Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Tine1 am 19.12.2015, 22:49 Uhr

@Johanna3

im alten kiga meiner tochter (der mit den auszeiten als erzieherische maßnahme war ein junge, der sehr häufig dort auf die bank musste. wenn man als besucherIn den jungen erlebt hat, hat man leicht verstanden warum. der junge schien außer rand und band und kaum jemand wird es den erzieherinnen übel genommen haben.

der junge ist relativ zeitgleich mit meiner tochter in den anderen kiga gekommen. das verhalten der dortigen erzieherinnen den kindern gegenüber war komplett anders. man merkte sofort, dass die kinder ernst genommen und respektiert werden. strafen wie auszeiten gab es dort keine. bei konflikten wurde sinnvoll interveniert, die kinder haben mit moderation der erzieherInnen den konflikt verbal müssen.

der junge war zwar immer noch eher "schwierig", aber im normal rahmen. man konnte kein verhalten mehr beobachten bei dem einem die auszeit quasi gerecht erschienen wäre. immer gab es eine andere, sinnvollere lösung bei der der junge sicherlich viel mehr gelernt hat als durch das zeitweise verstossen aus der gemeinschaft.

was ich damit sagen will: wenn bestimmte maßnahmen für einen nicht in frage kommen, zb aus ethischen gründen, dann verändert sich das gesamte system und die in ihm lebenden menschen. wenn es auszeiten als mittel zum zweck gibt, dann kann es einem sicherlich manchmal als notwendig erscheinen. wenn es sie nicht gibt, sind sie unter umständen eben auch nicht notwendig.

oder dein beispiel: du hast geschrieben, gewalt gegen kinder ist für dich tabu. ich hab eine bekannte, die ihr kind in der berühmten "trotzphase" mehrmals geschlagen hat (ihrer aussage nach der "klaps auf den po"). sie hat es mir so erzählt, dass sie offenbar meine meinung dazu hören wollte, die sie eigentlich auch kannte. als ich sie ihr gesagt habe meinte sie, ihr bliebe nichts anderes übrig. das kind höre eben nicht auf sie. ob sie mit ihm schimpfe, es in sein zimmer schicke, es anschreie, nichts würde helfen. nun sage ich, und du ja auch, gewalt gegen kinder ist tabu. was soll die bekannte nun machen? die spirale der eskalation muss durchbrochen werden. und das kann nicht das kind machen. kommen schläge nicht in frage, geht es wunderbar ohne. kommen auszeiten nicht infrage, muss man sich in einer art und weise mit dem kind beschäftigen, dass es auch ohne geht.

das ist keine frage von grenzen. das ist für mich die frage, ob der zweck immer die mittel heiligt (für mich: eindeutig nein!), abgesehen von der frage, ob das ziel überhaupt erreicht wird, vor allem auch das langfristige.

 
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