Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Hase67 am 16.07.2014, 18:30 Uhr

Die natürlichen Grenzen...

Aber das ist doch super, wenn du da deinen Weg gefunden hast. Ich werde nur immer hellhörig, wenn wieder eine andere Erziehungsratgeber-"Sau" durchs Dorf getrieben wird, eben aus meiner eigenen Erfahrung heraus.

Mit "antiautoritären Erziehern" meinte ich auch eher Eltern, die ich z. B. aus dem Kiga kannte. Da waren einige dabei, die das quasi schon "in der zweiten Generation" praktizierten und dann schnell an ihre Grenzen stießen, wenn das holde Kindelein auf die weiterführende Schule ging - und eben nicht auf die Elite-Privatschule, auf der sich nur wohlerzogene Kinder tummelten.

Ich bin übrigens auch (theoretisch) mit einer 68er-Mutter aufgewachsen, die allerdings einiges nicht so umsetzen konnte, wie sie es gern gehabt hätte. Schon allein dadurch bin ich sicherlich geprägt, wie allerdings viele aus meiner Generation und aus meinem (tendenziell eher linksliberalen, städtischen Akademiker-)Milieu.

Ich kenne halt auch einige Gegenbeispiele, bei denen das mit der Selbstbestimmung auch bei grundlegenden Dingen völlig in die Hose ging. Der Sohn meiner besten Freundin ist z. B. ein mopsiger Teenager, weil er keine Essbremse hat - das zeigte sich bei ihm aber schon als Kleinkind, wo niemand auf die Idee kam, ihm Süßigkeiten zu rationieren. Normalerweise, so denkt man ja, reguliert sich das von allein, bei ihm aber nicht. Ich habe mal miterlebt, wie er mit drei eine (zum gemeinsamen Naschen gedachte) Gummibärchentüte fast komplett allein leergefuttert hat, als wir alle am Tisch saßen und niemand aufpasste - um kurze Zeit später die Gummibärchen zu erbrechen und nach neuen Süßigkeiten zu verlangen. So was meine ich - ohne Regulierung würde der Junge heute auf seine Größe sicher 80, 90 Kilo wiegen. Und er hat keine grundlegende gesundheitliche Störung, sondern einfach kein richtiges Sättigungsgefühl, nie gehabt.

Bei meiner Tochter funktioniert die Selbstbestimmung wegen des Zubettgehens auch prima, da kann ich mich total auf sie verlassen. Bei meinem Sohn funktioniert das überhaupt nicht, er überdreht, wenn er über den Point of no Return kommt, völlig und ist dann nicht mehr ins Bett zu bewegen, nur noch mit energischen Ermahnungen.

Stillen Stuhl, Ferbern oder ähnlichen Kasperkram hat es hier nie gegeben. Ich habe beide Kinder aber schon in ihre Zimmer geschickt, wenn es mir zu bunt wurde - oder ich habe sie stehenlassen, ohne weiter zu antworten, wenn sie mich einfach nur traktiert haben. Das machen nämlich beide gelegentlich, wenn sie aus anderen Gründen mies drauf sind und bei mir am wenigsten Anschnauzgefahr erwarten... Blöd ist es dann halt, wenn ich gerade aus persönlichen Gründen nicht so gern als Prellbock zur Verfügung stehen mag...

LG

Nicole

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.