klammeraffe

Hihi, ich musste da echt schmunzeln...das ist total typisch für das Alter- in ganz unterschiedlichen Variationen. Manchmal muss Mama alles machen, manchmal Papa, manchmal gerade der nicht der Ansetzt etwas zu tun. Du bückst dich um die Schnürsenkel zuzumachen "NEIN! Das soll der Papa machen!" Papa will das Kind im Auto anschnallen "NEIN NEIN! Die Mama soll mich anschnallen!" und so weiter ;-).

Ich finde ein Stück weit kann man das Spiel mitspielen. Es ist ja nicht so, dass es ohne dich nicht funktioniert, wie du ja schreibst geht es wenn Papa allein ist wunderbar. Klar, für Papa ist die Phase jetzt hart aber das bedeutet nicht, dass sie ihn nicht genau so lieb hat. Ich gestehe es meinen Kindern wenn möglich zu, dass sie auswählen dürfen wer mit zur Toilette geht, wer sie ins Bett bringt etc. Oft bin ich da als Mama die erste Wahl aber mich stört das nicht und meinen Mann auch nicht mehr. Mama ist für Kinder halt gerade in den ersten Jahren - sofern Mama halt die Elternzeit nimmt - so allgegenwärtig dass sie sich selten vorstellen können dass Mama etwas nicht macht.

Dein neuer Job ist vielleicht der Auslöser für diese Phase aber es ist nicht so dass es für deine Tochter schlimm sein dürfte dass du diesen Job machst. Also mach dir keinen Kopf deswegen.

Wenn du allerdings da bist aber wirklich nicht kannst (du bist vielleicht krank o. ä.) muss deine Tochter natürlich auch lernen dass sie akzeptieren muss, dass du auch Bedürfnisse hast. Meine Tochter wollte heute UNBEDINGT dass ich sie in ihren Autositz hebe (sie ist ebenfalls 3 Jahre alt - ja sie kommt da auch allein rein, aber sie hatte einen ereignisreichen Tag und war müde). Leider kann ich das im Moment nicht, weil ich bald am Arm operiert werden muss. Heben ist da nicht so günstig und ich mache es nur wenn es gar nicht anders geht. Ich sage ihr dann "Schatz, ich kann dich leider nicht heben, mein Arm ist doch verletzt. Papa kann dich ins Auto heben oder du kletterst selbst rein. Anschnallen kann ich dich dann aber wenn du magst." Das ist dann für sie ein guter Kompromiss. Sie akzeptiert das gut und ich finde sie muss auch lernen dass sie nicht mein kleiner Tyrann ist sondern mein Kind und auch nicht der Bestimmer. Wenn ich Magen-Darm habe dann kann ich ihr nicht in Ruhe eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen, wenn sie dann weint, muss sie diesen Frust erleben und verarbeiten. Das ist ja zwischendurch auch mal wichtig dass Kinder Frust erleben dürfen. Also wenn es nicht geht müsst ihr einen Weg finden, aber im Großen und Ganzen finde ich es nicht schlimm oder bedenklich wenn deiner Tochter klar wird dass du nicht allgegenwärtig bist und ihren Wunsch äußert dass du bei ihr bist.

Alles Gute!