Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Strudelteigteilchen am 22.06.2017, 13:57 Uhr

Das ist doch alles merkwürdig

Familienpolitik hat nichts mit Erziehungsstilen zu tun. Sie hat auch nichts damit zu tun, daß man Mütter (sic!) mit Mädchen (ach?) beobachtet und toll findet, was die so den ganzen Tag machen.

Familienpolitik hat was damit zu tun, daß man das Umfeld für Familien (die - das ist inzwischen sogar bei den konservativen Volksparteien angekommen - nicht nur aus Müttern und Kindern bestehen) positiv gestaltet. Welchen Erziehungsstil die Familien in diesem positiven Umfeld dann bevorzugen, ist diesen weitgehend überlassen, da mischt die Politik sich glücklicherweise nicht ein.

Und ansonsten ist mein oberstes Leitbild: Authentizität! Ein Mensch, der meistens eher ruppig unterwegs ist, wirkt nicht glaubwürdiger, wenn er plötzlich herumsäuselt. Das gilt für Eltern wie für Führungskräfte. Was in der Landmaschinenwerkstatt angemessen ist, kann im Sozialdienst-Büro total falsch sein - und umgekehrt.

Zum Schluß noch eine kleine Anekdote aus meiner Kindheit: Ich war so etwa im Grundschulalter, als meine Mutter irgendwo den Ratschlag aufschnappte, daß man für jede Kritik das Kind neun mal loben müsse. Das führt dann zu lustigen Szenen. Ich ärgerte zum Beispiel mal wieder eine meiner kleinen Schwestern. Mama wollte das unterbinden, aber erstmal mußte sie neun mal loben: "Du hast gestern so ein hübsches Bild gemalt und ich mag es, wenn Du den Kleinen was vorliest. Heute früh hast Du ohne Aufforderung Deinen Teller in die Küche geräumt und Du bist ohne zu trödeln aus der Schule heimgekommen. Jetzt fällt mir nix mehr ein, aber höre sofort auf, Deine Schwester zu kneifen!"

Meine Fazit: Die Idee, daß man darauf achten soll, dem Kind mehr positive als negative Rückmeldung zu geben, ist löblich und richtig. Aber so war es künstlich und nicht authentisch. Glücklicherweise kehrte meine Mutter bald zum gewohnten: "Hör sofort mit dem Kneifen auf, sonst kannst Du in Dein Zimmer gehen und brauchst Dich auch bis zum Abendessen nicht mehr blicken lassen!" zurück. Es blieb der Grundgedanke, daß Loben wichtig ist. Das hat gereicht.

 
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