warten.
Das Wichtigste ist, glaube ich, bei dem zu bleiben, was man sagt. Sonst verunsicherst du die Kinder und sie spielen dich aus. Zuerst überlegen, was möchte ich jetzt, kann ich irgendwo nachgeben und sofort auf den Wunsch meines Kindes eingehen oder möchte und kann ich es gerade in diesem Moment nicht. Und das dann ruhig, aber bestimmend sagen und dabei bleiben. Nicht nachgeben, nur weil das Kind brüllt. Du kannst dann natürlich Verständnis zeigen und sagen: "Ja, ich verstehe, dass dich das jetzt ärgert. Aber Mama muss das schnell zu Ende machen und dann bin ich ganz für dich da und komme mit dir mit."

Vielleicht auch Kompromisse finden, ich sage z.Bsp. wenn mein Sohn gerade möchte, dass ich mit ihm Lego spiele und ich aber gerade Wäsche aufhänge oder kochen muss, dass er das Lego zu mir herholen kann und neben mir selber einen Turm bauen soll. Ich rede dann auch mit ihm, aber er muss in der Zeit alleine spielen und ich kann nicht mithelfen den Turm zu bauen, auch wenn er das noch so sehr möchte.
Manchmal möchte er auch noch gerne getragen werden, genau dann, wenn es nicht geht. Z.Bsp. wenn ich koche und das heiße Wasser auf der Herdplatte steht, da ist es mir zu gefährlich ihn dabei zu tragen, außerdem brauche ich beide Hände. Da kann es auch schon mal passieren, dass er deswegen brüllt. Ich gehe dann meistens zu ihm in die Knie, gebe ihm einen Kuss und kuschel kurz mit ihm und sage ihm dann, dass wir nachher ausgiebig kuscheln und ich ihn auf den Schoß nehme und trage, wenn ich mit dem Kochen fertig bin.
In den meisten Fällen funktioniert das dann auch und er akzeptiert es und fragt dann oft nur jede Minute: "Mama, bist du schon fertig?" Aber immerhin versteht er es, wenn ich ihm sage, kurz noch und wenn ich dann fertig bin, nehme ich mir Zeit für ihn und halte das ein, was ich ihm versprochen habe.

Und irgendwann lernen die Kinder das und dann kommt es gar nicht dazu, dass du sie anschreien musst. Und ich denke nicht, dass es Kindern schadet, wenn die Mama nicht immer sofort springt und wenn sie lernen, dass sie auch einmal kurz auf etwas warten müssen. Du bist schließlich auch eine eigene Person mit Bedürfnissen und Verpflichtungen und ab einem gewissen Alter kann man das seinen Kindern schon zumuten, dass sie das verstehen, dass man nicht rund um die Uhr nur mit ihnen spielen oder sich mit ihnen beschäftigen kann.

Also ich mache es halt so, jeder hat dazu wahrscheinlich seine eigene Sichtweise und macht es ein bisschen anders. Aber für mich geht es so am besten und am stressfreiesten.

Liebe Grüße und alles Gute,
Dani

 
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