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Geschrieben von sileick am 03.01.2015, 23:30 Uhr

Bei Entwöhnung, Kleinkind weinen lassen?

Vielleicht beruhigt es Dich, wenn ich hier aus dem Nähkastchen plaudere. Die Freundin meiner Tochter, fast gleich alt, da im Geburtsvorbereitungskurs kennengelernt, etwas über Termin geboren, war anfangs größen- und gewichtsmäßig so im Mittelfeld. Meine Tochter war von Anfang an sehr klein und leicht, obwohl 11 Tage über Termin. Beide waren quicklebendig und kerngesund.

Meine Tochter gab immer wieder bei verschiedenen "Experten" Anlass zu Bemerkungen, die Milch reiche nicht mehr, ich müsse früh zufüttern. Sie hat mit 6 Monaten Beikost bekommen und nach wenigen Monaten intensiven Futterns, weil es ja so ein spannendes Spiel war, hörte sie damit wieder auf und aß nur Spatzenportionen. Dafür stillte sie immer viel, egal wie viel sie aß. Auch hier gabs wieder Kommentare. Abstillen wäre doch das Mittel der Wahl, damit sie mehr esse.

Das andere Mädchen stillte viel seltener als meine Tochter, nahm aber sehr schnell so sehr zu, dass sie immer höher in der Gewichts- und Größenperzentile rutschte. Die beiden sahen dann aus wie Pat und Pattachon (keine Ahnung, wie man das richtig schreibt). Beide waren aber weiterhin super fit und gesund und munter. Meine eine Bewegungsmaus, die früh durch den Raum rollte und robbte, die Große eher wenig an Bewegung interessiert, dafür sprachlich ganz früh ganz weit. Ihre Mama bekam dann dringend ans Herz gelegt, abzustillen, weil das Kind ja zu schwer sei.

Etwas über einem Jahr nahm das große Kind dann lange Zeit gar nicht mehr zu und wuchs einfach den Babyspeck weg, bwegte sich auch mehr, holte nach, was anfangs noch nicht ihr Programm war. Sie stillte dann auch schnell immer weniger, brauchte es nicht mehr so oft.

Mein Kind hingegen stillte immer viel, auch heute, mit 3 oft noch viel. Sie braucht es halt noch, ist weiterhin sehr klein und zart, und immer noch heißt es, es müsste doch endlich abgestillt werden, damit das Kind besser esse.

Heute sind beide Kinder immer noch im Verhältnis gleich weit auseinander, was immer noch skurril aussieht, als wäre mein Kind ein Jahr jünger, aber beide sind fast gleich entwickelt, sowohl sprachlich als auch was die Bewegung anbetrifft. Die Große ist schlanker geworden, hat aber immer noch gut Speck für "schwere Zeiten", während ich mir immer Sorgen mache, wenn in der Infektzeit mal wenig gegessen wird, weil mein Kind einfach nicht viele Reserven hat. Sie sind einfach verschieden, unsere Kleinen, und sie wissen, lässt man sie, genau, was sie brauchen, besser als die Ärzte und Eltern.

Ich habe mich darüber so umfangreich informiert, dass ich heute der Überzeugung bin, hierzulande wird viel zu leichtfertig zum Abstillen geraten, mit all den Problemen, die das für Mütter und ihre Kinder hat und mit all den Nachteilen, die das für beide auch hat, gesundheitlich. Was nicht heißt, dass Frauen Zwangsstillen müssen, wenn sie es so nicht mehr wollen und es für sie nicht mehr schön ist! Das ist wirklich auch eine Frage, wie man es empfindet. Fakt ist dennoch: Kurz stillen (und hiesige Stillzeiten sind kurz) hat Nachteile, man muss das bedenken, wenn man seine mündige Entscheidung dazu treffen will.

Ein wunderbares Buch kann ich Dir empfehlen:

Gonzalez: "Mein Kind will nichts essen"

Sehr humorvoll geschrieben, angenehm wegzuschmökern, von einem Kinderarzt und Stillberater geschrieben, der es wirklich wissen muss. Vielleicht hilft Dir das auch.

Dein Kind wird sicherlich bald einen ordentlichen Schub machen, weniger zunehmen und den Speck in die Länge wachsen. Beim Stillen oder Essen hinzuhalten - das würde ich nicht machen, außer Du brauchst die Ruhe nachts. Aber dafür ist er noch ganz schön klein. Er zahnt, er wird es nötig haben. Bei uns wurden die Nächte viel ruhiger, als alle Zähne mit knapp 2 da waren. Heute wird nachts nur in Ausnahmefällen oder bei Krankheit gestillt.

Stell doch Deine Frage noch mal bei Biggi und Kristina im Expertenforum. Vielleicht haben sie noch weitere Hinweise für Dich.

Euch alles Gute! Kuschelt schön!

VG Sileick

 
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