Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Windpferdchen am 21.08.2016, 12:34 Uhr

Kleine Schritte...

Hallo,

da Dein Mann aus einem anderen Kulturkreis stammt, wirst Du manche Dinge, die er verinnerlicht hat, nicht ganz aus ihm herausbekommen. Dass seine Großfamilie ihm sehr wichtig ist, ist eine Tatsache. Ich halte es für unrealistisch, dass er das irgendwann einfach abschütteln kann. Es ist außerdem in vielen Kulturen selbstverständlich, dass man finanziell die ganze Sippe mitversorgt, wenn man ein Einkommen hat. Diese beiden Faktoren wirst Du nicht völlig abstellen können. Ich glaube deshalb, dass Du in kleinen Schritten vorgehen musst, die Dein Mann schaffen kann. Und dass Du zugleich realistisch und kompromissbereit sein musst.

Wo Du Dich absolut sofort durchsetzen kannst ist, dass niemand Dein Kind herumträgt, bei dem Du das nicht willst. Ich hätte der 8jährigen Nichte von Anfang an nicht erlaubt, Euer Kind zu tragen. Das musst Du nicht. Du kannst Dein Kind festhalten und Nein sagen. Wenn jemand anders Deinen Sohn dem Mädchen gibt, stehst Du auf, sagst Nein und nimmst Dein Kind an Dich - was sonst? Es ist Deine Aufgabe und Verantwortung als Mutter, gut auf Dein Kind aufzupassen, und das musst und darfst Du auch tun. Egal ob die Sippe moppert oder nicht, sie werden es überleben.

Etwas schwieriger ist es mit dem Geld. Vielleicht kann Dein Mann einen kleinen (!), aber regelmäßigen Betrag den Verwandten geben, so dass das nicht immer neu verhandelt werden muss. Das Anpumpen hätte dann ein Ende, bzw. er könnte es erfolgreich ablehnen mit Hinweis auf den festen Betrag. Ich weiß, dass Du eigentlich gar nicht möchtest, dass er der Familie Geld gibt, ich würde das auch nicht wollen. Es ist aber nunmal so, dass es in dieser Kultur normal und üblich ist. Dein Mann wird sich innerlich davon nicht ganz lösen können. Deshalb fände ich einen regelmäßigen Betrag das kleinere Übel.

Dein Mann kann auch öfters allein - also ohne Dich und das Kind - seine Familie besuchen. Du musst nicht immer mitgehen, egal was sie dort von Dir erwarten. Auf lange Sicht fände ich es besser, gemeinsam woanders hinzuziehen - näher zu Deinen Eltern. Das würde Vieles erleichtern. Vielleicht kannst Du Deinen Mann - ohne Vorwurf gegen seine Familie - langsam und klug davon überzeugen. Sage zum Beispiel, dass Deine Eltern Euch helfen und nützlich sein könnten. Hier wird der Erfolg sicher nicht von jetzt auf gleich kommen, aber "steter Tropfen hölt den Stein". Du könntest zum Beispiel Stellenanzeigen aus der Region Deiner Eltern anschauen oder Deine Eltern bitten, sich für ihn nach einem Job umzuhören. Dass er auch dort Arbeit bekäme, wäre sicher ein gutes Argument für ihn.

LG

 
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