Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Halluzinelle von Tichy am 18.08.2015, 22:44 Uhr

Anfälle im Minutentakt - ich weiß nicht mehr weiter...

Natürlich kenne ich das. Das Verhalten meiner Tochter hat sich gebessert als ich mein Verhalten geändert habe.

Du gehst sehr auf Dein Kind ein und gleichzeitig geht Dir das Verhalten Deines Kindes wahnsinnig auf die Nerven. Setze ruhig und konsequent eine klare Grenze.

Dein Kind spielt ein Machtspiel mit Dir. Das Thema ist vordergründig etwas Willkürliches. Oft geht es nicht mal um Gewinnen, sondern um das Spüren einer Grenze und um Aufmerksamkeit. Für Kinder gibt es Sicherheit, wenn Eltern klare, verständliche Grenzen setzen. Und gleichzeitig wollen sie die Aufmerksamkeit der Eltern haben.
Gut ist, wenn man eine logische Konsequenz findet. "Ich kann erst wieder mit Dir spielen, wenn das Puzzle auf dem Tisch bleibt." Bei völlig willkürlichen Ausrastern ist eine Auszeit für 2-3 Minuten im eigenen Zimmer gut. Dann bleibt eben die Beachtung für das negative Verhalten aus. Danach z.B. sagen, "Wenn Du ruhig bist, dann kannst Du wieder zu uns kommen." Das positive Verhalten, das Dein Kind sicher auch zeigt, loben. Auch loben, wenn es sich schneller beruhigt als bisher. Am Anfang wird mehr ausgerastet, wenn die Auszeit eingesetzt wird. Hält man es allerdings konsequent durch, ist in wenigen Tagen schon ein Lernerfolg da. Das Kind versteht dann langsam, welches Verhalten Beachtung findet und welches nicht.

Wenn man das eigene Kind so ausrasten sieht, glaubt man nicht, dass es eigentlich schon mitmachen will. Aber so ist es. Die Worte "Ich möchte, dass Du ...machst" wirken Wunder. Der Ton bleibt so erstaunlich ruhig. Von Natur aus kenne ich von mir eher ein "bitte bitte" und dann später ein genervtes "Mach endlich". Beides völlig nutzlos.

Mal drüber nachdenken, wie Euch Euer Kind auf die Palme bringt. Kinder sind verschieden. Eltern auch. Alle finden aber zielgerichtet die Schwachstellen ihrer Eltern. Ich habe immer zu viel diskutiert und zu viel Entscheidungsfreiheit gelassen. Seit ich die Grenzen klarer und schneller setze, werden die Ausraster deutlich seltener und kürzer. Meine Tochter weiß inzwischen, dass ich mir nicht eine Stunde lang Geschrei anhöre, weil z.B. eine Tomate von jemand anders gegessen wurde. Bei uns war es eine Wurst, aber das ist ja auch egal. Am Anfang kam mir das recht hart vor, zu sagen, Du hast Auszeit bis Du Dich beruhigst hast, aber tatsächlich war es für sie eher eine Erleichterung zu spüren, dass ich sage, wo es lang geht. Ruhig und konsequent! Sie konnte sich da selbst aus diesem Kreislauf gar nicht befreien. So oft und so lang ausrasten, ist doch auch für ein Kind anstrengend. (Sie darf immer noch altersentsprechend Entscheidungen treffen.)

Außerdem mal drüber nachdenken, welche Rahmenbedingungen das Ausrasten gerade begünstigen. Muss nicht an einem Tag ergründet werden. Evtl. vermisst Euer Kind Freunde aus dem Kiga oder den üblichen Tagesablauf. Auch so was wie Langeweile, Unterforderung/Überforderung, beginnender Infekt und vieles andere können das Ausrasten begünstigen. Bei meiner Tochter war es z.B. Reizüberflutung im Kiga. Seit ich die Betreuungszeit verkürzt habe und den Mittagsschlaf wieder eingeführt, wurde es deutlich besser.

 
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