Ich würde tatsächlich lautes Grüßen trainieren.

Naja, Kinder sind aber auch unterschiedlich. Meiner Tochter (zwar "erst" 5) fällt es auch oft schwer, jemandem die Hand zur Begrüßung zu geben oder auch nur laut zu begrüßen. Zum Abschied klappt meist beides sehr gut - und zwar um so besser, je weniger "Theater" die "Nichtbegrüßten" um die Situation gemacht haben.

Ich finde es absolut falsch, ein 6 jähriges Kind mit Aufmerksamkeitsentzug regelrecht zu bestrafen, denn das wird das Verhältnis zur Oma sicherlich nicht verbessern.

Natürlich kann man versuchen, das Kind zu dressieren, wenn man "Glück" hat, wird es die Oma oder wen auch immer dann eben widerwillig mit Handschlag begrüßen oder aber es wird völlig dicht machen - und dann?

Vielleicht grüßt die Kleinere die Oma ja eher von Herzen, vielleicht WEIL die Oma sich mehr mit ihr beschäftigt und ihr die volle Aufmerksamkeit schenkt. Vielleicht sogar auch, weil sie merkt, dass sie ihre ältere Schwester damit aussticht, Kinder merken sowas und haben da ganz oft sehr feine Antennen.

Andererseits finde ich es auch schwierig, den Kontakt zur Oma abzubrechen oder ihr die Meinung zu sagen. Ich bin jemand, der damit gar nicht gut umgehen kann.

Vielleicht hilft es, in einem guten Moment mal in Ruhe mit dem Kind zu reden, evtl. würde ich sogar, um des lieben Friedens willen, eine Belohnung versprechen, wenn das Kind der Oma die Hand gibt, obwohl ich sonst eher Gegner von Belohnungssystemen bin, aber in so einem Ausnahmefall würde ich darüber nachdenken.

Im Zweifel würde ich aber immer zu meinem Kind stehen. Aber wie beleidigt ältere Leute sein können, wenn man vorsichtig versucht, seinen eigenen Standpunkt darzulegen, habe ich leider selber schon erlebt - mit meiner eigenen Mutter. Glaubt mir, dieser Zustand ist auch nicht schön.